Es war wohl die Abschiedsvorstellung der Leichtathleten im Heidenheimer Albstadion: Noch einmal wurden die ostwürttembergischen Regionalmeisterschaften an traditionsreicher Stätte ausgetragen, ehe der Bagger die 400-m-Rundbahn beseitigen wird. Mit sechs ersten Plätzen hinterließen die Männer der LG Staufen zu Saisonbeginn einen guten Eindruck.

Stefan Köpf

So sah etwa Titelverteidiger Stefan Köpf im 100-m-Vorlauf ausnehmend locker aus, als er bei leichtem Gegenwind in 11,14 Sekunden gewann. Er verzichtete anschließend jedoch genauso wie die anderen LG-Sprinter auf das Finale. Matthias Barth lief 11,35, Nils Wacker 11,66, Michael Kieweg 12,08, Peter Schuhmacher und Philip Wittmann jeweils 12,18 Sekunden. Im Endlauf war Helge Schieß (LG Filstal) mit 11,23 Sekunden dann der Schnellste. Die 200 Meter holte sich Titelverteidiger Timo Datismann (LG Staufeneck-Eislingen) mit 23,05 Sekunden. Peter Schuhmacher wurde bei 1,9 m/s Gegenwind in 24,36 Sekunden Fünfter.

Zum vierten Mal in Folge siegte Stefan Abele (FA Göppingen) in 16,04 Sekunden über 110 m Hürden. Auf den folgenden Plätzen landeten vier LGS-Zehnkämpfer: Jörg Eisele blieb gleich in seinem ersten Rennen über die hohen Hürden mit 16,16 Sekunden klar unter der Norm (17,40) für die baden-württembergischen Juniorenmeisterschaften. Tobias Bühner kam mit 16,68 Sekunden dicht an seine Bestzeit heran. Michael Kieweg lief 16,96, Patrick Kerker 17,66 Sekunden.

Pech hatte Andreas Treß, der sich beim Warmlaufen eine Oberschenkelzerrung zuzog. Er wollte eigentlich bei dieser Gelegenheit sein Debüt über 400 m Hürden geben. Im 4 x 100-m-Finale erzielte die LG Staufen (Wacker, Köpf, Barth, Markus Kuntner) mit 42,98 Sekunden die beste Siegerzeit seit 2003 und näherte sich auch der DM-Norm von 42,20 Sekunden.

In einer schwachen Hochsprung-Konkurrenz sicherte sich Zehnkämpfer Tobias Bühner mit 1,73 m den Sieg. Umso hochwertiger verlief der Weitsprung. Zum dritten Mal hintereinander (2007 mit 7,11 m, 2008 mit 7,08 m) gewann Stefan Köpf. Diesmal allerdings flog er schon im ersten Durchgang auf 7,27 m hinaus und steigerte sich über 7,32 m und 7,36 m im letzten Versuch auf ausgezeichnete 7,51 m. Seit über dreißig Jahren sprang kein Athlet bei Regionalmeisterschaften weiter! Und der baden-württembergische Hallenmeister hat damit auch schon das Ticket für die Deutschen Meisterschaften in Ulm sicher (Norm 7,45 m).

Hinter dem Filstäler Hannes Lecjaks (7,06 m) kam Nils Wacker mit seinen 7,02 m im sechsten Duchgang bis auf vier Zentimeter an seinen Hausrekord heran. Als Vierter verbesserte sich Jörg Eisele von 6,53 m auf 6,83 m und Patrick Kerker (Fünfter) von 6,36 m auf 6,63 m. Michael Kieweg wurde mit 5,82 m Zehnter. Mit der besten Meisterschaftsleistung seit 1987 wartete Dreispringer Matthias Barth auf. Mit prächtigen 14,60 m kam der Bettringer bis auf zehn Zentimeter an seine persönliche Bestleistung heran. Schade nur, dass die Konkurrenz fehlte.

Zum dritten Mal hintereinander wurde Tobias Bühner Regionalmeister im Kugelstoßen. Seinen 12,69 m näherte sich lediglich der Brenztäler Martin Keller bis auf fünf Zentimeter. Im Diskuswerfen verbesserte sich Titelverteidiger Bühner im vierten Durchgang um 17 cm auf 38,63 m und übernahm die Führung. Doch der nach Ableistung seines Wehrdienstes reaktivierte Andreas Buchner konterte mit seinem letzten Versuch, der bis auf 38,83 m hinausging. Damit entthronte der 20-jährige Mutlanger den Altmeister und qualifizierte sich zugleich für die baden-württembergischen Juniorenmeisterschaften. Das Speerwerfen gewann erneut der Aalener Steffen Salenbauch mit 56,20 m. Zehnkämpfer Michael Kieweg wurde mit 39,05 m Dritter.

Leider ohne Beteiligung der LG Staufen verliefen die Frauenwettbewerbe. Hier konnte sich Stefanie Saumweber (SSV Ulm 1846) mit vier Siegen besonders in Szene setzen. Eindrucksvoll ihre 14,04 Sekunden über 100 m Hürden. Auch im 100-m-Lauf (12,95), im Weitsprung (5,63 m) und mit der Sprintstaffel der Spatzen (49,51) war sie nicht zu schlagen.

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