Das Amt für Sport der Stadt Esch-sur-Alzette (Luxemburg) hat ein Fortbildungsseminar zur Kinderleichtathletik in Theorie und Praxis veranstaltet. Eingeladen waren mit Fred Eberle und Jutta Bryxi auch zwei Gmünder Mitglieder des Lehrteams des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV).

Die Leichtathletik-Fortbildung in Esch-zur-Alzette stand unter dem Motto „Kinder befähigen – Laufen, Springen und Werfen – die Basisfähigkeiten der Leichtathletik“. Die Teilnehmer erhielten nicht nur Informationen über die vielfältigen Spiel- und Übungsformen der Kinderleichtathletik, sondern lernten auch Trainings- und Wettkampfformen kennen.
In inhaltlichen Diskussionen sammelten die Teilnehmer weiteres Material und Impulse, um die Fortbildungs-Inhalte in ihren Funktionen als Übungsleiter und Lehrkräfte in Verein und Schule erfolgreich umzusetzen. In Form von theoretischen Lehreinheiten erarbeiteten sie in den genannten Bereichen Hintergrundwissen, Zusammenhänge und Prinzipien.
Vorgestellt wurden auch die Inhalte und Methoden der alters- und entwicklungsgemäßen Leichtathletik. Durch Handreichungen und Lehrbriefe wurden die Zusammenhänge des Lernprogramms verdeutlicht und nachhaltig vertieft.
Die beiden Mitglieder des DLV-Lehrteams zeigten insbesondere die pädagogischen Aspekte der Kinderleichtathletik auf. Jutta Bryxi, Lehrbeauftragte am Pädagogischen Fachseminar, vermittelte in einer „Laufschule“ die koordinativen Grundfähigkeiten. Im Praxisteil „Springen, die Basisfähigkeit“ zeigte sie eine Fülle von Beispielen zum „Springen in die Weite und in die Höhe“ auf.
Fred Eberle (DLV-Lehrwart) referierte über die „Leichtathletik in Schule und Verein“, stellte die Prinzipien einer alters- und entwicklungsgemäßen Leichtathletik vor und entwickelte gemeinsam mit den Lehrgangsteilnehmern eine methodische Reihe zum Bereich „Werfen“.
Anfang März war das Gmünder Duo schon nach Dornbirn eingeladen worden, wo es vor österreichischen Trainern und Lehrkräften referierte. Das unter Eberles Ägide entwickelte Kinder-Leichtathletik-Konzept erweckt offenbar europaweit Interesse. Ob es auch als Wettkampfsystem für die Altersgruppe U 12 zwingend eingeführt werden soll, ist allerdings noch umstritten.

In einem Interview hat sich jedoch DLV-Präsident Clemens Prokop positioniert: „Das neue System ist eine Bereicherung, weil traditionelle Disziplinen bei der U 12 auch weiterhin Bestand haben. Ich selber bin Anhänger des neuen Wettkampfsystems.“ Zum weiteren Vorgehen äußerte er sich so: „Wir haben den Evaluierungsbericht über die Testphase des neuen Wettkampfsystems in vielen Veranstaltungen vorgelegt bekommen. Es gab sehr positive Reaktionen von Kindern und deren Eltern. Das Thema soll jetzt noch einmal in den Landesverbänden beraten und dann am Rande der Deutschen Meisterschaften in Wattenscheid zur Abstimmung gebracht werden.“
Den Kritikern hält Prokop entgegen: „Das neue Konzept beschränkt sich nicht auf den Spaß. Der Vergleich und die Leistung sind auch hier enthalten. Die Wettkämpfe sind allerdings altersgerecht ausgerichtet. Traditionen haben in der Leichtathletik immer einen starken Einfluss ausgeübt, das Beharrungsvermögen gegenüber Reformen ist hier sehr groß.“
Insbesondere den freudvollen Aspekt betont der DLV-Chef: „Leichtathletik ist nicht nur eine Sportart, sondern eine Philosophie. Hier kann man durch eigene Anstrengung die Leistungsgrenzen verschieben. Mit dem neuen Konzept wollen wir für die Leichtathletik als Kernsportart begeistern und kämpfen. Am Anfang aber muss sie vor allem Spaß machen.“

Zwei württembergische Rekorde, ein Kreisrekord und fünf Medaillen für Gastgeber LG Staufen: Die Athleten belohnten die Verlegung der ursprünglich für Februar vorgesehenen Baden-Württembergischen Winterwurfmeisterschaften im Stadion des Gmünder Beruflichen Schulzentrums.
Seinerzeit hatte das Thermometer minus 20 Grad angezeigt. Nun kletterten die Temperaturen zumindest am ersten Tag auf fast 20 Grad plus. Das spiegelte sich in den Ergebnissen wider. So erzielte etwa Diskussieger Michael Salzer (TG Nürtingen) mit starken 57,36 m eine bessere Weite als der DLV-Vertreter U 23 beim Winterwurf-Europacup, der am selben Tag in Bar (Montenegro) stattfand, und übertraf auch die A-Norm (56,00 m) für die Deutschen Meisterschaften. Dagegen fiel das Hammerwurf-Ergebnis von Bastian Wörner (LAG Obere Murg) mit 52,54 m etwas ab. Überraschend klar gewann Ricko Meckes (LG Teck) den Speerwurf mit 67,35 m. Der baden-württembergische Juniorenmeister Patrick Hess (LG Staufen) wurde mit 63,88 m Zweiter. Trainer Peter Esenwein war zufrieden: „Wir liegen voll im Plan. Schade nur, dass es ausgerechnet jetzt zu regnen begonnen hat.“

Fünf Meter hinter ihrem Hausrekord zurück blieb im Diskuswerfen der Frauen die DM-Sechste Lena Urbaniak (LG Filstal) bei ihren 46,08 m. Für die absolut beste Leistung sorgte Hammerwerferin Gabi Wolfarth. Nach ihrer Rückkehr von der Frankfurter Eintracht zu ihrem Stammverein Unterländer LG verbesserte die 23-Jährige nun ihren 2007 aufgestellten württembergischen Rekord von 60,02 m auf stolze 65,07 m! Überhaupt kein Problem war für die Vierte der deutschen Bestenliste 2011 das Erreichen der DM-A-Norm von 59,50 m.
Spannend ging es im Speerwerfen zu, wo die ersten Drei nur 35 Zentimeter auseinander lagen. Sarah Kadelka vom badischen TSV Neudorf gewann schließlich mit 45,93 m vor Isabelle Janz (LG Offenburg) mit 45,91 m und Stefanie Nusser (LG Staufen) mit 45,58 m. Die Gmünderin übertraf mit ihrem letzten Wurf den von ihr selbst vor elf Monaten aufgestellten Ostalb-Kreisrekord um acht Zentimeter. LG-Siebenkämpferin Rebecca Konold wurde mit 34,12 m Sechste.
In der Jugendklasse U 20 war Patrick Genssle (LG Leinfelden-Echterdingen), der Siebte der Europäischen Olympischen Jugendspiele, mit 48,14 m bester Diskuswerfer. Oliver Toader-Tirichita (TV 1849 Gernsbach) holte sich mit prächtigen 59,51 m den Hammerwurfsieg. Michael Gütlin (LG Staufen) erkämpfte sich mit 49,35 m die Bronzemedaille. Um über vier Meter steigerte sich Speerwurfsieger Markus Koch (SC Baden-Baden 1902) auf 61,40 m. Vizemeister wurde der Aalener Thomas Goldbach mit 59,77 m. Auf Platz 5 landete Max Berger (LG Staufen). Der Rehnenhöfer verbesserte sich um 63 Zentimeter auf 44,44 m.
Bei der weiblichen U 20 dominierte im Diskuswurf erwartungsgemäß die Siebte der letztjährigen U 18-WM, Katinka Urbaniak (LG Filstal), mit standesgemäßen 46,25 m. Mühelos verteidigte Jil Ullmann (ESV Weil am Rhein), die wohl die weiteste Anreise hatte, ihren Hammerwurftitel mit 41,24 m. Das Speerwerfen sicherte sich die DM-Siebte Janice Waldvogel (TV Lenzkirch) mit feinen 47,65 m.
In U 18 steigerte sich Diskussieger David Hirschmann (SSV Ulm 1846) um drei Meter auf 50,87 m. Mit dem Hammer war der deutsche Winterwurf-Vizemeister Stefan Voitl (SV Dischingen) überlegen. Seine 57,37 m waren auch für Markus Gütlin (LG Staufen) zu viel. Immerhin steigerte sich der vorjährige süddeutsche M-15-Meister um 4,55 m auf beeindruckende 48,29 m und wurde Vizemeister! Enger zu ging es im Speerwerfen. Hier rettete sich Marian Spannowsky (TUS Metzingen) mit 50,04 m knapp ins Ziel vor Lukas Waldenmaier (LG Staufen) mit 49,53 m. Der Bargauer, ansonsten als Torjäger in Diensten von Frisch Auf Göppingen, steigerte sich um 1,73 m. Peter Esenwein kommentierte: „Nur mit Kraft geworfen! Käme die Technik hinzu, wären fünf bis zehn Meter mehr drin.“ LG-Kamerad Marcel Schnierer wurde mit 45,72 m Vierter. Leider musste der Bettringer nach dem dritten Versuch wegen Ellenbogenschmerzen aufhören.
Bei den Mädchen U 18 kam Katharina Mähring (Unterländer LG) zu einem Doppelerfolg. Bevor sie das Diskuswerfen mit 41,21 m für sich entschieden hatte, ließ sie im Hammerwerfen mit dem neuen württembergischen Rekord von 52,86 m aufhorchen. Allerdings muss hier berücksichtigt werden, dass nach einer IAAF-Regeländerung das Gerät seit Jahresbeginn nur noch 3 Kilogramm wiegt. Die alte Bestleistung (52,58 m) hatte die vorhin erwähnte Gabi Wolfarth 2006 mit dem 4-kg-Hammer erzielt. Ein Riesentalent wächst mit der erst 15-jährigen Speerwerferin Alina Kenzel (VfL Waiblingen) heran, die mit 40,14 m die Konkurrenz der zwei Jahre Älteren dominierte.
Insgesamt konnte Günter Mayer, der Vorsitzende der LG Staufen, mit der Veranstaltung zufrieden sein. Im Großen und Ganzen hatte die Organisation geklappt, das Wetter mitgespielt und sich der sportliche Erfolg eingestellt. Das alles machte Appetit auf die Freiluftsaison.

Die Boise State University in Nampa (Idaho) richtete am Wochenende die „NCAA Indoor Championships“, also die Hallenmeisterschaften der amerikanischen Hochschulen, aus. Dabei gewann der slowakische Hammerwurf-Olympia-Teilnehmer Marcel Lomnicky (Virginia Tech) das Gewichtwerfen mit 22,04 m vor J. C. Lambert (Illinois State) mit 21,97 m. Der ebenfalls für Virginia Tech startende Alexander Ziegler von der LG Staufen belegte mit 21,59 m Platz drei. Seinen besten Wurf im letzten Durchgang konnte der 24-Jährige leider nicht halten. Mit diesem hätte er sicher bei der Titelvergabe ein Wort mitreden können.

Nicht zufrieden zeigte sich Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) von seinem Abschneiden bei der ACC-Hallenausscheidung der Ostküsten-Universitäten im Gewichtwerfen. Durch diverse Zeitpanverschiebungen fand der Wettkampf in Boston erst zu später Nachtstunde statt.
Mit 21,32 m wurde der 24-Jährige Zweiter hinter seinem Kommilitonen von der Virginia Tech, Marcel Lomnicky, der mit 21,88 m siegte. Ziegler nimmt damit vor der entscheidenden NCAA-Conference am kommenden Samstag in Nampa (Idaho) am kommenden Samstag in der US-Rangliste Rang drei ein.

Ein Riesenwerk war die Erstellung der Deutschen Seniorenbestenliste 2011. Fünf Sportler der LG Staufen fanden darin Erwähnung. Mittelstreckler Tilman Utz, der am Ende der Saison die Rennschuhe allerdings an den Nagel gehängt hat, wurde in der Klasse M 30 über 800 Meter in 1: 54,40 Siebter.
Platz 16 nimmt Michael Köhler im Hochsprung der Klasse M 60 mit 1,42 m ein. In M 65 landete Werner Kiener im Hammerwerfen mit 31,53 m an 43. Stelle. Sein Bruder Willi kam in M 70 mit 41,12 m auf Rang 12. Am weitesten vorne aber platzierte sich der Lorcher Rudolf Patzner. Der bereits 85-Jährige erkämpfte sich im Speerwerfen der Klasse M 80 mit ausgezeichneten 20,80 m den vierten Platz!

Mit einer persönlichen Hallenbestleistung von 7,72 Meter wurde Weitspringer Stefan Köpf von der LG Staufen bei den 59. Deutschen Hallenmeisterschaften in Karlsruhe Fünfter. Nur sechs Zentimeter fehlten dem Igginger zur Bronzemedaille.
In der voll besetzten Europahalle herrschte eine überaus gute Stimmung. Anscheinend trug das neue Konzept, die Wettkämpfe kompakter abzuwickeln, bereits Früchte. Allerdings mussten die Athleten auch mit einem extrem hohen Lärmpegel, mitverursacht durch die eingespielte Musik, fertig werden.
Stefan Köpf, im Vorjahr als Neunter mit 7,36 Meter knapp am Endkampf vorbeigeschrammt, schwante Böses, als sein erster Sprung knapp übergetreten war: „Ich war ohnehin an diesem Tag mental nicht besonders gut drauf. Da war ich vor dem zweiten Versuch ganz schön angespannt.“ Zum Glück ging dieser dann aber auf stolze 7,63 Meter hinaus, was nach menschlichem Ermessen den Einzug ins Finale garantieren musste. Der süddeutsche Hallenmeister hatte sich damit auf den fünften Platz gesetzt, den er bis zum Schluss auch halten konnte. Als es dann im dritten Durchgang sogar auf großartige 7,72 Meter hinausging, hatte der 27-Jährige seine Hallenbestleistung sogar um zwei Zentimeter übertroffen.
Nur um Millimeter übergetreten waren danach die Sprünge 4 und 5, die wohl über 7,80 Meter gewesen wären. Im letzten Versuch gelangen dann lediglich noch 7,43 Meter. Ganz vorne hatten sich die beiden Favoriten durchgesetzt. Titelverteidiger Sebastian Bayer (Hamburger SV) glänzte mit 8,12 m vor dem baden-württembergischen Hallenmeister Julian Howard (LG Region Karlsruhe), der bei seinem Heimspiel auf 7,88 m kam. Alyn Camara (TSV Bayer 04 Leverkusen) sicherte sich mit 7,78 m Bronze vor dem Münchner Oliver Koenig, der mit derselben Weite überraschte.
Trainer Lutz Dombrowski war sehr zufrieden mit seinem Schützling: „Stefan hat einen tollen Wettkampf gezeigt. Leider hatte er das Glück nicht auf seiner Seite; denn jeder seiner ungültigen Sprünge war nur hauchdünn übergetreten und wäre im Bereich der Bronzemedaille gewesen.“ Auch die Bundestrainer Tamas Kiss und Uwe Florczak waren beeindruckt von Köpfs Leistung und sahen, dass noch echte Reserven vorhanden sind.
Am schwierigsten für den Lehramtsanwärter gestaltete sich übrigens die anschließende Doping-Kontrolle. Es dauerte geschlagene anderthalb Stunden, bis seine Bemühungen endlich von Erfolg gekrönt waren. Jedenfalls ist für ihn damit nun eine erfolgreiche Hallensaison beendet. Lutz Dombrowski: „Bereits am Montag beginnt für uns die Vorbereitung auf die Freiluftsaison. Anfang Mai muss dieses Jahr bereits die DM-Norm erbracht werden!“