Für LG-Staufen-Trainer Lutz Dombrowski gehört es schon zu einer kleinen Tradition, dass er jedes Jahr mit einer Athletengruppe zum „Springen mit Musik“ ins kleine Weisenbach an der Murg fährt. Gelohnt hat es sich auch dieses Mal.

Robin Aichholz

Im Weitsprung der männlichen Jugend A kam Julian Barth wieder einmal dicht an die 7-m-Marke heran. Hinter dem Ötigheimer Marco Senn (6,99 m) belegte er mit ausgezeichneten 6,97 m den zweiten Platz. Seine Fahrkarte zu den Deutschen Jugendmeisterschaften in Ulm hat sich der baden-württembergische Hallenmeister schon vor einiger Zeit mit 7,09 m geholt.

Gespannt war man bei der männlichen Jugend B auf den Auftritt von Robin Aichholz, der sich seit Wochen in Hochform befindet. Mit einer Bestmarke von 6,22 m angereist, katapultierte sich der Lorcher auf sensationelle 6,81 m hinaus und sprang damit sozusagen gerade noch auf den fahrenden Zug nach Ulm; denn schon am Tag darauf war Meldeschluss für die nationalen Titelkämpfe, wo in dieser Altersklasse 6,80 m für die Teilnahme verlangt werden. Natürlich gewann er mit dieser Weite den Wettkampf.

Auch der gleichaltrige Robin Breymaier verbessert sich in dieser Saison am laufenden Band. Im Dreisprung schraubte er nun seine persönliche Bestleistung um dreißig Zentimeter nach oben auf 13,18 m und wurde Zweiter. Ebenfalls Zweite in dieser Disziplin wurden Maike Wolf bei der weiblichen Jugend A mit 10,41 m und Melanie Breymaier, die bei der weiblichen Jugend B mit 9,30 m ihr Debüt in dieser technisch anspruchsvollen Übung gab.

Wenn am Freitagabend um 18.35 Uhr bei der Leichtathletik-EM in Barcelona die Weitsprung-Qualifikation der Männer mit dem deutschen Meister Christian Reif als einzigem DLV-Vertreter beginnt, werden die Gedanken des Gmünder Stadtsportlehrers Lutz Dombrowski ins Jahr 1982 zurückwandern.

Damals, bei den 10. Europameisterschaften in Athen, stand er am Ende ganz oben auf dem Siegerpodest. 8,41 m hatten die Kampfrichter vom Bandmaß abgelesen, zwar windunterstützt, aber das spielte letztlich keine Rolle. Schon zwei Jahre zuvor hatte der ehemalige Chemnitzer bei den Olympischen Spielen in Moskau mit 8,54 m triumphiert. Und diese Weite ist seit nunmehr dreißig Jahren von keinem Deutschen im Freien übertroffen worden!

Die weite Reise ins Saarland war für die LG Staufen nicht ganz umsonst: Gold gab’s bei den Süddeutschen Schülermeisterschaften im Sportzentrum von St. Wendel für Weitspringerin Lisa Ostertag, Silber für Dreispringer Max Wolf und für Speerwerferin Sabrina Dammenmiller.

Hürden

Bei den nur für die Altersklasse M/W 15 ausgeschriebenen Titelkämpfen unterbot Max Wolf schon im Vorlauf über 80 m Hürden mit 11,66 Sekunden seine Bestzeit um vier Hundertstel. Im Zwischenlauf musste er als Sechster zwar ausscheiden, verbesserte sich aber noch einmal auf 11,63 Sekunden. Weniger gut klappte es im Stabhochsprung, wo der Bettringer mit 2,80 m (Zehnter) nicht ansatzweise seine wahre Stärke zeigen konnte. Dafür gelang ihm im Dreisprung gleich im ersten Durchgang mit prächtigen 11,88 m eine Steigerung seiner persönlichen Bestleistung um 37 Zentimeter. Damit sicherte sich der württembergische Hallenmeister Platz 2 hinter Tobias Blum (LSG Saarbrücken-Sulzbachtal), dessen Sieg mit 12,46 m nicht gefährdet war.

Bei den Mädchen kam Franziska Abele als Vorlaufsiebte über 100 Meter mit 13,75 Sekunden nicht weiter. Auch für Luisa Gallée war nach 13,18 Sekunden über 80 m Hürden nach dem Vorlauf Schluss. Im Hochsprung belegte sie mit 1,50 m Rang 13. Auf Platz 11 kam Dreispringerin Jessica Scheu mit ihren 9,66 m.

Lisa Ostertag

Im Weitsprung musste Sportwart Erhard Schuller die verhinderten Trainer Gerald Baiker und Walter Köpf vertreten und tat dies äußerst erfolgreich: Schon im ersten Versuch verbesserte Lisa Ostertag mit hervorragenden 5,51 m ihren Hausrekord um vier Zentimeter und übernahm die Führung, die sie im zweiten Durchgang auf 5,64 m ausbaute. Als die Kreismeisterin beim dritten Flug nach 5,69 m im Sand landete, nahm das Staunen kein Ende; denn die Göggingerin hatte damit den neun Jahre alten Kreisrekord von Carolin Stürzl (SV Fachsenfeld) um einen Zentimeter übertroffen! Im Endkampf ging sie dann volles Risiko. Dass sie dabei dreimal übertrat, nahm ihr keiner übel, zumal sie ihre stärkste Rivalin, Clara-Sophie Blättermann (LG Ortenau Nord, 5,44 m), deutlich in Schach hielt und ungefährdet den Titel gewann.

Beim Speerwurf übernahmen Olympiateilnehmer Peter Esenwein und Kerstin Brunner die Betreuung. Und auch sie konnten mit ihrem Schützling Sabrina Dammenmiller überaus zufrieden sein; denn gleich im ersten Durchgang verbesserte die Regionalmeisterin ihren Bargauer Rekord von 36,74 m auf glänzende 38,18 m. Damit konnte sie zwar Nicole Gölz vom hessischen TV Reisen mit ihren 43,66 m nicht in Gefahr bringen, holte sich jedoch ziemlich überraschend die Silbermedaille.

Hofherrnweiler war wieder traditionell Schauplatz der Ostalbiade unserer jüngsten Leichtathleten. Für die LG Staufen gab es dabei drei Siege: Erik Maihöfer gewann in der Klasse M 9 mit 1334 Punkten (Dreikampf + Zusatzwertung!), wobei er die 50 Meter in 8,1 Sekunden rannte, genau 4,00 m weit sprang und den Schlagball 23,50 m warf. Eva Koblischke siegte in W 9 mit 1345 Punkten (9,8 – 3,05 m – 27,50 m) und Sarah Rupp dominierte in W 7 mit 1026 Punkten (10,1 – 2,86 m – 15,50 m).

Die weiteren Resultate:

M 9: 4. Samuel Fraidel 1238 P.
M 8: 3. Deniz Capkin 1075 P., 6. Marius Bulling 1012 P., 12. Julian Schwab 886 P., 15. Marc Seitzer 842 P.
M 7: 6. Tom Krieg 744 P., 11. Lorenz Wamsler 522 P., 12. Jonas Blum 509 P., 13. Vincent Ocker 435 P.
W 9: 6. Celine Feichtinger 1185 P., 13. Sabrina Scherr 1102 P., 15. Tina Ocker 1066 P.
W 8: 8. Sophia Grohmann 938 P., 11. Katharina Hartmann 881 P., 20. Anna Valente (verletzt) 202 P.
W 7: 16. Elisa Duschek 720 P.

Delegationsleiter Günter Mayer (Alfdorf-Adelstetten) durfte sich wieder einmal freuen. Die baden-württembergische B-Jugend-Auswahl des WLV-Jugendwarts triumphierte beim Länderkampf im Parkstadion von Baunatal mit 261,5 Punkten über das starke Nordrhein-Westfalen (257,5 P.) und den chancenlosen Gastgeber Hessen (172 P.).

Damit kann man davon ausgehen, dass der Nachwuchs des Musterländles in Deutschland kaum zu schlagen sein dürfte. Mit von der Partie waren auch zwei Mitglieder der LG Staufen. Andreas Dammenmiller wurde über 400 m Hürden eingesetzt. Nach diversen Verletzungsrückschlägen, die ihn monatelang außer Gefecht gesetzt hatten, kommt der Bargauer allmählich wieder ins Rollen. Mit 58,46 Sekunden wurde er Sechster und verfehlte seine Bestzeit nur um acht Hundertstel, was er so kommentierte: „Unter den gegebenen Umständen bin ich mit der Zeit zufrieden. Auch wenn es jetzt für die Deutschen Jugendmeisterschaften nicht mehr gereicht hat, will ich dennoch bei den Süddeutschen Meisterschaften am 21./22. August in Schwäbisch Gmünd versuchen, die DM-Norm von 58,00 Sekunden zu unterbieten.“

Weniger glücklich agierte Sarah-Lea Effert über 100 m Hürden. Mit 15,15 Sekunden kam sie bei weitem nicht an ihre Saisonbestzeit heran und wurde Neunte. In Baden-Württembergs zweiter 4 x 100-m-Staffel wurde die Alfdorferin als Startläuferin eingesetzt und erreichte hier mit 48,47 Sekunden einen ausgezeichneten dritten Platz.

Aus der Region kam auch noch die Essinger Hochspringerin Anna-Lena Kett zum Einsatz, die mit enttäuschenden 1,58 m Siebte wurde. Beatrice Petzold (LG Brenztal) belegte im Dreisprung mit 11,26 m den vierten und im Weitsprung mit 5,18 m den siebten Rang.

Auf sehr starke Konkurrenz stießen die Athleten der LG Staufen bei den Landesmeisterschaften der Vierzehnjährigen im badischen Freistett. Mit einer Bronzemedaille für Stabhochspringer Jonas Waldenmaier und acht weiteren Endkampf-Platzierungen kehrten sie in die schwäbische Heimat zurück.

Staufen-Schüler

Obwohl Marcel Bock im 1000-m-Lauf nicht über Rang 15 hinauskam, durfte er sich dennoch über eine neue persönliche Bestzeit von 3:07,25 Minuten freuen. Jonas Waldenmaier konnte als einziger einen Podestplatz erklimmen. Dazu musste er im Stabhochsprung seinen Hausrekord von 2,90 m einstellen. Das Mehrkampftalent aus Bargau wurde außerdem Siebter im Speerwerfen mit 39,94 m und jeweils Zwölfter im Kugelstoßen mit 10,54 m und im Diskuswerfen mit 27,45 m. Marcel Schnierer, unmittelbar vom Schullandheim zurückgekehrt, überzeugte dennoch mit 11,07 m im Kugelstoßen (Achter) und mit 40,76 m im Speerwerfen (Fünfter).
Mit guten 13,22 Sekunden im 100-m-Vorlauf erreichte Theresa Widera das B-Finale im Sprint. Hier belegte sie mit 13,54 Sekunden Rang 4. Im Weitsprung kam die Heubacherin mit 4,80 m dicht an ihre Bestmarke heran (Platz 15). Nele Friedhoff, die württembergische Hallenmeisterin über 3000 Meter, verbesserte sich über 800 Meter um fast zwei Sekunden auf 2:30,10 Minuten (Rang 13).

Auch Pia Prosch gelang es, im Vorlauf über 80 m Hürden ihre Bestzeit um acht Hundertstel auf 12,78 Sekunden zu drücken. Obwohl die Kreismeisterin im Weitsprung mit 5,12 m bis auf drei Zentimeter an ihren Rekord herankam, reichte es gegen sehr starke Kontrahentinnen nur zu Platz 7. Weniger gut lief es im Kugelstoßen, wo sie mit 8,92 m (Rang 17) nicht zufrieden sein konnte.

Hochsprung

Die Plätze 5, 6 und 7 erkämpfte sich Patricia Sonnentag: Ihre Hallenbestleistung im Stabhochsprung von 2,40 m steigerte sie nun im Freien auf starke 2,60 m, zwölf Zentimeter unter dem Kreisrekord. Mit dem Speer (28,48 m) übertraf sie ihre alte Bestleistung um sechs Zentimeter und im Hochsprung überquerte sie 1,55 m. Dorina Baiker schraubte ihre Stabhoch-Bestmarke von 2,20 m gleich auf 2,50 m und wurde Sechste. Im Hochsprung stellte die Waldstetterin mit 1,45 m ihren Hausrekord ein und scheiterte nur knapp an 1,50 m (Rang 14), womit letztlich auch Vater und Teambetreuer Gerald Baiker zufrieden sein durfte.