Mit 15,06 Sekunden über 100 m Hürden erzielte die B-Jugendliche Sarah-Lea Effert (LG Staufen) bei den Stuttgarter Regionalmeisterschaften im Stadion Festwiese, außer Konkurrenz laufend, die drittbeste Zeit. Die Alfdorferin kam damit bei leichtem Gegenwind bis auf sechs Hundertstel an ihre Bestzeit heran.

Bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften II in Vaterstetten verteidigte Hammerwerfer Willi Kiener (LG Staufen) seinen Titel in der Altersklasse M 70 erfolgreich. Mit 46,15 m kam er zwar nicht an seinen eigenen württembergischen Rekord von 49,28 m heran, mit dem er voriges Jahr in Schweinfurt gewonnen hatte.

Die Weite reichte jedoch, um Arno Willershäuser (LG Wettenberg), der 44,47 m erzielte, und Heinz Janson (TV Groß-Gerau), der es auf 38,75 m brachte, niederzuhalten und die 67. deutsche Meisterschaft für die LG Staufen zu erringen.

Dagegen gelang es Kieners Vereinskameraden Jürgen Volkert im Hochsprung von M 70 nicht, seinen Vorjahreserfolg zu wiederholen. Mit 1,35 m blieb er um sechs Zentimeter unter seiner Siegerleistung von 2008 und musste hinter Arno Willershäuser (1,38 m) mit der Vizemeisterschaft vor dem Crailsheimer Günter Braun (1,32 m) zufrieden sein.

Das erfolgreichste Team bei den Württembergischen Bestenkämpfen der Schüler B in Rommelshausen stellte zweifelsohne die LG Staufen. Die Vierkampf-Mannschaftswertung der Mädchen gewannen die Rot-Weißen, Pia Prosch holte in der Einzelwertung der Klasse W 13 Silber. Auch die Jungen der LG kamen mit der Mannschaft auf Platz 2.

Schüler-Team

Insbesondere Trainer Gerald Baiker konnte mit den Leistungen der von ihm betreuten Mädchen zufrieden sein, die im St. Rambert-Stadion fast alle über 75 Meter persönliche Bestzeiten erzielten. In W 13 blieb Pia Prosch mit 10,28 Sekunden nur um eine Hundertstelsekunde über ihrem Hausrekord. Unter nicht besonders glücklichen Umständen sprang sie genau 5,00 m weit und übertraf mit 40,50 m im Schlagballwurf ihre seitherige Bestweit um einen halben Meter.

Überragend war jedoch ihr Auftritt im Hochsprung. Mit glänzenden 1,60 m steigerte sie sich hier als Beste gleich um sieben Zentimeter und verpasste den ostwürttembergischen Rekord von Charlotta Söderberg (LSG Aalen, 1994) und Lena Bryxi (LG Staufen, 2006) lediglich um einen Zentimeter. Damit verbesserte sich die Bargauerin im Vierkampf um 72 auf 2109 Punkte und wurde Vizemeisterin hinter der Waiblingerin Isabella Marten, die gerade mal zwei Zähler mehr verbuchen konnte. Dieser Abstand entspricht zwei Zentimetern im Weitsprung…

Patricia Sonnentag überzeugte wieder besonders im Schlagballwurf mit 44,50 m und kam auf 1899 Punkte (Platz 16). Die Ergebnisse der anderen LG-Mädchen in W 13: 38. Dorina Baiker 1805 P., 47. Lisa-Marie Schneider 1739 P. 50. Jessica Worsch 1727 P., 66. Mirjam Barth 1631 P.

Bei den Starterinnen in W 12 ragte Celine Ströhle mit der zweitschnellsten 75-m-Zeit von 10,52 Sekunden heraus. Mit insgesamt 1818 Punkten wurde sie im Vierkampf Neunte. Die weiteren Platzierungen: 16. Melissa Lehnert 1717 P., 19. Isa Munser 1685 P., 23. Sophia Ulrich 1667 P.

Bis zum Schluss spannend war die Mannschaftsentscheidung bei den Schülerinnen B. Am Ende aber jubelte die LG Staufen, als ihr erstes Team (Prosch, Sonnentag, Ströhle, Baiker, Schneider) mit 9370 Punkten auf das oberste Treppchen des Siegerpodiums gerufen wurde. Auf die Plätze 2 und 3 kamen der VfL Waiblingen (9250 P.) und die Unterländer LG (9246 P.) Die zweite Mannschaft der LG Staufen (Worsch, Lehnert, Munser, Ulrich, Barth) kam mit 8427 Punkten immerhin noch auf Rang 13.

Bester LG-Athlet bei den Jungen von M 13 war Jonas Waldenmaier, der sich über 75 Meter von 10,62 auf 10,38 Sekunden verbesserte, 4,91 m weit und 1,48 m hoch sprang sowie den 200-g-Ball auf 50,50 m hinauswarf. Im Vierkampf steigerte er sich um drei auf 1841 Punkte und wurde Sechster. Marcel Schnierer war mit 52,50 m drittbester Ballwerfer und kam mit 1765 Punkten auf den zwölften Platz. Die Ränge 30 und 45 gab es für Markus Gütlin (1616 P.) und Tim Seidel (1487 P.).

In der Klasse M 12 sprintete Moritz Kindel 10,38 Sekunden und schaffte mit 1572 Punkten Platz 13 vor Marc Aichholz, der 1566 Punkte sammelte. Ruben Fraidels 1376 Punkte ergaben Rang 38. Betreuer Walter Köpf war mit seinen Jungs nicht unzufrieden; denn in der Mannschaftswertung der Schüler B holte sich die LG Staufen (Waldenmaier, Schnierer, Gütlin, Kindel, Aichholz) mit 8360 Punkten hinter dem VfL Sindelfingen (8414 P.), aber vor der Neckarsulmer Sport-Union (8257 P.) die württembergische Vizemeisterschaft.

Pia Prosch

Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) gewann bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm mit 74,25 m überlegen den Titel. Mit jedem ihrer Würfe war sie der Konkurrenz überlegen. Kurz danach traf sie zufällig mit dem neunjährigen Bargauer Leichtathletik-Talent Lara-Maxi Prosch zusammen. Die beiden freuten sich gemeinsam über den souveränen Sieg, der auch im Hinblick auf die Weltmeisterschaften in Berlin Hoffnungen weckt.

Zum Feiern hatte er mindestens am Vormittag keine Zeit. Da stand er mit seinem Mentor Fred Eberle als Organisator der WLV-Tournee „Kinderleicht-Athletik unterwegs“ im Essinger Schönbrunnenstadion unter Volldampf. Spontan sangen die 650 Kinder jedoch dem Geburtstagskind Alexander Ziegler ein Ständchen.
Das Hammerwurf-Ass der LG Staufen wurde 22 Jahre alt und hatte ab 15.50 Uhr eine zweiten Grund zum Feiern: Aus der WM-Stadt Berlin ging die Mail des DLV ein mit der Nachricht, dass der deutsche Juniorenmeister für die U 23-Europameisterschaften vom 16. bis 19. Juli im litauischen Kaunas nominiert ist. Der Dischinger steht zur Zeit an vierter Stelle der europäischen U 23-Rangliste und ist daher nicht ganz ohne Medaillenchance.
Alexander Ziegler, Student für Internationales Management an der Fachhochschule Ansbach, hat schon einige internationale Erfahrung sammeln können. So wurde er 2006 in Peking bei den A-Jugend-Weltmeisterschaften Neunter. Zuletzt vertrat er den DLV im März erfolgreich bei der Europäischen Winterwurf-Challenge auf Teneriffa, wo er Fünfter wurde. Die LG Staufen war zuletzt im Jahre 2003 durch Hochspringer Jan Titze bei einer U 23-Europameisterschaft vertreten. Im polnischen Bydgoscz landete er damals mit 2,15 m auf Rang 16.

Höhepunkt für die Anhänger der LG Staufen war am zweiten Tag der Deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Ulmer Donaustadion das Hammerwerfen mit Alexander Ziegler. Nach einen neunten Platz 2007 und einem elften 2008 erfüllte sich endlich sein Finalwunsch: Mit 69,44 m wurde er Sechster und hat beste Aussichten, zur U 23-Europameisterschaft entsandt zu werden.

Nach 68,15 m im ersten Durchgang erzielte der deutsche Juniorenmeister bei seinem zweiten Versuch mit 69,44 m seine beste Weite. Beim dritten Wurf landete der Hammer direkt auf dem 70-m-Anzeigekasten. Er musste genau so ungültig gegeben werden wie der vierte, der ebenfalls außerhalb des Sektors landete, aber noch etwas weiter gewesen wäre. Als es dann bei den letzten beiden Durchgängen zu regnen begann, war eine Steigerung nicht mehr möglich.

Ziegler äußerte sich anschließend wie folgt: „Eigentlich hatte ich mir mehr vorgenommen. Meine ungültigen Würfe waren die weitesten. Aber mit der Platzierung bin ich zufrieden. Es hat zu lange gedauert, bis ich in den Wettkampf hineingefunden habe.“ Trainer Fred Eberle wies auf den sehr stumpfen Ring hin: „Und als es dann regnete, wurde er seifig und gefährlich.“

Zusammen mit DLV-Präsident Dr. Clemens Prokop übergab Fred Eberle übrigens den Hanns-Braun-Wanderpokal, den er bei der vorjährigen DM in Nürnberg verliehen bekommen hatte, weiter an Heiner Henze, den Schatzmeister des DLV.

Gleich im ersten Durchgang erzielte der frühere LG-Kugelstoßer Tobias Hepperle (VfB Stuttgart) mit 18,27 m seine beste Weite und wurde damit Siebter. Damit war der Lorcher zunächst einmal zufrieden: „Schließlich waren es meine ersten deutschen Freiluft-Meisterschaften bei den Männern. Natürlich hätte ich gerne noch einmal die U 23-EM-Norm von 18,60 m übertroffen. Aber die Bedingungen im Ring waren heute für uns Drehstoßer Gift. Nicht umsonst habe ich vier Fehlversuche gehabt.“

Die deutsche Mannschaft für die U 23-Europameisterschaften in Kaunas wird heute in Ulm nominiert, soll aber erst im Rahmen einer offiziellen Pressekonferenz am Dienstag in Berlin bekannt gegeben werden. Wie U 23-Bundestrainer Dietmar Chounard jedoch am Rande der Veranstaltung verriet, sind Alexander Ziegler und Tobias Hepperle vom Verband praktisch gesetzt.