Eigentlich hatten die Jungs der LG Staufen bei den Baden-Württembergischen Mehrkampfmeisterschaften der B-Jugend in Weingarten höchstens mit der Bronzemedaille in der Zehnkampf-Mannschaftswertung geliebäugelt. Dass aber durch viele persönliche Bestleistungen bei ihnen und Ausfälle bei den Gegnern letztlich sogar die Silbermedaille heraussprang, war umso schöner.
Lange Zeit hatte sich für diese Titelkämpfe kein Ausrichter gefunden und Lutz Dombrowski hatte sein Training schon auf Einzeldisziplinen umgestellt, als sich mit dem TV Weingarten doch noch ein Verein bereit erklärte, sein schönes Lindenhofstadion für diesen Zweck zur Verfügung zu stellen. Mit großem Engagement wurde die Veranstaltung nun von den Oberschwaben sogar erstklassig organisiert.
Die Teilnehmer der LG Staufen dankten dies mit einer Fülle persönlicher Bestleistungen. Am ersten Tag verbesserte sich im Fünfkampf Regionalmeister Robin Breymaier um 76 auf 3286 Punkte und wurde Fünfter im Gesamtklassement. Er lief die 100 Meter in 11,77 Sekunden, sprang 6,52 m weit und steigerte sich im Kugelstoßen gleich um einen halben Meter auf 12,04 m. Als zweitbester Hochspringer überwand er hervorragende 1,88 m (bisher 1,84 m) und legte die 400 Meter in 55,42 Sekunden zurück.
Für Christian Müller gab es Bestleistungen im Sprint (12,05), Weitsprung (6,27 m) und über 400 m (55,74), was im Fünfkampf mit 2932 Punkten zu Platz 10 reichte. Manuel Klusik sprang erstmals 6,26 m weit und rannte die Stadionrunde in 55,52 Sekunden. Mit 2836 Punkten kam er auf Rang 15. Debütant Max Wolf erzielte 2703 Punkte und Platz 19, wobei er mit 12,26 Sekunden über 100 m, 6,03 m im Weitsprung und 11,45 m im Kugelstoßen aufwartete.
Auch der zweite Tag verlief für die LG-Akteure sehr positiv. Robin Breymaier erkämpfte sich im Zehnkampf mit seiner Steigerung von 5981 auf 6034 Punkte sogar noch die Bronzemedaille. Der Waldstetter lief über 110 m Hürden 15,62 Sekunden, schraubte seinen Diskusrekord von 31,10 m auf 34,82 m, überquerte im Stabhochsprung 3,40 m (zuvor 3,30 m), warf den Speer 43,04 m und absolvierte die 1500 Meter in 5:16,44 Minuten.
Christian Müller verbesserte sich im Zehnkampf um 115 auf 5657 Punkte und wurde Siebter. Schon zu Beginn verzeichnete er Bestmarken im Hürdensprint (16,13) und mit dem Diskus (36,68 m). Junior Max Wolf überzeugte mit 15,78 Sekunden auf der Hürdenstrecke. Die runde Scheibe beförderte er auf 33,40 m hinaus und steigerte sich im Stabhochsprung, wo Matthias Barth die Athleten betreute, auf 3,30 m. Seinen ersten Zehnkampf beendete der Bettringer mit respektablen 5269 Punkten und Platz 11. Manuel Klusik verbesserte sich um 169 auf 5141 Punkte und wurde Zwölfter. Neue Bestmarken stellte er mit Diskus (28,30 m), Speer (36,62 m) und über 1500 m (5:11,98) auf.
In der Zehnkampf-Mannschaftswertung war der SSV Ulm 1846 mit 17 729 Punkten erwartungsgemäß nicht zu gefährden. Als einziges weiteres Team aber schaffte nur die LG Staufen (Breymaier, Müller, Wolf) mit 16 960 Punkten die DM-Norm von 16 500 Zählern, die man bereits bei den Regionalmeisterschaften mit 16 640 Punkten übertroffen hatte. Abgeschlagen wurden der VfL Waiblingen (14 783 P.) und das LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg (14 534 P.) Dritte und Vierte.
Als Generalprobe für die in einer Woche anstehenden Deutschen Jugendmeisterschaften nutzten einige Athleten der LG Staufen das Abendsportfest in Besigheim. Von den Schützlingen Lutz Dombrowskis wusste vor allem Sven Zellner zu überzeugen.
Nach vielen Verletzungsproblemen in den letzten Jahren scheint der Igginger wieder richtig in Schwung zu kommen. Hoch überlegen gewann er beide Sprintstrecken der A-Jugend. Auf der 100-m-Strecke verbesserte er sich bei Windstille um eine Hundertstelsekunde auf 11,06 Sekunden und blieb damit erneut klar unter der DM-Norm von 11,20. Noch eindrucksvoller war sein Sieg über 200 Meter, wo er erstmals unter 22 Sekunden blieb. Mit hervorragenden 21,97 Sekunden (bisher 22,16) unterbot er auch hier deutlich die Qualifikationszeit (22,50) für Jena.
Zweimal Platz 6 belegte Andreas Dammenmiller. Im 100-m-Lauf verpasste er mit 11,93 Sekunden seine Bestzeit nur um zwei Hundertstel. Auf der 400-m-Distanz steigerte er sich um mehr als eine Sekunde auf 53,25 Sekunden. In der Männerklasse zeigte Johannes Schürle ein sehr ordentliches 800-m-Rennen. In 1:55,06 Minute blieb der Sechste der Baden-Württembergischen Meisterschaften nur um eine Sekunde über seiner Bestzeit und kam auf Rang 4.
In der männlichen Jugend B kratzte Michael Kucher im 100-m-Lauf als Dritter mit 11,66 Sekunden an seinem Hausrekord, den er über 400 m (Zweiter) mit 52,06 Sekunden gleich um vier Sekunden verbesserte. 800-m-Spezialist André Hieber testete sich mit großem Erfolg auf den Unterdistanzen. Über 100 Meter steigerte er sich von 12,07 auf 11,99 Sekunden und wurde Siebter. Auf der 400-m-Strecke siegte er souverän in sehr guten 51,60 Sekunden. Damit unterbot er seine eigene Bestzeit um 35 Hundertstel und scheiterte lediglich um eine Zehntelsekunde an der DM-Norm!
Bei der weiblichen Jugend B kam Julia Köpf im 100-m-Lauf nicht über 13,80 Sekunden und Rang neun hinaus. Gleich zu einem vierfachen Triumph kam die LG Staufen auf dieser Strecke bei der weiblichen Jugend B. Regionalmeisterin Franziska Abele dominierte in 12,79 Sekunden vor Schülerkreismeisterin Pia Prosch (12,86), Sabrina Dammenmiller (12,87) und Tina Brenner (13,19). Auf den Plätzen 8 und 14 landeten Isabelle Stieglitz (13,75) und Melanie Breymaier (14,02). Letztere gingen zum ersten Mal auch die 400-m-Distanz an. Als Siebte und Achte erzielten sie 66,20 bzw. 70,29 Sekunden.
Allein auf weiter Flur war die 4 x 100-m-Staffel der LG Staufen. Das baden-württembergische Vizemeister-Quartett (Abele, Ostertag, Dammenmiller, Heilig) blieb mit 49,23 Sekunden wieder klar unter der DM-Norm von 50,20 Sekunden. Im Weitsprung wurde Regionalmeisterin Lisa Ostertag mit 5,35 m erstmals von der süddeutschen Schülermeisterin Pia Prosch (5,58 m) geschlagen. Auf Platz 4 kam Tina Brenner mit 4,47 m nicht an ihre Normalform heran.
Das Baden-Württemberg-Finale der VR-Talentiade wurde in Nagold bei gutem Wettkampfwetter ausgetragen. Nach dem Sieg im April beim Kreisvorkampf und Rang zwei beim Württemberg-Finale Anfang Juli glänzten die C-Schüler der LG Staufen auch auf baden-württembergischer Ebene mit glänzenden Leistungen.
Das jüngste Team im Wettbewerb des Jahrgangs 2000 stellte die LG Staufen mit Christoph Bayer, Bastian Belau, Philip Kelterer, Jonas Jentscher, Sarah Geringer, Mareike Klusik, Fenja Buchgraber und Sina Wegel.
Los ging es mit dem 20-m-fliegend-Sprint, wo Christoph Bayer mit 2,83 Sekunden die schnellste Zeit aller Teilnehmer lief. Auch Mareike Klusik (2,87) durfte sich über eine Zeit unter drei Sekunden freuen.
Beim Weitsprung gaben die LG-Staufen-Kids klar den Ton an. Bester Weitspringer des Tages war Christoph Bayer mit 4,15 m. Den weitesten Sprung aller Mädchen brachte Fenja Buchgraber mit 4,14 m zustande.
Die mit Abstand schwächste Disziplin des LG-Teams war wie schon in den Vorkämpfen der Heulballwurf. Sarah Geringer (29,00 m) gelang hier noch der weiteste Wurf.
Gute Ergebnisse wurden hingegen beim 40-m-Hürdenlauf erreicht. Bastian Belau zählte mit seiner Zeit von 7,64 Sekunden zu den Besten.
Trotz nicht optimaler Wechsel konnte sich der LG-Nachwuchs über eine gute Zeit (45,43 Sekunden) in der abschließenden 6 x 50-m-Staffel freuen.
In der Gesamtwertung musste man sich nur dem Team aus Schramberg geschlagen geben, das besonders beim Wurf herausragende Leistungen zeigte. Die Mannschaften aus Rastatt/Baden-Baden/Bühl und Engen belegten die Plätze drei und vier.
Mit Silber und Bronze für die Stabhochspringer Celine Ströhle und Ruben Fraidel kehrte das kleine Team der LG Staufen von den Baden-Württembergischen Meisterschaften der Schülerklasse M/W 14 aus Nagold zurück.
Gegen die starke Konkurrenz der 100-m-Sprinter hatten die LG-Teilnehmer keine Chance. Norman Glenk (12,63) und Raphael Hug (13,02) kamen über die Vorläufe nicht hinaus. Über 80 m Hürden erreichte Regionalmeister Ruben Fraidel zwar nicht das Finale, verbesserte sich jedoch im Vorlauf mit 12,66 Sekunden um siebzehn Hundertstel. Noch besser klappte es im Stabhochsprung, wo er die Anfangshöhe von 2,40 m im zweiten Versuch und 2,60 m auf Anhieb schaffte. Als er dann auch noch mit 2,80 m seine persönliche Bestleistung um zehn Zentimeter übertroffen hatte, bedeutete das die Bronzemedaille. Trainer Gerald Baiker zeigte sich sehr zufrieden.
Bei den Mädchen verfehlte Celine Ströhle im Vorlauf über 80 m Hürden mit 13,03 Sekunden ihre Bestzeit um dreißig Hundertstel. Damit konnte sie nicht wie bei den württembergischen Titelkämpfen ins Finale einziehen. Auch das Stabhochspringen entwickelte sich zum Leidwesen von Betreuerin Kerstin Brunner zu einer Nerven strapazierenden Hängepartie. Viele Fehlversuche der Göggingerin belasteten ihr Konto. In ihrem insgesamt zwölften Versuch aber segelte Celine Ströhle einwandfrei über 2,50 m, zehn Zentimeter über ihrem Hausrekord und hatte damit die Silbermedaille hinter der souveränen Simone Zimny (LG Ortenau Nord, 2,91 m), aber vor Louise Saur (LG Filstal, 2,30 m) sicher.
2009 hatte es für Hammerwerfer Alexander Ziegler nicht für das Finale bei den Deutschen Meisterschaften gereicht. 2010 scheiterte der Staufen-Athlet als Neunter ganz knapp am Einzug in den Endkampf. Nun hat es der 24-Jährige endlich geschafft:
In Kassel gelang zumindest das Vordringen unter die besten Acht. Mit 69,05 m wurde Ziegler Siebter. Hinter dem souveränen Sieger Markus Esser gab es einen engen Kampf um die Plätze. Die Bedingungen waren bei ständigem Regen sehr schwierig. Auch ging es im Auestadion sehr laut zu, was der Konzentration nicht unbedingt förderlich war. Nach einem ungültigen ersten Versuch folgten 69,05 m, was schon ziemlich sicher das Finale bedeutete. Der dritte Wurf wäre über 71 Meter gegangen, war jedoch hauchdünn übergetreten und kostete ihn somit einige Plätze.
Die 66,74 m im vierten Durchgang brachten Ziegler ebenso wenig weiter wie ein weiterer ungültiger Wurf im fünften. Mit 68,73 m beschloss der US-Studentenmeister einen Wettkampf, der ihn ein wenig enttäuscht und ratlos zurückließ. Trainer Fred Eberle musste zugestehen: „Man kann schon von einem verschossenen Elfer reden. Aber es ist einfach schwierig, wenn man nur einmal im Jahr auf die deutsche Elite trifft und ansonsten in den USA lebt. Die Konkurrenten haben viel mehr Vergleichsmöglichkeiten.“
Speerwerfer Patrick Hess, gerade eben zwanzig Jahre alt geworden, war der jüngste Teilnehmer seiner Disziplin. Dass er eigentlich nur nach Kassel fuhr, um Erfahrungen zu sammeln, war von vornherein klar. Das Einwerfen klappte ganz gut. Doch dann gab es eine große Zeitplanverzögerung. Untätig saß man eine Dreiviertelstunde im Callroom herum, was an den Nerven zehrte. Als es dann endlich losging, war gleich der erste Versuch ungültig. Der zweite ging auf 65,14 m hinaus und auch den dritten ließen die Kampfrichter nicht gelten. So blieb Hess auf Rang 14 hängen. Nach seinem verletzungsbedingt großen Trainingsausfall fehlt ihm einfach noch die technische Sicherheit. Wie man’s besser macht, zeigte ihm sein Lehrmeister Peter Esenwein. Der mit Abstand älteste Aktive in Kassel erzielte noch 71,95 m und wurde Siebter!
Der für LAC Pliezhausen startende Igginger Weitspringer Stefan Köpf flog dank Windunterstützung auf 7,57 und 7,73 m (4,1 m/s RW) hinaus, was ihm überraschend Platz 4 bescherte. Schmerzen am Oberschenkel-Beuger veranlassten ihn nach dem zweiten Sprung auf die Fortsetzung des Wettkampfes zu verzichten. Dass ihm nur sechs Zentimeter zu Bronze und neun zur Silbermedaille von Christian Reif fehlten, dürfte dem 26-Jährigen Selbstvertrauen zurückgeben.
Unmittelbar vor der Abreise zu den Deutschen Meisterschaften nach Kassel erzielte Alexander Ziegler (LG Staufen) beim „Hammerturnier“ in seinem Heimatort Dischingen ausgezeichnete 72,51 m und verfehlte damit seine Saisonbestleistung lediglich um fünfzehn Zentimeter. Bei der A-Jugend verbesserte Michael Gütlin mit 53,80 m seinen Hausrekord um 1,27 Meter und erfüllte damit erneut die DM-Norm von 50,00 m. Sein Bruder Markus, süddeutscher Schülermeister M 15, war mit 51,69 m in seinem Jahrgang wieder eine Klasse für sich.