Bei den ostwürttembergischen Mehrkampf-Regionalmeisterschaften war er noch verletzt, jetzt startete Max Wolf (LG Staufen) außer Konkurrenz bei den Stuttgarter Regionalmeisterschaften in Bietigheim-Bissingen. Im Sportpark Ellental nahm er in der Altersklasse M 14 seinen ersten Achtkampf in Angriff.

Die 80 m Hürden legte er in guten 12,54 Sekunden zurück. Mit 5,21 m im Weitsprung konnte Betreuerin Kerstin Brunner nicht ganz zufrieden sein. Dagegen steigerte er sich mit der Kugel um 22 Zentimeter auf 8,71 m. Im Hochsprung stellte er mit 1,56 m seine persönliche Bestleistung ein.

Am zweiten Tag wurde der Bettringer von Dreispringer Matthias Barth gecoacht. Dabei verbesserte er sich im Diskuswerfen von mageren 20,05 m auf standesgemäße 29,32 m. Passable 2,70 m lieferte er bei seinem ersten Stabhochsprung-Wettkampf ab. Der Speer flog auf 34,96 m hinaus. Im abschließenden 1000-m-Rennen kämpfte er sich nach 3:10,36 Minuten ins Ziel.

Damit hatte Max Wolf insgesamt 3979 Punkte erreicht, 29 Zähler mehr, als der DLV für die Teilnahme an den deutschen Schüler-Mehrkampfmeisterschaften Anfang August in Bad Oeynhausen verlangt. Mehr konnte man von dem jungen Athleten wirklich nicht erwarten.

Beim 8. Landesoffenen Mittel- und Langstreckenmeeting für Schüler gab es für die Vertreter der LG Staufen im Aalener SSV-Stadion drei Medaillenplätze. Im 1000-m-Lauf der Schülerklasse M 12 wurde Lukas Reinhardt in ausgezeichneten 3:25,31 Minuten Zweiter. Manuel Huttelmaier verbesserte sich in M 11 auf dieser Strecke um fast drei Sekunden auf 3:37,04 Minuten und kam ebenfalls auf Rang 2. In der Klasse M 10 benötigte Mathis Munser 4:08,48 Minuten und landete auf Platz 3.

Kräftig Lehrgeld zahlen musste der junge Robin Göhringer als einziger Vertreter der LG Staufen bei den baden-württembergischen Langstreckenmeisterschaften in Bietigheim. In seinem ersten 5000-m-Rennen tat er sich doch recht schwer. In 17:32,71 Minuten kämpfte sich der Wustenrieter jedoch tapfer bis ins Ziel durch und belegte dort bei der männlichen Jugend B den elften Rang.

Am 16. Mai wird um 14.00 Uhr auf dem Marktplatz vor dem historischen Rathaus der früheren Reichsstadt Bopfingen der Startschuss für den 1. IPF-RIES-Halbmarathon erfolgen. 21,1 km später erreichen die Läufer in der historischen Altstadt Nördlingens direkt vor dem Reimlinger Tor das Ziel.

Veranstalter sind der TV Bopfingen (Mitgliedsverein der LG Staufen), der TSV Nördlingen sowie die Städte Bopfingen in Baden-Württemberg und Nördlingen in Bayern. Anlässlich einer historischen Begebenheit wollen sie gemeinsam diesen Lauf in unserer Region dauerhaft etablieren. Die beiden Städte verbindet unter anderem folgendes Ereignis:

Anno 1634 wurde die Freie Reichsstadt Nördlingen vom kaiserlich katholischen Heer belagert. Die Stadt harrte aus und niemand wusste, wie lange diese Belagerung noch andauern würde. Ein mutiger und offensichtlich auch sehr sportlicher Mann aus Krauthausen (heute Goldburghausen) wagte es, als Bote durch die feindlichen Heeresreihen hindurch in das schwedische Lager bei Bopfingen zu gelangen und die dringend notwendige Hilfe zu erbitten. Als „Jäckle von Krauthausen“ ist dieser Mann in die Geschichte eingegangen. An diese vor 375 Jahren geschehene Heldentat will der „1. IPF-RIES-Halbmarathon“ erinnern.

Die landschaftlich sehr schöne Strecke führt durch Bopfingen über Trochtelfingen, Utzmemmingen, Nähermemmingen, Holheim und Kleinerdingen in die Altstadt von Nördlingen. Sie ist durchgehend asphaltiert und verläuft am Fuße der Ostalb und durch das Nördlinger Ries. Der Höhenunterschied beträgt insgesamt 85 Meter.

Teilnahmeberechtigt sind alle Personen ab 16 Jahre, die gesund und in der Lage sind, die geforderte Distanz zu bewältigen. Eine Vereinszugehörigkeit ist nicht erforderlich. Fast 400 Anmeldungen sind bereits eingegangen. Es erfolgt elektronische Chip-Zeitmessung.

Auskünfte und Anmeldung über den LA-Abteilungsleiter Ingo Glenk, Clara-Wieck-Str. 21, 73441 Bopfingen oder im Internet www.ipf-ries-halbmarathon.de.

Harald Schmid, Der frühere Europarekordler und Topläufer über 400 m Hürden, war in Bargau mit seinem Projekt “Leichtathletik macht Kinder stark” zu Gast. Hans Bendl hat die Gelegenheit genutzt, um einige Fragen an den Leichtathletikexperten zu stellen:

Frage: Ihre sportlichen Erfolge sind Legion. Welches war Ihr schönster Sieg?

HS: Oh je, es gab so viele Siege! Vielleicht war eine Niederlage mein schönstes Erlebnis: die Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal. Da war ich erst 18 Jahre alt.

Sicher sind Ihnen während Ihrer aktiven Zeit viele große Persönlichkeiten begegnet. Welche war für Sie die eindrucksvollste?

Das war für mich sicher Jesse Owens, der vierfache Olympiasieger 1936, den ich eben damals in Montreal kennen gelernt habe.

Sie wären bestimmt auch in anderen Sportarten erfolgreich gewesen, bei denen mehr Geld zu verdienen gewesen wäre. Haben Sie jemals bereut, Leichtathlet geworden zu sein?

Das bin ich schon oft gefragt worden. Ich sage dann immer im Spaß: Boris Becker musste manchmal für sein Geld fünf Stunden auf dem Tennisplatz schuften. Bei mir war das immer in weniger als fünfzig Sekunden erledigt. Nein, im Ernst: Das Geld darf nie im Vordergrund stehen. Sport muss Freude machen!

Wie verlief Ihr Lebensweg nach dem Ende Ihrer sportlichen Karriere als dreifacher Europameister und Vizeweltmeister über 400 Meter Hürden?

Ich habe mein Studium beendet und in Sportwissenschaften promoviert. Dann war ich als Sportlehrer an verschiedenen Schulen tätig und habe von der Grundschule bis zum Abitur unterrichtet. Als wir dann die Kampagne „Kinder stark machen“ entwickelt haben, ging ich aus dem Schuldienst heraus.

Hat es Sie nie gereizt, als Trainer oder gar Sportwart beim DLV Verantwortung zu übernehmen?

Ich habe zusammen mit meiner Frau erfolgreich einige Athleten trainiert, so etwa den Olympiateilnehmer Edgar Itt. Aber das beanspruchte sehr viel Zeit. Und beim DLV haben damals einfach die Rahmenbedingungen nicht gestimmt.

Was sagen Sie zur Entwicklung der internationalen Leichtathletik seit Ihrem Abschied von der Laufbahn 1990?

Auf meiner Strecke hat es eigentlich keine Vorwärtsentwicklung gegeben. In anderen Disziplinen dagegen überraschten mich doch einige Leistungen. Wobei es schon zu meiner Zeit Doping gegeben hat. Ich habe schon zu einem frühen Zeitpunkt verstärkte Trainingskontrollen gefordert.

Wie bewerten Sie die deutschen Chancen vier Monate vor der WM in Berlin?

Nach den Halleneuropameisterschaften von Turin sind diese sicher größer geworden. Es haben sich einige neue Sportler in den Vordergrund gedrängt. Wobei jedoch nicht übersehen werden sollte, dass in Berlin rund 200 Nationen um die Medaillen konkurrieren werden. Die Leichtathletik ist eben die meistverbreitete Sportart weltweit.

Werden Sie im Olympiastadion in offizieller Mission tätig sein?

Wir werden an einem Tag mit den Kindern des ausgelosten Vereins aus der Kampagne „Kinder stark machen“ die WM-Wettkämpfe besuchen und ein Rahmenprogramm absolvieren.

Was raten Sie jungen Athleten, die noch am Anfang Ihrer Entwicklung stehen?

Auch wenn Du gut bist, ist es noch ein langer Weg! Und es geht nicht immer gut. Außerdem: Wenn Du 17 bis 19 Jahre alt bist, solltest Du richtig angreifen! Ich war mit 18 bei Olympia!

Wie halten Sie sich persönlich fit?

Ich versuche, so oft es geht, zu laufen und körperliche Bewegung zu machen.

Eigentlich hat er sich kaum verändert. Ein paar graue Haare mehr, aber sonst wirkt er durchtrainiert wie eh und je: Dr. Harald Schmid, Deutschlands Hürden-Idol der Siebziger und Achtziger Jahre gastierte in der Bargauer Scheuelberghalle mit seiner Kampagne „Leichtathletik macht Kinder stark“.

Zusammen mit seinem Team ist er im ganzen Land im Auftrag des Deutschen Leichtathletikverbandes und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unterwegs, um einerseits für die Weltmeisterschaften in Berlin (15. – 23. August) zu werben und zum anderen Kinder und Jugendliche davon abzuhalten, ihre Probleme mit Alkohol, Nikotin oder anderen Drogen lösen zu wollen.

Hans Knoth wird geehrt

Aus jedem der zwanzig DLV-Landesverbände wurde ein Verein ausgesucht, bei dem Station gemacht wird. Für den Württembergischen Leichtathletikverband wählte man die LG Staufen aus. Als ausrichtender Verein erklärte sich der TV Bargau bereit. Ursprünglich wollte man natürlich ins Scheuelbergstadion, aber der Regen an den Vortagen vereitelte diesen Plan. So musste man mit der für diese Aktion viel zu kleinen Scheuelberghalle vorlieb nehmen, in der das Programm in gedrängter Enge ablaufen musste.

In verschiedenen Workshops verrieten Harald Schmid und seine beiden Assistentinnen den Kids, wie man schneller läuft, weiter springt und wirft. Fürs Auge besonders attraktiv war der Akrobatik-Teil, der speziell in der Abschluss-Show die Zuschauer begeisterte. Außer den Eltern sah man auch viele interessierte Übungsleiter und Sportlehrer, die sich aus erster Hand informieren wollten.

Für die Kleinen unter den Besuchern gab es einen eigenen Leichtathletik-Parcours mit sieben unterschiedlichen Übungsformen: einem Hürden-Sprint, einem Tempo-Trippel-Lauf, Speer-Ziel-Werfen, Weitsprung, Seil-Spring-Lauf, Hochsprung und Zielwurf. Alle Teilnehmer durften sich kleine Geschenke aussuchen, für die Großen gab es ein T-Shirt.

Streiflichter eines Leichtathletik-Nachmittags

Sehr routiniert führte Moderator Heiner Kötter durch das Programm. Mit seiner Spontaneität steckte er die Kinder an, die allerdings auch nicht auf den Mund gefallen waren. Auf seine Frage, was dem Turnverein Bargau eigentlich noch fehle, antwortete ein kleiner Knirps wie aus der Pistole geschossen: „Eine größere Halle!“ Ein Riesenapplaus des Publikums war ihm sicher.

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Dr. Harald Schmid hatte auch den für Kinder richtigen Ton drauf. Unverkennbar seine pädagogische Vorbildung. Er stellte auch den „Erfinder“ des leichtathletischen Teils seines Programms vor: Fred Eberle, der mit ihm zusammen und mit seinem Gmünder Team die Ideen entwickelte und zur Reife brachte. Der WLV-Lehrwart hatte es sich trotz eines Meniskus-Einrisses nicht nehmen lassen, nach Bargau zu kommen, um in seiner Eigenschaft als Beauftragter für Zukunftsfragen den DLV zu vertreten.

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Selbstredend warf auch der Schwäbisch Gmünder OB-Wahlkampf seinen Schatten auf die Veranstaltung. Der Amtsinhaber Wolfgang Leidig informierte sich mit Gattin über das Geschehen. Mit einigen Liegestützen musste er seine sportliche Fitness unter Beweis stellen.

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Gegenkandidat Richard Arnold durfte gar zum Hürdenlauf gegen Harald Schmid antreten. Dieser ließ ihn großzügigerweise gewinnen; beim Wahlmarathon selbst darf er wohl nicht mit so viel Nachsicht rechnen. Gerätselt wurde, ob er wohl persönlich auf den Rücken seines „Kinder-stark-machen“-T-Shirts den Satz geschrieben hatte: „Ihr kriegt eure Halle!“

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Weitere Besucher aus dem kommunalpolitischen Bereich waren Sportbürgermeister Dr. Joachim Bläse, Schul- und Sportamtsleiterin Karin Schüttler sowie Bargaus Ortsvorsteher Franz Rieg. Der Landkreis hatte den Suchtbeauftragten Berthold Weiß entsandt. Der Sport war vertreten durch den Sportkreisvorsitzenden Manfred Pawlita, die LG-Staufen-Vorsitzende Brigitte Scheloske sowie die Vorsitzenden von FC und TV Bargau, Otto Wanner und Michael Svoboda.

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SPD-MdB Christian Lange hatte eine Mail aus Berlin an den TV Bargau geschickt, in der es unter anderem heißt: „Ich freue mich, dass mit der Vergabe der Veranstaltung an Ihren Verein die gute Kinder- und Jugendarbeit, die bei Ihnen geleistet wird, Würdigung findet. Leider habe ich nach dem kurzen Osterurlaub bereits wieder Termine in Berlin. Durch eine Persönlichkeit wie Harald Schmid werden bestimmt noch mehr Kinder und Jugendliche Motivation für sportliche Betätigung erhalten.“