Mit einer souveränen Titelverteidigung im Weitsprung sorgte Stefan Köpf (LG Staufen) bei den Hallenregionalmeisterschaften in der Ulmer Messehalle für einen ersten Höhepunkt. Ein echter Hingucker war dann anschließend jedoch seine Vorstellung im 60-m-Lauf.

Bereits im Vorlauf unterbot der 25-Jährige mit glänzenden 7,07 Sekunden seine seitherige Bestzeit um eine Hundertstelsekunde und war damit weitaus schnellster Sprinter. Dramatisch wurde es jedoch dann im Finale. Als klarer Favorit gehandelt, fabrizierte er einen Fehlstart, blieb nach zwei, drei Schritten stehen, was die meisten ihm gleich taten. Da der Starter nicht zurück schoss, liefen zwei Konkurrenten bis ins Ziel durch. Köpf beanstandete, dass er durch laute Ansagen des Hochsprung-Kampfgerichts während des Startkommandos gestört worden sei.

Seinem Einspruch wurde vorläufig stattgegeben und er durfte unter Vorbehalt einer endgültigen Entscheidung der Jury bei der Wiederholung des Laufes antreten. Dabei demonstrierte der Igginger seine derzeitige Stärke und deklassierte in großartigen 6,99 Sekunden das gesamte Feld. Er kam damit dicht an die Norm (6,95) für die deutschen Hallenmeisterschaften heran. Die beste 60-m-Zeit, die jemals bei den seit über 30 Jahren durchgeführten Regional- bzw. Bezirkshallenmeisterschaften gelaufen wurde, waren die 7,02 Sekunden von Oliver Felsen (LG Staufen) im Jahre 1992!

Das böse Erwachen kam allerdings hinterher, als die Jury entschied, dass Köpfs Disqualifikation rechtens gewesen sei. Lautsprecher-Durchsagen seien Nebengeräusche, die man als Athlet ertragen müsse. Ansonsten hätte er frühzeitig den Arm heben müssen. So wurde Helge Schieß (LG Filstal) mit 7,31 Sekunden zum neuen Meister ausgerufen. Nils Wacker (Vorlauf 7,48) wurde in 7,54 Sekunden Fünfter.

Patrick Kerker, der sich im Vorlauf um ein Hundertstel auf 7,55 verbessert hatte, kam in 7,60 Sekunden auf den siebten Platz. Um jeweils drei Hundertstelsekunden steigerten sich in den Vorläufen Jörg Eisele (7,60) und Tobias Kerker (7,67), während Tobias Bühner in 7,77 Sekunden gestoppt wurde.

Über 60 m Hürden wäre der baden-württembergische Freiluftmeister Andreas Treß klarer Favorit gewesen, trat jedoch nicht an. Dadurch siegte der Ulmer Timm Berndorfer in 8,63 Sekunden vor Tobias Kerker in 8,92 (bisher 9,30) und Jörg Eisele in 8,94 (zuvor 9,07) Sekunden. Titelverteidiger Tobias Bühner wurde in 9,47 Sekunden Vierter, Patrick Kerker in 9,56 Sekunden Sechster.
Seinen zweiten Sieg holte sich Berndorfer im Hochsprung mit 1,86 m. Regionalmeister Tobias Bühner wurde mit 1,68 m Dritter. Im Stabhochsprung lag David Assmann (LG Filstal) mit 4,10 m vorne.

Im Weitsprung sorgte Titelverteidiger Stefan Köpf schnell für klare Verhältnisse. Mit 7,18 m ließ der baden-württembergische Hallenmeister der Konkurrenz keine Chance und blieb als einziger über der Norm für die süddeutschen Hallenmeisterschaften (7,00 m). Die Meisterschaftsbestleistung verfehlte er nur um sechs Zentimeter und unterstrich damit seine hervorragende Frühform. Wie beim letzten Mal wurde Kreismeister Nils Wacker Zweiter. Mit 6,82 m qualifizierte sich der Herliköfer für die baden-württembergischen Hallenmeisterschaften. Für einen dreifachen Staufen-Triumph sorgte Jörg Eisele mit 6,72 m. Die Ränge 5 bis 7 belegten Matthias Barth (6,55 m), Tobias Kerker (6,40 m) und Patrick Kerker (6,19 m). Auf Platz 9 landete Tobias Bühner mit 5,77 m.

Leider der einzige Dreispringer war Matthias Barth. Mit 13,73 m knackte der süddeutsche Vizemeister auch die Norm (13,00 m) für die nächstjährigen süddeutschen Titelkämpfe in der Halle mühelos. Im Kugelstoßen musste der aus seinem Studienort St. Gallen angereiste Benedikt Englert seinen Titel, den er im Januar mit 14,53 m gewonnen hatte, trotz einer Steigerung auf 14,73 m an Michael Lischka (SSV Ulm) abtreten. Der Altmeister kehrte aus Frankfurt zu seinem Heimatverein zurück und erzielte auf Anhieb wieder starke 15,68 m. Freiluft-Regionalmeister Tobias Bühner wurde mit 12,22 m Vierter.

In der Frauenklasse traten keine Staufen-Athletinnen an. Hier beherrschte Miriam Stehle (LSG Aalen) den 60-m-Lauf (8,27 Sekunden) und den Weitsprung (4,88 m). Judith Oberdorf (TSV Oberkochen) lag im Hochsprung (1,57 m) und Dreisprung (9,68 m) vorne. Beachtliche 11,09 m stieß Christine Lichtl (SSV Ulm) die Kugel.

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