Mit drei Endkampf-Platzierungen für Hürdensprinter Andreas Treß, 800-m-Läuferin Svenja Sickinger und Dreispringerin Laura Geyer endeten die 67. Deutschen A-Jugendmeisterschaften im überaus beeindruckenden Berliner Olympiastadion für die Teilnehmer der LG Staufen durchaus erfolgreich.

Alle drei überzeugten auch mit persönlichen Bestleistungen. Für Zehnkämpfer Andreas Treß begann der Tag mit einem grandiosen Vorlauf über 110 m Hürden, in dem trotz 0,9 m/s Gegenwind alles passte und keine einzige Hürde touchiert wurde. Souverän siegte er mit der insgesamt drittbesten Zeit von 14,12 Sekunden und verbesserte nicht nur seine eigene Bestzeit von 14,37 Sekunden klar, sondern unterbot auch den vierzehn Jahre alten Regionalrekord von Martin Braun (SG Ulm), der 1997 von Steffen Munz (LG Staufen) eingestellt wurde, um zwei Hundertstelsekunden!

Auch der Zwischenlauf (Zweiter in 14,22 Sekunden) war für den fast zwei Meter großen Abiturienten kein Problem. Das kam dann erst im Endlauf; denn drei Hürdenrennen an einem Tag sind für einen Zehnkämpfer natürlich ungewohnt. Trainer Fred Eberle bezeichnete das Finale als eine reine „Knüppelschlacht“: „Die Läufe waren einfach zu dicht aufeinander. Da fand Andy nicht mehr in seinen Rhythmus hinein. So sind die 14,56 Sekunden und Platz 6 schon erklärbar.“ Wenn nächstes Jahr der Wechsel in die Männerklasse ansteht, könnte es durchaus sein, dass es nach dieser DM-Vorstellung keinen Zehnkämpfer Andreas Treß mehr gibt, sondern einen Hürdenspezialisten, der auf lange Sicht sogar auf der 400-m-Hürdenstrecke seine endgültige Bestimmung finden dürfte.

Lehrgeld zahlen musste Diskuswerfer Andreas Buchner. Direkt von der Bundeswehr-Grundausbildung aus dem thüringischen Frankenhausen mit dem Zug angereist, war klar, dass keine großen Lorbeeren zu erwarten waren. Hinzu kamen die völlig ungewohnten langen Wartezeiten zwischen den Würfen. Sein einziger gültiger Wurf wurde mit 38,81 m vermessen: Mehr als Rang 23 war für den Mutlanger so nicht zu holen.

Svenja Sickinger

Bei der weiblichen Jugend sah man von Svenja Sickinger über 800 m erneut eine Gala-Vorstellung. Im Vorlauf übernahm sie sofort die Initiative mit fast zu schnellen 63 Sekunden in der ersten Runde und zog im Ziel als Fünfte nach schnellen 2:14,40 Minuten ins Finale ein. Auch hier zeigte die Gmünderin ungemeinen Kampfgeist und steigerte ihre Bestzeit um drei Zehntelsekunden auf 2:13,59 Minuten, was Platz 8 bedeutete. Trainer Lutz Dombrowski war begeistert: „Mit zwei Läufen hintereinander an zwei Tagen jeweils im Grenzbereich hat sie das absolute Optimum herausgeholt!“

Angetan war der LG-Coach auch von der Leistung Lea Saurs. Erst seit wenigen Wochen trainiert sie auf der 400-m-Hürdenstrecke. Dass sie in Berlin den Vorlauf nicht überstehen würde, war klar. Wie sie dann jedoch mit 64,27 Sekunden ihre alte Bestzeit von 65,02 Sekunden knackte, löste große Freude bei ihr aus: „Jetzt habe ich sogar die Norm für die süddeutschen Meisterschaften der Aktiven geschafft!“ Diese ist auf 64,50 Sekunden angesetzt.

Keineswegs sicher war man im Vorfeld, ob Dreispringerin Laura Geyer, DM-Vierte im vergangenen Jahr, bei der gewachsenen Konkurrenz diesmal überhaupt den Endkampf erreichen würde. Aber die Studentin strafte die Pessimisten Lügen. Über 11,91 m, 12,02 m und 12,16 m steigerte sie sich kontinuierlich und war damit im Finale. Im sechsten Durchgang gelang der baden-württembergischen Meisterin sogar ein noch weiterer Satz. Mit glänzenden 12,36 m verbesserte sie ihre Bestmarke um acht Zentimeter und belegte immerhin einen ausgezeichneten fünften Rang.

Ordentlich schlug sich auch Kugelstoßerin Cassandra Lüder. Gut beim Einstoßen, rutschte ihr zwar beim ersten Versuch die Kugel über die Finger (10,99 m). Der zweite Stoß landete aber dann doch bei feinen 11,96 m. Die Bettringerin hätte zwar gerne 12 Meter übertroffen, aber Platz 13 kann sich im ersten A-Jugendjahr durchaus sehen lassen.

Persönliche Bestleistung hätte auch Speerwerferin Julia Meyer erzielen müssen um weiterzukommen. Mit 40,47 m blieb sie jedoch fast drei Meter darunter und musste sich dadurch mit Rang 16 begnügen. Insgesamt jedoch, so Lutz Dombrowski, habe sich die Reise nach Berlin gelohnt, zumal am Saisonhöhepunkt doch etliche persönliche Bestleistungen abgerufen werden konnten.

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