Einige Titel konnte die LG Staufen in ihrem 45-jährigen Bestehen schon bei Deutschen Meisterschaften einfahren, allerdings reichte es nie bei den Aktiven. Am Sonntag war es für die Rot-Weißen endlich so weit: Hammerwerfer Alexander Ziegler sicherte sich in Nürnberg die Goldmedaille.

„Mein erster Deutscher Meistertitel. Ich realisiere das gerade noch gar nicht so richtig. Es war ein anstrengender Wettkampf. Ich bin etwas komisch reingekommen, aber ich bin froh, dass es hinten raus so gut geklappt hat. Es war schön, hier in Nürnberg zu werfen“, so Ziegler direkt nach dem Wettkampf im Interview mit dem Deutschen Leichtathletik Verband.

Schon vor dem Beginn deutete vor 20.000 Zuschauern im Grundig-Stadion in Nürnberg alles auf einen Zweikampf zwischen den beiden Jahresbesten hin: Markus Esser aus Leverkusen, Gewinner der Deutschen Meisterschaften in den letzten Jahren, und Alexander Ziegler von der LG Staufen, der bei den vergangenen Meisterschaften in Ulm die Silbermedaille holte.

Nach zwei Würfen hatte der Leverkusener mit guten 71m noch die Nase vorn, erst im dritten Versuch steigerte sich Ziegler von 69,49m auf über 73m. Im Nachhinein hätte diese Weite bereits für den Sieg gereicht. Doch der starke Mann von der LG Staufen legte im Folgenden sogar noch einen drauf und erzielte 73,91m.

„Der erste Versuch war eine Gurke, dann hatte ich einen Ungültigen. Dann ging es über 73 Meter, das war ganz okay. Danach wollte ich nochmal nachlegen und auf jeden Fall meine Saisonbestleistung (74,73m) steigern“, sagte Ziegler weiter. Allerdings waren in dem stumpfen Ring keine größeren Weiten möglich, insgesamt waren die Rahmenbedingungen sehr schwierig für die Werfer, sowohl für die weiblichen, als auch für die männlichen.

Am Ende holte sich der Dischinger mit mehr als einem Meter Vorsprung die Goldmedaille und damit den ersten Deutschen Titel für die LG Staufen bei den Aktiven. Auch Altmeister Esser zollte dem 28-jährigen anschließend Respekt: „Ich freue mich für Alexander“, sagte Esser, der mit diesem Wettkampf seine Laufbahn auf diesem Niveau beendete.

Nach oben fehlt Ziegler allerdings immer noch der Ausreißer. „Daran müssen wir noch arbeiten, mal schauen wie es weitergeht.“ In diesem Jahr stehen keine größeren Wettkämpfe mehr an, zusammen mit seinem Trainer und Mentor Fred Eberle wird in die Trainingsbücher geschaut und ein Plan für das kommende Jahr erstellt.

„Ich fliege nächste Woche wieder in die USA, mit dem dortigen College-Trainer wird dann die Planung abgestimmt. Ende August geht das nächste Semester wieder los. Vorher habe ich noch ein paar Sachen zu organisieren und muss schauen, wie es mit der Dissertation und der Forschung weitergeht“, sagte Ziegler zum Abschluss.

Ergebnisse: 1. Ziegler (LG Staufen): 69,49m – X – 73,25m – 73,91m – X – 72,84m; 2. Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen): 71,17m – X – 72,32m – 70,34m – 72,29m – X; 3. Porter (LG Eintracht Frankfurt): X – X – 68,10m – 69,83m – X – 67,55m

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