Platz 6 für Weitspringer Max Wolf mit ausgezeichneten 7,12 Metern war für die LG Staufen das herausragende Ergebnis bei den glänzend organisierten 72. Deutschen U20-Jugendmeisterschaften im Rostocker Leichtathletik-Stadion.
Trotz der Wärme herrschten für die Sprinter durch die Windverhältnisse keineswegs optimale Bedingungen. Die Erwartungen an Michael Kucher waren nach seiner Knieverletzung ohnehin heruntergeschraubt worden. Erst am Mittwoch war ärztlicherseits die Startgenehmigung eingetroffen. Im 100-m-Vorlauf lief er unter diesen Umständen sehr ordentliche 11,13 Sekunden, womit ihm nur fünf Hundertstel zum Zwischenlauf fehlten.
Im Vorlauf über 200 Meter gelangen Kucher dann sehr gute 22,18 Sekunden, mit denen der Einzug ins Finale geschafft war. Hier wurde ihm dann unverständlicherweise die am schwersten zu laufende Bahn 1 zugelost. Damit war klar, dass an eine Verbesserung nicht zu denken war. Mit 22,47 Sekunden sprang dann bei erneutem Gegenwind lediglich Rang 8 heraus, was Trainer Lutz Dombrowski dennoch Respekt abnötigte: „Michi hatte schließlich dramatische Trainingsausfälle. Ich bin bloß heilfroh, dass das Knie gehalten hat.“
Nach einer Entzündung des Innenbandes hatte auch 400-m-Läufer André Hieber anderthalb Wochen nicht trainieren können. Insofern schlug auch er sich ordentlich als Vorlauffünfter in 49,84 Sekunden. Eine solide Leistung lieferte die 4 x 100-m-Staffel ab. Moritz Kindel lief sehr gut an und übergab an Michael Kucher, der nach drei Rennen sichtlich „angeknockt“ war und zudem auf der Gegengeraden voll den Gegenwind zu spüren bekam. So konnte der schnellste Mann für Max Wolf und Manuel Klusik nicht den notwendigen Vorsprung herauslaufen, um mehr als 43,66 Sekunden und Platz 4 zu holen. Die insgesamt elftbeste Zeit konnte sich dennoch sehen lassen.
Die stärkste Disziplin der LG Staufen war wieder einmal der Weitsprung, was natürlich besonders Coach Lutz Dombrowski freute. Sein Olympiasieg in Moskau (8,54 m) war nämlich auf den Tag genau 33 Jahre her war. Seinen schmunzelnd vorgetragenen Wunsch („Mit einem Meter weniger wäre ich zufrieden“) konnte Max Wolf naturgemäß nicht ganz erfüllen. Aber schon im zweiten Versuch segelte der baden-württembergische Meister auf 7,12 m hinaus, die letztlich Platz 6 bedeuteten. Nur ein Vertreter des jüngeren Jahrgangs 1995 war besser als der Bettringer. Besonders sein letzter übergetretener Sprung wäre mit Sicherheit noch weiter gewesen.
Ein wenig an Schnelligkeit verloren hat in den letzten Monaten Robin Breymaier. Ihm fehlte ein bisschen die frühere Dynamik. Er blieb daher schon im Vorkampf mit 6,66 m auf Rang 12 hängen. Sein letzter Versuch (6,46 m) hätte vermutlich für das Finale gereicht, wenn er nicht das ganze Brett verschenkt hätte. Ein Sonderlob gebührt übrigens dem angehenden Physiotherapeuten Christian Müller. Der ehemalige Zehnkämpfer betreute seine Kameraden in Rostock optimal.

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