Parallel zu den Titelkämpfen der Aktiven wurden im sächsischen Reichenbach auch die Süddeutschen Meisterschaften der B-Jugend ausgetragen. Dabei holte sich die LG Staufen zwei Titel durch Hürdensprinter Sven Zellner und Hochspringerin Lena Bryxi. Vizemeister wurden Julian Barth im Hoch- und Weitsprung sowie Sven Zellner über 200 Meter.

Julia Köpf

Wegen einer Knieverletzung gab es für Sprinter Martin Schönbach in den letzten Tagen etliche Trainingsausfälle. Insofern ist sein Ausscheiden im 100-m-Vorlauf in 11,38 Sekunden erklärbar. Bei 2,0 m/s Gegenwind erreichte Sven Zellner nach 22,81 Sekunden das 200-m-Finale. Vor dem Endlauf zog sich der Igginger eine leichte Oberschenkelverletzung zu. In der Kurve konnte er nicht voll durchziehen, weil er einen Krampf heranziehen spürte. Dennoch fightete er großartig und warf sich mit vollem Körpereinsatz über die Ziellinie. Mit 22,35 Sekunden blieb er nur fünf Hundertstel über seiner Bestzeit und musste lediglich David Illig (FSV Hohenroth) den Vortritt lassen, der in 22,31 Sekunden gewann.

Sein Meisterstück hatte Sven Zellner jedoch schon vorher über 110 m Hürden abgeliefert. Nachdem er bei den deutschen Meisterschaften unter unglücklichen Umständen im Endlauf ausscheiden musste, suchte er jetzt die Revanche. 2008 war er in 14,74 Sekunden SM-Fünfter geworden. Jetzt gewann er bereits seinen Vorlauf in 13,94 Sekunden, nur vier Hundertstel über seinem ostwürttembergischen Rekord, den er Anfang Juni bei den Landesmeisterschaften aufgestellt hatte. Hoch konzentriert nahm er das Finale in Angriff. Nach der letzten Hürde sprintete er auch noch am bis dahin führenden deutschen B-Jugend-Meister Moritz Riekert (TuS Metzingen) vorbei. Mit der überragenden neuen Rekordzeit von 13,78 Sekunden verwies er den restlos enttäuschten Riekert auf Platz 2. Mit dieser Zeit wäre Zellner bei den Weltmeisterschaften Sechster geworden.

Zwar lieferte Andreas Dammenmiller einen sehr unruhigen Lauf über 400 m Hürden. Oft schepperte es auch, aber die Trainingsumstellung nach den baden-württembergischen Meisterschaften machte sich letztlich doch bezahlt. Mit 58,45 Sekunden unterbot der Bargauer seine Bestzeit um fünf Hundertstelsekunden und wurde Fünfter.

Sein Vereinskamerad Julian Barth überraschte im Hochsprung, wo er zuvor nur ein einziges Spezialtraining absolviert hatte. Bis 1,86 m überquerte er alle Höhen im ersten Versuch, obwohl der Wind von vorne kam. Damit hatte er seinen bei den Bargauer Dorfmeisterschaften erzielten Hausrekord bereits um einen Zentimeter übertroffen. Als er aber im dritten Anlauf sogar 1,89 m überwand, hatte er die Vizemeisterschaft in der Tasche.

Das gleiche Kunststück gelang ihm im Weitsprung. Während er im Vorjahr mit 6,73 m Dritter geworden war, wurde er dieses Mal mit 6,77 m Zweiter und hatte zumindest die Genugtuung, den auch in dieser Disziplin als amtierenden deutschen Meister auftretenden Moritz Riekert (6,75 m) auf Platz 3 verwiesen zu haben. Trainer Lutz Dombrowski war sich sogar sicher: „Julian hätte gewonnen, wenn seine knapp übergetretenen Sprünge gültig gewesen wären!“

Bei den Mädchen zog Sarah-Lea Effert nach 12,67 Sekunden im 100-m-Vorlauf in den Zwischenlauf ein, wo allerdings nach 12,42 Sekunden (3,6 m/s Rückenwind) Endstation war. Mehr konnte man von der Alfdorferin nicht erwarten. Über 100 m Hürden trieb der Rückenwind die Athletinnen zu nahe an die Hürden, so dass Julia Köpf nach 15,21 Sekunden nicht weiterkam, während Lena Bryxi erst gar nicht das Ziel erreichte.

Trotz schwacher Wechsel landete die 4 x 100-m-Staffel (Maike Wolf, Effert, Köpf, Bryxi) in 50,71 Sekunden auf Platz 4. Nicht unbedingt erwartet werden konnte der Sieg von Lena Bryxi im Hochsprung, obwohl sie sich schon in der Halle den Südtitel geholt hatte. 1,68 m genügten der Bettringer, die mit Anlaufproblemen zu kämpfen hatte, um Jutta Frank (LG Neu-Isenburg-Heusenstamm) mit 1,65 m auf Platz 2 zu verweisen. Auch im Weitsprung erreichte Lena den Endkampf und enttäuschte mit 5,34 m und Platz 6 keineswegs.

Im Dreisprung traf Julia Köpf zwar nie den Balken und haderte auch mit ihrer Landung. Aber Lutz Dombrowski war’s zufrieden: „Das sah wenigstens wieder nach Dreisprung aus!“ 11,13 m bei 2,9 m/s Rückenwind trugen der Iggingerin schließlich Rang 5 ein. Übermotiviert wirkte Maike Wolf, die letztendlich mit 10,11 m auf Platz 10 landete.

Hinweis: Die Süddeutschen Meisterschaften fanden bereits Ende August statt. Der Bericht wird hier mit etwas Verspätung eingestellt.

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