“Muss ein bisschen verrückt sein“ / „Lutz Dombrowski: ein Leben für die Leichtathletik“. So lautete vor Jahren eine Überschrift in der Fachzeitschrift „Leichtathletik“. Am heutigen Donnerstag wird der Stadtsportlehrer und LG-Staufen-Trainer 50 Jahre alt.

Am 25. Juni 1959 als sechstes von zwölf Kindern geboren, wurde er, nachdem sein sportliches Talent erkannt war, schon früh von seiner Geburtsstadt Zwickau in das damalige Karl-Marx-Stadt zum dortigen Sportclub „delegiert“, wo er bald alle Altersklassenrekorde im Dreisprung purzeln ließ. Wegen Knieproblemen wechselte er zum Weitsprung, wo er rasch Erfolge feierte. 1979 gewann er beim Europacup. Am 28. Juli 1980 wurde er in Moskau Olympiasieger mit 8,54 m. Mit seinem Supersprung ist er noch heute deutscher Freiluft-Rekordhalter. 1982 holt er sich noch den Europameistertitel, springt 1984 noch einmal 8,50 m als Nummer 3 in der Welt, ehe er 1987 nach zahlreichen Verletzungen seine Karriere beendet.

In diesem Jahr begann Lutz Dombrowski sein Studium an der Deutschen Hochschule für Körperkultur in Leipzig, das er vier Jahre später an der Universität Leipzig als Diplomsportlehrer abschloss. Nach einer ersten Tätigkeit als Trainer in Chemnitz bewarb er sich 1992 um die frei gewordene Stelle eines Stadtverbandssportlehrers in Schwäbisch Gmünd.

Walter Lenz, 1970 Mitbegründer und bis heute treuer Wegbegleiter der LG Staufen, war damals Mitglied der Findungskommission. Er erinnert sich: „Zwanzig Kandidaten haben sich damals beworben. Uwe O. Schmid und ich haben fünf davon zum Vorstellungsgespräch eingeladen, darunter Lutz Dombrowski. Bei ihm hat uns zunächst nur sein sächsischer Dialekt etwas irritiert. Eigentlich hat uns sein Olympiasieg weniger imponiert als seine exzellenten Zeugnisse. Wir haben ihn daher vorgeschlagen und auch den Stadtverband von seinen Qualitäten überzeugen können.“

Im Schwäbischen ist Lutz Dombrowski mittlerweile längst zu Hause. Neben seiner Tätigkeit an den Gmünder Grundschulen, die ihm nach wie vor viel Spaß macht, geht er in der Trainingsarbeit und Wettkampfbetreuung für die LG Staufen voll auf. Urlaub ist für ihn ein Fremdwort. Er formte Athleten wie den Vizejunioreneuropameister im Zehnkampf, Steffen Munz, die Sprinterin Tatjana Koob und den Hochspringer Jan Titze, beide Teilnehmer an U 23-Europameisterschaften, oder auch aktuell den zur Zeit leider verletzten 7,68-m-Weitspringer Stefan Köpf.

Heute wird es sicher an seinem jetzigen Wohnort Waldstetten hoch hergehen. Morgen wird sich Lutz Dombrowski in seiner sächsischen Heimat von Verwandten und Freunden feiern lassen. Die Gmünder Leichtathleten gratulieren ihrem langjährigen Coach jedenfalls recht herzlich und wünschen sich mit ihm zusammen noch viele Erfolge!

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