Um sechs Plätze nach oben schob sich die LG Staufen in der jüngst veröffentlichten Vereinsrangliste 2015 des Deutschen Leichtathletikverbandes, in der die Anzahl der Platzierungen in den Bestenlisten der verschiedenen Altersklassen zusammengefasst ist.
Seit diese jährliche Auswertung erstellt wird, ist der TSV Bayer 04 Leverkusen unangefochtener Spitzenreiter – so auch in diesem Jahr mit 285 Platzierungen. Aber auf den Plätzen dahinter gab es einige Verschiebungen. Der TV Wattenscheid 01 (185 Plätze) war zwar so stark wie immer, aber den Vize-Platz mussten die Blauhemden an den Allgemeinen Rather TV (ART) Düsseldorf (209 Pl.) abgeben, wodurch nun gleich drei Clubs aus Nordrhein-Westfalen das Spitzentrio bilden.
Ähnlich wie die Düsseldorfer hat sich auch die LG Region Karlsruhe in den vergangenen Jahren schrittweise um ein paar Plätze weiter nach oben geschoben. 2015 reicht es nun erstmals für einen Platz unter den Top Ten der deutschen Leichtathletik-Clubs. Mit 156 Nennungen liegt diese LG an siebter Stelle und ist damit der stärkste Verein Baden-Württembergs vor der MTG Mannheim auf Platz 13 mit 134 Erwähnungen.
Von den württembergischen Clubs stieß die LAV Stadtwerke Tübingen mit 92 Plätzen auf Rang 22 am weitesten nach oben, gefolgt vom SSV Ulm 1846 mit 82 Nennungen auf Rang 26. Dann kommt bereits die LG Staufen, die 71-mal erwähnt wird und an Position 33 aufgeführt wird. Im Vorjahr waren die Rot-Weißen mit 56 Nennungen lediglich auf Rang 39 gelandet. Betrachtet man die letzten zwölf Jahre, so war die LG Staufen nur im Jahr 2013 (26. mit 85 Platzierungen) besser!
Hinter sich lassen konnte man überraschend den VfL Sindelfingen, der mit 63 Nennungen auf Rang 40 vierzehn Plätze einbüßte, jetzt aber an der Wechselbörse gewaltig zuschlug und – offensichtlich aufgrund ansehnlicher Finanzstärke – sein Team für die kommende Saison enorm verstärkte. Das einst so ruhmreiche LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg kam mit 50 Erwähnungen nicht über Rang 46 hinaus. Insgesamt konnten 2015 rund 1100 Vereine oder LGs mindestens eine Nennung in den DLV-Bestenlisten aufweisen. Um unter die „Top 50“ zu gelangen, waren in diesem Jahr mindestens 43 Bestenlisten-Platzierungen erforderlich. Zum ersten Mal in diesem elitären Kreis dabei sind 2015 die Aachener TG und der Wiesbadener LV.

Im Pichterichstadion in Neckarsulm stellten sich die jungen Athletinnen und Athleten der LG Staufen den besten württembergischen Mannschaften der Jugend U16. Dabei überzeugten die Rot-Weißen mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und sicherten sich bei der männlichen Jugend die Goldmedaille, für die Mädchen gab es Silber.

Nach einer lange und kräftezehrenden Saison mussten die jungen Athleten insgesamt 18 Wettbewerbe absichern, um überall eine gute Punktausbeute erzielen zu können. Ein großer Faktor für den die Ergebnisse beider Teams war unter anderem die engagierte Vorbereitung des Trainerteams in den LG-Stützpunkten Schwäbisch Gmünd, Heidenheim, Steinheim und Bargau, welche die Grundlage für eine geschlossene Mannschaftsleistung waren.
Einen weiteren Einfluss auf den Erfolg nahm auch die tolle Stimmung, die eine wichtige Säule für diese Leistung am Ende der Saison darstellte.

In der weiblichen Jugend holten Lea Zimmerhackel und Bernadette Hieber die Punkte über die 100m-Distanz, auf der 800m-Strecke waren Mira Merholz und Annalisa Pfefferle am schnellsten unterwegs. Auch in den Sprungdisziplinen gab es Positives für die LG Staufen zu verzeichnen, Merholz holte zusammen mit Leona Grimm die Punkte im Weitsprung, im Hochsprung waren dies Romina Adam und Eva Koblischke.

Koblischke und Grimm überzeugten auch über die 80m Hürden, im Kugelstoßen setzten Emma Brandstetter und Jule Sauter die Maßstäbe. Auch im Diskus- und Speerwurf lag Brandstetter im Punktefeld, ebenso fuhren dabei Marie Kindel und Romina Adam die Punkte ein. Mit 51,70 Sekunden stellten die Mädchen zudem die schnellste 4x100m-Staffel (Leona Grimm, Lea Zimmerhackel, Jana Kleesattel, Bernadette Hieber) der Konkurrenz. Am Ende stand mit 8703 Punkten der zweite Platz zu Buche.

Bei den Jungen gab es ebenfalls Grund zu feiern: Über die 100m waren Mike Schmuck und Dominik Borowiec die Schnellsten, über 800m holte sich Borowiec zusammen mit Philip Kelterer die Punkte. Kelterer wiederum überquerte mit Eric Maihöfer die 80m Hürden am schnellsten.

Im Hochsprung überzeugte Maihöfer zusammen mit Bastian Belau, im Weitsprung sicherten Schmuck und Stephan Blickle die Punkte für die LG Staufen. Auch im Kugelstoßen war Maihöfer mit von der Partie, auch dabei punktete Blickle. Nils Fleischer und Samuel Fraidel sammelten die Punkte im Diskuswurf, im Speerwurf machten Adrian Eid und Bastian Belau die weitesten Würfe.

Wie auch bei den Mädchen war die 4x100m-Staffel am schnellsten unterwegs, Dominik Borowiec, Stephan Blickle, Philip Kelterer und Mike Schmuck erzielten mit 48,82 Sekunden mit Abstand die beste Zeit. Am Ende durften die Jungs sich über die Goldmedaille freuen.

Neben einigen Bestleistungen, was zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht selbstverständlich ist, gab es für Nils Fleischer im Rahmen der württembergischen Meisterschaften noch einen fünften Platz über 800m zu verzeichnen.

MJU16: 1. LG Staufen 9456 Punkte (Schmuck, Borowiec, Abele, Kelterer, Fleischer, Maihöfer, Belau, Reutlinger, Blickle, Fraidel, Eid)

WJU16: 2. LG Staufen 8703 Punkte (Zimmerhackel, Kleesattel, Hieber, Barthle, Merholz, Grimm, Pfefferle, Rau, Gruber, Wiedmann, Koblischke, Herkommer, Adam, Brandstetter, Sauter, Kindel)

Alle Ergebnisse unter www.ladv.de

Wie die Jugend der U18 trugen auch die jüngeren Jahrgänge der U16 ihre nationalen Titelkämpfe im Mehrkampf in Lage aus. Nach einer tollen Saison landete Eric Maihöfer dabei auf dem fünften Rang, nur wenige Punkte fehlten im zum Treppchen. Auch Leona Grimm legte einen guten Mehrkampf hin, wie ihrem Teamkollegen fehlten nur wenige Punkte auf Rang drei.

Wie alle Athleten hatte auch Leona Grimm in Lage mit Gegenwind bei den Sprintdisziplinen zu kämpfen. Dennoch lieferte sie ein gutes Rennen über die Hürden-Strecke ab. Im anschließenden Hochsprung stellte sie dann mit 1,52m ihre persönliche Bestleistung ein. Nach dem Kugelstoßen und dem 100m-Rennen lag sie nach dem ersten Tag in Medaillenreichweite und war punktemäßig, ihr Ziel unter die besten Zehn zu kommen, sehr gut unterwegs.

Aufgrund des böigen Windes hatte das Trainerteam um Kerstin Brunner viel zu tun. Vor allem im Weitsprung machten sch die schwierigen Verhältnisse bemerkbar. Besser lief es dann im Speerwurf, hier machte sie nach vorne wieder einige Punkte gut. Im abschließenden 800m-Lauf legte sie die letzten Körner in den Lauf und steht am Ende mit einer neuen Bestleistung im Siebenkampf auf Rang sieben. Nur 120 Punkte fehlten ihr auf die Bronzemedaille.

In der männlichen Jugend starteten Eric Maihöfer und Philip Kelterer. Nach dem Auftakt über die 100m-Distanz stellten beide neue persönliche Bestmarken im Weitsprung auf: Maihöfer glänzte mit 5,70m, nur wenige Zentimeter dahinter lag Kelterer mit 5,66m. Eine weitere Bestleistung stellte Maihöfer im Speerwurf auf, mit einer Verbesserung um mehr als zwei Meter schob er sich auf einen der vorderen Plätze.

Auch im Stabhochsprung gab es eine neue Bestmarke zu verzeichnen, mit 3,20m landete er unter den besten Stabhochspringern. Doch auch Kelterer verbesserte sich in dieser Disziplin, 3,00m standen für ihn zu Buche.

Tag zwei startete mit 80m Hürden, die jungen Nachwuchsmehrkämfer der LG Staufen machten ihre Sache trotz Gegenwind gut und hatten auf die Hundertstelsekunde genau die gleiche Zeit. Weiter ging es mit dem Kugelstoßen, mit einer neuen Bestleistung von 12,84m war Maihöfer einer der Besten, Kelterer musste hier einige Punkte abgeben. Nach dem Hochsprung ging es für die Rot-Weißen zum Diskuswurf, in dem beide Athleten wenige Punkte abgegeben mussten.

Zum Abschluss des Neunkampfes ging es dann noch auf die 1000m-Distanz. Mit einem furiosen Lauf legte Kelterer mit 3:04,46 Minuten und einer neuen Bestzeit die schnellste Zeit auf die Bahn und konnte sich am Ende mit einer neuen persönlichen Bestleistung im Mehrkampf über den 15. Platz freuen. Auch Maihöfer zeigte eine ordentliche Zeit, er wurde hervorragender Fünfter und hat damit sein Zeil, unter die Top Ten zu kommen, mehr als erreicht. 70 Punkte fehlten ihm im starken Teilnehmerfeld auf eine Medaille.

Ergebnisse:
WJU16:
W15: 7. Grimm 3726 Punkte (12,43sek – 1,52m – 10,98m – 13,22sek – 5,27m – 36,47m – 2:40,49min)

MJU16:
M14: 5. Maihöfer 4830 Punkte (13,14sek – 5,70m – 46,93m – 3,20m – 12,41sek – 12,84m – 1,60m – 28,61m – 3:17,42min); 15. Kelterer 4627 Punkte (12,66sek – 5,66m – 31,86m – 3,00m – 12,41sek – 9,29m – 1,63m – 26,00m – 3:04,46min)

Für die Leichtathleten sind die Deutschen Meisterschaften was für die Fußballer die 1. Bundesliga ist: Der höchste nationale Wettbewerb, den es gibt. Für die Mehrkämpferinnen und Mehrkämpfer der Jugend U18 fanden diese im nordrhein-westfälischen Lage statt. Lea Riedel von der LG Staufen krönte ihre bisherige Mehrkampflaufbahn mit der Silbermedaille, Dominik Petzold landete mit Fußproblemen auf Rang 15.

Mit zwei neuen Bestleistungen im Hochsprung und über 800m sowie einer neuen Höchstpunktzahl im Siebenkampf sicherte sich Lea Riedel die Silbermedaille in der weiblichen Konkurrenz der Jugend U18. Los ging es über die 100m Hürden, trotz eines Gegenwindes von mehr als drei Metern pro Sekunde erzielte sie eine gute Zeit. 1,66m bedeuteten dann anschließend eine neue Bestmarke im Hochsprung.

In ihrer Spezialdisziplin, dem Kugelstoßen, zeigte sie mit 14,72m und großem Abstand die beste Leistung des Tages. Nach dem abschließenden 100m-Lauf des ersten Tages lag Riedel zwischenzeitlich auf dem ersten Platz und hatte dabei 120 Punkte Vorsprung auf Rang zwei.

Der zweite Tag begann ebenfalls gut, nach dem Weitsprung behauptete sie noch immer die Führung. Erst nach dem Speerwerfen musste sie ihren Platz räumen. Trotz einer neuen Bestleistung über 800m konnte sie Rang eins nicht mehr zurückerobern, trotzdem stellt für sie die Silbermedaille und die 5163 Punkte im Siebenkampf den Höhepunkt ihrer Mehrkampflaufbahn dar, zudem war diese Platzierung ein sehr starker Saisonabschluss.

Zusammen mit ihr startete Karin Dempewolf. Sie musste ebenfalls mit Gegenwind in der ersten Disziplin kämpfen. Solide Leistungen zeigte sie auch im Hochsprung und im Kugelstoßen, erneuten Gegenwind gab es über die 100m-Distanz zu beklagen.

Im Weitsprung stellte sie gleich mit der ersten Disziplin am Tag zwei ihre Bestleistung ein, auch der Speerwurf kann sich sehen lassen. Nach dem 800m-Lauf standen für sie 3849 Punkte zu Buche.

Im Zehnkampf der männlichen Jugend startete Dominik Petzold, der vor drei Wochen einen ungeplanten Wettkampf absolvieren musste, um sich überhaupt für diese Deutschen Meisterschaften zu qualifizieren. Nach dem 100m-Lauf stand der Weitsprung auf dem Plan, hier steigerte sich der junge Mehrkämpfer von der LG Staufen auf starke 6,73m. Fußprobleme behinderten im aber beim Hochsprung, was eine bessere Punkteausbeute verhinderte. Auch die 51,38 Sekunden über die Stadionrunde, die den ersten Tag abschließt, können sich mehr als sehen lassen, hier verbesserte er sich um fast eine ganze Sekunde.

Nicht ganz so gut lief es über die Hürdenstrecke, dafür zeigte er im Diskus- und Speerwurf stabile Leistungen. Im Stabhochsprung gab es für ihn die nächste Bestmarke zu verzeichnen, 3,80m bedeuteten eines der besten Ergebnisse. Nach dem abschließenden 1500m-Lauf stand das Ergebnis fest, er knackte erstmals die 6000-Punkte-Marke. Am Ende landete er auf Rang 15, in diesem starken Teilnehmerfeld, dem auch der U18-Weltmeister Niklas Kaul angehörte, eine gute Platzierung.

Betreut wurden die Athleten übrigens von den ehemaligen Zehnkämpfern Edgar Maihöfer und Valerij Wolf, die sich zusammen mit den Sportlern über gute Ergebnisse freuen konnten.

Ergebnisse:
WJU18: 2. Riedel 5163 Punkte (14,95sek – 1,66m – 14,72m – 12,55sek – 5,42m –34,14m – 2:38,93min)
37. Dempewolf 3849 Punkte (17,30sek – 1,48m – 9,38m – 13,99sek – 4,90m – 32,84m – 2:43,89min)

MJU18: 15. Petzold 6182 Punkte (11,76sek – 6,73m – 12,79m – 1,78m – 51,38sek – 17,98sek – 38,55m – 3,80m – 45,19m – 5:15,00min)

Der bestens präparierte Sparkassenpark in Heidenheim war der diesjährige Austragungsort der Deutschen Mehrkapfmeisterschaften der Jugend U20. Einzige Vertreterin der LG Staufen war dabei Theresa Widera, die sich in einem starken Teilnehmerfeld einen hervorragenden vierten Platz sicherte und dabei vier neue Bestleistung aufstellte.

Sehr zufrieden war das Trainerteam Klaus Hensolt und Lutz Dombrowski mit der Athletin Theresa Widera nach den beiden anstrengenden Tagen und einem erfolgreichen Siebenkampf. Mit einer Steigerung der Mehrkampfbestleistung um über 200 Punkte erkämpfte sich die Heubacherin unter den besten Siebenkämpferin ihrer Altersklasse den vierten Platz.

Bereits in der ersten Disziplin durfte sich Widera über eine Bestleistung freuen, über die 100m Hürden steigerte sie sich auf 14,46 Sekunden und pulverisierte ihren eigenen Hausrekord deutlich. Mit Rückenwind ging es dann zum Hochsprung, bei dem sie mitunter eine der besten Höhen zeigte.

Vor dem 200m-Lauf stand noch das Kugelstoßen auf dem Plan, dort musste sie einige Punkte an die Konkurrent abgegeben. Dafür machte sie mit der abschließenden Disziplin des ersten Tages einiges wieder gut, 24,96 Sekunden bedeuteten die zweitschnellste Zeit im Teilnehmerfeld. Gleichzeitig stellte sie damit eine neue Bestzeit auf und blieb erstmals unter dem seit langem erklärten Ziel der 25-Sekunden-Marke. Das bedeutete Zwischenzeitlich bedeutete das Platz vier.

Auch der zweite Tag startete gut für die Mehrkämpferin der LG Staufen. Widera konnte im Weitsprung den größten Satz verzeichnen, 5,76m im Rahmen des Mehrkampfes können sich mehr als sehen lassen.

Die nächste Bestleistung lieferte die junge Athletin im Speerwurf. 34,87m bedeuten eine Steigerung von mehr als zwei Metern. Vor dem Abschluss, dem 800m-Rennen, war klar, dass die Vertreterin der Rot-Weißen noch einmal eine Bestleistung erzielen muss, um noch den Bronzerang zu erreichen. Dabei hätte sie aber eine Zeit unter 2:20 Minuten zeigen müssen. Am Ende lieferte sie sich mit der Gesamt-Dritten ein enges Rennen und landete auf Platz vier.

„Erstmals hat Theresa ihr großes Potential angedeutet“, sagte Trainer Lutz Dombrowski nach dem Wettkampf voller Stolz. Zudem steigerte sie ihre Mehrkampfbestleistung auf 5118 Punkte und knackte damit erstmals die 5000-Punkte-Grenze deutlich. Die Ehrung erhielt Widera übrigens aus den Händen von Sabine Braun, einer ehemaligen Weltklasse-Siebenkämpferin.

Ergebnis:
Siebenkampf WJU20:
4. Widera 5118 Punkte (14,46sek – 1,62m – 9,31m – 24,96sek – 5,76m – 34,87m – 2:27,43 Minuten)

Ein tolles Stadion, sehr gute äußere Bedingungen und Emotionen pur im Team der LG-Staufen. Die Athletinnen und Athleten haben die Stadt Schwäbisch Gmünd, wie schon so oft in diesem Jahr prächtig vertreten. Dabei gab es Gold für Weitspringern Lisa Maihöfer und Bronze im Stabhochsprung für Dorina Baiker.

Den Auftakt machte Moritz Kindel am Freitagnachmittag auf der 100m-Strecke in der Altersklasse U20. Obwohl man dem Igginger seine Aufregung deutlich anmerken konnte, erreichte er trotzdem das Halbfinale, was das große Ziel war. Er hat sich mit seinen 11,09 Sekunden gut verkauft, vor allem wenn man beachtet, dass er mit dieser Zeit in seinem Jahrgang der beste Sprinter aus Baden-Württemberg war. Die 200m am zweiten Wettkampftag brachte er mit beachtlichen 22.77 Sekunden bei starken Gegenwind gut ins Ziel, konnte sich aber nicht für das am selben Tag noch stattfindende Finale qualifizieren. Staufens bester Nachwuchsprinter hat „eine tolle Saison hinter sich gebracht und seine Bewährungsprobe “Deutsche Meisterschaften” mit Bravour bestanden“, so Trainer Lutz Dombrowski.

Weniger gut lief es für die 4×100 Staffel der weiblichen U18. Im Vorlauf verpassten Maren Seidl, Lisa Maihöfer, Linda Henninger und Leonie Riek mit verpatztem dritten Wechsel knapp das A-Finale und konnten sich somit als schnellste Staffel für das B-Finale qualifizieren. Wäre der letzte Wechsel perfekt gelaufen, hätten sich die vier Mädels einen Platz im A-Finale erlaufen. Als neuntbeste Staffel lag man nun im diesem fünf Stunden später stattfindenden B-Finale zwar deutlich in Führung, aber wieder passierte am letzten Wechsel ein Missgeschick, was die Disqualifikation bedeutete. Der Staffelstab landete statt in der linken Hand von Vanessa Kuhn auf der blauen Rundbahn des Stadions. Jetzt war Zusammenhalt im Team gefragt, was jedoch kein Problem für die fünf Mädchen darstellen sollte.

Am Samstagmittag war es Lisa Maihöfer, die nach ihrem vierten Platz bei den Weltmeisterschaften im kolumbianischen Cali zum zweiten großen Coup ausholte. Mit tollen 6,10m im fünften Versuch gewann sie den Weitsprung ihrer Altersklasse und verteidigte somit ihren Titel aus dem Vorjahr. Stark, wenn man bedenkt, dass sie am Vortag mit ihren Teamkameradinnen Seidl, Henninger, Riek und Kuhn zwei mal die 4x100m-Staffel lief. Sie gestaltete den Wettkampf sehr spannend, da die ersten beiden Versuche knapp ungültig waren und sie sich so mit einem dritten Sicherheitssprung für das Finale qualifizieren musste. Das lag daran, dass die Weitspringerinnen ihren Anlauf während des Wettkampfs mehrmals umstellen musste, da sie beim Einspringen Gegenwind und beim eigentlichen Wettkampf Rückenwind hatten. So wurden es am Ende sechs Sprünge statt dem einen, erhofften Siegessprung.

Hochmotiviert ging 110m Hürdenspezialist Dominik Denning an den Start, der laut Teilnehmerliste eine gute Chance hatte, das B-Finale zu erreichen. Vielleicht war er etwas zu motiviert, denn ein Fehlstart führte zur Disqualifikation im Vorlauf, was bei den Deutschen Meisterschaften, also dem Saisonhöhepunkt, bitter für ihn und seinen Trainer Lutz Dombrowski war.

Leonie Riek zeigte zu später Stunde am Samstagabend ein hochmotiviertes Finalrennen über die 400m Hürden und wurde dafür mit einen tollen fünften Platz belohnt. Schon einen Tag früher hatte sie mit der drittbesten Vorlaufzeit signalisiert, dass mit Ihr im Finale zu rechnen ist. Bis zur letzten Hürde noch auf Patz drei gelegen, wurde Sie kurz vor dem Ziel noch abgefangen, darf sich jedoch trotzdem die fünftbeste 400m Hürdenläuferin ihrer Altersklasse in Deutschland nennen.

Für Mehrkämpferin Theresa Widera lief es nicht ganz so gut, wie im Vorfeld erhofft. In einem hochkarätigen Feld hat sie auf Grund großer Anlaufprobleme das Brett nicht getroffen und somit den Sprung unter die besten acht nicht geschafft. Sie blieb damit mit 5,58m unter Ihren Möglichkeiten. Das will sie bei den in zwei Wochen anstehenden Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Heidenheim wieder deutlich besser machen.

Die Bronzemedaille für Dorina Baiker fühlte sich für unsere talentierte Stabhochspringerin wie Gold an, denn die gesamte Saison lief es sportlich wie mental nicht ganz nach ihrem Wunsch. Diese Medaillen kann ein Athlet oftmals besser wertschätzen, weil man bis dahin einen steinigen Weg gehen musste oder eine schwierige Saison entgegen aller Erwartungen doch erfolgreich hinter sich bringen konnte.

Bergläuferin Annika Seefeld startete über die 3000m in der Altersklasse U20 und blieb im starken Feld im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Für sie ist die Saison ebenfalls noch nicht beendet, da demnächst weitere große Herausforderungen wie die Berglauf-Weltmeisterschaften und die Militär-Weltspiele anstehen, bei denen sie Deutschland und die LG-Staufen wieder erfolgreich vertreten möchte.

(Bericht: Leonie Riek)