Teilweise überfordert schienen die Organisatoren beim 9. Internationalen Lauf- und Sprungmeeting mit Wurfwettbewerben in Rechberghausen. Umso bemerkenswerter, dass es dennoch eine Reihe guter Resultate der teilnehmenden Athleten von der LG Staufen gab.
Meinungsverschiedenheiten gab es schon beim ersten Weitsprungversuch von Stefan Köpf, der sehr weit hinausging, aber von den Kampfrichtern ungültig gegeben wurde. Im zweiten Durchgang legte der süddeutsche Hallenmeister dann 7,59 m vor, eine Leistung, die von keinem der Konkurrenten auch nur annähernd erreicht wurde. Zweiter wurde Mehrkämpfer Ricko Meckes (LG Teck) mit 6,83 m.
Das Speerwerfen holte sich einmal mehr Altmeister Peter Esenwein (LAZ Salamander) mit 67,92 m vor Meckes mit 67,51 m und dem doch etwas frustrierten Patrick Hess, der mit seinen 63,51 m alles andere als zufrieden war.
In der Frauenklasse fehlte es Svenja Sickinger im 800-m-Rennen auch an Gegnerschaft, die ihr gewachsen gewesen wäre. So musste die baden-württembergische Juniorenmeisterin ihre erstklassigen 2:11,48 Minuten praktisch in einem Sololauf erzielen. Die Bettringerin verfehlte damit ihre Bestzeit nur um 62 Hundertstel und die Norm für die Deutschen Meisterschaften um anderthalb Sekunden.
Siebenkämpferin Rebecca Konold startete gleich in fünf Disziplinen. Am besten klappte es im Kugelstoßen, wo sie mit starken 11,73 m siegte und ihren Hausrekord um 26 Zentimeter übertraf. Zweite wurde sie über 100 m Hürden in 15,22 Sekunden, jeweils Dritte im Hochsprung mit 1,55 m und im Speerwurf mit 28,47 m sowie Fünfte über 200 Meter mit 28,12 Sekunden. Den Dreisprung der weiblichen Jugend U 20 gewann mit erfreulichen 11,10 m Julia Köpf.

Erstmals startete die weibliche Jugend U 20 der LG Staufen beim württembergischen JMM-Finale in der Gruppe 2, wo drei Disziplinen weniger zu bestreiten sind. Hinter Titelverteidiger LG Filder, der mit 8321 Punkten gewann, wurde man in Böblingen mit nur dreißig Zählern Rückstand Vizemeister vor dem TSV Crailsheim (8046 P.).
Mit der zweit- und drittbesten Zeit sprinteten Theresa Widera (12,73) und Franziska Abele (12,77) bei 1,0 m/s Gegenwind über die 100-m-Ziellinie. Sabrina Dammenmiller lief 13,27 Sekunden, Annika Ilg verbesserte sich um eine Hundertstelsekunde auf 13,50 Sekunden. Ziemlich weit weg von ihren Bestzeiten blieben dagegen über 800 Meter Nele Friedhoff (2:41,19) und Isabelle Stieglitz (2:45,98).
In glänzender Verfassung präsentierte sich Theresa Widera im Stadion an der Stuttgarter Straße. Im Hochsprung übertraf die Heubacherin als Zweite mit 1,60 m ihren Hausrekord um acht Zentimeter. Jessica Scheu stellte mit 1,48 m ihre Bestleistung ein, Katharina Helm meisterte 1,40 m. Den Weitsprung dominierte Theresa Widera mit erstklassigen 5,60 m (seither 5,49 m), Luisa Gallée kam auf 4,88 m.
Lisa Ostertag, die nach ihrer Fußverletzung in den Sprungdisziplinen noch nicht eingesetzt werden kann, stieß die Kugel 9,26 m. Tina Brenner schaffte 8,74 m, Mirjam Barth 7,52 m. Letztere überzeugte im Diskuswurf mit einer Steigerung auf 26,41 m und Platz 3. Tina Brenner warf 25,12 m. Beste Speerwerferin der gesamten Konkurrenz war Sabrina Dammenmiller mit 36,84 m. Die angeschlagene Verena Beyer konnte hier wenigstens noch 28,18 m beisteuern.
LG Staufen I (Abele, Widera, Brenner, Ilg) lieferte mit stolzen 49,86 Sekunden die schnellste 4 x 100-m-Staffelzeit ab und qualifizierte sich damit für die Deutschen Meisterschaften (Norm 50,20 Sekunden). Das zweite Team (Scheu, Stieglitz, Helm, Ostertag) lief mit 52,57 Sekunden immerhin die viertbeste Zeit. Mit einer fast reinen B-Jugend-Auswahl haben die Staufen-Mädels sicher noch die Zukunft vor sich.

Nach zweijähriger Unterbrechung nahm die LG Staufen wieder am Endkampf zur Württembergischen Jugendmannschaftsmeisterschaft teil. In Böblingen belegten die rot-weißen Jungen U 20 dabei mit 14 367 Punkten den dritten Rang und waren dem Sieger LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg (14 666 P.) und dem SSV Ulm 1846 (14 569 P.) überraschend dicht auf den Fersen.
Gleich zu Beginn wartete 100-m-Regionalmeister Michael Kucher mit der zweitschnellsten Zeit von 11,50 Sekunden auf. Manuel Klusik blieb mit 11,93 Sekunden um ein Hundertstel unter seiner Bestzeit, Pascal Bulling verbesserte sich um sechs Hundertstel auf 12,16 Sekunden. Für einen LG-Doppelsieg sorgten auf der 400-m-Strecke André Hieber mit feinen 51,83 Sekunden – und dies übrigens erst nach seinem 800-m-Rennen – und Pascal Bulling mit 54,45 Sekunden.
Die 800-m-Distanz absolvierten André Hieber (Erster in 2:03,06 Minuten) und Andreas Dammenmiller (Zweiter in 2:04,72) praktisch in einem Solorennen, weil die Konkurrenz in keiner Weise mithalten konnte. Der Bargauer verfehlte seine Bestzeit nur um zwei Hundertstelsekunden. Einen glänzenden Einstand über die höheren A-Jugend-Hürden feierte der B-Jugendliche Max Wolf. Er legte die 110 Meter in starken 15,38 Sekunden zurück, nur acht Hundertstel von der DM-Norm entfernt! Christian Müller debütierte in ordentlichen 16,10 Sekunden.
Manuel Klusik stellte als Hochsprung-Dritter mit 1,76 m seine Bestleistung ein. Leo Brandstetter und Tim Seidel (bisher 1,56 m) überquerten 1,64 m. Sensationell dann die Weitsprung-Siegesleistung von Max Wolf. Trotz 1,8 m/s Gegenwind steigerte sich der Bettringer von 6,03 m auf kaum glaubliche 6,69 m! Dagegen fielen die 6,13 m von Hallenregionalmeister Manuel Klusik etwas ab. Parallel dazu lief der Stabhochsprung-Wettbewerb. Hier stieg Wolf schon mit 3,00 m aus, um nicht seine bestehenden Rückenprobleme zu verschärfen. Zehnkämpfer Christian Müller musste sich mit 3,20 m zufrieden geben.
Alle drei LG-Kugelstoßer nahmen erstmals das 6-kg-Gerät im Wettkampf zur Hand. Michael Gütlin kam mit 12,84 m auf Platz 3, Robin Breymaier brachte 10,53 m, Lukas Waldenmaier 10,18 m zustande. Mit dem Diskus verbesserte sich Gütlin von 35,33 m auf 38,70 m. Chris Müller warf 34,71 m, Breymaier 29,18 m, Waldenmaier 21,99 m. Im Speerwerfen erzielte Lukas Waldenmaier mit imponierenden 49,19 m die viertbeste Weite. Max Berger steigerte sich um 55 Zentimeter auf 44,99 m, während Robin Breymaier erstmals mit dem 800-g-Speer 43,59 m erreichte.
Pech hatte die erste 4 x 100-m-Staffel, die den letzten Wechsel verpatzte und disqualifiziert werden musste. So kam das zweite Quartett (Bulling, Dammenmiller, Brandstetter, Seidel) mit seinen 46,65 Sekunden in die Wertung. Insgesamt muss der relativ jungen LG-Truppe ein Kompliment gezollt werden. Trotz der Ausfälle von Marius Gäßler, Tim Peltzer und Jonas Waldenmaier hielt sie sich sehr respektabel gegen die namhafte Konkurrenz.

Beim 27. Bönnigheimer Himmelfahrtssportfest der LG Neckar-Enz startete auch ein Trio von der LG Staufen. Dabei holte sich die dreifache Regionalmeisterin im Speerwerfen, Stefanie Nusser, den Sieg in ihrer Spezialdisziplin. Mit feinen 44,13 m lag sie um fast sieben Meter vor der Konkurrenz.
Ihr Pendant in der Männerklasse, Patrick Hess, zeigte sich von seiner Verletzung bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften schon wieder erholt und stellte mit guten 67,13 m (bisher 63,88 m) eine neue Saisonbestleistung auf. Geschlagen wurde er lediglich von seinem doppelt so alten Lehrmeister Peter Esenwein (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg), der mit 69,35 m beinahe wieder die 70-m-Marke streifte.
Freundin Rebecca Konold ging in vier Wettbewerben an den Start und verbuchte immerhin dabei zwei persönliche Bestleistungen. Über 100 m Hürden blieb sie mit 15,16 Sekunden um eine Hundertstelsekunde unter ihrer erst vor vier Tagen in Bargau aufgestellten Bestzeit. Im Kugelstoßen steigerte sie sich um elf Zentimeter auf 11,47 m. Beide Male wurde sie Dritte. Im Weitsprung wurde die Siebenkämpferin mit eher mageren 5,07 m sogar Zweite. Das 200-m-Finale beendete sie bei 1,3 m/s Gegenwind nach 28,32 Sekunden als Achte.

Bronze für Patrick Hess

(ben) – Fünf Leichtathleten, die normalerweise das Trikot der LG Staufen tragen, starteten bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften in Kassel für ihre jeweiligen Institute. Am erfolgreichsten war dabei Speerwerfer Patrick Hess (UNI Stuttgart). Mit 61,98 m holte sich der baden-württembergische Juniorenmeister die Bronzemedaille.

Ärgerlich war für den Wißgoldinger nur, dass er sich beim zweiten Versuch den Rücken so schmerzhaft verdrehte, dass er den Wettkampf beenden musste. Der Titel ging mit 63,05 m an Andreas Hofmann (UNI Heidelberg). Diese Weite hätte sich Hess ohne weiteres auch zugetraut. Knapp den Endkampf verfehlte Jonathan Seidel (UNI Karlsruhe), der mit 53,17 m Neunter wurde.
Bei den Frauen wurde Svenja Sickinger (PH Schwäbisch Gmünd) im 800-m-Lauf Achte. Die baden-württembergische Juniorenmeisterin musste sich dieses Mal mit 2: 14,42 Minuten zufrieden geben. Im Kugelstoßen, das die Böhmenkircherin Lena Urbaniak (LG Filstal / HS Ansbach) mit 15,90 m gewann, wurde Rebecca Konold (PH Schwäbisch Gmünd) mit 10,62 m Sechste. Ebenfalls auf Platz 6 landete Speerwurf-Regionalmeisterin Stefanie Nusser (HS Ulm) mit 41,78 m. Rebecca Konold belegte hier mit 33,35 m Rang 11.

Mit Klasseleistungen warteten die B-Jugendlichen Ostwürttembergs bei ihren Regionalmeisterschaften in Bargau auf. Viermal wurden die Normen für die Deutschen Jugendmeisterschaften U 18 erfüllt. Grandios die 2,05 m des Ulmer Hochspringers Benno Freitag, mit denen er an Deutschlands Spitze flog.
Zu einem Doppelsieg kam die LG Staufen im 100-m-Finale. Michael Kucher verbesserte sich um eine Zehntelsekunde auf 11,46 Sekunden und ließ Max Wolf (11,90) und Mario Bleier (LSG Aalen, 11,91) klar hinter sich. Dessen Clubkollege Marius Mallwitz lag über 200 Meter mit 24,19 Sekunden vorne. Auf der 400-m-Strecke bezwang Bernhard Täubert (LG Filstal) in 52,00 Sekunden Pascal Bulling (LG Staufen), der in 52,90 Sekunden gestoppt wurde.
Marcel Bock (LG Staufen) war Schnellster über 1500 Meter in 4:32,06 Minuten. Die 110 m Hürden legte Dominik Graf (LG Filstal) in 16,74 Sekunden zurück. Die 4 x 100-m-Schülerstaffel der LG Staufen (Fraidel, Kindel, Denning, Krech) lieferte 48,02 Sekunden ab. In einem 300-m-Einlagerennen verbesserte sich Ruben Fraidel um fast drei Sekunden auf 42,21 Sekunden.
Die mit Abstand beste Leistung sahen zahlreiche Zuschauer im Hochsprung. Hallenregionalmeister Benno Freitag (SSV Ulm) war mit Bestleistungen von 1,99 m im Freien und 2,00 m in der Halle angereist. Zunächst schaffte er mit 1,95 m mühelos die DM-Norm, ehe er die 2,00 m, dann noch 2,03 m und sogar 2,05 m überquerte. Damit löschte er den ostwürttembergischen Rekord, der 1997 von seinem Vereinskameraden Jochen Rieger mit 2,00 m aufgestellt und 1998 von Jan Titze (LG Staufen) eingestellt wurde. Zugleich setzte er sich an die Spitze der aktuellen deutschen U 18-Bestenliste.
Mehrkämpfer Mario Bleier (LSG Aalen) setzte sich im Weitsprung mit 6,56 m durch. Silas Ristl (SSV Ulm) donnerte die Kugel auf glänzende 17,30 m hinaus und hatte mit der DM-Norm von 15,90 m nicht die geringste Mühe. Sein Clubkollege Daniel Ezeilo war mit 41,69 m bester Speerwerfer.
Sehr eng ging es im 100-m-Endlauf der Mädchen zu. Letztendlich hatte die vorjährige württembergische Schülermeisterin Stefanie Mayer (SSV Ulm) in 12,65 Sekunden zwei Hundertstelsekunden Vorsprung vor Titelverteidigerin Franziska Abele (LG Staufen). Anna Schmidt (DJK Ellwangen-SG Virngrund) wurde mit 12,76 Sekunden Dritte. Im 200-m-Rennen lief Annika Volquardsen (SSV Ulm) 26,78 Sekunden, Laura Maisch (LG Filstal) legte die Stadionrunde in 61,44 Sekunden zurück.
Obwohl sie sich nicht besonders gut fühlte, lief Anja Wagenblast (LSG Aalen), die württembergische Schülerhallenmeisterin, die 800 Meter in starken 2:19,36 Minuten. Noch eindrucksvoller dann die 4:34,70 Minuten der 1500-m-Siegerin Alina Reh (TSV Erbach), mit denen sie nicht nur die DM-Norm um zwanzig (!) Sekunden unterbot, sondern sich auch auf Platz 1 der deutschen B-Jugend-Bestenliste setzte.
Mit dem Wort „Olympiahoffnung“ sollte man bei einer 15-Jährigen, die ja noch der Schülerinnenklasse angehört, vorsichtig sein. Aber wenn ihre Entwicklung so weitergeht, hat sie nicht zum letzten Mal den ostwürttembergischen Rekord verbessert. Die seitherigen Bestzeiten hielten Jutta Vogt (LSG Ellwangen) mit 4:37,8 Minuten bei den Schülerinnen und Rita Köngeter (LG Unterkochen) mit 4:35,6 Minuten bei der B-Jugend. Beide Leistungen stammen noch aus dem Jahre 1978! Nicht vergessen werden sollte jedoch, dass auch die Zweite, Leyla Emmenecker (LSG Aalen), mit 4:37,30 Minuten weit unter der DM-Norm (4:54,20) blieb.
Sehr schnelle 14,96 Sekunden lief Luisa Hirner (LG Brenztal) über 100 m Hürden. Die 4 x 100 m gewann der SSV Ulm in 49,88 Sekunden vor den Schülerinnen der LG Staufen (Ströhle, Lehnert, Hägele, Munser) in 51,67 Sekunden. Im Hochsprung lag Sophie Spottek (LG Lauter) mit 1,56 m vor der Konkurrenz. Den Weitsprungsieg sicherte sich Helena Mc Leod (SSV Ulm) mit 5,53 m vor der Ellwangerin Anna Schmidt mit 5,48 m.
Lächerliche vier Zentimeter fehlten Kugelstoßsiegerin Ramona Wild (TSV Bad Boll) bei ihren 13,96 m zur DM-Norm! Riesige Freudensprünge sah man bei Speerwerferin Mara Schröder (LG Rems-Welland), die auch noch dem Schülerjahrgang 1997 angehört, als ihr ein Wurf von 38,33 m herausrutschte. Damit hatte sie nämlich Titelverteidigerin Sabrina Dammenmiller (LG Staufen, 36,70 m) auf den zweiten Platz verwiesen.