So oder so ähnlich hatte sie sich ihren ersten Start im rot-weißen Trikot der LG Staufen vorgestellt: Beim „27. Nationalen Vorweihnachtskriterium“ im hessischen Stadtallendorf wartete LG-Neuzugang Tamara Seer gleich mit drei Siegen und zwei persönlichen Bestleistungen auf!

Schade nur, dass die süddeutsche 100- und 200-m-Meisterin in der Herrenwaldhalle keine gleichwertige Konkurrentin fand, die sie auch nur annähernd gefordert hätte. Gleich im 60-m-Vorlauf der Frauen verbesserte sich die 21-Jährige von 7,72 auf glänzende 7,64 Sekunden. Den Endlauf gewann sie danach in 7,67 Sekunden, wobei sie sage und schreibe 56 Hundertstel Vorsprung hatte! Sogar mehr als vier Sekunden vor ihren Gegnerinnen gewann Tamara Seer das 200-m-Rennen in 24,43 Sekunden und lag damit um vier Hundertstel unter ihrer seitherigen Bestzeit. Quasi „zum Spaß“ absolvierte sie anschließend noch die 400 Meter und schaffte hier im Alleingang beachtliche 55,93 Sekunden – ein Hallenauftakt nach Maß!

Nach mehreren Verletzungspausen versuchte Andreas Dammenmiller, jetzt der A-Jugend zugehörig, bei dieser Veranstaltung wieder den Anschluss zu finden. Der 400-m-Hürden-Spezialist muss in der Halle natürlich auf andere Disziplinen ausweichen. Mit 7,66 Sekunden gelangte er über 60 Meter bis in den Zwischenlauf, wo dann nach 7,67 Sekunden Endstation war. Beim ziemlich verbummelten 800-m-Lauf merkte man ihm an, dass er mit der Renneinteilung noch seine Probleme hat. Dennoch gewann er ungefährdet in 2:11,80 Minuten. Erst danach trat der Bargauer auch noch zum 200-m-Lauf an, den er in 24,64 Sekunden als Vierter beendete.

Mit dem „Run-and-Jump-Meeting“ in Sindelfinger wird im dortigen Glaspalast traditionell die Leichtathletik-Hallensaison eröffnet Fünf Mitglieder der Schülerabteilung der LG Staufen waren am Start. Den besten Eindruck hinterließ dabei Pia Prosch.

Jetzt in der Altersklasse W 15 angekommen, wurde sie dem stärksten 60-m-Lauf mit der württembergischen Sprintelite zugeteilt und hatte das Pech, dass der Frühstart einer Konkurrentin nicht zurückgepfiffen wurde. So kam sie erst mit Verzögerung aus dem Startblock. Umso erstaunlicher, dass es ihr dennoch gelang, ihre Bestzeit von 8,44 auf 8,26 Sekunden zu verbessern. Beim Zehner-Sprunglauf wurden 25,60 m gemessen. Die 30 Meter fliegend legte sie in 3,56 Sekunden zurück, was insgesamt 1257 Punkte ergab. Damit wurde sie im Dreikampf Vierte.

Auch Patricia Sonnentag konnte sich über 60 Meter von 9,00 auf 8,83 Sekunden steigern und kam im Dreikampf mit 1152 Punkten auf Rang 17. Dieselbe Platzierung gab es für Celine Ströhle in W 14 mit 1132 Punkten. Bei ihrem ersten 60-m-Sprint wurde sie in 8,76 Sekunden gestoppt.

Drei Jungen starteten in der Klasse M 14. Nahezu gleich stark belegten sie die Plätze 22 bis 24. Dabei sammelte Ruben Fraidel (60 m in 8,44 Sekunden) im Dreikampf 1089 Punkte, Moritz Kindel (60 m in 8,39) 1085 Punkte und Marc Aichholz (60 m in 8,54) 1084 Punkte.

Nach der Veröffentlichung der DLV-Bestenlisten 2010 wurde nun auch die Häufigkeit der Platzierungen der einzelnen Vereine ermittelt. In dieser Vereinsrangliste führt Abonnements-Spitzenreiter TSV Bayer 04 Leverkusen mit insgesamt 265 Bestenlisten-Nennungen vor dem TV Wattenscheid (227) und dem SC Potsdam (211).

Aufsteiger des Jahres ist die LAV asics Tübingen (128). Der Club von Dieter Baumann steht 2010 als Zehnter erstmals unter den deutschen Top-Ten-Vereinen. Insgesamt können in diesem Jahr rund 1100 Vereine mindestens eine Nennung in den DLV-Bestleistungen aufweisen.
Für die weiteren württembergischen Spitzenvereine gab es folgende Platzierungen: 21. LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg 93 (2009: 105), 23. VfL Sindelfingen 83 (72), 37. SSV Ulm 60, 39. TuS Metzingen 59.

An 41. Stelle findet sich die LG Staufen mit 58 Punkten gemeinsam mit dem LAV Rostock und der LG Nord Berlin wieder. Im Jahr zuvor hatten die Rot-Weißen mit 64 Platzierungen noch Rang 37 belegt. Hartnäckige Verletzungen von Leistungsträgern wie Sven Zellner, Alexandra Kitzenmaier oder Charlotte Heilig bremsten sie jedoch heuer ein Stück weit aus.

Vereinswechsel: Tamara Seer stößt zur LG Staufen

Die Wechselfrist bei den Leichtathleten für das kommende Jahr ist abgelaufen. Auch in Württemberg hat sich einiges getan. So muss die LG Staufen zwar den Weggang von Weitspringer Stefan Köpf zum LAC Pliezhausen verschmerzen, kann sich aber mit der süddeutschen 100- und 200-m-Meisterin Tamara Seer (bisher MTG Mannheim) verstärken.

Die 21-jährige Studentin der Sportwissenschaft an der Uni Stuttgart (1,73 m, 62 kg) hat eine beachtliche Bandbreite an läuferischen Bestleistungen aufzuweisen: 100 m 11,84 – 200 m 23,99 (Fünfte der deutschen Bestenliste) – 400 m 54,49 – 800 m 2:11,32 – 400 m Hürden 60,07 (Achte der DBL). Mit ihrem Trainer Michael Pössinger, den sie übrigens in die LG Staufen mitbringt, erlebte sie in dieser Saison den Durchbruch in die deutsche Spitzenklasse.

2010 brachte Tamara Seer eine Reihe großartiger Erfolge: In Braunschweig errang sie als Startläuferin der MTG Mannheim – Schlussläuferin war der spätere Sprintstar von Barcelona, 100-m-Europameisterin Verena Sailer – über 4 x 100 Meter in 44,12 Sekunden hinter dem TV Wattenscheid (44,08) die deutsche Vizemeisterschaft. Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften wurde sie über 100 m, 200 m und 400 m Hürden jeweils Vierte. Alle drei Disziplinen gewann sie bei den Süddeutschen Meisterschaften am 21. und 22. August in Schwäbisch Gmünd.

Vereinswechsel: Tamara Seer stößt zur LG Staufen

Bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften wurde sie in beiden Sprintdisziplinen Vizemeisterin. Beim U 23-Länderkampf gegen Polen vertrat sie den DLV in Bydgoszcz. Bemerkenswert auch der Wahlspruch von Tamara Seer: „Go hard – or go home!“

Im Schülerbereich konnte die LG Staufen drei Zugänge von Talenten verzeichnen. Vom SV Lautern kommen Samuel Zeidler (Neffe des Hoffenheimer Co-Trainers) und Theo Rieg. Letzterer führt mit 1626 Punkten im Vierkampf die württembergische Bestenliste 2010 der Elfjährigen an. Auf ihn trifft das Sprichwort vom Apfel, der nicht weit vom Stamm fällt, besonders zu. Ist doch sein Vater Guntram Rieg seit 1989 die Nummer 1 der „Ewigen Bargauer Bestenliste“ der A-Jugend im Hochsprung mit 1,95 m. Auch ein talentierter Hochspringer ist der 12-jährige Jakob Klammer, der vom VfL Iggingen zur LG Staufen wechselt.

Innerhalb des WLV haben besonders die Spitzenvereine LAV Asics Tübingen, LG Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg, VfL Sindelfingen und VfB Stuttgart heftig aufgerüstet. In der Region entwickelt speziell der SSV Ulm 1846 Anziehungskraft für das Umland. Vom VfB Friedrichshafen kommt mit Florian Janischek einer der besten deutschen Jugend-Speerwerfer zu den Spatzen. Vom TSV Langenau bringt Trainerin Brigitte Hanses gleich ihren ganzen Talentschuppen, darunter die Geschwister Ristl, mit an die Donau. Das Herliköfer Mehrkampf-Geschwisterpaar Manuel und Svenja Daubner zieht von der Turnerschaft Göppingen weiter zur LAV Tübingen.

Betrachtet man die Veränderungen innerhalb des Kreisgebiets, dann fällt auf, dass die Mittelstreckenriege der LSG Aalen weiter ausdünnt. 800-m-Regionalmeister Joachim Krauth geht zum VfL Sindelfingen, Stephan Oechsle und Ursina Ebert wenden sich der LG Leinfelden-Echterdingen zu. Verlassen werden die Kreisstädter auch von 200-m-Spezialistin Romina Erhardt, die zum ASC Darmstadt wechselt. Tabea Stehle wird Mitglied beim USC Heidelberg und Geher-Routinier Ferdinand Sarembe beim badischen TV Bühlertal. Schließlich verstärkt der vielseitige Andreas Schäffner (bisher TSV Hüttlingen) in Zukunft die Schülertruppe der LG Rems-Welland.

LG-Schüler

Das landesoffene Schülersportfest des SSV Ulm 1846 nutzten die Schüler B der LG Staufen als Auftakt zur neuen Hallensaison. Drei überlegene Siege und eine Fülle persönlicher Bestleistungen zeugen vom exzellenten Trainingszustand des Staufen-Nachwuchses.

In der Messehalle 4 überzeugte in der Klasse M 12 besonders Niklas Henreich. Der württembergische Vizemeister im Vierkampf war in sämtlichen Disziplinen überlegen und verbesserte sich gleich um 307 auf 1968 Punkte. Seinen ersten 60-m-Lauf absolvierte er in 8,11 Sekunden. Im Hochsprung steigerte er seine Hallenbestleistung von 1,40 m auf 1,56 m, im Weitsprung von 4,46 m auf 5,08 m und im Kugelstoßen von 9,21 m auf 9,69 m! Für einen LG-Doppelsieg sorgte Marlon Krech mit 1681 (bisher 1608) Punkte. Der Lorcher erstaunte besonders mit seinen 9,19 m im Kugelstoßen. Als Vierter übertraf Manuel Huttelmaier mit 1609 Punkten seinen Hausrekord um 158 Zähler. Jakob Klammer, Neuzugang aus Iggingen, wurde mit 1311 Punkten Zehnter.

In der Klasse M 11 kam Christoph Sonnentag mit 1295 Punkten auf Platz 7. Sebastian Abele landete mit 1209 Punkten auf Rang 10. Die Vierkampf-Mannschaftswertung der Schüler B gewann LG Staufen I (Henreich, Krech, Huttelmaier) mit 5258 Punkten überlegen vor dem SSV Ulm (4731 P.) und der LG Filstal (4461 P.) Auf Platz 5 erreichte LG Staufen II (Klammer, Sonnentag, Abele) 3815 Punkte.
Eine Klassevorstellung bot bei den Mädchen in W 12 Alicia Hägele. Die württembergische Meisterin ließ der Konkurrenz mit 1892 (bisher 1747) Punkten keine Chance. Die 60 Meter lief sie in 8,45 Sekunden. Im Hochsprung stellte sie mit 1,36 m ihre Bestleistung ein, im Weitsprung verbesserte sie sich um 41 cm auf 4,88 m und mit der Kugel um 1,04 m auf 8,84 m! Die Platzierungen ihrer Teamkameradinnen, die alle neue Vierkampf-Bestleistungen aufstellten: 11. Mona Gäßler 1591 P., 12. Katharina Abt 1482 P, 14. Leonie Gäßler 1417 P., 15. Denise Welik 1405 P.

In der Klasse W 11 belegte hinter der siegreichen Sonja Hafner (LG Filstal, 1686 P.) Elisa Lechleitner mit 1617 Punkten einen ausgezeichneten zweiten Platz, wobei vor allem ihre Sprungleistungen mit 1,32 m bzw. 4,48 m hervorzuheben sind. In der Mannschaftswertung der Schülerinnen B lag Gastgeber SSV Ulm mit 5123 Punkten vor LG Staufen I (Hägele, Lechleitner, M. Gäßler) mit 5010 Punkten ganz knapp in Front. Hinter der LG Filstal (4966 P.) belegte LG Staufen II (Abt, L. Gäßler, Welik) mit 4304 Punkten Rang 4.

Dass in der LG Staufen eine hervorragende Nachwuchsarbeit betrieben wird, spiegelt sich in der Veröffentlichung der Rangliste der Deutschen Schüler-Mannschaftsmeisterschaft wider. Nachdem der DLV alle Einzelergebnisse bekannt gegeben hat, ist nun auch die Teamwertung ausgearbeitet.

Am besten abgeschnitten haben die Schüler B (M 12/13), die hinter dem TV Wattenscheid, dem TV Homburg und der Startgemeinschaft MTG Mannheim / SC Heel Baden-Baden mit 6750 Punkten an vierter Stelle in Deutschland liegen! Einen glänzenden sechsten Platz belegen die gleichaltrigen Schülerinnen B mit 7079 Punkten.

Als Teilnehmerinnen am Deutschen Endkampf in Lage wurden die Schülerinnen A (W 14/15) mit 9313 Zählern Siebte. Den Einzug in die Top-Ten-Liste haben auch noch die Schüler A geschafft. Sie nehmen mit 10 949 Punkten Rang 10 ein. Sie waren auch die einzige LG-Mannschaft, die „nur“ württembergischer Vizemeister werden konnten. Die anderen drei Teams konnten sich in Bietigheim-Bissingen bekanntlich mit dem WLV-Titel schmücken.