Mit einer Silbermedaille für Hammerwerfer Raphael Krätschmer, Bronze für Speerwerferin Julia Meyer und weiteren neun Endkampfplatzierungen kehrte die LG Staufen von den baden-württembergischen A-Jugendmeisterschaften in Kehl zurück.

Besonderes Pech hatte Steffen Schleicher, als er im Ziel seines 100-m-Vorlaufes erfuhr, dass die elektrische Zeitmessanlage ausgefallen war und der Lauf eine Viertelstunde später wiederholt werden musste. Da war natürlich an eine Erfüllung der DM-Norm nicht mehr zu denken. Mit 11,44 Sekunden qualifizierte er sich dennoch für den Zwischenlauf, wo er als Vierter in 11,37 Sekunden ausschied. Insgesamt bedeutete dies die neuntbeste Zeit unter den 35 angetretenen Sprintern.

Nur ganz knapp erreichte Andreas Treß nach seinen 15,01 Sekunden noch das Finale über 110 m Hürden. Hier zeigte er aber, was er kann. Obwohl er fast sämtliche Hürden einer „Materialprüfung“ unterzog, erkämpfte er sich den vierten Rang und unterbot mit starken 14,73 Sekunden seine Bestzeit um 22 Hundertstel. Die DM-Norm von 15,30 Sekunden stellte kein Problem dar. Trainer Fred Eberle lobte denn seinen Schützling: „Andy läuft, wenn es gilt, bis zur Schmerzgrenze. Als Zehnkämpfer hat er sich unter den Spezialisten sehr gut behauptet!“
Tobias Kerker, ein B-Jugendlicher, verbesserte sich von 16,34 auf 15,99 Sekunden, wenngleich er an der vorletzten Hürde hängen blieb. Sein Bruder Patrick lief 16,82 Sekunden und platzierte sich im Dreisprung mit 12,25 m als Siebter.

Andreas Buchner wollte in seinem ersten ganz großen Wettkampf mit dem Diskus eigentlich die 40-m-Grenze übertreffen. Letztlich wurde aber auch er Siebter mit 37,80 m. Für ihn war sicherlich schon die Finalteilnahme ein Erfolg.
Hinter dem Sieger Andreas Mühlberger (SV Dischingen), der ebenfalls am Stützpunkt Gmünd trainiert, belegte Raphael Krätschmer im Hammerwerfen den zweiten Platz. Nach seiner Meniskusoperation stellen die 52,74 m (DM-Norm 51,00 m) eine sehr beachtliche Leistung für den Pfahlbronner dar. Zwischenzeitlich lag Speerwerfer Patrick Hess sogar auf Platz 3. Am Ende hatte der B-Jugendliche im ersten Jahr mit erstklassigen 58,52 m seinen Hausrekord zweimal verbessert und erneut die „DM-Quali“ bei den Älteren (56,00 m) erfüllt. Mit Jonathan Seidel steigerte sich ein weiterer B-Jugendlicher um zwei Meter auf 43,97m und wurde Zwölfter. Auf Rang 14 kam Patrick Kerker mit 41,52 m.

Bei den Mädchen lief Christine Trompisch im 100-m-Vorlauf verhalten 12,78 Sekunden. Im Zwischenlauf lieferte sie eindrucksvolle 12,64 Sekunden ab, was insgesamt Platz 8 bedeutete. Alexandra Kitzenmaier kam mit 12,78 ins Halbfinale, wo sie mit 12,83 Sekunden ausschied. Als Vorlaufzweite über 200 m in 25,88 Sekunden hätte die Waldstetterin den B-Endlauf erreicht, auf den sie jedoch wegen der Staffel verzichtete. Christine Schnur wurde in 26,97, Isabell Blumenstock in 27,41 Sekunden gestoppt.

Immer stabiler wird Svenja Sickinger, die beim 800-m-Rennen mit 2:18,45 Minuten schon wieder die DM-Norm streifte und als B-Jugendliche bei den „Großen“ Fünfte wurde. Immer wieder schepperte es, als Lea Saur über die 100 m Hürden fegte. So sind auch ihre 16,40 Sekunden erklärbar. Sehr zufrieden war Trainer Lutz Dombrowski mit seinem 4 x 100-m-Quartett. Isabell Blumenstock, Lea Saur, Christine Trompisch und Alexandra Kitzenmaier unterboten als reine B-Jugend-Staffel mit feinen 49,42 Sekunden ihre Saisonbestzeit um sechs Hundertstel und blieben als Sechste wieder klar unter der DM-Norm (50,20) für Ulm.

Nicht ihren besten Tag hatte Dreispringerin Laura Geyer erwischt. Nach den 11,44 m im ersten Durchgang lief sie im zweiten Versuch durch, verletzte sich dabei und musste den Wettkampf abbrechen. Mit ihrem vierten Rang dürfte die baden-württembergische Hallenmeisterin kaum zufrieden gewesen sein. Julia Meyer steigerte sich um zehn Zentimeter auf 11,07 m und wurde Fünfte.
Häufig schien Cassandra Lüder, die B-Jugend-Regionalmeisterin im Kugelstoßen, bei den letzten Wettkämpfen „Ladehemmung“ zu haben. Nach schwachen 10,21 m im ersten Versuch explodierte die Bettringerin nun im Rheinstadion von Kehl im zweiten Durchgang förmlich und schockierte Freund und Feind mit großartigen 12,09 m. Mit dieser Weite blieb sie deutlich über ihrem seitherigen Hausrekord von 11,59 m und auch erstmals über der DM-Norm von 11,80 m. Auf Rang 4 verpasste sie nur knapp das Siegertreppchen.

Dieses erklomm Julia Meyer nach dem Speerwerfen; denn mit 41,06 m holte sich die Siebenkämpferin im sechsten Versuch noch den dritten Platz. Jetzt fehlen ihr nur noch 94 Zentimeter für das Ticket nach Ulm.