Zehn Siege und etliche persönliche Bestleistungen gab es für die Athleten der LG Staufen beim zweiten Feriensportfest im Weinort Flein.

Tilman Utz hatte im 400-m-Lauf lediglich einige Senioren als Gegner. Daher hatte er wenig Mühe, um in 49,95 Sekunden zu gewinnen. Matthias Barth siegte im Weitsprung mit 6,65 m und 41 cm Vorsprung. Bei der männlichen Jugend A wurde Markus Kuntner über 100 m in 11,86 Sekunden Dritter. Bei seinem zweiten Platz im 200-m-Rennen steigerte er sich um eine Zehntelsekunde auf 23,82 Sekunden. Als Fünfter über 100 m verbesserte sich Mittelstreckler Peter Schuhmacher von 12,23 auf 11,99 Sekunden. Seinen ersten 400-m-Lauf absolvierte er in ordentlichen 53,03 Sekunden.

Nur knapp an seiner Bestzeit vorbei schrammte Jörg Eisele bei seinen 15,82 Sekunden über 110 m Hürden (Zweiter) vor Patrick Kerker in 16,62 Sekunden. Das Diskuswerfen sicherte sich Tobias Kerker, der mit 38,35 m seinen Hausrekord um 23 cm übertraf. Als Vierter erzielte Jörg Eisele 35,35 m und Patrick Kerker als Fünfter 30,33 m.

Bei der männlichen Jugend B war Martin Schönbach der schnellste 100-m-Sprinter. Der Dritte der süddeutschen Meisterschaften wurde in 11,50 Sekunden gestoppt. Nur zwei Hundertstel langsamer als 200-m-Sieger Patric Skalecki (VfL Winterbach) steigerte er sich zudem von 24,07 auf erstaunliche 23,55 Sekunden über die doppelt so lange Distanz. Sozusagen unter sich waren drei Staufen-Zehnkämpfer über 110 m Hürden. Überlegen gewann Regionalmeister Sven Zellner in 14,75 Sekunden vor Julian Barth in 16,33 und Kevin Aichholz in 16,73 Sekunden. Alle drei überzeugten im Kugelstoßen mit persönlichen Bestleistungen in der Reihenfolge: 1. Barth 12,41 m, 2. Aichholz 11,33 m, 3. Zellner 11,27 m. Barth beherrschte auch das Diskuswerfen mit 35,17 m. Zellner kam mit 33,50 m (bisher 32,42 m) auf Platz 4, Aichholz mit 32,98 m auf Rang 5.

Auch die weibliche Jugend A sorgte für eine gelungene Mehrkampf-DM-Generalprobe. Über 100 m Hürden belegten die drei LG-Athletinnen die ersten drei Plätze: 1. Alexandra Kitzenmaier 15,74, 2. Lea Saur 16,26, 3. Franziska Schurr 18,36 Sekunden. Auch im Kugelstoßen lag Kitzenmaier mit 9,30 m (zuvor 9,25 m) vor Schurr mit 8,67 m (seither 8,63 m) und Saur mit 8,25 m. Im Speerwerfen verfehlte Schurr mit 29,25 m (Zweite) ihre Bestmarke nur knapp. Hinter ihr steigerten sich Kitzenmaier um 79 cm auf 28,01 m und Saur um 1,20 m auf 25,66 m.

Parallel zu den Aktiven trug auch die B-Jugend ihre Süddeutschen Meisterschaften in Ohrdruf aus. Für die Teilnehmer der LG Staufen gab es im Thüringer Wald Silber für Weitspringerin Alexandra Kitzenmaier, dreimal Bronze und sieben weitere Endkampf-Platzierungen.

Sprint-Ass Martin Schönbach verbesserte schon im 100-m-Vorlauf seine Bestzeit um vier Hundertstel auf erstklassige 11,26 Sekunden. Im Finale hatte er mit böigem Gegenwind zu kämpfen und belegte in 11,36 Sekunden Rang 3. Einen Hausrekord stellte auch Sven Zellner über 110 m Hürden auf. Im Vorlauf rannte der Igginger mit feinen 14,74 Sekunden neun Hundertstel schneller als seither. Im Endlauf wiederholte er exakt diese Zeit und wurde Fünfter.

4x100-m-Staffel

Sehr eng ging es über 4 x 100 m zu. Der TSV Friedberg-Fauerbach siegte in 44,21 Sekunden vor dem LC Bingen in 44,30 und der LG Staufen (Aichholz, Schönbach, Zellner, Barth) in ausgezeichneten 44,39 Sekunden. Dass die seitherige LGS-Bestzeit von 44,75, aufgestellt bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin, so klar unterboten wurde, kostete Trainer Lutz Dombrowski einen Satz Eisbecher.

Kevin Aichholz überquerte mit dem Stab hoch die 3,90 m. Als er danach gleich auf 4,10 m erhöhen ließ, pokerte er zu hoch und scheiterte. Damit wurde der Lorcher Siebter. Eine glänzende Weitsprung-Serie legte Julian Barth hin. Der Böbinger verbesserte seine Saisonbestmarke von 6,43 m über 6,50 m und 6,62 m auf prächtige 6,73 m. Nur um einen Zentimeter wurde er von dem Völklinger Lars Degen auf den Bronzerang verwiesen. Es siegte der deutsche Vizemeister Yannick Roggatz (TV Heppenheim) mit 7,12 m.

Obwohl Kevin Aichholz vor dem Balken zu viel verschenkte, steigerte er sich im Dreisprung um fünf Zentimeter auf 12,17 m und wurde Zehnter. Pech hatten die beiden LG-Speerwerfer. Im dritten Durchgang zerbrach der LG-eigene Speer nach dem Wurf von Jonathan Seidel bei der Landung, und man musste mit geliehenen Geräten weiter werfen. Das ging bei dem Alfdorfer mit 56,33 m (Platz 6) noch relativ gut. Der baden-württembergische Meister und Mitfavorit Patrick Hess kam jedoch über 65,81 m und Platz 4 nicht hinaus, was dem Wißgoldinger sichtlich zu schaffen machte.

Bei der weiblichen Jugend B gewann Alexandra Kitzenmaier ihren 200-m-Vorlauf in guten 25,95 Sekunden. Im Endlauf kam die baden-württembergische Hallenmeisterin bei 1,3 m/s Gegenwind auf der ungeliebten Außenbahn nach 26,82 Sekunden als Sechste ins Ziel. Über 100 m Hürden steigerte sie sich im Vorlauf von 15,06 Sekunden auf famose 14,88 Sekunden. Als entgegen der vorherigen Ankündigung dann urplötzlich doch ein B-Endlauf angesetzt wurde, kam sie hier ohne richtiges Aufwärmen in 15,46 auf Platz 6.

Alexandra Kitzenmaier

Einen glänzenden Eindruck hinterließ die Waldstetterin im Weitsprung. Hinter Geza Kratzsch (TSV Friedberg-Fauerbach), die mit 5,77 m gewann, wurde sie mit den im letzten Durchgang erzielten 5,65 m Vizemeisterin!

Dass Maike Wolf unter den siebzehn Dreispringerinnen den Endkampf erreichte, war schon ein großer Erfolg. Obwohl sie nie den Fuß aufs Brett bekam und bei ihrem besten Sprung 2,0 m/s Gegenwind blies, verbesserte sich die Bettringerin um 16 cm auf 10,80 m und wurde damit Siebte. Hammerwerferin Saskia Rösiger sah beim Einwerfen noch hervorragend aus. Als es dann galt, ließ sie sich jedoch zu sehr unter Druck setzen, fabrizierte vier ungültige Versuche und musste sich mit 41,58 m und Platz 5 zufrieden geben.

Mitten im Thüringer Wald, in dem 6000-Einwohner-Städtchen Ohrdruf, fanden die Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven statt. Mit Silber für Weitspringer Stefan Köpf, Bronze für Hammerwerfer Alexander Ziegler und fünf weiteren Endkampf-Platzierungen kehrte das achtköpfige Team der LG Staufen nach Gmünd zurück.

Stefan Köpf

Sehr viel Mühe gaben sich die Ausrichter im Stadion „Am Goldberg“. Nur als Vorbelastung für den Weitsprung nutzte Stefan Köpf den 100-m-Lauf. Als Vorlaufdritter in 10,96 Sekunden erreichte er überraschend den Endlauf. Hier kam der Kreismeister bei böigen Winden nicht über 11,08 Sekunden und Platz 7 hinaus. Gleich im ersten Weitsprungversuch setzte sich der Vizemeister des Vorjahres mit 7,41 m an die Spitze. Erst im fünften Durchgang wurde er von Sven Titz (TV Gengenbach) mit 7,48 m abgelöst. Köpf versuchte mit seinem letzten Sprung noch zu kontern. Es gelang ihm auch ein hervorragender Sprung, den der Kampfrichter jedoch nach langem Zögern um Millimeter übertreten sah. Wichtig war, dass sich der Igginger nach mehreren kleineren Verletzungen wieder beschwerdefrei fühlte.

Glänzend in Szene setzen konnte sich Nils Wacker. Bereits im zweiten Versuch gelang es ihm, mit 7,02 m seine persönliche Bestleistung zu egalisieren. Im vierten Durchgang konnte er diese sogar auf 7,06 m verbessern und wurde mit diesem ausgezeichneten Ergebnis Vierter.. Mehr und mehr stabilisiert der Herliköfer jetzt seine 7-Meter-Weiten. Mit 13.88 m (Sechster) setzte dagegen Matthias Barth seine Dreisprünge buchstäblich in den Sand. Zur Zeit kann der Bettringer seine Trainingsleistungen einfach nicht umsetzen.

In der 4 x 100-m-Staffel musste eine Umbesetzung vorgenommen werden. Nach Wacker, Köpf und Barth wurde als Schlussläufer der A-Jugendliche Markus Kuntner eingesetzt, der nach guten Wechseln natürlich die starke Konkurrenz nicht halten konnte. Dennoch blieb das LG-Quartett mit 42,96 noch unter 43 Sekunden und wurde Fünfter. Nach massiven Trainingsausfällen wegen seiner Achillessehne erzielte Tilman Utz über 800 Meter mit erstaunlichen 1:54,45 immerhin Rang 9.

Alexander Ziegler fehlte im Hammerwerfen die Lockerheit, die er im Training zeigt, um einen Ausreißer nach oben zu erzielen. So wurde der baden-württembergische Meister wie im Vorjahr Dritter, wobei er allerdings mit 68,88 m fast viereinhalb Meter weiter warf als 2007.

In der Frauenklasse trat die A-Jugendliche Lea Saur über 400 m Hürden an. Mit blutigen Knien erreichte sie das Ziel, nachdem sie an acht von zehn Hürden mit dem Nachziehbein hängen geblieben war. Mit 64,78 Sekunden (Rang 9) konnte sie ihr Potenzial nur andeuten. Diskuswerferin Kerstin Brunner, die als Lehrerin und LG-Trainerin nur noch nebenher zum Spaß ein wenig trainiert, zeigte, dass sie von ihrem früheren Können kaum etwas verloren hat. Die ehemalige baden-württembergische Meisterin kam nicht weniger als fünfmal über die 40-m-Linie und landete mit hervorragenden 42,54 m auf einem nie erwarteten sechsten Platz.

Einer wird am Montag um 14.10 Uhr besonders aufmerksam das olympische Weitsprung-Finale der Männer in Peking am Fernseher verfolgen: Lutz Dombrowski, hauptamtlicher Trainer bei der LG Staufen, holte sich vor 28 Jahren in Moskau die Goldmedaille in dieser Disziplin.

Leichtathletik-Experte Gustav Schwenk machte dieser Tage auf eine Besonderheit aufmerksam. Die Weitspringer aus den USA halten einen für alle olympischen Sportarten geltenden stolzen Rekord: Sie stellten 22 von 26 Siegern bei den seit 1896 stattfindenden Olympischen Spielen der Neuzeit.

Darunter waren mit Bob Beamon der Mann, dessen 8,90-Meter-Flug bei den Spielen in Mexico City als „Sprung des Jahrhunderts“ gefeiert wurde, und Carl Lewis als der einzige viermalige Goldmedaillengewinner in einem Sprungwettbewerb. Nur dem Schweden William Pettersson (1920), dem heutigen britischen Verbandspräsidenten Lynn Davies (1964), dem gebürtigen Chemnitzer Lutz Dombrowski (1980 in Abwesenheit der USA-Sportler mit dem heute noch geltenden deutschen Rekord von 8,54 m) und dem Kubaner Ivan Pedroso (2000) gelang es, den US-Springern „ein Schnippchen zu schlagen“.

Gut möglich, dass in Peking ein fünfter Nicht-US-Sportler in den erlauchten Kreis vorstößt. Favorit ist der Panamese Irving Saladino, der in diesem Jahr schon 8,73 m erzielt hat. Erst an fünfter Stelle der aktuellen Weltbestenliste taucht mit Trevell Quinley (8,36 m) der erste US-Athlet auf. Lutz Dombrowski kann jedenfalls gelassen verfolgen, wer in seine Fußstapfen tritt.

Sehr zufrieden kehrten die Betreuer Walter Köpf und Jutta Bryxi von den baden-württembergischen Schülermeisterschaften der Klasse M und W 14 aus Forst bei Bruchsal zurück. Die sechs Athleten der LG Staufen hatten sich wacker geschlagen.

Schüler A der LG Staufen

Besonders Sprinterin Charlotte Heilig war blendend aufgelegt. Schon im 100-m-Vorlauf hatte sie einen guten Start und verbesserte als Siegerin ihre Bestzeit von 12,70 auf erstklassige 12,51 Sekunden. Im Finale richtete sich die württembergische Vizemeisterin zwar zu früh auf, kam aber dennoch sehr gut ins Laufen. Bei 60 Meter schien sie sogar leicht in Führung zu liegen. Doch dann kam der Konter von Nadine Vögtle (LG Oberschwaben). Im Ziel lag die württembergische Meisterin dann in 12,39 Sekunden wie vor einer Woche in Böblingen ganz knapp vor Charlotte Heilig, die sich auf großartige 12,42 Sekunden steigerte und nun auch auf Landesebene die Zweitschnellste ist.

Charlotte Heilig

Schon lange wartet man im Weitsprung auf einen Fünf-Meter-Satz der Waldstetterin. Der war nun in Forst fällig. Mit 5,06 m übertraf sie hier ihren seitherigen Hausrekord um 15 Zentimeter und wurde Achte. Im Hochsprung überquerte Melanie Breymaier als Neunte 1,45 m. Eine neue Bestleistung von 1,50 m hatte sie mit dem Oberkörper bereits überquert, vergaß jedoch, rechtzeitig die Waden hochzuklappen.

Bei den Jungen überzeugte Sascha Fritz im 1000-m-Rennen. Mit 3:01,58 Minuten blieb der Bargauer in einem sehr gleichmäßigen Lauf um drei Sekunden unter seiner bisherigen Bestzeit und landete auf Rang 13. Robin Aichholz verbesserte sich im Vorlauf über 80 m Hürden von 12,06 Sekunden auf ausgezeichnete 11,85 Sekunden. Damit gelangte der Lorcher in den B-Endlauf, wo er in 11,86 Sekunden Zweiter wurde. Den Speer warf er 33,77 m und kam auf Platz 14.

Robin Breymaier hatte Probleme mit seiner Fußsohle. Trotz dieses Handicaps legte er die 80 m Hürden in 13,32 Sekunden zurück, sprang 1,60 m hoch (Platz Acht) und 4,88 m weit (Rang 11). Christian Müller trat in drei Wurfdisziplinen an. Während Kugelstoßen (16. mit 10,45 m) und Diskuswerfen (13. mit 29,11 m) nicht unbedingt das Gelbe vom Ei waren, durfte er sich über sein Speerwurf-Ergebnis freuen: Mit 39,28 m steigerte sich der Waldstetter um 1,39 m und wurde hier Sechster.

Bei den deutschen Juniorenmeisterschaften U 23 in Recklinghausen holte sich Hammerwerfer Alexander Ziegler (LG Staufen) mit 68,54 m die Silbermedaille. Im Vorjahr war der 21-Jährige mit 66,22 m Dritter geworden.

Dabei fand der baden-württembergische Meister nur schwer in den Wettkampf. Es begann mit einem ungültigen Versuch. Im zweiten Durchgang schaffte er mit einem Sicherheitswurf von 63,77 m dann schon mal die Endkampf-Teilnahme. Der dritte Versuch ging über 65 Meter hinaus und im vierten markierte er mit 68,54 m seine Bestweite. Zwei weitere 67-Meter-Würfe zeigten die Konstanz, die Ziegler mittlerweile erworben hat.

Den Meistertitel sicherte sich Sergej Litvinov (LG Eintracht Frankfurt) mit 71,89 m. Der 22-Jährige aus Weißrussland ist vor einigen Monaten plötzlich auf der Bildfläche erschienen und erhielt merkwürdigerweise vom DLV sofort die Startberechtigung bei nationalen Meisterschaften. Sein gleichnamiger Vater war 1988 in Seoul für die Sowjetunion Olympiasieger im Hammerwerfen geworden. Die Nachricht, dass Litvinov jetzt sogar in die Sportförderkompanie der Bundeswehr aufgenommen werden soll, wollte Ziegler-Trainer Fred Eberle nicht kommentieren.

Sein Schützling hatte zumindest seine seitherige Konkurrenz klar im Griff: Jerrit Lipske (LG Stadtwerke München) hatte als Dritter mit 65,63 m schon einen deutlichen Rückstand. Die beiden Leverkusener Benjamin Hedermann (63,10 m) und Sven Möhsner (61,55 m) auf den Plätzen 4 und 5 hatten überhaupt keine Chance. Insbesondere Möhsner, der Ziegler in diesem Jahr schon mehrfach geschlagen hat, stand völlig neben sich. Damit hat der LG-Athlet weiterhin die besten Aussichten, für die U 23-Europameisterschaften 2009 in Kaunas nominiert zu werden.

Über den Wettkampfverlauf selbst war Fred Eberle sehr zufrieden: „Unser System hat gestimmt. Was Alex taktisch geboten hat, war allererste Sahne. Er hat sich sehr sicher und souverän präsentiert.“ Das konnte man von Dreispringerin Laura Geyer weniger behaupten. Die Fünfte der deutschen Jugendmeisterschaften fabrizierte drei ungültige Versuche und verschenkte so ihre zweifellos vorhandene Endkampfchance. Erst gar nicht angetreten war Speerwerferin Julia Meyer.