Die Dt. Jugendmeisterschaften fanden bereits im August statt, der Bericht folgt hier mit etwas Verspätung:

An Spannung mangelte es für die Anhänger der LG Staufen bei den 22. Deutschen B-Jugend-Meisterschaften in Rhede keineswegs. Coach Lutz Dombrowski war hinterher mit den Nerven am Ende, so dass er bei der Heimfahrt vom Chauffeur- auf den Beifahrersitz wechseln musste.

Für Aufregung sorgte insbesondere der 110-m-Hürdenlauf, für den Sven Zellner einer der Medaillenkandidaten war. Bei 2,4 m/s Gegenwind gewann er seinen Vorlauf locker in 14,18 Sekunden. Den Zwischenlauf beendete er als Zweiter in 14,04 Sekunden und zog mit der insgesamt viertbesten Zeit ins Finale ein. Hier nun kam der Läufer auf der Bahn links neben ihm an der vierten Hürde zu Fall. Zellner zog daraufhin etwas an, um nicht selbst behindert zu werden, geriet dadurch aber zu nahe an die fünfte Hürde und riss die sechste um nicht zu stürzen, mit der Hand um. Es kam, was kommen musste: die Disqualifikation. Lutz Dombrowski fand dies zu hart: „Was hätte er denn sonst tun sollen? Andernfalls hätte er einen Sturz nicht vermeiden können!“

Viel Pech für den Igginger, der schon im Winter nach einem Sturz einen Armbruch zu erleiden hatte. Dennoch ließ er sich in Rhede nicht unterkriegen. Am Schlusstag der Veranstaltung verbesserte er sich als Vorlaufzweiter über 200 Meter von 22,61 auf glänzende 22,38 Sekunden und erreichte mit der zehntbesten Zeit unter den 51 gemeldeten Sprintern das B-Finale. Hier wiederholte er seine Vorlaufzeit auf die Hundertstelsekunde und wurde wiederum Zweiter.

B-Jugendstaffel

Auf der 100-m-Strecke hatte zuvor schon Martin Schönbach imponiert. Nachdem der 17-Jährige in den letzten Rennen recht unglücklich agiert hatte, gelang ihm nun die Rehabilitation. Im Vorlauf (Zweiter) verbesserte sich er sich von 11,24 gleich auf 11,08 Sekunden. Nach zwei anstrengenden Staffelläufen blieb er im Zwischenlauf (Fünfter) mit 11,14 Sekunden noch einmal unter seiner vorherigen Bestzeit und durfte über den insgesamt zehnten Platz mehr als zufrieden sein.

Die beste Platzierung für die LG Staufen an den drei Tagen von Rhede durfte jedoch die 4 x 100-m-Staffel der Jungen verbuchen. Als Vorlaufdritte unterboten Kevin Aichholz, Martin Schönbach, Sven Zellner und Julian Barth mit ausgezeichneten 43,64 Sekunden ihre Saisonbestzeit um sieben Hundertstel und zogen als Sechstschnellste in den A-Endlauf ein. Damit war schon mal das Hauptziel erreicht. Mit guten Wechseln konnte man sich hier noch um einen Platz verbessern und wurde mit 43,77 Sekunden Fünfter.

Mit einem Supersprung, leider ungültig, begann Julian Barth den Weitsprung. 6,86 m im zweiten Durchgang sicherten ihm als Achtem gerade noch den Einzug in den Endkampf. Mit 6,95 m im fünften Versuch deutete der baden-württembergische Vizemeister seine Möglichkeiten an. Und im letzten Durchgang sollte dann endlich der ersehnte erste 7-m-Satz des Böbingers folgen: Ideal den Balken erwischend, flog der 17-Jährige bei absoluter Windstille auf 7,02 m hinaus, der letztlich Platz 7 bedeutete. 2008 waren lediglich drei Springer bei der DM über sieben Meter gekommen…

Bei der weiblichen Jugend B schied Sarah-Lea Effert im 100-m-Vorlauf in 12,56 Sekunden aus. Mehr konnte man von der Alfdorferin nach ihrer langwierigen Krankheit auf keinen Fall erwarten. Für den Zwischenlauf hätte sie 12,38 Sekunden gebraucht und ihre persönliche Bestzeit klar unterbieten müssen. Das war unter den gegebenen Umständen nicht möglich.

Mit 49,37 Sekunden lief die 4 x 100-m-Staffel (Verena Beyer, Sarah-Lea Effert, Julia Köpf, Lena Bryxi) im Vorlauf Saisonbestzeit und qualifizierte sich für das B-Finale. Hier bekam die Schlussläuferin zwanzig Meter vor dem Ziel muskuläre Probleme und schleppte sich in 49,70 Sekunden (Rang 4) über die Linie. Insgesamt bedeutete diese Zeit Platz 11. Alle vier Mädchen gehören noch dem jüngeren B-Jugend-Jahrgang an und lassen daher für nächstes Jahr hoffen.

Einen hervorragenden achten Platz erkämpfte sich Lena Bryxi im Hochsprung. Mit 1,68 m, die sie gleich im ersten Anlauf überquerte, blieb die Bettringerin nur um zwei Zentimeter unter ihrem Hausrekord. Die 1,71 m waren für die süddeutsche Hallenmeisterin diesmal noch zu hoch.

Voll im Plan blieb auch Hammerwerferin Saskia Rösiger. Schon im ersten Durchgang erzielte sie mit 45,55 m ihre Bestweite. Damit verfehlte die baden-württembergische Meisterin ihren eigenen Regionalrekord nur um sieben Zentimeter und kam auf einen großartigen sechsten Platz.

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