Angesichts der sehr frühen Terminierung der vorgezogenen Hallenregionalmeisterschaften 2015 und des parallel angesetzten Meetings in Sindelfingen war die Beteiligung in der Ulmer Messehalle 4 doch recht spärlich. Auch die LG Staufen ging nur mit einigen Athleten an den Start.
In der Männerklasse entthronte im 60-m-Finale Sven Mayer (TS Göppingen) in schnellen 7,13 Sekunden überraschend Titelverteidiger Fabian Aichele (LSG Aalen). Manuel Klusik wurde in 7,48 Sekunden Vierter. Den B-Endlauf beendete Tim Peltzer als Dritter nach 7,88 Sekunden. Einzige Konstante in dieser Klasse war Timm Berndorfer (SSV Ulm 1846), der zum fünften Mal den Titel über 60 m Hürden (8,53 Sek.) gewann.
Seine Vereinskameraden Benno Freitag und Mathias Brugger waren im Hochsprung (1,95 m) und Stabhochsprung (4,70 m) erfolgreich. Tim Peltzer überquerte mit dem Stab als Fünfter 3,90 Meter. Den Weitsprungtitel holte sich Manuel Klusik mit 6,26 Meter vor Tim Peltzer, der sich um zwei Zentimeter auf 5,98 Meter verbesserte. Der Ulmer David Hirschmann lag im Kugelstoßen mit 15,95 Meter vorne.
Bei der männlichen Jugend U20 reichten Tim Seidel 1,60 Meter zum Hochsprungsieg. Nach seinem überstandenen Kreuzbandriss zeigte sich Stabhochspringer Ruben Fraidel erstaunlich gut erholt. Er gewann mit feinen 3,90 Metern und steigerte sich damit gleich um dreißig Zentimeter! Der Aalener Kugelstoßer Fabian Vetter überzeugte mit 14,47 Metern.
Die gleichaltrigen Mädchen freuten sich über die Stippvisite der an der Universität Memphis (Tennessee) studierenden Dorina Baiker. Die baden-württembergische Juniorenmeisterin im Stabhochsprung startete jedoch nur im 60-m-Rennen, wo sie in 8,74 Sekunden (Vorlauf 8,59) den sechsten Rang belegte. Erstmals über die 84 Zentimeter hohen Hürden wagte sich Nina Sigloch und konnte als Schnellste mit 9,68 Sekunden zufrieden sein.
Zu einem dreifachen Staufen-Triumph kam es im Hochsprung. Patricia Sonnentag verbesserte sich um drei Zentimeter und siegte mit ansprechenden 1,67 Meter. Trotz ihrer Schienbein-Probleme wurde Lena Jockel mit 1,55 Meter Vizemeisterin vor Saskia Nemec, die sich um einen Zentimeter auf 1,51 Meter steigerte. Den Weitsprung sicherte sich Helena McLeod (SSV Ulm) mit 5,30 Meter. Mit 5,21 Meter übertraf Nina Sigloch ihren Hausrekord um zwei Zentimeter und wurde Zweite.
Überraschende Rücktritte und langwierige Verletzungen von aussichtsreichen Athleten haben bei der LG Staufen zu einem erklärbaren Rückgang der Platzierungen in den DLV-Bestenlisten beim Vergleich zwischen 2014 und 2013 geführt.
Nach wie vor unangefochten führt der TSV Bayer Leverkusen mit insgesamt 285 Nennungen die Rangliste an vor dem TV Wattenscheid (211) und der LG Eintracht Frankfurt (200). In den Vordergrund geschoben hat sich an elfter Stelle als nunmehr bester baden-württembergischer Verein die LG Region Karlsruhe mit 131 Plätzen. Überholt wurde damit die MTG Mannheim (128) auf Rang 13.
Bester Vertreter des WLV ist jetzt auf Platz 21 der SSV Ulm 1846, der sich von 69 auf 106 Nennungen verbesserte. Die Spatzen zogen vorbei am VfL Sindelfingen (89) und an der LAV Stadtwerke Tübingen (80). Als viertbester württembergischer Verein fiel die LG Staufen von Platz 25 auf 38 zurück. Während 2013 noch 85-mal rot-weiße Athleten in den DLV-Bestenlisten erwähnt wurden, geschah dies 2014 nur noch 56-mal. Überhaupt nicht mehr unter den ersten fünfzig Vereinen taucht das LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg nach dem Rückzug seines Hauptsponsors auf.
Bei der LG Esslingen musste sie alleine trainieren. Seit kurzem kommt Leichtathletin Lea Riedel mehrmals in der Woche nach Gmünd, wo sie von einer Mädchengruppe der LG Staufen freundschaftlich aufgenommen wurde.
Sie fühlt sich wohl in der Stauferstadt. Dabei muss sie Opfer auf sich nehmen. Mutter Barbara Riedel: „Für ein Training ist sie einschließlich Hin- und Rückfahrt an die sechs Stunden unterwegs. Aber freitags kann sie jeweils bei einer ihrer Sportkameradinnen übernachten.“
Ihre Tochter hat eine erfolgreiche Saison in der Altersklasse W 15 hinter sich. Es begann mit den Siegen bei der Württembergischen Hallenmeisterschaft über 60 Meter Hürden und im Kugelstoßen. Im Freien kamen die WLV-Titel mit der Kugel sowie im Vier- und Siebenkampf hinzu. Höhepunkt war jedoch ihr zweiter Platz bei den Deutschen Mehrkampf-Meisterschaften in Bernhausen. Hinter Janika Baarck (SC Neubrandenburg) wurde sie Vizemeisterin.
Das D-Kader-Mitglied ist in der württembergischen Bestenliste ihrer Klasse viermal Spitzenreiterin: im Hochsprung mit 1,64 Meter, im Kugelstoßen mit 14,40 Metern, im Vierkampf mit 2276 Punkten und im Siebenkampf mit 3951 Punkten. Jeweils Dritte ist sie im 100-m-Lauf (12,68 Sekunden), über 80 Meter Hürden (11,97 Sekunden), im Weitsprung (5,45 m) und im Speerwerfen (38,92 m).
Jetzt wechselt Lea Riedel nicht nur den Verein, sondern auch die Altersklasse. 2015 gehört sie der Jugend U18 an. Zusammen mit ihrer Freundin Lisa Maihöfer könnte sie zur Leistungsträgerin einer erfolgreichen Mehrkampf-Mannschaft werden. Dass voraussichtlich in Heidenheim die Deutschen Meisterschaften ausgetragen werden sollen, passt ins Konzept. Eine Unwägbarkeit gibt es natürlich immer: die Gesundheit. Seit einiger Zeit plagen Lea Probleme mit dem Schienbein. Wenn man die in den Griff bekommt, dürfte ihr eine erfolgreiche Saison bei der LG Staufen bevorstehen.
Nachdem bei den Leichtathleten die Wechselfrist abgelaufen ist, lichtet sich bei der LG Staufen und den benachbarten Vereinen allmählich der Nebel. Allzu viel hat sich bei den Rot-Weißen jedoch nicht getan. Dazu fehlen einfach die finanziellen Möglichkeiten. Weh tut der Abschied von Elisa Lechleitner. Dafür kommt Lea Riedel von der LG Esslingen.
Sprinterin Elisa Lechleitner hat sich dem LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg angeschlossen. Obwohl erst fünfzehn Jahre alt, hat die Lorcherin schon Erfolge en masse vorzuweisen. Allein in diesem Jahr gewann sie bei Württembergischen Meisterschaften W 15 in der Halle die Titel über 60 Meter, im Weitsprung, im Fünfer-Sprunglauf und im Fünfkampf; im Freien triumphierte sie im 100-m-Lauf und über 4 x100-Meter. Insgesamt kam sie in den letzten fünf Jahren zu acht Kreismeisterschaften, 39 Regionalmeisterschaften, fünfzehn württembergischen Titeln sowie je einer baden-württembergischen und einer süddeutschen Meisterschaft.
Vielleicht kann Neuzugang Lea Riedel die entstehende Lücke einigermaßen füllen. Die gleichaltrige Deutsche Vizemeisterin im Siebenkampf stellen wir in einem gesonderten Beitrag vor. Auch bei den anderen Ostalb-Vereinen gab es nicht viele Veränderungen. Die LG Rems-Welland beklagt den Weggang von Lukas Bauer. Der schnellste Württemberger der Klasse U20 im 10-km-Straßenlauf (32:46 Minuten) wechselt zur LAV Stadtwerke Tübingen, die ihrerseits Arne Gabius (nach Hamburg) und Gregor Traber (zum VfB Stuttgart) verlor.
Dafür kommt Mittelstrecklerin Freya Wenske vom MTV Aalen zu den Essingern. Zum 1. Januar tritt übrigens der TSV Lauterburg der LG Rems-Welland bei, der bisher nur der LAC Essingen und die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach angehörten.
Im Kreis Göppingen verlässt Langstreckler Sven Jacobsen das Sparda-Team Rechberghausen in Richtung LG Limes-Rems. Von dort wiederum verabschiedet sich Mittelstrecklerin Anja Wagenblast. Die Erste der württembergischen Bestenliste U18 über 400 und 800 Meter wechselt mit einem Großteil ihrer Vereinskameraden zur SG Schorndorf.
Die Mehrkämpferinnen Sarah Geiger und Sophie Spottek wandern von der LG Lauter zur LG Filstal ab. Diese verliert eine der besten deutschen Siebenkämpferinnen: Mareike Arndt (Bestleistung 5709 Punkte) schließt sich ebenso dem TSV Bayer 04 Leverkusen an wie Württembergs bester jugendlicher Hammerwerfer (63,06 m) Stefan Voitl (bisher SV Thurn & Taxis Dischingen).
Gewaltig aufgerüstet hat wieder der SSV Ulm 1846, der ein rundes Dutzend Neuzugänge zu verzeichnen hat. Darunter befindet sich der schnellste württembergische A-Jugendliche, Victor Bayer (VfL Kirchheim), der die 100 Meter schon in 10,80 Sekunden zurückgelegt hat. Verloren haben die Spatzen lediglich Siebenkämpferin Pauline Helber. Die 20-Jährige kehrt zu ihrem Heimatverein TSV Haiterbach zurück.
Mit der Veröffentlichung der Liste der fünfzig besten Männer hat der Deutsche Leichtathletik-Verband die Serie seiner Jahresbestenlisten für die Einzelwettbewerbe abgeschlossen. Dreimal sind darin Athleten der LG Staufen erwähnt.
Heraus ragt natürlich der zweite Platz von Hammerwerfer Alexander Ziegler. Mit seinem württembergischen Rekord von 76,29 Metern, aufgestellt am 27. Juni in Schönebeck, wurde er nur vom vielfachen nationalen Meister Markus Esser (TSV Bayer Leverkusen) um 35 Zentimeter übertroffen. Zum Dritten, dem ebenfalls aus Leverkusen stammenden Sven Möhsner, beträgt der Vorsprung dann schon beinahe fünf Meter.
Alex Ziegler, der nun in den Vereinigten Staaten an seiner Promotion arbeitet, hat eine überaus erfolgreiche Saison hinter sich: Nach dem Gewinn der Deutschen Hochschulmeisterschaft (70,68 m) holte er sich den baden-württembergischen (72,63 m) und den süddeutschen Titel (73,39 m), ehe er bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm als Vizemeister (75,15 m) nur um wenige Zentimeter den ganz großen Coup verpasste. Damit war dem Schützling von Fred Eberle auch die Chance verwehrt, an den Europameisterschaften in Zürich teilzunehmen.
Ebenfalls in den USA studiert Sprinter Sven Zellner. Der Igginger lief im texanischen El Paso über 110 m Hürden glänzende 14,09 Sekunden. Mit diesem LG-Staufen-Vereinsrekord belegt er Platz 15 in der Männerrangliste. Weitspringer Max Wolf wird zum Jahresende von der Jugend- in die Männerklasse wechseln. Der deutsche U20-Vizehallenmeister liegt mit seinen im Freien erzielten 7,43 Metern bei den Älteren an 23. Stelle.
Insgesamt siebenmal stehen Athletinnen der LG Staufen in der diesjährigen 50-Besten-Liste der Frauen, die der DLV nun veröffentlicht hat. Gleich zweimal erscheint darin der Name der Mittelstrecklerin Svenja Sickinger.
Auf der 800-m-Strecke nimmt sie mit ihrer neuen Bestzeit von 2:07,50 Minuten Platz 28 ein. Auch über 1500 Meter erzielte die Bettringerin einen neuen Hausrekord. Ihre 4:21,62 Minuten hievten die DM-Zwölfte auf Rang 21. Erstaunlich ist, dass die Baden-Württembergische U18-Meisterin über 400 m Hürden, Leonie Riek, mit 63,32 Sekunden bei den Frauen schon auf Platz 40 gelistet ist.
Auch die gleichaltrige Lisa Maihöfer konnte sich bereits bei den Älteren festsetzen. Besonders gut gelang ihr dies im Hochsprung, wo sie mit prächtigen 1,81 Meter als Zwölfte registriert ist. Immerhin Rang 45 belegt sie mit den 6,02 Metern im Weitsprung. Dorina Baiker, Deutsche U20-Vizemeisterin im Stabhochsprung, steht mit genau 4 Metern auf Position 23.
Die Siebenkampf-Mannschaft der LG Staufen
wurde in der Halle Württembergische Vizemeisterin im Fünfkampf. Im Freien sammelte das Trio Rebecca Konold (4639 Punkte), Tina Brenner (3907 P.) und Katharina Helm (3486 P.) im Siebenkampf insgesamt 12 032 Punkte und kam damit auf einen sehr guten 14. Rang.