Der Rekordsprung von Hochspringerin Lena Bryxi überstrahlte das Abschneiden der LG-Staufen-Athletinnen bei den süddeutschen Hallenmeisterschaften der B-Jugend in Erfurt. Zwar reichte es erwartungsgemäß nicht zur Titelverteidigung; aber die 1,73 m bedeuteten die Vizemeisterschaft.

Als einzige Springerin schaffte Anne Rieger (Spvgg Auerbach/Streitheim) 1,75 m. Lena Bryxi überwand alle Höhen bis 1,66 m im ersten Versuch. Für die 1,69 m benötigte die Bettringerin dann drei Anläufe. Auf die 1,71 m wurde danach allgemein verzichtet, um gleich die 1,73 m – die Norm für die deutschen A-Jugend-Hallenmeisterschaften – zu attackieren. Unter großem Jubel gelang dies der LG-Athletin gleich im ersten Versuch, womit sie ihre eigene Bestmarke um drei Zentimeter steigerte. Wochenlang hatte sie ihren Anlauf korrigieren müssen. Nun wurde die Geduld belohnt, der Durchbruch geschafft. Bei gleicher Höhe verwies sie die baden-württembergische Vizehallenmeisterin Miriam Afani (Stuttgarter Kickers) und die baden-württembergische Freiluftmeisterin Anna-Lena Schwarz (TSG Niefern) auf die Plätze 3 und 4.

Dreispringerin Julia Köpf stabilisiert sich wieder allmählich, wenngleich gewisse technische Mängel noch abgestellt werden müssen. Mit 11,17 m belegte sie den vierten Platz. Eine Hiobsbotschaft gab es für die LG Staufen schon vor Beginn der Veranstaltung. Sprinterin Sarah-Lea Effert war beim Training in Stuttgart umgeknickt und konnte nicht antreten. Eine genauere Diagnose steht noch aus. Damit war man um eine Finalhoffnung ärmer und auch die Staffel natürlich geschwächt.

Staffel

Auch Charlotte Heilig kämpft zur Zeit mit Fußproblemen. Dennoch schaffte die Hallenregionalmeisterin mit 8,04 Sekunden den Einzug in den 60-m-Endlauf. Dort wurde sie mit 8,07 Sekunden immerhin Siebte. Verena Beyer aus Zimmern erzielte in ihrem 200-m-Zeitlauf 26,85 Sekunden, sechs Hundertstel über ihrer Bestzeit, und belegte im Gesamtergebnis Platz 8. In der 4 x 200-m-Staffel ersetzte Lena Bryxi, gänzlich unerfahren und untrainiert auf dieser Strecke, als Startläuferin Sarah-Lea Effert, lieferte jedoch ein beherztes Rennen und kam zusammen mit Verena Beyer, Julia Köpf und Charlotte Heilig in 1:46,57 auf den vierten Rang. Die A-Jugend-Quali von 1:46,00 hatte man glücklicherweise schon bei den Landesmeisterschaften geknackt.

Die Leichtathletikhalle am Erfurter Steigerwaldstadion war Schauplatz der süddeutschen Hallenmeisterschaften. Das Team der LG Staufen durfte sich über drei Medaillen freuen: Silber gab es für Weitspringer Stefan Köpf und Dreispringer Matthias Barth. Überraschend fiel Bronze an den Jugendlichen Julian Barth.

Weitsprung

Lediglich als Vorbelastung für den Weitsprung lief Stefan Köpf die 60-m-Strecke. Mit feinen 7,03 Sekunden hätte er sich für das B-Finale qualifiziert, verzichtete jedoch darauf. Martin Schönbach, der baden-württembergische Jugend-Vizemeister, erwischte einen ganz schlechten Start. Dennoch kam er mit seinen 7,16 Sekunden immer noch bis auf eine Hundertstelsekunde an die Norm für die deutschen Meisterschaften heran. Sean Robinson kann wegen seines Zivildienstes momentan praktisch nur im Freien trainieren, was man an den 7,43 Sekunden merkte.

Zudem verletzte er sich dabei noch leicht, so dass er für die 4 x 200-m-Staffel ausfiel. Martin Schönbach, Andreas Treß, Matthias Barth und Stefan Köpf liefen zwar ein sauberes Rennen, mit 1:30,69 (Platz 4) wurde jedoch das Projekt DM-Norm (1:29,00) klar verfehlt. Über 60 m Hürden stellte Andreas Treß mit 8,30 Sekunden seine Bestzeit ein und erfüllte damit zum zweiten Mal die DM-Norm. Nur ganz knapp verfehlte er jedoch den Einzug in den Endlauf und musste sich mit Rang 9 zufrieden geben.

Den Weitsprungtitel sicherte sich der Freudenstädter Patrick Rädler mit 7,53 m. Stefan Köpf, der Vierte der Landesmeisterschaften, fand sehr schwer in den Wettkampf. Er kann seine Geschwindigkeit zur Zeit einfach nicht in den Anlauf umsetzen. Erst im fünften Durchgang steigerte er sich auf 7,37 m, was ihm den Silberrang sicherte. Die DM-Norm von 7,35 m war damit erneut von ihm geknackt worden. Ein sehr weiter sechster Sprung war hauchdünn übergetreten.

Fast wäre dem Igginger sogar von seinem Teamkameraden Julian Barth die Schau gestohlen worden. Der frisch gebackene baden-württembergische A-Jugend-Hallenmeister befindet sich in überragender Form. Im zweiten Versuch übertraf er mit großartigen 7,20 m seine Bestmarke um vier Zentimeter und holte sich völlig überraschend bei den Aktiven die Bronzemedaille. Auch im vorletzten Durchgang lag der Böbinger mit 7,07 m über der Jugend-DM-Norm von 7,00 m. Frappierend ist vor allem seine Stabilität am Balken. Dagegen gelangen Kreismeister Nils Wacker lediglich zwei gültige Sprünge, von denen der beste mit 6,76 m gemessen wurde und Platz 7 ergab.

Hinter dem mit 14,97 m siegenden Regensburger Manuel Ziegler machte Dreispringer Matthias Barth einen guten Wettkampf. Fast alle Sprünge kamen vom Brett und waren technisch sauber anzuschauen. Mit 14,47 m sprang er sechzehn Zentimeter weiter als in Karlsruhe und wurde auch in Erfurt Vizemeister, mittlerweile ein Standardtitel bei süddeutschen Meisterschaften für den Bettringer.

Start

Da Mittelstrecklerin Svenja Sickinger erkrankte, war Alexandra Kitzenmaier die einzige Vertreterin der LG Staufen in der Frauenklasse. Die neue baden-württembergische Jugendhallenmeisterin über 400 Meter zeigte im Vorlauf eine Supervorstellung. Mit prächtigen 57,46 Sekunden blieb sie 38 Hundertstel unter ihrer Bestzeit und 1,14 Sekunden unter der DM-Norm. Als sie anschließend erfuhr, dass sie mit dieser Zeit bei den „Großen“ den Endlauf erreicht hatte, versetzte ihr das beinahe einen Schock; denn schließlich war sie noch nie zweimal hintereinander 400 Meter gelaufen. Aber auch hier schlug sich die Waldstetterin grandios, obwohl sie auf der ungünstigen Innenbahn starten musste. Mit sehr ansprechenden 57,89 Sekunden wurde die 18-Jährige immerhin Vierte.

Nicht ganz so, wie erhofft, lief es bei den baden-württembergischen Hallenmeisterschaften der Senioren für den mehrfachen Welt- und Europameister Jürgen Volkert (LG Staufen). Im Sindelfinger Glaspalast schaffte er im Hochsprung der Altersklasse M 70 lediglich 1,36 m. Das reichte nur zum zweiten Platz hinter Hermann Albrecht (Spvgg Satteldorf), der 1,40 m überquerte. Jetzt hofft Volkert auf ein besseres Abschneiden bei den deutschen Seniorenhallenmeisterschaften, die am 13./14. Februar an gleicher Stelle ausgetragen werden.

Etwas mehr Luft als eine Woche zuvor bei den Mehrkämpfen gab es bei den ostwürttembergischen Regionalmeisterschaften der Schüler A in den Einzeldisziplinen. In der Gmünder Sporthalle entfielen interessanterweise von den insgesamt 21 vergebenen Titeln je acht an den Ostalbkreis (LG Staufen 7, LSG Aalen 1) und an den Kreis Göppingen (LG Filstal 4, TS Göppingen 3, TSV Bad Boll 1).

M 15: Souverän verteidigte Alexander Mayer (TS Göppingen) seine im Jahr zuvor errungenen drei Titel im 50-m-Lauf (6,55), über 50 m Hürden (7,28) und im Weitsprung (5,81 m). Besonders eindrucksvoll, wie elegant der Sohn des einstigen Meistersprinters Hans-Dieter Mayer über die Hürden huschte. In beiden Laufwettbewerben wurde der Aalener Marius Mallwitz Vizemeister. Sehr leichtgewichtig überwand der Ulmer Benno Freitag im Hochsprung 1,80 m. Den einzigen Gmünder Hallenrekord an diesem Tag stellte Silas Ristl (TSV Langenau) mit großartigen 15,37 m auf. Er verbesserte damit die vier Jahre alte Bestleistung von Patrick Hess (LG Staufen) um drei Zentimeter.

Weitsprung

M 14: In dieser Altersklasse ragte Jonas Waldenmaier LG Staufen) mit drei Siegen heraus. Der Bargauer verwies auf der Hürdenstrecke (8,24) den Hüttlinger Titelverteidiger Andreas Schäffner auf den zweiten Platz, verbesserte sich im Weitsprung gleich um 36 cm auf 5,42 m, musste jedoch im Hochsprung (1,56 m) den Sieg mit Nico Schöbel (LG Filstal) teilen. Erneut schnellster Sprinter war Philipp Brandstetter (LSG Aalen) in 7,03 Sekunden. Markus Gütlin (LG Staufen) überraschte im Kugelstoßen die Konkurrenz mit 11,01 m (bisher 10,34 m), während sein Bettringer LG-Kollege Marcel Schnierer vier Medaillenränge verbuchen konnte.

W 15: Vierkampf-Hallenregionalmeisterin Rebecca Rapp (LG Filstal) überzeugte wiederum in den Sprungdisziplinen, in denen sie 2009 ja deutsche Blockmeisterin werden konnte. Im Hochsprung (1,64 m) entthronte sie ihre LG-Kameradin Sina Wieselmann (1,56 m), im Weitsprung (5,42 m) hielt sie die württembergische Hallenmeisterin Lisa Ostertag (5,21 m) nieder. Diese hielt sich am 50-m-Lauf schadlos, wo sie in 7,06 Sekunden die Titelverteidigerin Franka Jaros (LG Rems-Welland, 7,14) auf Distanz hielt. Stark auch die Vorstellung von Hürdensiegerin Luisa Hirner (LG Brenztal) in 7,98 Sekunden.

W 14: Stefanie Mayer (TSV Blaustein) war auf der 50-m-Distanz in 7,02 Sekunden wie im Vorjahr nicht zu schlagen. Vizemeisterin Michaela Greiner (LG Filstal) wiederholte dafür ihren Hürdenerfolg in 8,05 Sekunden mehr als deutlich. Trotz einer starken Erkältung ließ Pia Prosch (LG Staufen) in den Sprungdisziplinen der Konkurrenz einmal mehr keine Chance. Während sie im Hochsprung mit 1,60 m ihren Freiluft-Hausrekord einstellte, steigerte sie sich im Weitsprung sogar um sechs Zentimeter auf 5,16 m. Ramona Wild (TSV Bad Boll), Kugelstoß-Regionalmeisterin im Freien, zeigte auch in der Halle mit 11,52 m ihre überlegene Klasse.

Ein Auszug aus der Ergebnisliste:
M 15, 50-m-Lauf: 1. Alexander Mayer (TS Göppingen) 6,55 Sek., 2. Marius Mallwitz (LSG Aalen) 6,69, 3. Michael Kucher (LG Staufen) 6,83, 4. Mario Bleier (LSG Aalen) 6,84, 5. Silas Ristl (TSV Langenau) 6,87, 6. Daniel Wiedmann (LG Filstal) 6,96.
50 m Hürden: 1. Mayer 7,28, 2. Mallwitz 7,56, 3. Patrick Riemenschneider (SSV Ulm) 7,71, 4. Bleier 7,72, 5. Ristl 7,78, 6. Kucher 7,95.
Hoch: 1. Benno Freitag (SSV Ulm) 1,80 m, 2. Ristl 1,76 m, 3. Max Wolf (LG Staufen) 1,72 m, 4. Lukas Russ (LG Filstal) 1,68 m, 5. Bleier 1,68 m, 6. Kucher 1,60 m.
Weit: 1. Mayer 5,81 m, 2. Bleier 5,65 m, 3. M. Wolf 5,56 m, 4. Christian Wolf (TSV Bad Überkingen) 5,53 m, 5. Russ 5,52 m, 6. Riemenschneider 5,51 m.
Kugel: 1. Ristl 15,37 m, 2. David Hirschmann (SSV Ulm) 14,82 m, 3. Riemenschneider 11,62 m, 4. Wiedmann 11,59 m, 5. Bleier 11,09 m, 6. Stefan Voitl (SV Dischingen) 10,58 m.
M 14, 50-m-Lauf: 1. Philipp Brandstetter (LSG Aalen) 7,03, 2. Marcel Schnierer 7,14, 3. Jonas Waldenmaier (beide LG Staufen) 7,16, 4. Manuel Schneider (SSV Ulm) 7,32, 5. Jan Hafner (LG Filstal) 7,36, 6. Andreas Schäffner (TSV Hüttlingen) 7,40.
50 m Hürden: 1. Waldenmaier 8,24, 2. Schäffner 8,43, 3. Robin Schlenker (LG Filstal) 8,61, 4. Pascal Bulling (LG Staufen) 8,62, 5. Brandstetter 8,91, 6. Cedric Burkhart (LG Filstal) 9,04.
Hoch: 1. Waldenmaier und Nico Schöbel (LG Filstal) 1,56 m, 3. Schnierer 1,52 m, 4. Schneider 1,48 m, 5. Schlenker, Markus Gütlin (LG Staufen) und Jonas Burger (DJK Ellwangen-SG Virngrund) je 1,40 m.
Weit: 1. Waldenmaier 5,42 m, 2. Schnierer 5,07 m, 3. Schneider 4,97 m, 4. Schäffner 4,88 m, 5. Schlenker 4,79 m, 6. Bulling 4,62 m.
Kugel: 1. Gütlin 11,01 m, 2. Waldenmaier 10,96 m, 3. Schnierer 10,88 m, 4. Bulling 8,90 m, 5. Hafner 8,46 m, 6. Burkhart 7,88 m.
W 15, 50-m-Lauf: 1. Lisa Ostertag (LG Staufen) 7,06, 2. Franka Jaros (LG Rems-Welland) 7,14, 3. Nadja Stivala (TSV Langenau) 7,19, 4. Annika Volquardsen (SSV Ulm) 7,26, 5. Ronja Böhringer (LSG Aalen) 7,52, 6. Hannah Wagner (LG Rems-Welland) 7,55.
50 m Hürden: 1. Luisa Hirner (LG Brenztal) 7,98, 2. Rebecca Rapp (LG Filstal) 8,04, 3. Volquardsen 8,14, 4. Lio Krauss (LSG Aalen) 8,36, 5. Ostertag 8,39, 6. Böhringer 8,83.
Hoch: 1. Rapp 1,64 m, 2. Sina Wieselmann (LG Filstal) 1,56 m, 3. Hirner 1,56 m, 4. Luisa Gallée (LG Staufen) 1,52 m, 5. Volquardsen 1,48 m, 6. Ostertag 1,48 m.
Weit: 1. Rapp 5,42 m, 2. Ostertag 5,21 m, 3. Lena Fuchs (LG Filstal) 5,02 m, 4. Wieselmann 5,00 m, 5. Tina Brenner 4,89 m, 6. Sabrina Dammenmiller (beide LG Staufen) 4,82 m.
Kugel: 1. Stivala 11,34 m, 2. Volquardsen 11,27 m, 3. Wieselmann 11,27 m, 4. Ostertag 10,96 m, 5. Simone Thieringer (LG Brenztal) 10,68 m, 6. Jaros 10,33 m.
W 14, 50-m-Lauf: 1. Stefanie Mayer (TSV Blaustein) 7,02, 2. Michaela Greiner (LG Filstal) 7,18, 3. Theresa Widera (LG Staufen) 7,32, 4. Verena Störk (SSV Ulm) 7,43, 5. Hanna Schwenk (TSV Hüttlingen) 7,48, 6. Lisa-Marie Schneider und Annika Ilg (beide LG Staufen) 7,51.
50 m Hürden: 1. Greiner 8,05, 2. Lena Becher (LG Filstal) 8,38, 3. Mayer 8,46, 4. Sophie Spottek (LG Lauter) 8,89, 5. Patricia Sonnentag (LG Staufen) 8,92, 6. Widera 8,97.
Hoch: 1. Pia Prosch (LG Staufen) 1,60 m, 2. Sonnentag 1,56 m, 3. Heike Gerl (TSV Bad Boll) 1,48 m, 4. Widera 1,48 m, 5. Spottek 1,44 m, 6. Laura Kayser (TSV Blaustein) 1,44 m.
Weit. 1. Prosch 5,16 m, 2. Mayer 5,07 m, 3. Greiner 5,05 m, 4. Sonnentag 4,71 m, 5. Jessica Worsch (LG Staufen) 4,64 m, 6. Spottek 4,63 m.
Kugel: 1. Ramona Wild (TSV Bad Boll) 11,52 m, 2. Laura Kuckartz (LG Lauter) 9,97 m, 3. Becher 9,65 m, 4. Kayser 8,67 m, 5. Lea-Marie Hemminger (LG Brenztal) 8,62 m, 6. Steffi Schlipf (DJK Wasseralfingen) 8,61 m.

Parallel zu den Aktiven wurden in der Karlsruher Europahalle die baden-württembergischen Meisterschaften der A-Jugend ausgetragen. Die Vertreter der LG Staufen konnten dabei überraschende Siege durch Weitspringer Julian Barth und 400-m-Läuferin Alexandra Kitzenmaier sowie drei Silbermedaillen bejubeln.

Weitsprung

Sehr gut aufgelegt präsentierte sich Martin Schönbach auf der 60-m-Sprintstrecke. Schon im Vorlauf stellte er eine neue Saisonbestzeit auf. Mit 7,13 Sekunden unterbot er die Norm für die deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Halle/Saale um zwei Hundertstel. Den Zwischenlauf gewann er in ausgezeichneten 7,10 Sekunden. Eine weitere Steigerung zeigte er im Finale, wo er lediglich dem überragenden dreifachen deutschen B-Jugend-Meister des vergangenen Jahres, Patrick Domogala (MTG Mannheim, 6,96) unterlag. Mit 7,08 Sekunden sicherte sich der Hofherrnweilerner überraschend die Silbermedaille.

Keineswegs als Favorit fühlte sich Julian Barth im Weitsprung. In den letzten Wettkämpfen deutete der Böbinger jedoch schon an, dass er in glänzender Form ist. Und nachdem er 2009 bei der B-Jugend sowohl im Freien als auch in der Halle baden-württembergischer Vizemeister wurde und auch bei den süddeutschen Titelkämpfen mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen musste, war er jetzt endlich einmal an der Reihe: Schon im ersten Versuch raubte er mit grandiosen 7,16 m der gesamten Konkurrenz den Nerv. Mit den 7,14 m im dritten Durchgang zeigte er, dass sein erster Sprung kein Zufall war. Am nächsten kam ihm noch Marc Klaschka (LG Filstal) mit 6,82 m. Dass diese Weite noch nicht das letzte Wort von Julian Barth gewesen sein muss, deutete Trainer Lutz Dombrowski an: „Wenn er jetzt noch im Bereich Schnelligkeit zulegen kann…“ Jedenfalls hatte er mit dieser Leistung seine eigene Bestmarke (6,99 m) und die DM-Norm (7,00) klar übertroffen.

Sozusagen nur noch aus Spaß nahm der frischgebackene Meister anschließend noch am Hochsprung teil, um die Spezialisten dort ein wenig zu ärgern. Jeweils im ersten Versuch meisterte er 1,80 m und 1,85 m und kam damit bis auf einen Zentimeter an seinen Hausrekord heran. Lediglich die 1,90 m waren dann doch zu hoch für ihn. Immerhin kann sich ein fünfter Platz sehen lassen.

Haushoch überquerte Stabhochspringer Kevin Aichholz die Höhe von 3,70 m und ließ guten Gewissens die 3,80 m aus. Bei 3,90 m lief jedoch plötzlich überhaupt nichts mehr: Dreimal riss der Lorcher und verstand die Welt nicht mehr. Platz 10 stellt natürlich für den vorjährigen baden-württembergischen B-Jugend-Hallenmeister eine Riesenenttäuschung dar, so dass jetzt bereits einschneidende Änderungen im Training beschlossen wurden.

Dass der B-Jugendliche Robin Breymaier bei den Großen im Dreisprung nur zum Lernen an den Start ging, war klar. Technisch noch instabil, übertraf er jedoch gleich bei seinem ersten Versuch mit 12,36 m seine Bestmarke um elf Zentimeter. Er beendete den Wettkampf schließlich auf Rang 7. Mit Wehmut saß der verletzte Hürdenläufer Sven Zellner übrigens auf der Tribüne. Er sah zu, wie der Titel in seiner Disziplin mit einer Zeit wegging, die er sich selbst jederzeit zugetraut hätte. Auch bei den süddeutschen Meisterschaften wird er am Wochenende nicht starten können.

Gleich zweimal hintereinander fiel bei der weiblichen A-Jugend in den 60-m-Vorläufen die Zeitmessanlage aus. Davon war auch Sarah-Lea Effert betroffen. Sie durfte dennoch in den Zwischenlauf, wo sie mit ausgezeichneten 7,87 Sekunden eine neue Saisonbestzeit aufstellte und als B-Jugendliche zum zweiten Mal die Norm für die deutschen A-Jugend-Meisterschaften (7,95) erfüllte. Damit hatte sie, was kaum zu erwarten war, auch den Einzug ins Finale geschafft. Hier belegte die Alfdorferin mit 7,96 Sekunden Platz 8. Saisonbestzeit auch für die junge Verena Beyer, für die im Vor- und Zwischenlauf jeweils 8,32 Sekunden gestoppt wurden.

Ins Rollen kommt allmählich auch wieder Vanessa Lehnert, die sich im 200-m-Vorlauf von 27,10 auf 26,95 Sekunden verbesserte. Einen Glanzpunkt setzte Alexandra Kitzenmaier im 400-m-Rennen. Die Waldstetterin, die erst seit einem Vierteljahr diese Strecke trainiert, lief vom Start weg furios los und zog der höher eingeschätzten Konkurrenz wie Astrid Beerlage (TSG Schwäbisch Hall, 58,05) und Gina Daubenfeld (LG Neckar-Enz, 58,48) frühzeitig den Zahn. Mit prächtigen 57,84 (bisher 58,55) Sekunden konnte ihr niemand die Goldmedaille streitig machen. Auch die DM-Norm (58,60) war kein Problem für die 18-Jährige.

Staffel

Ein Klasserennen zeigte auch die 4 x 200-m-Staffel (Effert, Beyer, Lehnert, Kitzenmaier). Ihre 1:44,23 wurden nur vom LAZ Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg mit 1:43,47 getoppt. Das Staufen-Quartett nahm auch die Hürde DM-Norm (1:46,00) mühelos und verwies die Startgemeinschaft MTG Mannheim-LAZ Mosbach auf den dritten Platz.

Eindeutiger Aufwärtstrend war bei Hochspringerin Lena Bryxi zu erkennen. Ihr Anlauf wird stabiler; die Veränderung scheint zu fruchten. Allerdings braucht es noch Geduld. Jedenfalls musste sich die Bettringerin nur Miriam Afani (Stuttgarter Kickers) und deren 1,72 m beugen. Mit 1,69 m kam sie bis auf einen Zentimeter an ihre Bestleistung heran und holte sich als B-Jugendliche bei der A-Jugend die Silbermedaille! Zehnte wurde Julia Köpf mit 1,50 m. Nach ihrer Erkrankung trat sie auch wieder im Dreisprung an, wo sie mit 11,03 m Vierte wurde. Ein sehr viel weiterer Sprung war leider knapp übergetreten. Maike Wolf steigerte sich um drei Zentimeter und belegte mit 10,81 m Platz 6.

In der Karlsruher Europahalle, wo in fünf Wochen die deutschen Titelkämpfe stattfinden, wurden die baden-württembergischen Hallenmeisterschaften der Aktiven ausgetragen. Mit einer Silbermedaille für Dreispringer Matthias Barth und zweimal Bronze (Svenja Sickinger über 800 Meter und Cassandra Lüder im Kugelstoßen) kehrten die Athleten der LG Staufen zurück.

Stefan Köpf war im 60-m-Sprint durch eine leichte Entzündung in der Bauchmuskulatur gehandicapt. Er gewann zwar seinen Vorlauf souverän in 7,07 Sekunden, konnte jedoch im Endlauf nicht wie gewünscht Druck machen. Mit erneuten 7,07 Sekunden wurde er dort Siebter. Zumindest hatte nach längerer Zeit wieder einmal ein LG-Sprinter das Finale erreicht. Etwas verärgert über sich selbst war Mittelstreckler Tilman Utz nach dem Vorlauf über 800 Meter: „Nachdem ich anfangs für Tempo gesorgt habe, habe ich die dritte Runde einfach verschlafen!“ Mit 1:56,92 Minute landete er insgesamt auf Platz 10 und verpasste damit knapp den Endlauf.

Seinen ersten Hallenstart in dieser Saison absolvierte der baden-württembergische 110-m-Hürden-Meister Andreas Treß auf der 60-m-Distanz. Schon im Vorlauf drückte er seine Bestzeit um eine Zehntelsekunde auf 8,31 Sekunden. Im Finale steigerte er sich noch einmal um ein Hundertstel auf 8,30 Sekunden (Vierter) und erfüllte damit haargenau die Norm für die deutschen Meisterschaften. Damit war Trainer Fred Eberle natürlich hoch zufrieden: „Nur schade, dass Andy um ein Hundertstel Bronze verpasst hat. Im Kampf mit dem anderen Mehrkämpfer Julian Ade vom VfB Stuttgart wurde natürlich mächtig geholzt.“

Dreisprung

Pech hatte die Männerstaffel über 4 x 200 Meter, die eigentlich auch die DM-Norm im Visier hatte. Nachdem Martin Schönbach, Andreas Treß und Sean Robinson hervorragend angelaufen waren, missglückte der letzte Wechsel zu Tilman Utz („Das ist mir seit fünfzehn Jahren nicht mehr passiert!“), der Stab fiel zu Boden, und aus war der Traum. Jetzt wird man versuchen, bei den süddeutschen Meisterschaften die Norm zu knacken.

Nach seiner leichten Verletzung in Mannheim war Weitspringer Stefan Köpf etwas verunsichert. Nach zwei übergetretenen Sprüngen begann das große Zittern. Zum Glück klappte es dann im dritten Durchgang: Mit 7,36 m übertraf der Titelverteidiger erneut die DM-Norm um einen Zentimeter und war damit im Endkampf. Hier gelang ihm jedoch mit 7,09 m nur noch ein weiterer gültiger Sprung. Der sechste wäre sein bester Versuch gewesen, war aber hauchdünn übergetreten. So musste der Igginger diesmal mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen. Enttäuscht war auch Nils Wacker über seine 6,60 m und Rang 12.

Bis zum letzten Versuch lag Dreispringer Matthias Barth mit seinen 14,31 m in Führung, ehe er von dem Tübinger Andreas Lechner mit 14,50 m noch abgefangen wurde. Coach Lutz Dombrowski war sich sicher: „Hätte Matze beim zweiten Sprung, dem Step, nicht solche technischen Fehler gemacht, hätte er sogar gewonnen!“ Aber auch mit Silber kann der süddeutsche Vizemeister leben.

S. Sickinger

Eine starke Leistung bot bei den Frauen 800-m-Läuferin Svenja Sickinger. Nach einem flotten Tempolauf hatte die Juniorin im Ziel ihre Bestzeit von 2:17,69 auf 2:16,11 Minuten gedrückt und ziemlich überraschend den dritten Platz erkämpft. Sie freute sich riesig über diesen Erfolg: „Ich hätte nie gedacht, dass ich hier Bronze gewinnen könnte.“

Nicht unzufrieden war auch Kugelstoßerin Cassandra Lüder, die nach einer Bauchmuskelzerrung lange nicht diszplinspezifisch trainieren konnte. Im dritten Durchgang erzielte sie feine 12,48 m, was auch ihr eine Bronzemedaille einbrachte.