Eine Goldmedaille blieb der LG Staufen bei den Württembergischen Hallenmeisterschaften der Schüler in Ulm zwar verwehrt; aber Silber für Weitspringerin Pia Prosch, vier Bronzemedaillen, sieben weitere Endkampf-Platzierungen und insgesamt zwanzig persönliche Bestleistungen können sich wahrlich sehen lassen.
Über 60 m Hürden steigerte sich Pascal Bulling in der Altersklasse M 15 gleich um anderthalb Sekunden auf 9,37 Sekunden und verpasste als Neunter nur ganz knapp das Finale. Jonas Waldenmaier verbesserte sich von 9,78 auf 9,51 Sekunden. Im Stabhochsprung übertraf der Achtkampf-Regionalmeister mit 2,80 m seinen persönlichen Hallenrekord um 30 Zentimeter und wurde dafür mir Bronze dekoriert. Hinzu kam für den Bargauer ein fünfter Platz im Kugelstoßen mit 12,92 m. Marcel Schnierer steigerte sich hier um 40 cm auf 12,05 m und wurde Neunter. Auch im Weitsprung (Elfter) gab es für ihn mit 5,40 m eine neue Bestleistung.
In der Klasse M 14 bestritt Norman Glenk sein erstes 60-m-Rennen und kam mit der zehntbesten Zeit von 7,98 Sekunden ins B-Finale, das er dann in 7,90 Sekunden souverän gewann. Dominik Denning lief zuerst 8,02 und danach 8,05 (Rang 11) Sekunden. Weniger gut lief es für ihn im Weitsprung, wo 4,65 m nur zu Platz 13 reichten. Ruben Fraidel blieb auf der 60-m-Strecke mit 8,37 Sekunden sieben Hundertstel unter seiner Bestzeit. Über 60 m Hürden kam er im Vorlauf nach ausgezeichneten 9,59 Sekunden ins Ziel. Im Endlauf erkämpfte sich der Hallenregionalmeister dann mit 9,64 Sekunden Platz 4.
In W 15 verbesserte sich Lisa-Marie Schneider im 60-m-Vorlauf um sieben Hundertstel auf 8,31 Sekunden und als Siegerin des B-Endlaufes sogar auf 8,30 Sekunden. Theresa Widera, die sich im Vorlauf um zwei Zehntel auf 8,41 Sekunden gesteigert hatte, musste verletzungsbedingt auf das B-Finale verzichten. Über 60 m Hürden schraubte Pia Prosch ihre Bestzeit zunächst von 9,68 auf 9,51 Sekunden herunter, ehe sie diese dann im Endlauf als Vierte auf starke 9,22 Sekunden drückte. Jessica Worsch (bisher 10,60) konnte sich immerhin auf 9,96 Sekunden verbessern.
Den Hochsprung beendete Patricia Sonnentag mit 1,56 m als Fünfte. Im Stabhochsprung überquerte sie erneut 2,80 m und wurde dafür mit der Bronzemedaille belohnt. Dass Abonnementsiegerin Isabella Marten (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg) sich mit 5,50 m den Weitsprungsieg holte, war eigentlich nur Formsache. Dahinter gab es wie im Freien für Pia Prosch die Vizemeisterschaft. Schon im ersten Durchgang steigerte sie sich um sieben Zentimeter auf 5,34 m und erhöhte im zweiten Versuch auf 5,36 m. Lisa-Marie Schneider landete mit 4,81 m auf Rang 12.
Sehr gut schlugen sich auch die Teilnehmerinnen der Klasse W 14. So zog Sophia Ulrich (seither 8,52) mit 8,45 Sekunden in den 60-m-Endlauf ein, wo sie mit ansehnlichen 8,42 Sekunden die Bronzemedaille erkämpfte. Überraschend gelang auch Vizehallen-Regionalmeisterin Sina Lipke (VfL Iggingen) mit großartigen 8,36 Sekunden der Einzug ins Finale, wo sie dann in 8,48 Sekunden Fünfte wurde. Melissa Lehnert reichten 8,44 Sekunden für den Endlauf. Von muskulären Problemen geplagt, kam sie hier nicht über 9,47 Sekunden und Platz 8 hinaus. Für Isa Munser wurden im ersten 60-m-Rennen ihres Lebens 8,72 Sekunden gestoppt.
Auch zum ersten Mal in der Halle lief Celine Ströhle die 60 m Hürden. Mit 9,91 Sekunden führte sie die württembergische Freiluft-Bestenliste 2010 auf dieser Strecke an. Nun steigerte sie sich schon im Vorlauf auf 9,65 Sekunden. Die 9,59 Sekunden im Endlauf sicherten ihr die Bronzemedaille. Nicht ganz an ihre Bestleistungen heran kamen die Hochspringerinnen. Hallenregionalmeisterin Leonie Schönsee (Neunte) überquerte 1,48 m, Isa Munser (Zwölfte) 1,45 m.
Dafür brillierte die Bargauerin im Weitsprung, wo sie sich als Vierte um dreizehn Zentimeter auf 4,95 m verbesserte und Celine Ströhle (bislang 4,67 m) mit 4,87 m auf Rang 5 verwies. Leonie Schönsee kam mit 4,23 m (Platz 20) überhaupt nicht zurecht und hatte zudem im neu eingeführten 5-er Sprunglauf (Ersatz für Dreisprung) das Pech, mit 14,15 m den Endkampf nur um zehn Zentimeter zu verfehlen und Neunte zu werden. Keine Rolle spielten die Kugelstoßerinnen Sophia Ulrich (17. mit 7,91 m) und Celine Ströhle (18. mit 7,84 m).

Bei der 35. Auflage von „Hochsprung mit Musik“ in Arnstadt gelang es Marie-Laurence Jungfleisch (LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg), in die russische Phalanx einzudringen und im dritten Versuch 1,92 m zu überspringen. Damit erfüllte die 20-Jährige überraschend die Norm für die Hallen-EM in Paris. Mit dieser Höhe verbesserte sie zugleich den 21 Jahre alten württembergischen Hallenrekord um fünf Zentimeter. Am 6. Januar 1990 hatte Desirée du Plessis (LG Staufen), zuvor aus Südafrika emigriert und bei den Rot-Weißen dann von Fred Eberle betreut, in Balingen 1,87 m überquert.

Eigentlich hätten die Athleten der LG Staufen in Leverkusen noch beim VfB-Spiel bleiben sollen; denn bekanntlich ist geteiltes Leid nur halbes Leid. Die eine oder andere Enttäuschung bei den 43. Deutschen Jugendhallenmeisterschaften hätte so vielleicht besser weggesteckt werden können. So richtig freuen durfte sich nur Hochspringerin Lena Bryxi über ihren überraschenden siebten Rang.

Nach vierwöchiger Krankheit im Dezember hatte sich Sprinter Martin Schönbach allmählich wieder gut in Form gebracht. Im Vorfeld hatte alles gepasst – und dann dies: Ein völlig missglückter Start im 60-m-Vorlauf machte alle Hoffnungen zunichte. Er kämpfte zwar bis zur Ziellinie und versuchte alles, um an die Konkurrenz noch heranzukommen. Aber 7,22 Sekunden reichten eben nicht mehr für den Zwischenlauf. Dass den Hofherrnweilerner das gewaltig wurmte, ist verständlich.

Besser lief es für Sven Zellner im Vorlauf über 60 m Hürden. Nach einem Ermüdungsbruch im vergangenen Jahr war der Hallenregionalmeister nur vorübergehend beschwerdefrei, ehe ihn wieder gelegentlich auftretende Gelenkschmerzen plagten. Im Vorlauf ging alles gut. Mit hervorragenden 8,06 Sekunden verbesserte er sich um zehn Hundertstel und qualifizierte sich mit der insgesamt fünftbesten Zeit gleich für das Finale. Bis zur dritten Hürde klappte hier alles, als ihn plötzlich ein stechender Schmerz durchfuhr und er auf Bahn 1 an den weiteren Hürden außen vorbeilaufen musste. Die Bronzemedaille wäre, wenn man die Finalzeiten betrachtet, für ihn durchaus in Reichweite gewesen. Der Igginger wird jetzt wohl nicht darum herumkommen, sein Überbein entfernen zu lassen.

Das nächste Drama spielte sich im Weitsprung ab. Nachdem Julian Barth in der Vorwoche noch wegen Fieber das Bett hüten musste, waren die Erwartungen ohnehin herunter geschraubt worden. Nach einem ungültigen ersten Versuch kam der zweifache baden-württembergische Hallenmeister nicht über 6,58 m und, weit vor dem Brett abgesprungen, 6,62 m hinaus, was letztlich nur zu Rang 9 reichte. Mit 6,76 m hätte er den Endkampf erreicht. Trainer Lutz Dombrowski sah viel zu flache Sprünge, weil der Böbinger einfach zu wenig Dynamik am Balken entwickeln konnte. Der kommentierte sein Abschneiden trocken: „Lieber mit 6,62 m ausscheiden als mit 7,20 m Vierter werden!“ Besonders ärgerlich, dass er mit dieser Weite jedoch diesmal sogar hätte gewinnen können. Selbst für die Silbermedaille wären nur 7,15 m notwendig gewesen.

Einen sehr unruhigen Lauf bot Sarah-Lea Effert über 60 m Hürden. Mit 9,44 Sekunden blieb sie als Vorlaufsechste vierzehn Hundertstel über ihrer Bestzeit und gelangte damit nicht in den Zwischenlauf. Eine reine B-Jugend-Mädchenstaffel stellte sich den „Großen“ über 4 x 200 Meter. Die Aufregung war ungeheuer groß bei Franziska Abele, Sabrina Dammenmiller, Lisa Ostertag und Charlotte Heilig. Mit 1:45,09 blieb man nur eine halbe Sekunde über der Zeit, mit der man baden-württembergischer Vizemeister werden konnte. Mit Platz 13 in der deutschen A-Jugend-Elite durfte das Quartett zufrieden sein. Entscheidend war, bei einem Großereignis wichtige Erfahrungen sammeln zu können.

Ungetrübt dagegen die Freude bei Hochspringerin Lena Bryxi. Als Nummer 16 der Meldeliste angereist, zeigte sie in der Fritz-Jacobi-Anlage ihre kämpferischen Qualitäten. Nachdem die baden-württembergische Hallenmeisterin 1,60 m, 1,65 m und 1,69 m im ersten Anlauf bezwungen hatte, packte sie im dritten Versuch auch 1,72 m. Nur die 1,75 m waren auch diesmal zu hoch für die Bettringerin. Mit der gleichen Höhe wie die Fünfte und Sechste, die weniger Versuche benötigten, belegte sie einen ausgezeichneten siebten Platz, wobei vier der vor ihr liegenden Konkurrentinnen bemerkenswerterweise dem älteren Jahrgang 1992 angehören!

In der Wiener Ferry-Dusika-Halle wurden die Österreichischen Hallen-Staatsmeisterschaften ausgetragen. Mit am Start zum 800-m-Lauf war Mittelstreckler Tilman Utz (LG Staufen), derzeit Doktorand an der Wiener Universität.

Nach vorheriger Absprache mit den drei österreichischen Hallen-EM-Teilnehmern sollte Utz die ersten 200 Meter als Führender in 27 Sekunden angehen. Das klappte auch insofern gut, als zu Beginn des Rennens Positionskämpfe vermieden werden konnten. Einen Fehler machte der Straßdorfer danach, als er nach der ersten Runde nicht nach außen ging, sondern sich innen einschließen ließ. So konnte er sich kaum wehren, als vier Kontrahenten an ihm vorbeizogen. Nach 500 Metern ging dann vorne die Post ab. Tilman Utz konnte die Ausreißer zwar nicht mehr einfangen, belegte jedoch in guten 1:54,71 einen ordentlichen fünften Platz.

Bei diesen Meisterschaften gab es ein überraschendes Wiedersehen mit der ehemaligen Teamkameradin Sofia Schulte. Die Weitspringerin, für Deutschland 2005 mit 6,34 m Fünfte beim Europacup in Florenz, hat inzwischen einen Österreicher geheiratet und heißt jetzt Schmidl. Ein halbes Jahr nach der Geburt eines Sohnes erzielte die mittlerweile 34-Jährige, nun im Trikot von Union Lienz, schon wieder 6,03 m und wurde, nur um zwei Zentimeter geschlagen, in Wien jetzt Vizemeisterin! Sie lässt die Fans der LG Staufen alle herzlich grüßen

Bei seinem zweiten Hallenstart in diesem Jahr gewann Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) an seinem Studienort Blacksburg das Gewichtwerfen mit 21,54 m. Bei der „Virginia Tech Challenge“ übertraf er seine Saisonbestleistung um 25 Zentimeter, ist allerdings immer noch fast einen Meter von seinem Hausrekord entfernt, wobei die Kraftwerte im Training sehr gut aussehen. Abgeschlagen Zweiter wurde der slowakische EM-Teilnehmer von Barcelona, Marcel Lomnicky, der im „Rector Field House“ nicht weniger als fünf Fehlversuche aufwies, mit 20,07 m.

Er ist schon schlechter in die Saison gestartet: Der zur Zeit in Wien ansässige Mittelstreckler Tilman Utz (LG Staufen) begann die Hallensaison mit einer Zeit von 1:55,04 Min. und war schon allein deswegen zufrieden, weil seine letzten Überdistanzläufe im Dezember stattgefunden haben.

Bei der „ASVÖ Vienna Indoor Gala“ starteten viele Athleten aus dem gesamten Raum der ehemaligen k. u. k. österreichischen Donaumonarchie. Tilman Utz war der einzige Deutsche unter den 31 Läufern, die in verschiedenen Zeitläufen über 800 Meter antraten. In einem stark besetzten Temporennen fehlten dem Schützling von Lutz Dombrowski die Nerven, um in der dritten Runde voll mitzugehen. So ließ er den Kontakt zur Spitzengruppe abreißen, kam aber auf der Schlussrunde wieder näher heran und wurde in 1:55,04 Vierter und im Gesamtergebnis Zehnter. Am kommenden Wochenende startet Utz bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften in Wien.