Mit drei Finalplatzierungen (Michael Kucher über 200 Meter, Theresa Widera und Max Wolf im Weitsprung) schnitt die LG Staufen in Halle/Saale bei den 45. Deutschen Jugendhallenmeisterschaften in der riesigen Sporthalle Brandberge viel besser als erwartet ab.
Auf der guten Bahn 3 gesetzt, lief Michael Kucher ein vorzügliches 200-m-Rennen. Mit glänzenden 22,23 Sekunden unterbot er seine Bestzeit um drei Hundertstel und erzielte unter den 24 Teilnehmern die sechstbeste Zeit. Sogar den baden-württembergischen Meister Raphael Müller (VfB Stuttgart), dem er bei den Landesmeisterschaften noch klar unterlegen war, ließ der Gmünder diesmal hinter sich. Damit hatte er völlig überraschend den Endlauf erreicht. Auf Bahn 2 ging ihm hier zwar am Ende etwas die Kraft aus, aber mit 22,51 Sekunden gelang es ihm dennoch, den sechsten Rang aus dem Vorlauf zu wiederholen.
Wäre der zweite Wechsel nicht ganz verpatzt gewesen, hätte sogar die 4 x 200-m-Staffel der LG Staufen das Finale erreichen können. Pascal Bulling, Michael Kucher, André Hieber und Moritz Kindel liefen dennoch mit erstaunlichen 1:32,55 nur um 59 Hundertstel an der Zeit vorbei, mit der sie baden-württembergische Hallenmeister wurden. Unter den 32 angetretenen Staffeln war die LG als Neunte bester süddeutscher Verein. Den Endlauf, in dem nur vier Staffeln schneller liefen, verpasste man gerade mal um zwölf Hundertstelsekunden!
Immer stärker wird ein schwäbischer Weitspringer: Fabian Heinle (LG Leinfelden-Echterdingen) steigerte sich als neuer deutscher Jugendmeister auf hochklassige 7,67 Meter. Eine kleine Sensation stellte der Einzug von Max Wolf in den Endkampf dar. Der Zehnkämpfer wusste sich durchaus im Feld der Spezialisten zu behaupten. Schon im ersten Durchgang sorgte er mit 6,92 m für Aufsehen. Zwar konnte er diese Weite dann nicht mehr steigern und blieb auf Platz 8 hängen. Aber der Dritte der baden-württembergischen Titelkämpfe kam bis auf neun Zentimeter an seine Bestmarke heran und sah bis auf eine Ausnahme nur ältere Springer vom Jahrgang 1994 vor sich!
Ihr derzeitiges Leistungshoch bestätigte auch Stabhochspringerin Dorina Baiker. Zwar benötigte die Waldstetterin für ihre Einstiegshöhe von 3,30 m zwei und für die anschließenden 3,45 m drei Versuche. Aber dann egalisierte sie im zweiten Anlauf mit 3,60 m ihre persönliche Bestleistung. Nur die 3,70 m waren diesmal noch zu hoch. Auf der Meldeliste noch auf Rang 22, hatte sie sich am Ende immerhin auf Platz 11 vorgekämpft. Bemerkenswert auch, dass sowohl die baden-württembergische Meisterin Delal Tan (MTG Mannheim) als auch die süddeutsche Titelträgerin Franziska Heiß (SSC Bad Sooden-Allendorf) an ihren jeweiligen Anfangshöhen kläglich scheiterten.
Im Weitsprung stellte sich die baden-württembergische U18-Meisterin Theresa Widera der zwei Jahre älteren Konkurrenz. Gleich im ersten Durchgang erzielte sie ihre Bestweite von 5,69 m, was ihr einen großartigen siebten Platz bescherte. Im Endkampf schienen sie dann die Kräfte zu verlassen. Coach Lutz Dombrowski hatte Verständnis: „Die Hallensaison war sehr kräfteraubend. Jetzt wird es Zeit für eine Pause.“
Pech hatte die gleichaltrige Gmünderin Pia Prosch, die für den SCC Berlin startet. Die deutsche B-Jugend-Freiluftmeisterin präsentierte zwar 6-m-Sprünge, war aber so weit vom Balken entfernt, dass sie lediglich mit 5,51 m und Rang 12 in der Ergebnisliste notiert wurde. Ihre Enttäuschung war natürlich riesengroß. Dass sie wesentlich größeres Potenzial hat, konnte aber jeder sehen.

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