Grandiose Leistungen brachten die 33. Halleschen Erdgas-Werfertage mit Teilnehmern aus ganz Europa für die drei Athleten der LG Staufen. Vor allem der württembergische Speerwurfrekord des B-Jugendlichen Patrick Hess und der Regionalrekord des Hammerwerfers Alexander Ziegler sorgten für Glanzpunkte.

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Dass im Hammerwerfen der Junioren der weißrussische Neuzugang für Eintracht Frankfurt, Sergej Litvinov, nicht zu schlagen sein würde, war abzusehen. Mit 71,43 m dominierte er im Sportzentrum Brandberge vor Sven Möhsner (TSV Bayer Leverkusen) mit 69,74 m. Auch Alexander Ziegler konnte eine imposante Serie vorweisen. Mit 66,87 m und 67,26 m sicherte er sich nach zwei Versuchen die Finalteilnahme.

Hätte im fünften Durchgang nicht der Drahtgriff am Pfosten des Wurfgitters angeschlagen, wäre da schon wesentlich mehr als 64,28 m drin gewesen. So ließ der baden-württembergische Meister im letzten Versuch das Gerät auf prächtige 67,84 m hinausfliegen und wurde damit Dritter vor dem Niederländer Vincent Onos (66,21 m), dem Münchener Jerrit Lipske (65,98 m) und drei Briten. Ziegler verbesserte damit seinen an gleicher Stelle erst am 1. März in Halle/Saale aufgestellten ostwürttembergischen Regionalrekord um 52 cm. Zum württembergischen Rekord des Kornwestheimers Andreas Eder fehlen ihm jetzt nur noch 1,10 m.

Kein Wunder, dass der 20-Jährige nach dieser Leistung prompt eine Einladung zum 15. Stadionfest in Königs Wusterhausen vor den Toren von Berlin erhielt. Hier trifft er bereits heute Abend unter anderem auf den polnischen Olympiasieger von Sydney 2000, Szymon Ziolkowski sowie die deutschen Topathleten Markus Esser und Karsten Kobs. Diese Veranstaltung gilt als Vorprogramm zum ISTAF im Olympiastadion am kommenden Sonntag.

Grund zur Freude hatte Trainer Fred Eberle auch bei seinem zweiten Schützling, dem Speerwerfer Patrick Hess. Der B-Jugendliche hätte sich eigentlich über den extremen Gegenwind auf dem Werferplatz nicht beschweren dürfen. Da dieser jedoch in heftigen Böen blies, gab es mit dem empfindlichen 700-g-Speer sehr viele Fehlversuche. Schon sein zweiter Wurf ging jedoch schon auf 66,33 m hinaus. Bis zum sechsten Durchgang führte Adrian Richter (SV Medizin Eberswalde) mit 72,70 m. Dann aber konterte Patrick Hess.

Mit überragenden 72,85 m gelang ihm ein Superwurf und der Sieg vor achtzehn Konkurrenten, darunter dem deutschen Winterwurfmeister Jannik Beushausen (LG Tönning / St. Peter), der als Dritter 65,01 m erzielte. Damit übertraf der Wißgoldinger nicht nur deutlich seine persönliche Bestleistung von 70,17 m, sondern auch den württembergischen B-Jugend-Rekord, den Arthur Abele (TSV Hüttlingen) seit 2003 mit 70,26 m gehalten hatte. Er gehört damit zweifelsohne zum Favoritenkreis für die deutschen Jugendmeisterschaften in Berlin. Als Siegesprämie erhielt er übrigens einen fabrikneuen Speer überreicht.

Im Hammerwerfen der weiblichen Jugend B startete Saskia Rösiger. Die baden-württembergische Winterwurfmeisterin ist im Training bei ihrem Bruder Dirk technisch sehr sicher geworden bei den vier Drehungen. Gleich ihr erster Wurf ging auf 43,86 m hinaus. Ihren Hausrekord verfehlte sie damit lediglich um 96 Zentimeter. Das reichte der Gmünderin in einem international besetzten Feld zum achten Platz. Nur zwei Deutsche von ihrem Jahrgang 1992 waren besser!

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