Der neue Boden in der Gmünder Leichtathletikhalle ist blau und schnell! Das zeigen die tollen Leistungen der Staufen-Athleten beim ersten Wettkampf in der renovierten Halle.

Zuerst, irgendwann in den späten 1970er und 1980er Jahren, war der Boden in der Leichtathletikhalle in der Katharinenstraße grasgrün. Danach folgte die rote Ära mit dem Mondo-Teppichbelag. Sie hielt über zwanzig Jahre lang an, bis sie vom Hochwasser im Frühsommer 2016 jäh beendet wurde. Und nun tritt die Gmünder Leichtathletikgeschichte sozusagen in ihre dritte, die blaue Periode ein.
Zur Einweihung purzelten sogar Uralt-Hallenrekorde, die noch aus den 1980er Jahren stammen. Alle erzielten Leistungen sind unten in der Ergebnisliste aufgeführt, ein ausführlicher Bericht dazu folgt.

Aber der Wettkampf war nicht nur Premiere für den neuen Hallenbelag, sondern auch Premiere für eine LG-Staufen-Vereinsmeisterschaft. Mehr als 150 Athleten aus den Staufen-Mitgliedsvereinen waren nach Schwäbisch Gmünd gekommen. Ein Teil davon ist auf dem Gruppenbild zu sehen.

1. Vereinsmeisterschaften der LG Staufen

LG Staufen: Leichathletikfamilie in Rot und Weiß


Über die 60m in der männlichen Jugend U18 startete Mike Schmuck. Nachdem er sich in den letzten Wochen kontinuierlich steigerte, lief es in diesmal nicht ganz so gut. Mit seinen 7,60 Sekunden im Vorlauf verpasste er den Zwischenlauf knapp.

Stephan Blickle stelle sich der Konkurrenz im Weitsprung. Auch bei ihm funktionierte es nicht so wie in den Wettkämpfen zuvor, mit dem zehnten Rang nach drei Versuchen reichte es für ihn nicht in den Endkampf.

In gleich drei Disziplinen startete Eric Maihöfer. Im Hochsprung kam er bis auf fünf Zentimeter an seine Bestleistung heran, dennoch blieb ihm am Ende Rang neun. Besser lief es im Stabhochsprung, dort überquerte er die Latte bei 3,80 Meter. An der nächsten Höhe scheiterte er nur knapp. Nur zehn Zentimeter fehlten in der Gesamtabrechnung auf den Bronzerang. Und auch im Kugelstoßen schrammte er nur denkbar knapp am Podest vorbei. 14,34 Meter bedeutete Platz vier, zu Rang drei fehlten etwas mehr als 20 Zentimeter.

Bei der weiblichen Jugend sicherte sich Fenja Buchgraber über 60m in 8,19 Sekunden eine neue persönliche Bestzeit. Im Zwischenlauf verließen sie allerdings die Nerven und sie startete zu früh aus dem Block. Lea Zimmerhackel startete ebenfalls über diese Strecke. Sie lief nur eine Hundertstelsekunde langsamer als ihre Vereinskameradin, per Losentscheid verpasste sie jedoch das Finale. Auch Bernadette Hieber, die wie Buchgraber eine neue Bestzeit aufstellte, und Mia Dosch starteten über die 60m.

Süddeutsche Meisterschaften U18: Knapp am Podest vorbei

Leona über die Hürden

Über die 60m Hürden zeigte Leona Grimm einen starken Lauf, der sie ins B-Finale brachte. Im B-Finale selbst siegte sie dann mit glatten 9,00 Sekunden und stellte damit eine neue Bestleistung auf. Lea Zimmerhackel stellte in dieser Disziplin ebenfalls eine neue Bestzeit auf, für sie reichte es nicht ganz zur Teilnahme am Endlauf.

Ebenfalls knapp war es bei Grimm im Weitsprung. Am Balken funktionierte nicht alles so wie geplant, im dritten Versuch lief sie an der falschen Anlaufmarke los. Dennoch zeigte sie damit eine gute Leistung, ihre 5,28 Meter reichten am Ende zu Rang elf.

Komplettiert wird der Wettkampf mit der abschließenden 4x200m-Staffel. Mia Dosch, Leona Grimm, Bernadette Hieber und Lea Zimmerhackel vertraten hier die Rot-Weißen. Mit 1:47,53 Sekunden blieb das Quartett zwar deutlich über seiner Bestzeit, platzierte sich aber unter den besten Staffeln in Süddeutschland auf dem achten Rang.

MJU18:
60m: Schmuck 7,60sek
Hochsprung: 9. Maihöfer 1,81m
Stabhochsprung: 4. Maihöfer 3,80m
Weitsprung: 10. Blickle 5,86m
Kugelstoßen: 4. Maihöfer 14,34m

WJU18:
60m: Buchgraber 8,19sek, Zimmerhackel 8,20sek,Hieber 8,27sek, Dosch 8,44sek
60m Hürden: 9. Grimm 9,00sek, Zimmerhackel 9,89sek
4x200m: 8. LG Staufen (Dosch, Grimm, Hieber, Zimmerhackel) 1:47,53min
Weitsprung: 11. Grimm 5,28m

Die LG Staufen erlebte in Frankfurt Höhen und Tiefen, dabei holte Lisa Maihöfer mit Saisonbestleistung die Silbermedaille.

Für viele Athleten der LG Staufen waren die süddeutschen Meisterschaften, bei denen immerhin sieben Bundesländer teilnehmen, der Höhepunkt der Hallensaison. Moritz Kindel startete dabei über die 60m-Distanz. Obwohl er am Start seine große Stärke nicht ausspielen konnte, schaffte er es in den Zwischenlauf. Sehr groß war dort die Konkurrenz, deshalb reichte es für ihn nicht ganz ins Finale. Das Erreichen des Zwischenlaufs bei diesen Meisterschaften kann jedoch durchaus als Erfolg verbucht werden.

Dominik Denning hatte ebenfalls Ambitionen, das Finale zu erreichen. Allerdings startete er über die 60m Hürden. Dort erwischte er einen tollen Start und lag bis zur zweiten Hürde vorne. Anschließend blieb er am Hindernis hängen und schaffte es nicht mehr bis zur nächsten Hürde.

Im Weitsprung stellte sich Max Wolf der Konkurrenz. Nach tollen Sprüngen im Training und auch direkt vor dem Wettkampf waren die Erwartungen groß. Im vierten Versuch zog sich Wolf jedoch eine Oberschenkelverletzung zu, seine bis dahin erzielten 6,95 Meter reichten am Ende immerhin zu Rang acht. Mit der Verletzung verpasste er auch die Teilnahme am Dreisprung, bei dem eine Podestplatzierung möglich gewesen wäre.

Für Michael Kucher lag über die 400m-Distanz eine Medaille in Reichweite, er verzichtete jedoch auf einen möglichen Sieg, um noch die Deutsche Norm über 200m zu erreichen und auch im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften nicht zu viele Körner zu verbrauchen. Die falsche Entscheidung, wie sich herausstellte: Über 400m wurde der Titel verschenkt, zudem zog sich Kucher über die 200m wie Wolf eine Verletzung am Oberschenkel zu.

Süddeutsche Meisterschaften: Weitsprungsilber für Lisa Maihöfer

Lisa beim Weitsprung

Besser lief es bei den Frauen, Charlotte Heilig startete dort über die 60m. Trotz eines guten Laufs verpasste sie hier den Einzug in den Zwischenlauf, nur wenige Hundertstelsekunden fehlten ihr dabei.

Im Weitsprung glänzte Lisa Maihöfer mit einer neuen Saisonbestleistung und der Vizemeisterschaft. Im letzten Versuch sprang sie starke 6,34 Meter und erreichte damit auch am letzten möglichen Tag die Norm für die Deutschen Meisterschaften in Leipzig. Damit kann sie dort sowohl im Hoch- als auch im Weitsprung starten. Außerdem holte sie mit der Silbermedaille den einzigen Podestplatz für die Rot-Weißen an diesem Wochenende.

Das Feld wird durch Lisa Ostertag komplettiert, die sich der Dreisprung-Konkurrenz stellte. Dabei zeigte sie gute Sprünge und lag zwischenzeitlich sogar auf Medaillenkurs. Allerdings wurden bei ihren Versuchen fast immer einige Zentimeter am Absprungbaken verschenkt. Mit 11,37 Metern landete sie am Ende auf Rang fünf, nur neun Zentimeter fehlten hier zur Bronzemedaille.

Ergebnisse:
Männer:
60m: Kindel 7,13sek, Kucher 7,25sek
200m: Kucher 22,16sek
Weitsprung: 8. Wolf 6,95m

Frauen:
60m: Heilig 8,21sek
Weitsprung: 2. Maihöfer 6,35m
Dreisprung: 5. Ostertag 11,37m

In der Ulmer Messehalle war Lukas Bader mit zwei Bronzemedaillen und einer Silbermedaille erfolgreichster Athlet der Rot-Weißen. Luca Wowra holte sich ebenfalls Bronze, Josefine Schäkel sicherte sich sogar der württembergischen Titel.

Einziger Starter in der M15 war Luca Wowra. Er trat im Weit- und im Hochsprung an. Im Weitsprung schrammte er knapp am Finale vorbei, besser lief es für den Nachwuchsathleten im Hochsprung. Zwar klappte es bei ihm nicht so gut wie im Training, dennoch reichten seine 1,60 Meter zur Bronzemedaille.

Auch in der jüngeren Altersklasse der M14 stellte die LG Staufen mit Lukas Bader nur einen Athleten. Dabei schaffte er es in drei von vier Disziplinen auf das Podest, über 60m reichte es ihm zudem bis ins Finale, in dem er Achter wurde. Sowohl im Weit- als auch im Hochsprung sicherte sich Bader die Bronzemedaille, im letzten Versuch des Weitsprung verbesserte er sogar seine persönliche Bestleistung auf 5,33 Meter. Noch besser lief es für ihn über die 60m Hürden, nach einem schnellen Lauf wurde er mit der Vizemeisterschaft belohnt.

Mehr Teilnehmerinnen gab es in der weiblichen Jugend, über 60m schaffte es Josefine Schäkel ins Finale und lief dort mit der siebtschnellsten Zeit über die Ziellinie, Frederika Baier verpasste den Endlauf nur knapp. Das gleiche Bild zeigte sich über die 60m Hürden, dort erwischte Schäkel einen klasse Tag und durfte sich am Ende in 9,00 Sekunden über den Titel und die Goldmedaille freuen. Zudem trat Emma Pommerenke im Hochsprung an, dort ersprang sie sich den zwölften Rang.

In der W14 war es Samira Stöffler, die es über die 60m-Distanz ins Finale schaffte, am Ende stand für sie Platz 14. zu Buche. Milaine Ammon verpasste den Einzug ins Finale knapp. Dafür schaffte sie es im Kugelstoßen in den Endkampf, mit 9,68 Metern landete sie in dieser Disziplin auf Rang sechs. Im Weitsprung vertrat Valeska Bundschuh die Farben der LG, ihre Weite von 4,54 Meter reichten allerdings nicht ganz für einen Platz unter den besten Zehn. Dafür wurde Janice Hüll über die 60m Hürden mit der sechstbesten Zeit gestoppt, sie erzielte damit das beste Ergebnis der Rot-Weißen. Dahinter rangierten Ammon und Bundschuh auf den Rängen zehn und elf.

Ergebnisse:
M15:
Hoch: 3. Wowra 1,60m
Weit: 10. Wowra 5,42m

M14:
60m: 8. Bader 8,28sek
60m Hürden: 2. Bader 9,66sek
Hoch: 3. Bader 1,53m
Weit: 3. Bader 5,33m

W15:
60m: 7. Schäkel 8,34sek – Baier 8,77sek
60m Hürden: 1. Schäkel 9,00sek – Baier 9,83sek
Hoch: 12. Pommerenke 1,45m

W14:
60m: 14. Stöffler 8,62sek – Ammon 8,67sek
60m Hürden: 6. Hüll 9,88sek – 10. Ammon 10,07sek – 11. Bundschuh 10,10sek
Weit: 11. Bundschuh 4,54sek
Kugel: 6. Ammon 9,68sek

Neben den Aktiven trug auch der Nachwuchs die Landesmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast aus. Dabei sicherte sich die weibliche 4x200m-Staffel die Bronzemedaille. Stephan Blickle war der einzige Vertreter der Rot-Weißen in der männlichen Jugend U20. Obwohl er noch der Altersklasse darunter angehört, startete er in der Weitsprungkonkurrenz. Im vierten Versuch sprang er mit 6,34 Metern nah an seine persönliche Bestleistung heran, in der Endabrechnung landete Blickle auf einem guten fünften Rang.

Mehr LGler starteten in der weiblichen Jugend. Über die 60m stellten sich Lea Zimmerhackel, Leona Grimm und Vanessa Kuhn der Konkurrenz. Trotz der guten Zeiten reichte es für das Trio nicht, ins Finale einzuziehen. Kuhn startete zudem über die 200m-Distanz. Mit 27,11 Sekunden belegte sie in ihrem Lauf den zweiten Platz, in der Gesamtabrechnung stand für sie Rang 17 zu Buche.

Unter die besten Zehn schaffte es Jana Kleesattel über die doppelte Distanz. 62,52 Sekunden benötige die Langsprinterin über die zwei Hallenrunden. Damit belegte sie im Gesamtklassement den achten Rang, obwohl sie noch der jüngeren Altersklasse der U18 angehört.

Leona Grimm schaffte es gleich in zwei Disziplinen ins Finale, auch sie gehört noch der U18 an. Über die höheren Hürden zeigte sie einen guten Vorlauf und zog damit souverän ins Finale ein. Im Endlauf verbesserte sie ihre Zeit nochmals und überquerte die Ziellinie in 9,32 Sekunden als Siebte. Einen Platz besser ergatterte sie im Weitsprung, dort landete sie auf Rang sechs. Mit konstanten Sprüngen und dem besten Versuch im vierten Durchgang erzielte sie 5,26 Meter.

Den krönenden Abschluss dieser Leistungen machte die 4x200m-Stafffel. Mia Dosch, Leona Grimm, Bernadette Hieber und Lea Zimmerhackel zeigten einen ansprechenden Lauf mit ausbaufähigen Wechseln. Dabei war das Quartett mit Abstand am jüngsten, da die rot-weißen mit einer reinen U18-Staffel bei den Älteren starteten. Umso überraschender war am Ende die Bronzemedaille für die jungen Nachwuchssprinterinnen.

Ergebnisse:
MJU20:
Weit: 5. Blickle 6,34m

WJU20:
60m: Zimmerhackel 8,12sek – Grimm 8,12sek – Kuhn 8,21sek
200m: 17. Kuhn 27,11sek
400m: 8. Kleesattel 1:02,51min
60m Hürden: 7. Grimm 9,32sek
4x200m: 3. LG Staufen (Dosch, Grimm, Hieber, Zimmerhackel) 1:46,10min
Weit: 6. Grimm 5,26m

Am vergangenen Wochenende fanden in Hamburg die Deutschen-Hallen-Mehrkampfmeisterschaften statt. Als einziger Vertreter der LG Staufen trat Eric Maihöfer die Reise nach Hamburg an. Seine Schwester Lisa, Titelverteidigerin im Fünfkampf, musste nach einem verletzungsbedingten Trainingsrückstand schweren Herzens auf ihren Start in Hamburg verzichten.

Deutsche Mehrkampfmeisterschaften: Eric Maihöfer unter den Top Ten in Deutschland

Eric beim Start

Der 15-Jährige Großdeinbacher, jetzt erstmals in der U18 Klasse startend, hatte es bei seinem Siebenkampf nicht nur mit Konkurrenten des älteren Jahrgangs zu tun, sondern musste sich auch auf höhere Hürden und eine schwerere Kugel einstellen. Diese Herausforderung meisterte er mit Bravour.
Am ersten Wettkampftag absolvierte er einen ordentlichen 60 m Lauf (7,88 sec). Etwas Pech hatte er dann im Weitsprung, denn sein weitester Satz war knapp ungültig. So standen gute 6,18 m in den Ergebnislisten. Bei seiner Lieblingsdisziplin, dem Kugelstoßen, gelang ihm dann auf Anhieb mit der 5-Kilo Kugel eine neue Bestleistung. Mit 14.42 m erzielte er die beste Weite des gesamten Teilnehmerfeldes. Im abschließenden Stabhochsprung stellte er mit 3.90 m seine persönliche Bestleistung ein und lag zur Halbzeit auf dem überraschenden 6. Gesamtplatz.
Der 2. Wettkampftag begann dann mit einer Schrecksekunde. Maihöfer blieb beim 60m Hürdenlauf an der ersten Hürde hängen, rettete aber den Lauf noch ins Ziel. Den Ärger über den verpatzten Lauf (9.05 sec) wandelte er im anschließenden Hochsprung in zusätzliche Energie um und sprang mit 1.86 m seine zweite persönliche Bestleistung (bisher 1.80 m). Auch die 3.03.01 min im abschließenden 1000 m Lauf bedeuteten nochmal Bestleistung und in der Addition aller 7 Disziplinen den hervorragenden 7. Platz und die erhoffte Top-Ten-Platzierung bei seinen ersten Deutschen Hallen-Meisterschaften.