Das Manfort-Stadion in Leverkusen war Schauplatz des traditionellen B-Jugend-Ländervergleichs zwischen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg. Im schwarz-gelben Aufgebot standen auch vier Vertreter der LG Staufen.

Sprinter Martin Schönbach erfüllte seine Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit. Mit feinen 11,19 Sekunden über 100 Meter blieb er nur elf Hundertstel über seiner Bestzeit und wurde Sechster. Die erste 4 x 100-m-Staffel Baden-Württembergs gewann in 42,23 vor dem zweiten B-W-Quartett mit Schönbach als Schlussläufer in 42,52 Sekunden und NRW I (42,80). Obwohl der nominierte Weitspringer Julian Barth wegen Leistenbeschwerden absagen musste und urlaubsbedingt Hürdensprinter Sven Zellner fehlte, holten sich die Jungs aus dem Ländle die Gesamtwertung mit 136 Punkten vor NRW (128) und Hessen (104).

Bei den Mädchen war Sarah-Lea Effert nicht ganz im Vollbesitz ihrer Kräfte und musste sich im 100-m-Rennen mit 12,93 Sekunden und Rang 9 zufrieden geben. Pech hatte auch Hochspringerin Lena Bryxi. Beim Einspringen kollidierte die Schulter der süddeutschen Meisterin mit dem Sprungständer. Bei der Prellung wurde ein Nerv eingeklemmt und der Arm vorübergehend gefühllos, so dass die Bettringerin den Wettkampf absagen musste.

Ordentliche 11,22 m lieferte Dreispringerin Julia Köpf ab. Damit belegte die baden-württembergische Vizemeisterin den fünften Platz. Dass die Saison doch schon sehr lange dauert, demonstrierte Hammerwerferin Saskia Rösiger. Mit für sie bescheidenen 41,54 m wurde die DM-Sechste in Leverkusen Vierte.

Für viele Punkte sorgte die Herliköferin Svenja Daubner (TS Göppingen). Bei starkem Rückenwind von 4,7 m/s lief sie über 100 m Hürden mit 14,33 Sekunden die zweitschnellste Zeit. Auch als Schlussläuferin der zweiten B-W-Staffel über 4 x 100 Meter kam sie in 48,74 Sekunden auf den zweiten Rang. Eine Woche nach ihren sensationellen 1,72 m bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften überquerte sie im Hochsprung 1,64 m und wurde hier Sechste. Die Gastgeberinnen siegten mit 148 Punkten vor BW (122) und Hessen (96).

Unmittelbar nach dem Länderkampf reisten Lena Bryxi, Julia Köpf und Svenja Daubner zum regenerativen WLV-Trainingslager nach Tenero (Schweiz). In dieser exklusiven Sportschule im Tessin hielt sich bekanntlich auch die deutsche Fußballnationalmannschaft während der EM zeitweise auf.

Die WM in Berlin war noch nicht ganz zu Ende, da holten sich die Athleten der LG Staufen beim zweiten Fleiner Feriensportfest neun erste Plätze. Besonders freuen durfte man sich über sieben neue Sprintbestzeiten.

Den 100-m-Lauf der Männer beherrschte Stefan Köpf in 11,23 vor Matthias Barth in 11,33 Sekunden. Als Vierter verbesserte sich Patrick Kerker von 11,86 gleich auf 11,69 Sekunden. Peter Schuhmacher lief in 11,89 (bisher 11,93) Sekunden auf Rang 5. Jörg Eisele wurde in 11,99 Sekunden Siebter. In einem Einlagerennen lief Stefan Köpf sogar 11,12 Sekunden vor dem B-Jugendlichen Sven Zellner (11,32).

Schnellster im 200-m-Lauf war Patrick Kerker. Er steigerte sich von handgestoppten 24,0 auf elektronische 23,76 Sekunden. Auch Jörg Eisele (Zweiter) blieb mit 24,02 Sekunden um sechs Hundertstel unter seiner seitherigen Bestzeit. Peter Schuhmacher kam mit 24,22 Sekunden nicht ganz an diese heran. Den Weitsprung sicherte sich der baden-württembergische Hallenmeister Stefan Köpf mit 6,98 m vor Matthias Barth mit 6,47 m.

Bei der männlichen Jugend A wurde Tobias Kerker über 100 Meter in 11,86 Sekunden Dritter. Als Zweiter auf der 200-m-Strecke verbesserte sich der Mutlanger von 24,14 auf 23,92 Sekunden. Sven Zellner ließ sich den 100-m-Sieg bei der B-Jugend nicht entgehen. Mit großartigen 11,20 Sekunden unterbot er seinen alten Hausrekord um fünf Hundertstelsekunden. Andreas Dammenmiller wurde in 12,39 Sekunden Vierter. Im Alleingang kam der Bargauer über 400 m Hürden auf ordentliche 58,76 Sekunden. Nach langer Zeit versuchte sich Sven Zellner wieder einmal im Weitsprung und erzielte dabei 6,10 m.

In der weiblichen Jugend A gewann Lea Saur die 200-m-Distanz in 26,92 Sekunden und steigerte sich über 100 Meter (Zweite) um eine Hundertstelsekunde auf 13,19 Sekunden. Svenja Sickinger war auf der Stadionrunde in 59,62 Sekunden die Schnellste und legte die 100 Meter (Dritte) in 13,60 Sekunden zurück.

WM-Hauptprobe gelungen: Alexander Ziegler (LG Staufen) hieß gestern der erste Sieger des U23-Länderkampfes im Berliner Olympiastadion. Und sein Trainer Fred Eberle durfte als DLV-Delegationsleiter die Mannschaften begrüßen und die Siegerehrungen leiten.

Damit dem „heiligen“ Rasen im Olympiastadion vor der offiziellen WM-Eröffnung am Samstag ja kein Gräschen gekrümmt werden konnte, wurden die Hammerwerfer – wie leider zu oft üblich – auf einen Nebenplatz verwiesen. Dort erwies sich der Kreis als sehr stumpf. Die sechs beteiligten Athleten kamen damit überhaupt nicht zurecht. Sie hatten jeweils nur vier Versuche. Von den 24 Würfen insgesamt waren nicht weniger als sechzehn ungültig!

Am stabilsten warf noch Alexander Ziegler, dem nur der erste Durchgang misslang. Im zweiten erzielte er seine Siegesweite von 68,04 m. Auch mit den 66,46 m und den 67,33 m, die anschließend folgten, hätte der deutsche Juniorenmeister gewonnen. Für die Maximalpunktzahl für Deutschland sorgte Jerrit Lipske als Zweiter mit 66,34 m.

Arkadius Milkiewicz (Polen) wurde Dritter mit 64,53 m. Dessen Landsmann Pawel Fajdek, der als U 23-EM-Achter von Alex Ziegler als härtester Konkurrent erwartet worden war, scheiterte mit vier ungültigen Versuchen auf ganzer Linie. Völlig ohne Chancen waren der Österreicher Artur Freyc mit 45,62 m und der Schweizer Josa Allmand mit 40,43 m.

Der Ländervergleich wurde von den Kampfrichtern als letzte WM-Generalprobe angesehen. Auch das Fernsehen nutzte die Gelegenheit, um die Kamerapositionen zu testen. Und Innenraum-Moderator Marcus Othmer führte mit dem im ungewohnten dunklen Anzug erschienen Fred Eberle das erste Test-Interview. Dieser äußerte sich zufrieden über das Abschneiden seines Schützlings, der bereits morgen zu einem zehnmonatigen Studienaufenthalt in die USA fliegt.

Zwei junge Athleten vertraten die LG Staufen in Nürtingen, wo mit einem Internationalen Sportfest die Einweihung des neuen Stadions Neckarau verbunden war. Dabei gewann Sean Robinson beide Sprintwettbewerbe der A-Jugend. Über 100 Meter verbesserte er sich von 11,76 auf 11,56 Sekunden und hatte vor der Konkurrenz neun Hundertstelsekunden Vorsprung.

Noch größer war seine Steigerung über 200 Meter. Hier blieb er mit 23,31 Sekunden fast sechs Zehntel unter seiner alten Bestzeit. Der B-Jugendliche Andreas Dammenmiller startete ebenfalls bei den Älteren. Im 100-m-Rennen wurde er in 12,23 Sekunden Fünfter. Auf der doppelt so langen Strecke unterbot der Bargauer als Vierter mit 24,60 Sekunden seinen seitherigen Hausrekord um 26 Hundertstel.

Heute am 9. August wird Hans Knoth, langjähriger Trainer in der LG Staufen, 70 Jahre alt. In Südmähren geboren und von dort vertrieben, landete er als Kind in Heidenheim. Hier war er später beruflich als Lehrer für Sport und Technik tätig. In seiner aktiven Zeit war er ein erfolgreicher Mehrkämpfer und Speerwerfer.

Hans Knoth

Von 1965 bis 2008 war Hans Knoth Trainer beim TSB, dem späteren Heidenheimer SB, und der LG Staufen. Als Stützpunkt- und Landestrainer wurde er auch vom WLV sehr vielseitig eingesetzt. Seit 1966 stellt er sich dem LA-Kreis Heidenheim als Lehrwart und seit Anfang dieses Jahres sogar als Kreisvorsitzender zur Verfügung.

Als Beispiele für erfolgreiche Athleten seien nur folgende Athleten genannt: Helmut Schreiber (DJM Speer), Joachim Häberle (DJM Fünfkampf), Ralf Sapper (DJM Stabhoch), Marcus Skupin-Alfa (DJM 200 m) und Kathrin Sonntag (DJM 800 m, 100 m Hürden, 300 m Hürden und DJunM 1500 m).

In Würdigung seiner Verdienste zeichnete ihn der WLV mit dem Friedrich-Wilhelm-Heyden-Preis aus. Erst jüngst wurde ihm vom LSV der GEK-Trainer-Ehrenpreis für sein Lebenswerk verliehen.

Die gesamte LG Staufen, ob Sportler oder Mitarbeiter, gratulieren Hans Knoth herzlich zu seinem Ehrentag und wünschen ihm noch viele Jahre Gesundheit und Wohlergehen!

Im westfälischen Bad Oeynhausen, wo die Athleten der LG Staufen schon manche Schlacht geschlagen haben, fanden die Deutschen Mehrkampfmeisterschaften der Schüler statt. An vergangene Erfolge anknüpfend, kam der Nachwuchs der Rot-Weißen in der Mannschaftswertung des Achtkampfes als zweitbestes Team Süddeutschlands auf Rang 6.

Mehrkämpfer

Bei ordentlichen Witterungsbedingungen war die Stimmung im LG-Team von Anfang an erstklassig, auch wenn einige gesundheitliche Widrigkeiten dann eine Rolle spielen sollten. Trainer Gerald Baiker hatte seine Truppe sehr gut vorbereitet, wobei Robin Aichholz das Erlernte am besten umsetzte. Mit 11,42 Sekunden lieferte er eine der besten Zeiten über 80 m Hürden ab und verbesserte sich im Weitsprung um drei Zentimeter auf 5,78 m. Die Kugel stieß der Lorcher 12,87 m, und im Hochsprung kam er mit 1,64 m dicht an seinen Hausrekord heran.

Am zweiten Tag steigerte er sich mit dem Diskus von 34,62 m gleich auf 39,04 m. Beim Stabhochsprung über 3,40 m schien er rein optisch 30 cm mehr zu überfliegen. Den Speer warf er 40,86 m und beim abschließenden 1000-m-Lauf blieb er mit 3:11,59 Minuten um zweieinhalb Sekunden unter seiner Bestzeit. Mit prächtigen 4557 Punkten lag er am Ende nicht nur 160 Zähler über seiner seitherigen Achtkampf-Bestleistung, sondern hatte auch die Norm für die Aufnahme in den D-Kader um genau sieben Punkte übertroffen. In der Klasse M 15 lag Aichholz inmitten der deutschen Elite auf Platz 13.

Robin Breymaier konnte sich um 13 Zähler auf 4232 Punkte verbessern und landete auf Rang 31. Mit 12,27 Sekunden blieb er um drei Hundertstel unter seiner Hürdenbestzeit. Trotz Rückenbeschwerden übertraf der Waldstetter im Stabhochsprung, der rekordverdächtige sechs Stunden dauerte, mit 3,10 m seine Bestleistung um 20 cm. Für Max Berger standen am Ende Bestleistungen im Weitsprung (5,10 m), Stabhochsprung (2,70 m) und über 1000 Meter (3:10,86) zu Buche. Im Achtkampf schaffte er trotz seiner Knieprobleme 4045 Punkte, 110 mehr als bisher, was Rang 35 für den Rehnenhöfer bedeutete.

Mit einer Riesenenttäuschung begann für Christian Müller der Wettkampf. Nach zwei Fehlstarts wurde er gleich im Hürdensprint disqualifiziert. Dennoch entschloss er sich, die restlichen sieben Disziplinen zu absolvieren und zeigte im anschließenden Weitsprung eine Trotzreaktion, als er sich dort um 22 Zentimeter auf 5,78 m verbesserte. Auch im Stabhochsprung (2,80 m) und im 1000-m-Rennen (3:10,15) brachte er es noch auf neue Hausrekorde. Seine 3772 Punkte reichten immerhin noch zu Rang 40.

Einziger Vertreter der LG Staufen in der Altersklasse M 14 war Max Wolf. Nach dem Hochsprung, wo er mit 1,68 m die höchste Punktzahl einfuhr, wurde er von einer Wespe in den Hals gestochen. Mit medizinischer Hilfe konnte eine allergische Reaktion gerade noch verhindert werden. Und im anschließenden Kugelstoßen gelang es ihm dann sogar, sich um 31 cm auf 9,70 m zu verbessern. Zu einer Nervenprobe wurde noch das Diskuswerfen, wo der Bettringer zwei ungültige Versuche fabrizierte, um danach aus dem Stand noch 22,05 m zu erzielen. Mit 3969 Punkten blieb er am Ende nur sechzehn Zähler von seinem Hausrekord entfernt und kam im Achtkampf auf Platz 21.

In der Mannschaftswertung der Schüler A kam das Trio der LG Staufen (Aichholz 4557, Breymaier 4232, Berger 4045) auf insgesamt 12 834 Punkte und belegte einen hervorragenden sechsten Rang. Nach dem ASC Darmstadt (Dritter) war man immerhin das zweitbeste Team Süddeutschlands.