Als Gäste fühlten sich fünf Athletinnen der LG Staufen bei den Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in Friedberg bei Augsburg sichtlich wohl, zumal auch das Wetter bis auf einen Regenguss vor dem 800-m-Rennen mitspielte. Es war ein gelungener letzter Test vor den nationalen Titelkämpfen.
Besonders gut zurecht kam Rebecca Konold im Siebenkampf der Frauen mit der zweitbesten Gesamtleistung. Die baden-württembergische Junioren-Vizemeisterin schraubte ihren Hausrekord von 4600 auf 4695 Punkte und übertraf damit erneut klar die Junioren-DM-Norm von 4300 Punkten. Zum Auftakt blieb sie über 100 m Hürden mit ausgezeichneten 14,85 Sekunden um fünf Hundertstel unter ihrer seitherigen Bestzeit. Im Hochsprung steigerte sie sich um zwei Zentimeter auf 1,63 m und hätte fast noch die 1,66 m gepackt. Die 11,12 m im Kugelstoßen sind allerdings ausbaufähig. Auf der 200-m-Strecke lief sie endlich einmal völlig unverkrampft und drückte prompt ihre Bestzeit von 27,55 auf 27,29 Sekunden herunter.
Am zweiten Tag verfehlte Rebecca Konold im Weitsprung mit 5,45 m ihre Bestleistung nur um drei Zentimeter. Mit dem Speer gelangen ihr 34,94 m, die 800 Meter lief sie zum Abschluss in 2:45,27 Minuten. Mit den damit erzielten 4695 Punkten wäre sie als Bayerin Vizemeisterin geworden.
Drei A-Jugendliche traten ebenfalls in der Frauenklasse an. Lisa Ostertag kam mit 3807 Punkten dicht an ihre Bestleistung heran. Im Hürdensprint konnte sie sich um zwei Hundertstel auf 15,83 Sekunden verbessern. In ihrer ansonsten stärksten Disziplin, dem Weitsprung, hatte sie Anlaufprobleme, sprang weit vor dem Balken ab und kam so nicht über 5,30 m hinaus.
Tina Brenner steigerte sich im Siebenkampf um 18 Zähler auf 3782 Punkte. Neue Hausrekorde gab es für sie zudem über 100 m Hürden mit 16,56 (bisher 16,73) Sekunden und im Speerwurf mit 26,00 m (zuvor 24,72 m). Mit feinen 25,83 Sekunden verpasste Franziska Abele ihre 200-m-Bestzeit lediglich um zwei Hundertstelsekunden. Im 800-m-Rennen kam sie mit 2:58,77 Minuten erstmals unter die 3-Minuten-Grenze. Da sie jedoch im Hochsprung ohne gültigen Versuch blieb, kamen unter dem Strich nur 2738 Punkte heraus.
In der Siebenkampf-Mannschaftswertung erzielte die LG Staufen (Konold, Ostertag, Brenner) ordentliche 12 284 Punkte. In der Klasse U18 trat Celine Ströhle an. Die etwas übermotiviert wirkende Göggingerin kam mit 2181 Punkten im Vierkampf und mit 3616 Punkten im Siebenkampf nicht ganz an ihre Bestleistungen heran. Lediglich im Weitsprung reichte es mit 4,99 m (seither 4,97 m) zu einer Verbesserung.
Ein Werferabend in Ludwigsburg-Oßweil bescherte Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) vor seiner Rückreise in die USA eine weitere Startmöglichkeit in Deutschland. Der deutsche Meister im Rasenkraftsport-Dreikampf überzeugte zunächst mit 2939 Punkten (Hammer 70,38 m – Gewicht 26,89 m – Steinstoßen 9,18 m). In einem anschließenden speziellen Hammerwurf-Wettbewerb donnerte er das 7,25-kg-Gerät dann auf ansprechende 72,38 Meter hinaus und ließ die Konkurrenz alt aussehen.
Bei den B-Schülerinnen debütierte seine Vereinskameradin Emma Brandstetter im Dreikampf mit 1591 Punkten. Zuerst verbesserte sich die Regionalmeisterin W 12 mit dem Hammer um 33 Zentimeter auf 27,81, schleuderte das 3-kg-Gewicht auf 13,57 m hinaus und stieß den 3-kg-Stein auf 7,38 m. Im eigentlichen Hammerwurfturnier glänzte die Bargauerin dann mit einer Steigerung auf erstaunliche 30,62 m.
Bis auf 42 Hundertstelsekunden kam Mittelstrecklerin Svenja Sickinger (LG Staufen) bei ihrem voraussichtlich letzten Start in dieser Saison an ihre 800-m-Bestzeit heran.
Zum 26. Mal veranstaltete die DJK Weiden unter Beteiligung vieler Spitzenathleten ihr Internationales Läufermeeting in Neustadt an der Waldnaab. Svenja Sickinger, die süddeutsche Vizemeisterin über 1500 m, wollte zum Ende ihrer diesjährigen Saison noch einmal auf der kürzeren Strecke starten. In einem sehr schnellen Rennen gewann die DM-Vierte auf der 1500-m-Strecke, Elina Sujew, (LT Haspa Marathon Hamburg), die 800-m-Distanz in 2:03,22 Minuten vor der Österreicherin Verena Menapace in 2:05,85 Minuten.
Svenja Sickinger verfehlte als Dritte in 2:10,21 Minuten ihre persönliche Bestzeit nur um 42 Hundertstel. Die sechs weiteren Läuferinnen hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun. Die Vierte, Simona Greier (TSV Ostheim v. d. Rhön) hatte mit 2:26,33 Minuten schon beträchtlichen Rückstand.
Ganz allmählich holt Melissa Lehnert (LG Staufen) ihre langen, durch Verletzung bedingten Trainingsausfälle auf. Beim 3. Landesoffenen Abendsportfest der LG Steinlach in Mössingen-Belsen unterstrich sie ihre Fortschritte durch zwei persönliche Bestzeiten in der Klasse U18. Auf der 200-m-Strecke wurde sie Zweite und verbesserte sich um 29 Hundertstel auf 27,29 Sekunden. Ebenfalls den zweiten Platz belegte die 16-jährige Bettringerin über 100 m Hürden. Hier steigerte sie sich im Ermwiesenstadion von 16,14 auf feine 15,89 Sekunden.
Sehr heiß war es auch bei den Süddeutschen Meisterschaften der Junioren U23 und der Schülerklasse M/W 15 im nordbadischen Forst. Die Teilnehmerinnen der LG Staufen schrammten dieses Mal mehr oder weniger knapp an den Medaillen vorbei.
Schon im 200-m-Vorlauf der Juniorinnen wartete Franziska Abele mit der neuen Saisonbestzeit von 26,01 Sekunden auf. Im Finale wirkte sie nicht mehr ganz so frisch und musste sich mit 26,35 Sekunden und Platz 6 zufrieden geben. Als Vorlaufzweite über 100 m Hürden unterbot Rebecca Konold mit beachtlichen 14,90 Sekunden ihren Hausrekord um zwei Hundertstelsekunden. Im Finale wurde ihr die unangenehme Außenbahn unmittelbar neben der Bande zugeteilt. „Ich hatte wirklich Angst, dass mir einer der Zuschauer unabsichtlich ein Bein stellt“, ärgerte sich die PH-Studentin. Mit 14,96 Sekunden verfehlte sie als Vierte knapp die Medaillen.
Während sie im Weitsprung mit 5,27 m auf Rang 9 nicht in den Endkampf kam, gelang es ihr im Kugelstoßen umso besser. Mit ausgezeichneten 11,84 m steigerte die Siebenkämpferin ihre persönliche Bestleistung um elf Zentimeter und wurde Sechste. Auch Lisa Ostertag entwickelt sich in ihrer neuen Spezialdisziplin, dem Dreisprung, immer weiter. Mit 11,77 m übertraf sie ihre seitherige Bestmarke um sechs Zentimeter und landete auf Platz 5. Die für den SSV Ulm startende Bettringerin Lena Bryxi holte sich mit 1,69 m den Hochsprungtitel.
Bei den Mädchen W 15 kam Dreispringerin Karin Dempewolf fünfmal über die begehrte 10-m-Grenze. In ihrem besten Versuch steigerte sie ihren Hausrekord um drei Zentimeter auf 10,36 m, was ihr den fünften Platz einbrachte. Im Speerwerfen belegte sie mit 31,58 m Rang 13. Denise Welik wurde im Diskuswerfen mit 25,28 m Zehnte.
Zwei fünfte Plätze durch Stabhochspringerin Dorina Baiker und Weitspringerin Theresa Widera waren für die LG Staufen die Höhepunkte der 26. Deutschen U18-Jugendmeisterschaften im Rostocker Leichtathletik-Stadion.
„Das Positive überwiegt insgesamt“, meinte Trainer Lutz Dombrowski, „wenngleich unübersehbar war, wie aufgeregt unsere DM-Neulinge beim ersten Auftritt auf einer solchen Bühne waren.“ So wurde Sprinter Moritz Kindel übernervös, als die Kampfrichter auch noch an seinem Tape herumnörgelten und ein Konkurrent neben ihm im 100-m-Vorlauf einen Fehlstart fabrizierte. Hinzu kam ein Gegenwind von 2,2 m/s, so dass sein Ausscheiden in 11,54 Sekunden niemand mehr wunderte. Im 200-m-Vorlauf erwischte er zwar einen guten Start, machte jedoch in der Kurve zu wenig Druck. 22,89 Sekunden bedeuteten auch hier die Endstation. Dennoch liegt die Zukunft vor dem jungen Igginger, der in dieser Saison Riesenfortschritte machte.
Die DM-Vorbereitungen von Pascal Bulling wurden durch eine schulische Reise ins heiße Spanien empfindlich gestört. So kam auch sein Ausscheiden im 400-m-Vorlauf nach 52,03 Sekunden nicht überraschend. Bei Dominik Denning sah man im Vorlauf über 110 m Hürden schon früh die Felle davonschwimmen, als er gleich die erste Hürde mit Knie und Fuß voll ummähte. Aber der Lauterner ließ sich davon nicht im Geringsten beeindrucken und rannte voller Dynamik weiter. Seine 14,78 Sekunden bei 1,1 m/s Gegenwind imponierten unter diesen Umständen. Auch wenn der Regionalmeister damit nicht ins Finale gelangte, kann sich sein zehnter Rang im Gesamtergebnis sehen lassen.
Bei den Mädchen lieferte Langstrecklerin Alina Reh (TSV Erbach) über 3000 Meter wieder eine Galavorstellung ab. Mit unglaublichen 9:17,52 Minuten gewann die WM-Fünfte mit 23 Sekunden Vorsprung und verbesserte ihren ostwürttembergischen Rekord erneut um drei Sekunden. Bei Annika Seefeld wusste man nach ihren Triathlon-Einsätzen nicht, wie sich das auf ihre Form auswirken würde. Der Straßdorferin kam jedoch ein relativ langsamer Beginn entgegen, so dass sie gut im Feld mitschwimmen konnte. Am Ende hatte sie ihren eigenen LG-Staufen-Vereinsrekord von 10:43,45 auf sehr gute 10:29,38 Minuten heruntergeschraubt. Damit belegte sie unter den 29 Konkurrentinnen als zweitbeste Württembergerin Rang 13.
Ziemlich aufregend verlief der Stabhochsprung-Wettbewerb für die Fans von Dorina Baiker, die ein ständiges Auf und Ab erlebten. Ihre Einstiegshöhe von 3,35 m meisterte sie problemlos. Sie ließ die 3,45 m aus und packte im zweiten Versuch auch die 3,55 m. Bei 3,65 m begann dann das große Zittern, ehe sie diese Höhe im dritten Anlauf überwand. Umso überraschender, dass sie gleich im ersten Versuch schließlich auch noch großartige 3,75 m schaffte. Damit hatte sie den von ihr selbst gehaltenen Kreisrekord um fünf Zentimeter übertroffen und zugleich ihr Saisonziel, einen neuen Vereinsrekord, erreicht. Die alte LG-Bestleistung war im Mai 1996, fünf Monate vor Dorinas Geburt, von Ulrike Singer mit 3,71 m aufgestellt worden! In Rostock bedeutete dies für die Waldstetterin Platz 5, wobei die Vierte dieselbe Höhe, jedoch zwei Fehlversuche weniger aufzuweisen hatte.
Nach zweiwöchigem Trainingsausfall fehlte bei Theresa Widera die läuferische Substanz, so dass sie schweren Herzens auf ihre Einsätze im 200-m-Lauf und über 100 m Hürden verzichten musste. Sie konzentrierte sich ganz auf ihre dritte Disziplin, den Weitsprung, was sich auch bezahlt machte. Nach einem zu wenig konsequenten ersten Sprung von 5,51 m trat sie im zweiten Versuch über. Nun musste sie im dritten Durchgang alles auf eine Karte setzen. Mit 5,77 m war der Einzug ins Finale geschafft. Es folgten 5,62 m, bevor sie im fünften Versuch, weit vor dem Balken abspringend, großartige 5,81 m erzielte. Dies war am Ende Platz 5 und zeigte, dass die sechs Meter in Reichweite liegen.