2009 hatte es für Hammerwerfer Alexander Ziegler nicht für das Finale bei den Deutschen Meisterschaften gereicht. 2010 scheiterte der Staufen-Athlet als Neunter ganz knapp am Einzug in den Endkampf. Nun hat es der 24-Jährige endlich geschafft:
In Kassel gelang zumindest das Vordringen unter die besten Acht. Mit 69,05 m wurde Ziegler Siebter. Hinter dem souveränen Sieger Markus Esser gab es einen engen Kampf um die Plätze. Die Bedingungen waren bei ständigem Regen sehr schwierig. Auch ging es im Auestadion sehr laut zu, was der Konzentration nicht unbedingt förderlich war. Nach einem ungültigen ersten Versuch folgten 69,05 m, was schon ziemlich sicher das Finale bedeutete. Der dritte Wurf wäre über 71 Meter gegangen, war jedoch hauchdünn übergetreten und kostete ihn somit einige Plätze.
Die 66,74 m im vierten Durchgang brachten Ziegler ebenso wenig weiter wie ein weiterer ungültiger Wurf im fünften. Mit 68,73 m beschloss der US-Studentenmeister einen Wettkampf, der ihn ein wenig enttäuscht und ratlos zurückließ. Trainer Fred Eberle musste zugestehen: „Man kann schon von einem verschossenen Elfer reden. Aber es ist einfach schwierig, wenn man nur einmal im Jahr auf die deutsche Elite trifft und ansonsten in den USA lebt. Die Konkurrenten haben viel mehr Vergleichsmöglichkeiten.“
Speerwerfer Patrick Hess, gerade eben zwanzig Jahre alt geworden, war der jüngste Teilnehmer seiner Disziplin. Dass er eigentlich nur nach Kassel fuhr, um Erfahrungen zu sammeln, war von vornherein klar. Das Einwerfen klappte ganz gut. Doch dann gab es eine große Zeitplanverzögerung. Untätig saß man eine Dreiviertelstunde im Callroom herum, was an den Nerven zehrte. Als es dann endlich losging, war gleich der erste Versuch ungültig. Der zweite ging auf 65,14 m hinaus und auch den dritten ließen die Kampfrichter nicht gelten. So blieb Hess auf Rang 14 hängen. Nach seinem verletzungsbedingt großen Trainingsausfall fehlt ihm einfach noch die technische Sicherheit. Wie man’s besser macht, zeigte ihm sein Lehrmeister Peter Esenwein. Der mit Abstand älteste Aktive in Kassel erzielte noch 71,95 m und wurde Siebter!
Der für LAC Pliezhausen startende Igginger Weitspringer Stefan Köpf flog dank Windunterstützung auf 7,57 und 7,73 m (4,1 m/s RW) hinaus, was ihm überraschend Platz 4 bescherte. Schmerzen am Oberschenkel-Beuger veranlassten ihn nach dem zweiten Sprung auf die Fortsetzung des Wettkampfes zu verzichten. Dass ihm nur sechs Zentimeter zu Bronze und neun zur Silbermedaille von Christian Reif fehlten, dürfte dem 26-Jährigen Selbstvertrauen zurückgeben.

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