Der Papierform nach hätte er Neunter werden müssen. Am Ende aber landete Andreas Treß (LG Staufen) bei den deutschen Hallenmehrkampfmeisterschaften im Siebenkampf der A-Jugend nach großem Kampf auf Platz 4.

In der Leichtathletikhalle des Sport- und Freizeitzentrums Frankfurt-Kalbach begann es für den Abiturienten gleich äußerst schwungvoll. Mit erstklassigen 7,19 Sekunden lief er die drittbeste Zeit über 60 Meter und blieb damit weit unter seiner bisherigen Bestzeit von 7,31 Sekunden. Den ersten Dämpfer gab es dann jedoch schon im Weitsprung. Nach einem ersten Sicherheitssprung von 6,64 m kam Treß dann nicht mehr auf das Brett und lief auch nicht konsequent durch. Dafür durfte er sich im Kugelstoßen freuen, wo er mit 13,25 m seine Hallenrekordmarke um zwei Zentimeter übertraf. Im folgenden Hochsprung stellte er mit 1,84 m seinen Hausrekord ein.

Damit lag der Schützling von Fred Eberle nach dem ersten Tag mit 2888 Punkten auf Rang 7: „Kein überragendes Ergebnis, aber man konnte zufrieden sein.“ Zu früher Stunde stand anderntags das 60-m-Hürden-Rennen an, die stärkste Disziplin von Andy Treß. Mit 8,39 Sekunden wurde er auch hier als Drittschnellster gestoppt und begann seinen Durchmarsch nach vorne. Ausgezeichnet verlief ebenso der Stabhochsprung-Wettbewerb. Mit genau vier Metern ließ er seine bisherige Bestmarke von 3,60 m glatt vergessen.

Vor dem abschließenden 1000-m-Lauf lagen damit die Konkurrenten von den Plätzen 2 bis 8 ganz eng beisammen. In einem „mörderischen Rennen“, so Fred Eberle, in dem die Favoriten zusammengefasst worden waren, rannte Treß als Zweitschnellster mit 2:49,54 Sekunden seine alte Bestzeit von 2:56,71 in Grund und Boden. Damit hatte sich der Staufen-Athlet am Ende mit 5161 Punkten um 339 Zähler verbessert und auf Rang 4 vorgekämpft. Bronze war nur 28, Silber lediglich 49 Punkte entfernt!

Fred Eberle war völlig aus dem Häuschen: „Für mich ist Andys Leistung sensationell. Die sonst bei ihm üblichen Wellentäler sind diesmal ausgeblieben. Wenn ich den Durchschnitt der sieben Leistungen auf den Zehnkampf hochrechne, komme ich auf weit über 7300 Punkte. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass dann mit Diskus- und Speerwerfen Disziplinen hinzukommen, für die es nicht so viele Punkte gibt. Aber es wäre doch toll, wenn die LG Staufen nach vielen Jahren wieder mal einen 7000-Punkte-Zehnkämpfer bekommen würde!“

Eberle lobte auch die Arbeit seiner Co-Trainer Valeri Wolf (Stabhochsprung) und Ralf Prenting. Jetzt will er mit seinem Schützling bei den deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Düsseldorf über 60 m Hürden den Zwischenlauf erreichen und in Ulm den Titel als württembergischer Siebenkampf-Hallenmeister verteidigen.

 

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