Parallel zu den Aktiven wurden in der Karlsruher Europahalle die baden-württembergischen Meisterschaften der A-Jugend ausgetragen. Die Vertreter der LG Staufen konnten dabei überraschende Siege durch Weitspringer Julian Barth und 400-m-Läuferin Alexandra Kitzenmaier sowie drei Silbermedaillen bejubeln.

Weitsprung

Sehr gut aufgelegt präsentierte sich Martin Schönbach auf der 60-m-Sprintstrecke. Schon im Vorlauf stellte er eine neue Saisonbestzeit auf. Mit 7,13 Sekunden unterbot er die Norm für die deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Halle/Saale um zwei Hundertstel. Den Zwischenlauf gewann er in ausgezeichneten 7,10 Sekunden. Eine weitere Steigerung zeigte er im Finale, wo er lediglich dem überragenden dreifachen deutschen B-Jugend-Meister des vergangenen Jahres, Patrick Domogala (MTG Mannheim, 6,96) unterlag. Mit 7,08 Sekunden sicherte sich der Hofherrnweilerner überraschend die Silbermedaille.

Keineswegs als Favorit fühlte sich Julian Barth im Weitsprung. In den letzten Wettkämpfen deutete der Böbinger jedoch schon an, dass er in glänzender Form ist. Und nachdem er 2009 bei der B-Jugend sowohl im Freien als auch in der Halle baden-württembergischer Vizemeister wurde und auch bei den süddeutschen Titelkämpfen mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen musste, war er jetzt endlich einmal an der Reihe: Schon im ersten Versuch raubte er mit grandiosen 7,16 m der gesamten Konkurrenz den Nerv. Mit den 7,14 m im dritten Durchgang zeigte er, dass sein erster Sprung kein Zufall war. Am nächsten kam ihm noch Marc Klaschka (LG Filstal) mit 6,82 m. Dass diese Weite noch nicht das letzte Wort von Julian Barth gewesen sein muss, deutete Trainer Lutz Dombrowski an: „Wenn er jetzt noch im Bereich Schnelligkeit zulegen kann…“ Jedenfalls hatte er mit dieser Leistung seine eigene Bestmarke (6,99 m) und die DM-Norm (7,00) klar übertroffen.

Sozusagen nur noch aus Spaß nahm der frischgebackene Meister anschließend noch am Hochsprung teil, um die Spezialisten dort ein wenig zu ärgern. Jeweils im ersten Versuch meisterte er 1,80 m und 1,85 m und kam damit bis auf einen Zentimeter an seinen Hausrekord heran. Lediglich die 1,90 m waren dann doch zu hoch für ihn. Immerhin kann sich ein fünfter Platz sehen lassen.

Haushoch überquerte Stabhochspringer Kevin Aichholz die Höhe von 3,70 m und ließ guten Gewissens die 3,80 m aus. Bei 3,90 m lief jedoch plötzlich überhaupt nichts mehr: Dreimal riss der Lorcher und verstand die Welt nicht mehr. Platz 10 stellt natürlich für den vorjährigen baden-württembergischen B-Jugend-Hallenmeister eine Riesenenttäuschung dar, so dass jetzt bereits einschneidende Änderungen im Training beschlossen wurden.

Dass der B-Jugendliche Robin Breymaier bei den Großen im Dreisprung nur zum Lernen an den Start ging, war klar. Technisch noch instabil, übertraf er jedoch gleich bei seinem ersten Versuch mit 12,36 m seine Bestmarke um elf Zentimeter. Er beendete den Wettkampf schließlich auf Rang 7. Mit Wehmut saß der verletzte Hürdenläufer Sven Zellner übrigens auf der Tribüne. Er sah zu, wie der Titel in seiner Disziplin mit einer Zeit wegging, die er sich selbst jederzeit zugetraut hätte. Auch bei den süddeutschen Meisterschaften wird er am Wochenende nicht starten können.

Gleich zweimal hintereinander fiel bei der weiblichen A-Jugend in den 60-m-Vorläufen die Zeitmessanlage aus. Davon war auch Sarah-Lea Effert betroffen. Sie durfte dennoch in den Zwischenlauf, wo sie mit ausgezeichneten 7,87 Sekunden eine neue Saisonbestzeit aufstellte und als B-Jugendliche zum zweiten Mal die Norm für die deutschen A-Jugend-Meisterschaften (7,95) erfüllte. Damit hatte sie, was kaum zu erwarten war, auch den Einzug ins Finale geschafft. Hier belegte die Alfdorferin mit 7,96 Sekunden Platz 8. Saisonbestzeit auch für die junge Verena Beyer, für die im Vor- und Zwischenlauf jeweils 8,32 Sekunden gestoppt wurden.

Ins Rollen kommt allmählich auch wieder Vanessa Lehnert, die sich im 200-m-Vorlauf von 27,10 auf 26,95 Sekunden verbesserte. Einen Glanzpunkt setzte Alexandra Kitzenmaier im 400-m-Rennen. Die Waldstetterin, die erst seit einem Vierteljahr diese Strecke trainiert, lief vom Start weg furios los und zog der höher eingeschätzten Konkurrenz wie Astrid Beerlage (TSG Schwäbisch Hall, 58,05) und Gina Daubenfeld (LG Neckar-Enz, 58,48) frühzeitig den Zahn. Mit prächtigen 57,84 (bisher 58,55) Sekunden konnte ihr niemand die Goldmedaille streitig machen. Auch die DM-Norm (58,60) war kein Problem für die 18-Jährige.

Staffel

Ein Klasserennen zeigte auch die 4 x 200-m-Staffel (Effert, Beyer, Lehnert, Kitzenmaier). Ihre 1:44,23 wurden nur vom LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg mit 1:43,47 getoppt. Das Staufen-Quartett nahm auch die Hürde DM-Norm (1:46,00) mühelos und verwies die Startgemeinschaft MTG Mannheim-LAZ Mosbach auf den dritten Platz.

Eindeutiger Aufwärtstrend war bei Hochspringerin Lena Bryxi zu erkennen. Ihr Anlauf wird stabiler; die Veränderung scheint zu fruchten. Allerdings braucht es noch Geduld. Jedenfalls musste sich die Bettringerin nur Miriam Afani (Stuttgarter Kickers) und deren 1,72 m beugen. Mit 1,69 m kam sie bis auf einen Zentimeter an ihre Bestleistung heran und holte sich als B-Jugendliche bei der A-Jugend die Silbermedaille! Zehnte wurde Julia Köpf mit 1,50 m. Nach ihrer Erkrankung trat sie auch wieder im Dreisprung an, wo sie mit 11,03 m Vierte wurde. Ein sehr viel weiterer Sprung war leider knapp übergetreten. Maike Wolf steigerte sich um drei Zentimeter und belegte mit 10,81 m Platz 6.

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