Zwei württembergische Rekorde, ein Kreisrekord und fünf Medaillen für Gastgeber LG Staufen: Die Athleten belohnten die Verlegung der ursprünglich für Februar vorgesehenen Baden-Württembergischen Winterwurfmeisterschaften im Stadion des Gmünder Beruflichen Schulzentrums.
Seinerzeit hatte das Thermometer minus 20 Grad angezeigt. Nun kletterten die Temperaturen zumindest am ersten Tag auf fast 20 Grad plus. Das spiegelte sich in den Ergebnissen wider. So erzielte etwa Diskussieger Michael Salzer (TG Nürtingen) mit starken 57,36 m eine bessere Weite als der DLV-Vertreter U 23 beim Winterwurf-Europacup, der am selben Tag in Bar (Montenegro) stattfand, und übertraf auch die A-Norm (56,00 m) für die Deutschen Meisterschaften. Dagegen fiel das Hammerwurf-Ergebnis von Bastian Wörner (LAG Obere Murg) mit 52,54 m etwas ab. Überraschend klar gewann Ricko Meckes (LG Teck) den Speerwurf mit 67,35 m. Der baden-württembergische Juniorenmeister Patrick Hess (LG Staufen) wurde mit 63,88 m Zweiter. Trainer Peter Esenwein war zufrieden: „Wir liegen voll im Plan. Schade nur, dass es ausgerechnet jetzt zu regnen begonnen hat.“

Fünf Meter hinter ihrem Hausrekord zurück blieb im Diskuswerfen der Frauen die DM-Sechste Lena Urbaniak (LG Filstal) bei ihren 46,08 m. Für die absolut beste Leistung sorgte Hammerwerferin Gabi Wolfarth. Nach ihrer Rückkehr von der Frankfurter Eintracht zu ihrem Stammverein Unterländer LG verbesserte die 23-Jährige nun ihren 2007 aufgestellten württembergischen Rekord von 60,02 m auf stolze 65,07 m! Überhaupt kein Problem war für die Vierte der deutschen Bestenliste 2011 das Erreichen der DM-A-Norm von 59,50 m.
Spannend ging es im Speerwerfen zu, wo die ersten Drei nur 35 Zentimeter auseinander lagen. Sarah Kadelka vom badischen TSV Neudorf gewann schließlich mit 45,93 m vor Isabelle Janz (LG Offenburg) mit 45,91 m und Stefanie Nusser (LG Staufen) mit 45,58 m. Die Gmünderin übertraf mit ihrem letzten Wurf den von ihr selbst vor elf Monaten aufgestellten Ostalb-Kreisrekord um acht Zentimeter. LG-Siebenkämpferin Rebecca Konold wurde mit 34,12 m Sechste.
In der Jugendklasse U 20 war Patrick Genssle (LG Leinfelden-Echterdingen), der Siebte der Europäischen Olympischen Jugendspiele, mit 48,14 m bester Diskuswerfer. Oliver Toader-Tirichita (TV 1849 Gernsbach) holte sich mit prächtigen 59,51 m den Hammerwurfsieg. Michael Gütlin (LG Staufen) erkämpfte sich mit 49,35 m die Bronzemedaille. Um über vier Meter steigerte sich Speerwurfsieger Markus Koch (SC Baden-Baden 1902) auf 61,40 m. Vizemeister wurde der Aalener Thomas Goldbach mit 59,77 m. Auf Platz 5 landete Max Berger (LG Staufen). Der Rehnenhöfer verbesserte sich um 63 Zentimeter auf 44,44 m.
Bei der weiblichen U 20 dominierte im Diskuswurf erwartungsgemäß die Siebte der letztjährigen U 18-WM, Katinka Urbaniak (LG Filstal), mit standesgemäßen 46,25 m. Mühelos verteidigte Jil Ullmann (ESV Weil am Rhein), die wohl die weiteste Anreise hatte, ihren Hammerwurftitel mit 41,24 m. Das Speerwerfen sicherte sich die DM-Siebte Janice Waldvogel (TV Lenzkirch) mit feinen 47,65 m.
In U 18 steigerte sich Diskussieger David Hirschmann (SSV Ulm 1846) um drei Meter auf 50,87 m. Mit dem Hammer war der deutsche Winterwurf-Vizemeister Stefan Voitl (SV Dischingen) überlegen. Seine 57,37 m waren auch für Markus Gütlin (LG Staufen) zu viel. Immerhin steigerte sich der vorjährige süddeutsche M-15-Meister um 4,55 m auf beeindruckende 48,29 m und wurde Vizemeister! Enger zu ging es im Speerwerfen. Hier rettete sich Marian Spannowsky (TUS Metzingen) mit 50,04 m knapp ins Ziel vor Lukas Waldenmaier (LG Staufen) mit 49,53 m. Der Bargauer, ansonsten als Torjäger in Diensten von Frisch Auf Göppingen, steigerte sich um 1,73 m. Peter Esenwein kommentierte: „Nur mit Kraft geworfen! Käme die Technik hinzu, wären fünf bis zehn Meter mehr drin.“ LG-Kamerad Marcel Schnierer wurde mit 45,72 m Vierter. Leider musste der Bettringer nach dem dritten Versuch wegen Ellenbogenschmerzen aufhören.
Bei den Mädchen U 18 kam Katharina Mähring (Unterländer LG) zu einem Doppelerfolg. Bevor sie das Diskuswerfen mit 41,21 m für sich entschieden hatte, ließ sie im Hammerwerfen mit dem neuen württembergischen Rekord von 52,86 m aufhorchen. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass nach einer IAAF-Regeländerung das Gerät seit Jahresbeginn nur noch 3 Kilogramm wiegt. Die alte Bestleistung (52,58 m) hatte die vorhin erwähnte Gabi Wolfarth 2006 mit dem 4-kg-Hammer erzielt. Ein Riesentalent wächst mit der erst 15-jährigen Speerwerferin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) heran, die mit 40,14 m die Konkurrenz der zwei Jahre Älteren dominierte.
Insgesamt konnte Günter Mayer, der Vorsitzende der LG Staufen, mit der Veranstaltung zufrieden sein. Im Großen und Ganzen hatte die Organisation geklappt, das Wetter mitgespielt und sich der sportliche Erfolg eingestellt. Das alles machte Appetit auf die Freiluftsaison.

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