Temperaturen weit unter zehn Grad ließen manche Teilnehmer bei den Mehrkampf-Regionalmeisterschaften der Jugend U16 im Ulmer Donaustadion den Trainingsanzug erst gar nicht ausziehen. Eine überragende Lisa Maihöfer trotzte jedoch allen widrigen Bedingungen und stellte sogar einen neuen württembergischen Vierkampfrekord in der Altersklasse W 15 auf.
Von den achtzehn möglichen Titeln holte sich die LG Staufen allein zehn, gefolgt von Gastgeber SSV Ulm (4), der LG Filstal (3) und dem SV Jungingen (1). In der Klasse M 15 schnappte sich Vierkampf-Hallenregionalmeister Dominik Petzold nun auch den Sieg im Freien. In allen vier Disziplinen demonstrierte er seine Fortschritte seit seinem Wechsel zu den Rot-Weißen: Im 100-m-Lauf verbesserte er sich von 12,82 auf 12,21 Sekunden, im Weitsprung von 5,61 m auf 5,83 m, im Hochsprung von 1,64 m auf 1,68 m und im Kugelstoßen von 11,50 m auf 11,94 m. Das ergab insgesamt 2262 (bisher 2004) Punkte.
Kreismeister Marlon Krech steigerte sich als Dritter von 1909 auf 2041 Punkte und überwand auch die 2000-er-Grenze, die Norm für die Württembergischen Meisterschaften. Seine neuen Bestmarken über 100 Meter (12,32) und im Kugelstoßen (11,18 m) können sich sehen lassen. In seinem ersten Vierkampf kam der Bettringer Jonathan Barth mit 1692 Punkten auf Platz 9.
In M 14 lief Pascal Seiz in seinem ersten 100-m-Rennen ansehnliche 12,74 Sekunden und sprang 5,15 m weit. Mit 1882 Punkten wurde er Vierter, Sebastian Abele mit 1636 Punkten Achter und Alex Braun mit 1578 Punkten Neunter. Die Vierkampf-Mannschaftswertung der männlichen Jugend U16 gewann der SSV Ulm mit 6302 Punkten vor LG Staufen I (Petzold, Krech, Seiz) mit 6185 Punkten. An fünfter Stelle LG Staufen II (Barth, Abele, Braun) mit 4906 Punkten.
Auch den Neunkampf von M 15 gewann Dominik Petzold, wobei er sich von 4409 auf 4859 Punkte steigerte und die DM-Norm nur um 41 Zähler verfehlte. Persönliche Bestleistungen stellte er auf über 80 m Hürden (12,61), im Stabhochsprung (2,80 m), mit Diskus (32,15 m) und Speer (38,84 m). Marlon Krech verbesserte sich um 482 auf 4642 Punkte und wurde Vizemeister. Beachtlich die 12,02 Sekunden über die Hürden und die 3,30 m mit dem Stab. Auch hier schaffte der Lorcher die Norm (4200 P.) für die WLV-Titelkämpfe. Newcomer Jonathan Barth wurde mit ordentlichen 3747 Punkten Sechster.
In M 14 absolvierten die drei LG-Starter ihren jeweils ersten Neunkampf. Pascal Seiz schaffte mit 4125 Punkten auf Anhieb die Qualifikation für die Landesmeisterschaften (3800 P.) und wurde Vizemeister. Als Vierter erreichte Sebastian Abele 3679 Punkte und Alex Braun (Fünfter) 3672 Punkte. In der Neunkampf-Mannschaftswertung der männlichen Jugend U16 siegte LG Staufen I (Petzold, Krech, Seiz) mit 13 626 Punkten vor dem SSV Ulm I (12 882 P.) und LG Staufen II (Barth, Abele, Braun) mit 11 098 Punkten.
Für einen Paukenschlag zu Beginn der Freiluftsaison sorgte Lisa Maihöfer in der Klasse W 15. Zunächst drückte sie ihre 100-m-Bestzeit um vierzehn Hundertstel auf 12,56 Sekunden herunter. Dann sprang sie im Weitsprung auf sensationelle 5,91 m hinaus und übertraf damit den zwei Jahre alten ostwürttembergischen Rekord ihrer damaligen Vereinskameradin Pia Prosch um elf Zentimeter. Im Hochsprung blieb die Deinbacherin mit 1,68 m nur um zwei Zentimeter unter ihrem Hausrekord, ehe sie die Kugel auf 10,66 m (seither 10,53 m) hinauswuchtete. Damit hatte sie 2353 Punkte gesammelt, 52 mehr als die bisherige württembergische Rekordhalterin Ramona Pitan (DJK Ellwangen-SG Virngrund, 2008).
Für Leonie Riek gab es Bestleistungen im 100-m-Sprint (12,86 m), im Weitsprung (4,93 m) und im Vierkampf (1971 P.), was Platz 5 bedeutete. Die Ränge 7, 8 und 9 belegten Karin Dempewolf (1934 P.), Katharina Abt (1782 P.) und Mona Gäßler (1773 P.). Als Elfte schaffte Sophie Bauder 1702 Punkte.
Der Klasse W 14 drückte Elisa Lechleitner ihren Stempel auf. Ihren ersten 100-m-Lauf legte sie in 12,60 Sekunden zurück, sprang 4,99 m weit und 1,56 m (bislang 1,48 m) hoch. Mit der Kugel kam sie auf 8,94 m. Das ergab 2117 Punkte, den Sieg im Vierkampf und die WLV-Norm. Die Ränge 8 und 10 nahmen Linda Henninger (1750 P.) und Maren Seidl (1619 P.) ein.
Die Vierkampf-Mannschaftswertung der weiblichen Jugend U16 gewann LG Staufen I (Maihöfer, Lechleitner, Riek) mit 6441 Punkten deutlich vor der LG Filstal (6014 P.) und dem SSV Ulm (5715 P.). Auf den Plätzen 4 und 5 folgten LG Staufen II (Dempewolf, Abt, M. Gäßler) mit 5489 Punkten sowie LG Staufen III (Henninger, Bauder, Seidl) mit 5071 Punkten.
Auch am zweiten Tag ging das Rekordfestival für Lisa Maihöfer weiter: Über 80 m Hürden blieb sie mit 12,20 Sekunden vier Hundertstel unter ihrer Bestzeit, den Speer warf sie auf 31,45 m (seither 26,85 m) hinaus und ihre 800-m-Bestzeit drückte sie um zwei Sekunden auf 2:32,37 Minuten herunter. Damit hatte sie im Siebenkampf mit glänzenden 3945 Punkten den Regionalrekord von Pia Prosch um sieben Zähler überboten. Zum württembergischen Rekord von Leonie Frank (TuS Metzingen) fehlten nur neunzehn Punkte!
An ihrem Sieg war natürlich nicht zu deuteln. Überraschend Vizemeisterin wurde Leonie Riek. Die Böbingerin hürdelte 12,62 Sekunden, schleuderte den Speer auf 31,86 m hinaus und legte die abschließenden 800 Meter als absolut Schnellste in 2:26,92 Minuten zurück. Mit 3570 Punkten fehlten ihr lediglich fünf Zähler zur DM-Norm. Karin Dempewolf kam als Siebte auf 3353 Punkte und qualifizierte sich für die WLV-Titelkämpfe.
In W 14 lag Elisa Lechleitner nach 12,59 Sekunden über die Hürden und 27,97 m mit dem Speer noch in Führung, ehe sie diese im 800-m-Rennen (2:37,57) noch an Sonja Hafner (LG Filstal) verlor. Als Vizemeisterin mit 3625 Punkten hatte sie jedoch die Genugtuung, die Einzel-Fahrkarte zu den Deutschen Meisterschaften (Norm 3400 P.) in Bernhausen erworben zu haben. Linda Henninger (Vierte mit 3069 P.) darf zumindest zu den WLV-Meisterschaften.
In der Siebenkampf-Mannschaftswertung U16 war die LG Staufen (Maihöfer, Lechleitner, Riek) nicht zu schlagen. Die 11 140 Punkte liegen über der DM-Norm (10 300 P.) und über dem Regionalrekord der DJK Ellwangen-SG Virngrund (11 109 P. seit 2008) und nur wenig unter dem WLV-Rekord des TSV Rottweil (11 186 P.). Die DM-Teilnahme gelang auch der LG Filstal mit 10 404 Punkten, während der SSV Ulm mit 9913 Punkten leer ausging.

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