Am heutigen Sonntag feiert der einstige Weltklasse-Zehnkämpfer Siegfried Wentz, der seine Wurzeln im TSV Lorch und in der LG Staufen hatte, seinen 50. Geburtstag. Mit Disziplin und Fleiß, die ihn schon in seiner sportlichen Laufbahn auszeichneten, stieg er auch auf der beruflichen Karriereleiter bis zum Chefarzt einer Schwarzwald-Klinik auf.

Siggi Wentz

Geboren am 7. März 1960 in Röthenbach, verbrachte er Kindheit und Jugend in Lorch, wo ihn sein Vater Rolf schon früh mit der Leichtathletik in Berührung brachte. Nach ungezählten Erfolgen als Schüler auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene wurde er 1978 vierfacher deutscher Jugendmeister (über 60 m Hürden in der Halle, über 110 m Hürden, im Fünf- und Zehnkampf).

1979 wurde auch die internationale Leichtathletik erstmals auf Siggi Wentz aufmerksam, als er im polnischen Bydgoscz mit 7822 Punkten die Junioreneuropameisterschaft im Zehnkampf holte. Danach ging es mit seinen Leistungen steil bergauf. Auch wenn es in der legendären, vom Briten Daley Thompson und von Jürgen Hingsen beherrschten Zehnkampf-Ära nie zum ganz großen Titel reichte, sprechen doch die folgenden Daten für sich:

1983 persönliche Bestleistung mit 8762 Punkten in Bernhausen

1983: Bronzemedaille bei den 1. Weltmeisterschaften in Helsinki mit 8513 Punkten

1984 Olympiadritter in Los Angeles mit 8416 Punkten

1986 Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in Stuttgart mit 8676 Punkten

1987 Vizeweltmeister in Rom mit 8461 Punkten

1990 Teilnahme an den Europameisterschaften in Split als letzter internationaler Auftritt

Neben dem Sport trieb Siggi Wentz auch sein Medizinstudium energisch voran. Bei einer Vorlesung lernte er seine Frau Susanne kennen, mit der er drei Kinder hat. Seit zehn Jahren ist er nun schon Chefarzt an der Schlüsselbad-Klinik in Bad Peterstal-Griesbach mit ihren 168 Betten. Die Titel sammelt er jetzt in anderen Disziplinen: Er ist Facharzt für Orthopädie, Rheumatologie, Chirotherapie und Sportmedizin, Physikalische Therapie, Spezielle orthopädische Therapie und Sozialmedizin. Außerdem wirkt er als Lehrbeauftragter der Universität Mainz für angehende Sportmediziner.

Sein guter Ruf hat sich herumgesprochen. Die Zehnkämpfer und Weitspringer des DLV werden von ihm betreut. Den zweimaligen WM-Dritten im Diskuswerfen, Michael Möllenbeck, hat er von einer chronischen Entzündung des Hüftmuskels befreit.

Von der Leichtathletik kommt Dr. Siegfried Wentz aber auch privat nicht mehr los: Dienstags und donnerstags gibt er Trainingsstunden bei der LG Offenburg, für die auch seine Kinder Jonas (22) und Rabea (21) starten, während Nesthäkchen Jana (19) eher musisch veranlagt ist. Wenn es terminlich irgendwie geht, betreut er die Athleten seines Vereins auch bei Wettkämpfen. Im Frühjahr will er sie sogar ins Trainingslager nach Italien begleiten. Siggi Wentz hat sich in einem halben Jahrhundert sportlich, beruflich und privat verwirklichen können – und dabei auch noch seinen Spaß gehabt!

Am heutigen Freitag feiert der Leichtathletik-Abteilungsleiter des TSV Lorch, Ralf Hepperle, seinen 50. Geburtstag. 2002 trat er die Nachfolge von Rolf Wentz an und ist seither auch als Übungsleiter und Sportabzeichen-Abnehmer sehr aktiv.

Aus seiner eigenen Vita brachte er viel Erfahrung aus dem Spitzensport mit. So wurde er mit 18 Jahren bei den Deutschen Jugendmeisterschaften in Göttingen Fünfter im 2000-m-Hindernislauf. Mit seiner damaligen Zeit von 6:02,1 Minuten wäre er sogar noch 2009 bester Württemberger bei den 18-Jährigen gewesen! Auch bei den Männern schaffte er danach mit 9:16,9 Minuten über 3000 m Hindernis ein Spitzenergebnis, das sich auch heute noch sehen lassen kann.

Hepperles Sohn Tobias trat in seine Fußstapfen, allerdings in einer ganz anderen Disziplin. Im Kugelstoßen belegte er im vorigen Jahr bei den U 23-Europameisterschaften im litauischen Kaunas einen großartigen vierten Platz.

Die Leichtathleten aus Lorch und der gesamten LG Staufen wünschen Ralf Hepperle weiterhin Gesundheit und viel Schaffenskraft!

Mitte letzten Jahres wechselte die LG Staufen nach vielen Jahren ihre Sportkleidung aus. Was mit den Altbeständen, von denen in der Lagerhaltung doch noch einiges vorhanden war, geschehen sollte, blieb lange unklar, bis der LG-Vorsitzenden Brigitte Scheloske die rettende Idee kam:

Sie ließ ihre Beziehungen zur Gehörlosenschule St. Josef spielen, und nun werden die rot-weißen Textilien in einem Container nach Tansania verschifft, wo sie an Kinder in der Gehörlosenschule Ruhuwiko, im Kinderheim Mbinga und im Kinderdorf Ilunda-Mtwango verteilt werden. In einem Schreiben bedankte sich nun Schwester Johanna Maria Metzger von den Untermarchtaler Vinzentinerinnen:

„Durch Ihre ehrenamtliche Tätigkeit bei der LG Staufen haben Sie uns die schönen roten Trainingsanzüge, T-Shirts und kurzen Hosen vermittelt. Dafür möchten wir Ihnen herzlich danken und im Namen aller, die damit beschenkt werden, von Herzen Vergelt’s Gott sagen. Mit Ihrem Engagement knüpfen Sie mit uns ein Netz der Nächstenliebe und Solidarität und treten für Kinder ein, die in einem Land leben, das zu den Ärmsten dieser Welt zählt.“

Alexander Ziegler (LG Staufen), der deutsche Juniorenmeister im Hammerwerfen, gewann während seines Studienaufenthalts in den USA jetzt bei den Hallenmeisterschaften der ACC (Atlantic Coast Conference) das Gewichtwerfen mit persönlicher Bestleistung von 22,51 m.

Der ACC ist ein Zusammenschluss der zwölf großen Universitäten an der Ostküste der USA von Boston bis Miami. Bei den Meisterschaften ist der Mannschaftstitel noch wichtiger als der Einzelsieg. Zieglers Blacksburgh University stand kurz vor dem Gesamtsieg, ehe sie durch die äußerst unglückliche Disqualifikation eines ihrer Läufer auf Platz 3 zurückgeworfen wurde. Sie kam so nur auf 97 Punkte, während die Florida State University mit fünf aktuellen Olympioniken im Aufgebot mit 107 Punkten vor North Carolina mit 101,5 Punkten gewann.
Im Gewichtwurf-Wettkampf übertraf Alexander Ziegler schon im ersten Durchgang mit hervorragenden 22,41 m seine bisherige Bestleistung um 32 cm und steigerte diese im dritten Versuch auf erstklassige 22,51 m. Damit steht er an dritter Stelle der US-Rangliste. Weitere gute Würfe von 22,45 m, 21,90 m und 21,67 m folgten mit dem fast 16 kg schweren Gerät. Zieglers Leistung erregte großes Aufsehen beim Fachpublikum. Der Schützling von Fred Eberle wird nun als Medaillenanwärter bei den nationalen Championships gehandelt. Diese werden in zwei Wochen in Fayetteville (Arkansas) ausgetragen.

Riesenandrang herrschte bei einem Schülerhallensportfest im Sindelfinger Glaspalast. Auch im Hochsprung der Klasse W 14 wollten 21 Teilnehmerinnen gewinnen. Am Ende hatte die Badenerin Linda Mutter (TV Wehr) mit glänzenden 1,65 m die Nase vorn. Als Zweite stellte Pia Prosch (LG Staufen) mit prächtigen 1,60 m ihre persönliche Bestleistung ein.

Die Hallenregionalmeisterin lieferte diesmal einen ziemlich nervenaufreibenden Wettkampf ab. Zwar überquerte sie ihre Anfangshöhe von 1,45 m anstandslos, benötigte jedoch für 1,50 m zwei und für 1,55 m drei Versuche. Im zweiten Anlauf packte sie dann die 1,60 m, während die anschließende Steigerung auf 1,65 m doch noch etwas zu viel für sie war.

Beim Warmlaufen stimmten die Abstände noch – doch als es galt, kam Andreas Treß (LG Staufen) bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe nicht mehr zurecht. Als Siebter seines 60-m-Hürden-Vorlaufes hatte er nach 8,44 Sekunden keine Chance, das Finale zu erreichen.
Der baden-württembergische Meister über 110 m Hürden kam zu nahe an die erste Hürde, geriet kurz ins Straucheln und fand anschließend nie mehr richtig ins Rennen zurück. Trainer Fred Eberle resümierte schonungslos: „Auf so einer kurzen Strecke ist es schwierig, noch ins Rollen zu kommen. Diese technischen Fehler waren nicht gerade erbaulich. Vielleicht war Andy auch übermotiviert.“
Am kommenden Wochenende hat Treß allerdings eine weitere Gelegenheit, seine Bestzeit von 8,30 Sekunden anzugreifen. Im Rahmen der Württembergischen Mehrkampf-Hallenmeisterschaften in Ulm stehen auch die 60 m Hürden wieder auf dem Programm.