Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) wurde bei den NCAA-Championships in Eugene im US-Bundesstaat Oregon mit glänzenden 72,43 m Vizemeister. Nach seinem Bänderriss vor wenigen Wochen ist dies eine Leistung, die kaum jemand, auch nicht sein Ferntrainer Fred Eberle, für möglich gehalten hätte.

Alexander Ziegler, der in diesen Tagen sein Studium an der Virginia Tech unterbrechen wird, um nach Deutschland zu fliegen, begann den Wettbewerb, der den US-Studenten-Meisterschaften entspricht, mit 71,27 m, steigerte sich im dritten Durchgang auf 72,38 m und schien den Sieg schon in der Tasche zu haben, als er sich im sechsten Versuch auf großartige 72,43 m verbesserte. Im letzten Moment wurde er jedoch von dem Amerikaner Walter Henning um 36 Zentimeter übertroffen. Dritter wurde der ebenfalls für VA Tech startende Slowake Marcel Lomnicky, Sechster der U 23-EM, mit 70,97 m.

Mit diesem herausragenden Resultat kam Ziegler bis auf drei Zentimeter an seinen württembergischen Rekord heran, den er am 7. Juni vorigen Jahres in Göttingen erzielte. Er festigte damit seinen sechsten Platz in der aktuellen deutschen Bestenliste, die immer noch der inzwischen vom DLV suspendierte Sergej Litvinov mit den am 30. Mai im niederländischen Hengelo erzielten 78,98 m anführt.

Beim 8. Heidenheimer Stadtlauf erreichten auf der 10-km-Strecke insgesamt 1136 Teilnehmer das Ziel. Dabei belegte der B-Jugendliche Sascha Fritz (LG Staufen) einen hervorragenden 27. Platz. Fünf Tage vor seinem 16. Geburtstag schlug der Bargauer die siebzehn Konkurrenten in seiner Altersklasse mit über zwei Minuten Vorsprung. Mit 37:59 Minuten unterbot er seine bisherige Bestzeit gleich um 4:37 Minuten!

Diesmal ohne Titel blieben die A-Jugendlichen der LG Staufen bei den Landesmeisterschaften in Böblingen. Hammerwerferin Saskia Rösiger wurde wenigstens Vizemeisterin, während Patrick Hess, der Titelverteidiger im Speerwerfen, mit Platz 3 vorlieb nehmen musste.

Martin Schönbach

Martin Schönbach überzeugte im 100-m-Vorlauf mit 11,25 Sekunden und wolle im Zwischenlauf schon über eine großartige neue Bestzeit von 10,96 Sekunden jubeln, als die Rückenwind-Unterstützung mit 2,8 m/s bekannt gegeben wurde. Pech hatte der baden-württembergische Hallenvizemeister dann im Finale, als er wegen eines wirklich sehr knappen Fehlstarts disqualifiziert wurde. Einen guten Eindruck hinterließ André Hieber im 800-m-Vorlauf. Der B-Jugend-Regionalmeister verbesserte sich mit 2:04,15 Minuten erneut um über eine Sekunde. Der ebenfalls noch der B-Jugend angehörende Andreas Dammenmiller wurde über 400 m Hürden in 60,02 Sekunden Siebter.

Große Probleme mit den wechselnden Winden hatten die Weitspringer. So hatte der normalerweise sicher springende Julian Barth drei Fehlversuche. Am Ende musste sich der amtierende baden-württembergische Hallenmeister mit 6,79 m und Platz 4 begnügen. Der junge Marius Gäßler landete mit 6,13 m auf Rang 13. Dreispringer Robin Breymaier kam mit 12,21 m auf Platz 8.

Im Speerwerfen kam Patrick Hess, im Vorjahr mit 62,81 m Erster, nicht zurecht und konnte mit 59,10 m gerade noch Bronze retten. Zumindest übertraf er ein weiteres Mal die Norm (58,00 m) für die Deutschen Jugendmeisterschaften. Auch Jonathan Seidel, 2009 noch Vizemeister, stürzte mit 50,49 m auf Rang 6 ab.

Vanessa Lehnert

Bei den Mädchen überraschte Vanessa Lehnert über 400 Meter. Mit feinen 60,56 Sekunden steigerte sich die Bettringerin gleich um zweieinhalb Sekunden und wurde Fünfte. Über 100 m Hürden lief Rebecca Konold im Vorlauf 16,51 Sekunden. Im Finale verbesserte sie sich auf 15,59 Sekunden und belegte Platz 7.

Im Dreisprung erkämpfte sich die B-Jugendliche Julia Köpf mit 10,98 m den sechsten Rang. Maike Wolf verpasste mit 10,76 m ihren Hausrekord nur um vier Zentimeter und wurde Achte. Rebecca Konold erzielte mit der Kugel 10,24 m, was Platz 12 bedeutete. Beim Hammerwerfen war die große Favoritin Julia Barte (MTG Mannheim) mit ihren 43,12 m erwartungsgemäß nicht zu bezwingen. Die ein Jahr jüngere Saskia Rösiger holte sich jedoch mit 39,78 m ungefährdet die Silbermedaille.

Silber für die 4 x 400-m-Staffel der Männer und 800-m-Spezialistin Svenja Sickinger, Bronze für Dreispringer Matthias Barth und Kugelstoßerin Cassandra Lüder: Das war die Edelmetallausbeute für die LG Staufen bei den Landesmeisterschaften der Aktiven in Böblingen.

Staffel

Gute äußere Bedingungen herrschten im Stadion an der Böblinger Straße. Bei der ausgezeichnet organisierten Veranstaltung zogen sich die Teilnehmer der LG Staufen trotz der schmerzlichen Ausfälle einiger Leistungsträger wie etwa Weitspringer Stefan Köpf (studienbedingt) ordentlich aus der Affäre.

Nicht weniger als 26 Mittelstreckler traten zu den 800-m-Vorläufen an. Bereits hier blieb Johannes Schürle mit 1:54,73 Minute um neun Hundertstel unter seiner Bestzeit. Im Finale steigerte er sich sogar auf 1:54,07 und wurde Siebter. Tilman Utz gelangte mit 1:53,85 in den Endlauf, wo er dann mit 1:55,67 (Zehnter) etwas unter Wert geschlagen wurde.

Ein absolut packendes Rennen boten die beiden dann zusammen mit Sean Robinson und Markus Kuntner über 4 x 400 m. Zwar konnte das LG-Quartett den VfL Sindelfingen (3:18,59) nicht gefährden, verwies aber in 3:21,94 Minuten die LG Karlsruhe (3:22,07) auf den dritten Platz. Die Norm für die Deutschen Meisterschaften wurde nur um vier Sekunden verpasst.

Im Stabhochsprung kam Tobias Bühner mit 4,10 m auf den achten Rang. Leider blies an beiden Tagen ein sehr böiger Wind, was vor allem die Weit- und Dreispringer stark behinderte und das Treffen des Balkens zum Glücksspiel machte. So musste sich Jörg Eisele mit 6,47 m und Platz 11 zufrieden geben. Im Dreisprung übertraf Matthias Barth erst im sechsten Durchgang die 14-m-Marke und erkämpfte sich mit 14,24 m Bronze. Nach längerer Pause stand Raphael Krätschmer wieder im Hammerwurf-Käfig. Mit 47,67 m erfüllte er auf Anhieb die Norm (47,00 m) für die Deutschen Juniorenmeisterschaften und belegte Platz 4.

Klar beste 800-m-Läuferin war die Tübingerin Kerstin Marxen mit 2:10,16 Minuten. Vizemeisterin wurde ebenso wie bei den süddeutschen Titelkämpfen Svenja Sickinger. Mit 2:13,94 Minuten verfehlte sie ihre persönliche Bestzeit lediglich um 68 Hundertstel und blieb erneut klar unter der Junioren-DM-Norm von 2:17,00 Minuten.

Einen sehr guten Wettkampf lieferte auch Cassandra Lüder ab. Mit 12,73 m egalisierte sie gleich im ersten Versuch des Kugelstoßwettbewerbs ihre Saisonbestleistung, was die Bronzemedaille bedeutete. Die Bettringerin unterstrich damit auch ihre Ambitionen auf die Deutschen Juniorenmeisterschaften, für die 12,20 m verlangt werden. Nicht ganz an ihre letzten Leistungen anknüpfen konnten die Speerwerferinnen. Regionalmeisterin Stefanie Nusser wurde mit 38,28 m Neunte und Isabell Blumenstock landete mit 31,38 m auf Rang 12.

Bei den Regionalmeisterschaften der Schüler A und B in Essingen holten die Nachwuchstalente der LG Staufen als das mit Abstand erfolgreichste Team nicht weniger als 23 Titel, 22 Vizemeisterschaften und 14 dritte Plätze.

Hier die Podestplätze der Rot-Weißen:

Schüler A, 4 x 100 m: 3. LG Staufen (Wolf, Schnierer, Kucher, Seidel) 50,87.
M 15, 100 m: 1. Michael Kucher 12,23. – Weit: 2. Max Wolf 5,50 m. – Speer: 2. Wolf 42,16 m.
M 14, 1000 m: 1. Marcel Bock 3:08,97, 2. Joel Francois 3:14,29 – Kugel: 1. Marcel Schnierer 11,69 m, 2. Markus Gütlin 10,78 m. – Speer: 1. Schnierer 42,44 m.

Schüler B, 4 x 75 m: 1. LG Staufen (Kindel, Denning, Fraidel, Krech) 39,90.
M 13, 75 m: 2. Dominik Denning 10,07, 2. Moritz Kindel 10,14. – 60 m Hürden: 1. Ruben Fraidel 10,03, 3. Marc Aichholz 10,52. – Weit: 3. Raphael Hug 4,73 m. – Speer: 2. Aichholz 39,07 m.
M 12, 75 m: 1. Marlon Krech 10,76, 3. Manuel Huttelmaier 11,48. – 1000 m: 1. Krech 3:39,06, 2. Felix Kassel 3:40,78. – 60 m Hürden: 1. Huttelmaier 10,75. – Hoch: 2. Kassel 1,29 m, 3. Huttelmaier 1,29 m. – Weit: 1. Krech 4,53 m, 2. Huttelmaier 4,46 m, 3. Kassel 4,23 m. – Kugel: 2. Krech 8,11 m. – Speer: 2. Huttelmaier 30,75 m, 3. Krech 27,49 m.

Schülerinnen A, 4 x 100 m: 1. LG Staufen I (Brenner, Ostertag, Dammenmiller, Prosch) 50,70.
W 15, 100 m: 3. Lisa Ostertag 13,38. – Weit: 2. Ostertag 5,24 m. – Speer: 1. Sabrina Dammenmiller 33,72 m.
W 14, 100 m: 2. Theresa Widera 13,31. – 800 m: 2. Nele Friedhoff 2:31,95. – Hoch: 1. Pia Prosch 1,56 m, 2. Patricia Sonnentag 1,53 m. – Weit: 3. Annika Ilg 4,67 m. – Kugel: 2. Prosch 10,39 m. – Speer: 2. Sonnentag 26,90 m.

Schülerinnen B, 4 x 75 m: 1. LG Staufen I (Arnholdt, Lehnert, Ströhle, Hägele) 40,16, 2. LG Staufen II (Schönsee, Munser, L. Gäßler, Maihöfer) 41,46.
W 13, 75 m: 1. Melissa Lehnert 10,16. – 800 m: 2. Lea Schmid 2:38,64, 3. Vanessa Geringer 2:42,00. – 60 m Hürden: 1. Lehnert und Celine Ströhle 10,11. – Hoch: 1. Isa Munser 1,45 m, 3. Leonie Schönsee 1,42 m. – Speer: 3. Ströhle 23,90 m.
W 12, 75 m: 1. Miriam Arnholdt 10,19, 2. Alicia Hägele 10,36 m. – Hoch: 1. Arnholdt 1,42 m, 2. Lisa Maihöfer 1,34 m. – Weit: 1. Hägele 4,65 m, 2. Arnholdt 4,65 m. – Kugel: 1. Hägele 8,34 m. – Speer: 1. Denise Welik 22,60 m, 3. Maihöfer 18,01 m.

Leider nur zwei Teilnehmer starteten bei den 1500 Metern der B-Jugend, die bei dieser Veranstaltung als Kreismeisterschaft ausgeschrieben waren. Chris-Patrick Zorzi lag in 5:10,87 Minuten vor Cedric Frey, der in 5:14,35 Minuten gestoppt wurde. Für beide war es das erste Rennen über diese Distanz.

Sein Bänderriss scheint ihn kaum mehr zu behindern: Bei der NCAA Eastern Preliminary Round in Greensboro / North Carolina gewann Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) mit prächtigen 71,35 m und setzte sich auf Platz 4 der US-Bestenliste.

Nicht weniger als 43 Teilnehmer traten zu den Ausscheidungen für die nationalen Meisterschaften an, die in zwei Wochen in Eugene ausgetragen werden. In drei Gruppen eingeteilt, durften danach die besten Sechzehn das Finale bestreiten. Alexander Ziegler begann mit 69,84 m, was gleich eine neue Saisonbestleistung bedeutete. Im zweiten Durchgang flog das Gerät auf glänzende 71,35 m hinaus. Der dritte Versuch wurde mit 69,10 m gemessen. Nachdem der Marathon-Wettkampf sich bis dahin schon über mehr als sechs Stunden hingezogen hatte, verzichtete der Schützling von Fred Eberle dann auf seine letzten drei Würfe.

Der deutsche Juniorenmeister hatte am Ende über drei Meter Vorsprung auf den Norweger Steffen Nerdal (68,23 m). Dritter wurde der Amerikaner Walter Henning (67,72 m) vor dem Slowaken Marcel Lomnicky (67,55 m), dem Sechsten der U 23-EM. Das Ergebnis, mit dem der 22-Jährige bis auf einen Meter an seinen württembergischen Rekord herankam, zeigt, dass Ziegler offenkundig im Wettkampf weniger Probleme mit seinem vor wenigen Wochen erlittenen Bänderriss hat als im Technik-Training, wo er ihn vor allem im Sprint- und Sprung-Bereich behindert und zur Vorsicht mahnt.