Eine Woche nach den Deutschen Meisterschaften der Aktiven in Leipzig ging es in der Dortmunder Helmut-Körnig-Halle um die Titelvergabe in der Jugend U20. Nelly Sohn holte sich dabei mit einem starken Wettkampf die Silbermedaille und damit die Deutsche Vizemeisterschaft. Ihr Vereinskamerad Leon Hofmann landete ebenfalls im Finale der besten Springer, nachdem er in dieser Hallensaison größere Trainingsausfälle zu verzeichnen hatte. Trainer Lutz Dombrowski war mit dem Auftritt seiner Schützlinge mehr als zufrieden.

Nur eine Woche ist es her, dass sich Nelly Sohn in der Arena Leipzig mit den besten Weitspringerinnen Deutschlands messen und dort gemeinsam mit Olympiasiegerin Malaika Mihambo den Wettkampf bestreiten durfte. Nun galt es in Dortmund, sich gegen die Konkurrenz ihrer Altersklasse, der Jugend U20, zu beweisen.

Als Deutsche Jahresbeste im Weitsprung war im Vorfeld bereits klar, dass sie zu den Medaillenkandidatinnen zählen würde. Im ersten Versuch gelang ihr direkt ein weiter Satz in die Weitsprunggrube, 6,13 Meter zeigte die Anzeigetafel unter dem Jubel der mitgereisten LG-Familie an. Immerhin war dies direkt mit Wettkampfbeginn der zweitweiteste Sprung ihrer noch jungen Karriere und das auch noch zum Saisonhöhepunkt. Auch der zweite und dritte Durchgang bestätigten nochmals die guten Leistungen, die Sohn in dieser Hallensaison bereits mehrfach zeigte. Als zweitbeste Springerin qualifizierte sie sich für den Endkampf, völlig befreit lief sie im vierten Versuch an und ließ die Zuschauer mit einem weiten Satz staunen. Leider war der Sprung deutlich übergetreten, wodurch der Versuch für ungültig erklärt wurde.

Auch die letzen beiden Sprünge brachten leider keine Verbesserung. „Gerade die ungültigen Versuche haben mir gezeigt, dass hier noch viel mehr drin ist. Jetzt weiß ich auch, woran ich arbeiten kann, damit die Sprünge im Sommer klappen“, konstatierte die Nachwuchsspringerin nach dem Wettkampf. Am Ende war klar, dass sie mit ihrer Weite von 6,13 Metern aus dem ersten Versuch die Vizemeisterschaft sicherte und sich damit die Silbermedaille im Feld der besten Weitspringerinnnen in der weiblichen Jugend U20 holte. Sohn: „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und bin auch schon mit einem guten Gefühl an den Start gegangen. Eine Goldmedaille wäre natürlich noch schöner gewesen, aber vielleicht klappt es ja im Sommer. Ich freue mich schon auf die anstehende Freiluftsaison.“

Mit Leon Hofmann war ein weiterer Starter der LG Staufen mit nach Dortmund gereist. Bei den Regionalmeisterschaften Anfang Januar in der Ulmer Messehalle bestritt er seinen bisher einzigen Wettkampf in der Hallensaison, dort siegte er mit weitem Vorsprung und qualifizierte sich dabei auch souverän für die Deutschen Jugendmeisterschaften.

Im Anschluss war er von Verletzungssorgen geplagt und konnte daher auch nur eingeschränkt trainieren. Im Vorfeld verzichtete er bereits auf einen Start über die 60m-Distanz um sich voll und ganz auf den Weitsprung zu konzentrieren. Auch er zeigte schon beim ersten Versuch sein können und ließ sich dabei von der Atmosphäre in der Helmut-Körnig-Halle beflügeln. „Die Stimmung in Dortmund war unglaublich. Das Publikum hat bei jedem Sprung mitgefiebert, das war eine unfassbare Erfahrung“, sagte Hofmann im Anschluss.

Dabei wurde er wie auch Nelly Sohn von seiner Familie und dem mitgereisten LG-Anhang lautstark unterstützt. Mit seinen 6,87 Metern lag er nur zehn Zentimeter unter seiner persönlichen Bestleistung, in Anbetracht der Vorbereitung ein guter Start in den Wettkampf. Auch die weiteren Sprünge lagen in einem ähnlichen Bereich, als Achter schaffte es Hofmann auch in den erhofften Endkampf. Dort legte er nochmal alles in die Waagschale, nach einem ungültigen Versuch erreichte er nochmals eine Weite von 6,85 Metern. Rang Acht in Deutschland nach einer durchwachsenen Hallensaison kann sich daher durchaus sehen lassen. Hofmann selbstbewusst: „Mein Ziel für den Sommer ist es, die Qualität zu zeigen, die mir gut tut. Dann weiß ich, dass ich auch wieder die Elite Deutschlands angreifen und ein Wort um den Sieg mitreden kann“

Auch Trainer Lutz Dombrowski hat klare Worte für seine beiden Nachwuchsathleten: „ Natürlich ist Gold immer schön, aber nach einer sechswöchigen Wettkampfserie hat Nelly ihre zweibeste Leistung abgerufen und einen fantastischen zweiten Platz erreicht. Leon fehlen einfach die Wettkampfsprünge und er konnte auch nach der Verletzung nicht viel aufbauen. Zeit Teilnehmer, zweimal Finale, einmal Silber – ein toller Auftritt der Rot-Weißen.“

Ergebnisse:
Männliche Jugend U20:
Weitsprung: 8. Hofmann 6,87m (6,87m – 6,78m – 6,80m – X – 6,85m – 6,53)

Weibliche Jugend U20:
Weitsprung: 2. Sohn 6,13m (6,13m – 5,90m – 6,02m – X – X – 5,85m)

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