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Mancher Zaungast wunderte sich in den letzten Wochen über einen 1,88 Meter großen Hünen, der im Gmünder Stadion des Beruflichen Schulzentrums beim Training der LG Staufen Fred Eberle und Lutz Dombrowski assistierte. Kein Zweifel, es handelte sich um Speerwerfer Peter Esenwein, vor vier Jahren Olympiateilnehmer in Athen.

Und der mittlerweile 40-Jährige hat einen Traum: Nach der EM in Göteborg, die er als Sechster beendete, und der WM in Osaka vergangenes Jahr möchte er in Peking seine zweiten Olympischen Spiele erleben. „Es macht einfach noch zu viel Spaß. Die Motivation ist ungebrochen“, sagte der für das LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg startende Athlet in einem Interview.

Eigentlich wollte er beim Meeting vor seiner Haustüre in Rechberghausen am 1. Mai die Saison beginnen. Das erwies sich jedoch als zu früh, nachdem er sich im Anschluss an ein Trainingslager in Südafrika einer Leistenoperation unterziehen musste. Jetzt will er allerdings in den nächsten Tagen, wie schon 2004 und 2007, bei Meetings in Brasilien ins Geschehen eingreifen. Mit guten Leistungen möchte er sich für das ISTAF in Berlin empfehlen und möglichst auch die Norm von 81 Metern, die der DLV zweimal verlangt, erfüllen.

Nachdem Peter Esenwein beruflich kürzer tritt, um sich verstärkt auf den Leistungssport konzentrieren zu können, hat ihn der Württembergische Leichtathletikverband als Honorartrainer angestellt. „Präsident Jürgen Scholz und sein Stellvertreter Fred Eberle haben das in die Wege geleitet.“ Zuständig für das Stützpunktraining in Schwäbisch Gmünd und Ulm, kann er sich eine solche Aufgabe auch nach Beendigung seiner Laufbahn vorstellen.

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Den C-Trainer-Schein hat er bereits in der Tasche, die B-Trainer-Prüfung wird er demnächst in Angriff nehmen. In Gmünd trainiert er jeden Mittwoch nicht nur die Kader-Athleten, sein Augenmerk gilt auch den Schülern, die sich darüber natürlich besonders freuen. Profitieren können auch Patrick Hess, der zu den besten B-Jugendlichen in Deutschland gehört, und Jonathan Seidel, der seitdem Riesenfortschritte gemacht hat. „Das ist eine wirkliche Entlastung für mich“, meint etwa Lutz Dombrowski.

Die Umstellung seines beruflichen Alltags bedeutet für ihn „mehr Zeit um qualitativ zu trainieren.“ Dies geschieht von seinem Wohnort Holzhausen aus im benachbarten Stadion von Uhingen, beim Krafttraining in Göppingen und im Olympia-Stützpunkt Stuttgart. Unterstützt wird Esenwein, der selbst keinen Trainer hat, von seinen Eltern, seiner Freundin und Fred Eberle, „mit dem ich mich oft austausche“.

Dass er mit vierzig Jahren zu alt sein könnte, stellt er in Abrede. „Wenn ich im Training sehe, dass ich in manchen Bereichen immer neue Bestleistungen aufstelle, bin ich motiviert.“ Mit seinen 2004 in Rehlingen erzielten 87,20 Metern nimmt er Platz 4 in der ewigen deutschen Bestenliste ein. Und wenn es gut läuft und er gesund bleibt, könnte sich Peter Esenwein sogar noch eine Teilnahme in Berlin vorstellen, sagt er im Hinblick auf die 2009 bevorstehende Heim-WM.

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