Athleten aus neun Landesverbänden trafen sich in Reichenbach/Vogtland zu den Süddeutschen Meisterschaften der Männer und Frauen. Im Stadion am Wasserturm gab es für die Vertreter der LG Staufen fünfmal Silber und einmal Bronze.

B-Jugendstaffel

Für Tilman Utz war in einem 800-m-Bummelrennen nicht mehr als Platz 5 in 1:56,01 drin. Der Wiener sah den Lauf jedoch in erster Linie als Vorbelastung für die später folgende Staffel an. Aus der seitherigen 4 x 100-m-Staffel der Männer war lediglich Matthias Barth als Startläufer übrig geblieben. Der A-Jugendliche Sean Robinson musste für den beim Weitsprung erneut verletzten Stefan Köpf einspringen. Hinzu kamen die beiden B-Jugendlichen Sven Zellner und Martin Schönbach. Trotz nicht eingespielter Wechsel lief dieses Quartett hinter dem Sieger LG Wetzlar (42,12) auf den zweiten Platz mit neuer Saisonbestzeit von 42,78 Sekunden vor der LG Hof (43,05).

Auch die 4 x 400-m-Staffel wurde neu formiert. Als Startläufer erhielt der B-Jugendliche Andreas Dammenmiller das Vertrauen. Auf ihn folgten der lange verletzt gewesene Markus Kuntner, Sean Robinson und Routinier Tilman Utz. Alle vier zeigten ein bravouröses Rennen und durften sich hinter der wiederum siegreichen LG Wetzlar (3:25,07) über ihre 3:27,03 Minuten und die Silbermedaille freuen.

Beim Weitsprung begann der vorjährige Vizemeister Stefan Köpf mit 7,26 m und 7,27 m, zog sich jedoch im dritten Durchgang eine Zerrung zu und blieb dadurch auf dem Bronzeplatz hängen. Matthias Barth ging volles Risiko, wobei die besseren Sprünge alle ungültig waren. 6,85 m und Platz 6 flossen in die Wertung ein. Besser lief es für den Bettringer im Dreisprung. Schon im ersten Versuch übertraf er mit 14,87 m seinen Hausrekord um zehn Zentimeter. Allerdings zeigte der Windmesser kaum glaubliche 5,9 m/s an. Diese Weite bedeutete bereits die Vizemeisterschaft. Auch bei den folgenden Sprüngen, die konstant zwischen 14,44 m und 14,77 m vermessen wurden, betrug die Windunterstützung mindestens 3,4 m/s.

Im Kugelstoßen schlug sich Benedikt Englert mit 14,78 m und Platz 4 gut. Der Hallenregionalmeister ärgerte sich nur, weil die Bronzemedaille in Reichweite gewesen wäre. Weniger gut klappte es für den Waldstetter beim Diskuswurf. Mit 37,55 m war für ihn Platz 10 und der Vorkampf Endstation.

In der Frauenklasse starteten drei A-Jugendliche für die LG Staufen. Im 400-m-Lauf ging Lea Saur auf der Außenbahn etwas zu langsam an. Andernfalls hätten sogar mehr als 60,09 Sekunden und Platz 4 herausschauen können. Über 800 Meter war die Zweibrückerin Aline Krebs mit ihren 2:10,00 Minuten eine Klasse für sich. Aber hinter ihr zeigte Svenja Sickinger ein grandioses Rennen, ging sofort auf die zweite Position und behielt diese auch bis ins Ziel bei. Über ihre 2:13,97 Minuten – nur 38 Hundertstel über der Bestzeit – durfte sich die baden-württembergische Juniorenmeisterin am Ende einer erfolgreichen Saison zu Recht freuen.

Erstaunlicherweise führte Lea Saur auf der 400-m-Hürdenstrecke nach 200 Metern das Feld an und schien zumindest Silber im Visier zu haben. Doch ausgerechnet an der letzten Hürde blieb sie mit dem Nachziehbein hängen und schlug der Länge nach hin: Der Medaillentraum war ausgeträumt. Nach ihrer enttäuschenden Leistung bei den Deutschen Jugendmeisterschaften vermochte sich Kugelstoßerin Cassandra Lüder diesmal zu rehabilitieren. Aus einer starken Serie ragten die 12,77 m im fünften Durchgang heraus, mit denen sie sich die Vizemeisterschaft holte. Da war selbst Trainer Dirk Rösiger zufrieden, der eine Steigerung der persönlichen Bestleistung um neun Zentimeter registrieren konnte.

Nach zwei anstrengenden Tagen wurden die Zehnkämpfer der LG Staufen (Jörg Eisele, Tobias Kerker und Tobias Bühner) bei den Deutschen Mehrkampf.Meisterschaften im westfälischen Lage mit der Bronzemedaille in der Mannschaftswertung der Männer und Junioren ausgezeichnet.

Da Siebenkämpferin Alexandra Kitzenmaier bei der weiblichen Jugend A ihr Comeback doch noch einmal verschieben musste, war nur ein LG-Quartett, begleitet von Trainer Valeri Wolf und Sportwart Erhard Schuller, nach Westfalen gereist. Hier zeigte sich, vor allem bei den ungemein schwierigen Windverhältnissen am ersten Tag, dass es vier Wochen nach den baden-württembergischen Titelkämpfen in Kirchzarten nicht leicht sein würde, an die dort gezeigten Leistungen anzuknüpfen.

B-Jugendstaffel

Am ehesten schaffte dies noch Jörg Eisele, der mit 6261 Punkten seine Bestleistung nur um achtzehn Zähler verfehlte. Gleich in der ersten Disziplin, den 100 Metern, unterbot er mit 11,92 Sekunden seine Bestzeit um vier Hundertstel. Guten 6,54 m im Weitsprung folgten schwache 10,84 m im Kugelstoßen. Mit feinen 1,88 m stellte er seinen Hausrekord im Hochsprung ein. Die 400 Meter absolvierte er in 53,32 Sekunden.

Bei Gegenwind legte der Wißgoldinger die 110 m Hürden in 16,30 Sekunden zurück. Nach 32,61 m mit dem Diskus blieb er im Stabhochsprung mit 3,80 m nur zehn Zentimeter und im Speerwurf mit respektablen 50,54 m sogar nur einen einzigen Zentimeter unter seiner jeweiligen Bestleistung. Die 4:50,94 Minuten über 1500 Meter beschlossen eine sehr solide Leistung des 19-Jährigen, die Platz 13 in der Juniorenklasse bedeuteten.

Mit 5830 Punkten belegte der erst 18-jährige Tobias Kerker Rang 16 bei den Junioren. Für den A-Jugendlichen, der mit den schwereren Gewichten werfen und die höheren Hürden überqueren musste, kann sich ein solcher Wettkampf sehen lassen. Wie Eisele lief er die 100 Meter in 11,92 Sekunden. Im Weitsprung erzielte er 6,22 m und im Hochsprung kam er mit sauberen 1,85 m bis auf drei Zentimeter an seine Bestleistung heran. Am zweiten Tag gefielen besonders die 4,00 Meter im Stabhochsprung, nur zehn Zentimeter unter seinem persönlichen Rekord.

Pech hatte sein Bruder Patrick Kerker. Zwar klappte es zum Auftakt mit 11,78 Sekunden über 100 Meter ganz gut. Doch beim Weitsprung (6,16 m) rutschte der Mutlanger aus und hatte fortan ein Rückenproblem. Das sollte sich beim Hochsprung fatal auswirken, als er nämlich dreimal seine Anfangshöhe riss und den Wettkampf abbrechen musste.

Das war das Signal für den in der Männerklasse antretenden Tobias Bühner, für die Mannschaft diese Lücke zu schließen. Mit bewundernswertem Einsatz legte sich der 27-Jährige ins Zeug und landete schließlich mit 5493 Punkten bei den Aktiven auf Rang 16. Seine Stärken lagen diesmal im Kugelstoßen (12,02 m) und im Stabhochsprung (3,80 m).

Das Trio Jörg Eisele, Tobias Kerker und Tobias Bühner kam damit auf insgesamt 17 584 Punkte. Nachdem etliche Teams durch Verletzungen und aus anderen Gründen gesprengt worden waren, bedeutete das für die Rot-Weißen hinter dem Sieger LG Eintracht Frankfurt (20 401 P.) und der LAV ASICS Tübingen (19 855 P.) einen völlig unerwarteten dritten Platz in der Mannschaftswertung der Männer/Junioren. Zu nächtlicher Stunde wurden die Staufen-Zehnkämpfer also noch überraschend mit Bronze dekoriert.

(Anmerkung: Die deutschen Mehrkampfmeisterschaften fanden bereits Ende August statt.)

Die Dt. Jugendmeisterschaften fanden bereits im August statt, der Bericht folgt hier mit etwas Verspätung:

An Spannung mangelte es für die Anhänger der LG Staufen bei den 22. Deutschen B-Jugend-Meisterschaften in Rhede keineswegs. Coach Lutz Dombrowski war hinterher mit den Nerven am Ende, so dass er bei der Heimfahrt vom Chauffeur- auf den Beifahrersitz wechseln musste.

Für Aufregung sorgte insbesondere der 110-m-Hürdenlauf, für den Sven Zellner einer der Medaillenkandidaten war. Bei 2,4 m/s Gegenwind gewann er seinen Vorlauf locker in 14,18 Sekunden. Den Zwischenlauf beendete er als Zweiter in 14,04 Sekunden und zog mit der insgesamt viertbesten Zeit ins Finale ein. Hier nun kam der Läufer auf der Bahn links neben ihm an der vierten Hürde zu Fall. Zellner zog daraufhin etwas an, um nicht selbst behindert zu werden, geriet dadurch aber zu nahe an die fünfte Hürde und riss die sechste um nicht zu stürzen, mit der Hand um. Es kam, was kommen musste: die Disqualifikation. Lutz Dombrowski fand dies zu hart: „Was hätte er denn sonst tun sollen? Andernfalls hätte er einen Sturz nicht vermeiden können!“

Viel Pech für den Igginger, der schon im Winter nach einem Sturz einen Armbruch zu erleiden hatte. Dennoch ließ er sich in Rhede nicht unterkriegen. Am Schlusstag der Veranstaltung verbesserte er sich als Vorlaufzweiter über 200 Meter von 22,61 auf glänzende 22,38 Sekunden und erreichte mit der zehntbesten Zeit unter den 51 gemeldeten Sprintern das B-Finale. Hier wiederholte er seine Vorlaufzeit auf die Hundertstelsekunde und wurde wiederum Zweiter.

B-Jugendstaffel

Auf der 100-m-Strecke hatte zuvor schon Martin Schönbach imponiert. Nachdem der 17-Jährige in den letzten Rennen recht unglücklich agiert hatte, gelang ihm nun die Rehabilitation. Im Vorlauf (Zweiter) verbesserte sich er sich von 11,24 gleich auf 11,08 Sekunden. Nach zwei anstrengenden Staffelläufen blieb er im Zwischenlauf (Fünfter) mit 11,14 Sekunden noch einmal unter seiner vorherigen Bestzeit und durfte über den insgesamt zehnten Platz mehr als zufrieden sein.

Die beste Platzierung für die LG Staufen an den drei Tagen von Rhede durfte jedoch die 4 x 100-m-Staffel der Jungen verbuchen. Als Vorlaufdritte unterboten Kevin Aichholz, Martin Schönbach, Sven Zellner und Julian Barth mit ausgezeichneten 43,64 Sekunden ihre Saisonbestzeit um sieben Hundertstel und zogen als Sechstschnellste in den A-Endlauf ein. Damit war schon mal das Hauptziel erreicht. Mit guten Wechseln konnte man sich hier noch um einen Platz verbessern und wurde mit 43,77 Sekunden Fünfter.

Mit einem Supersprung, leider ungültig, begann Julian Barth den Weitsprung. 6,86 m im zweiten Durchgang sicherten ihm als Achtem gerade noch den Einzug in den Endkampf. Mit 6,95 m im fünften Versuch deutete der baden-württembergische Vizemeister seine Möglichkeiten an. Und im letzten Durchgang sollte dann endlich der ersehnte erste 7-m-Satz des Böbingers folgen: Ideal den Balken erwischend, flog der 17-Jährige bei absoluter Windstille auf 7,02 m hinaus, der letztlich Platz 7 bedeutete. 2008 waren lediglich drei Springer bei der DM über sieben Meter gekommen…

Bei der weiblichen Jugend B schied Sarah-Lea Effert im 100-m-Vorlauf in 12,56 Sekunden aus. Mehr konnte man von der Alfdorferin nach ihrer langwierigen Krankheit auf keinen Fall erwarten. Für den Zwischenlauf hätte sie 12,38 Sekunden gebraucht und ihre persönliche Bestzeit klar unterbieten müssen. Das war unter den gegebenen Umständen nicht möglich.

Mit 49,37 Sekunden lief die 4 x 100-m-Staffel (Verena Beyer, Sarah-Lea Effert, Julia Köpf, Lena Bryxi) im Vorlauf Saisonbestzeit und qualifizierte sich für das B-Finale. Hier bekam die Schlussläuferin zwanzig Meter vor dem Ziel muskuläre Probleme und schleppte sich in 49,70 Sekunden (Rang 4) über die Linie. Insgesamt bedeutete diese Zeit Platz 11. Alle vier Mädchen gehören noch dem jüngeren B-Jugend-Jahrgang an und lassen daher für nächstes Jahr hoffen.

Einen hervorragenden achten Platz erkämpfte sich Lena Bryxi im Hochsprung. Mit 1,68 m, die sie gleich im ersten Anlauf überquerte, blieb die Bettringerin nur um zwei Zentimeter unter ihrem Hausrekord. Die 1,71 m waren für die süddeutsche Hallenmeisterin diesmal noch zu hoch.

Voll im Plan blieb auch Hammerwerferin Saskia Rösiger. Schon im ersten Durchgang erzielte sie mit 45,55 m ihre Bestweite. Damit verfehlte die baden-württembergische Meisterin ihren eigenen Regionalrekord nur um sieben Zentimeter und kam auf einen großartigen sechsten Platz.

Bereits Anfang August fanden in Rhede die Dt. Jugendmeisterschaften statt, hier folgt etwas verspätet der Bericht:

Dass zwei von drei Teilnehmerinnen der LG Staufen bei den 68. Deutschen Meisterschaften der A-Jugend im westfälischen Rhede das Finale erreichen würden, hätte niemand vorherzusagen gewagt. Doch Lea Saur und Svenja Sickinger überraschten alle Experten.

Lea Saur

Weil man mit dem Verlauf der Saison nicht ganz zufrieden war, wurden bei 800-m-Läuferin Svenja Sickinger in der DM-Vorbereitung einige neue Akzente gesetzt, die sich nun ausgezahlt haben. Schon im Vorlauf zeigte sie eine sehr gute Leistung, kam mit 2:13,93 Minuten bis auf 34 Hundertstel an ihre Bestzeit heran und gelangte mit der achtbesten Zeit ins Finale. Damit hatte die baden-württembergische Juniorenmeisterin schon ihr Hauptziel erreicht. Das Finale verlief dann ziemlich ruppig. Es gab viele Ellenbogenrempler und Schubser. Dennoch versuchte Svenja Sickinger immer gut mitzuhalten und landete am Ende in erneut starken 2:14,00 Minuten auf einem ausgezeichneten siebten Platz.

Die Überraschung schlechthin aber gelang Lea Saur. Erst seit einem Jahr beschäftigt sie sich mit den 400 m Hürden. Und nun wurde sie im Vorlauf Dritte mit 63,30 Sekunden und unterbot damit ihre seitherige Bestzeit um 46 Hundertstel. Damit war ihr sensationell der Einzug in den Endlauf gelungen. Da damit wirklich niemand rechnen konnte, musste rasch noch eine weitere Übernachtung im Hotel gebucht werden. Im Finale selbst ging sie sehr stark an und lag lange sogar auf Platz 5, ehe sie zum Schluss etwas ermüdete und schließlich in 64,19 Sekunden als Achte das Ziel erreichte. Dennoch war die 19-jährige Gmünderin überglücklich.

Ein klein wenig enttäuscht war man lediglich nach dem Kugelstoßen. Hier hätte sich Cassandra Lüder die große Chance geboten, ebenfalls das Finale zu erreichen. Doch die Regionalmeisterin hatte nicht ihren besten Tag. Nach 11,78 m stieß sie im zweiten Versuch 12,08 m. Da sich die Bettringerin im dritten Durchgang mit 11,87 m nicht mehr steigern konnte, blieb sie auf Rang 9 hängen. Schon sechs Zentimeter mehr hätten für den Endkampf gereicht. Auch Trainer Dirk Rösiger war ratlos.

Beim 4. Hammertreff in Dischingen stellte Markus Gütlin (LG Staufen) einen neuen Kreisrekord in der Schülerklasse M 13 auf. Mit großartigen 36,00 Metern blieb der Horner weit über der von ihm selbst am 15. Mai aufgestellten alten Bestleistung von 31,05 m. Sein drei Jahre älterer Bruder Michael wurde bei der männlichen Jugend B mit 40,80 m Dritter. Mit sieben Metern Vorsprung gewann Saskia Rösiger den Wettbewerb der weiblichen Jugend B. Die Sechste der Deutschen Meisterschaften erzielte 41,38 m.

Zwei A-Jugendliche vertraten die LG Staufen beim 3. Feriensportfest in Flein. Dabei war Markus Kuntner im 400-m-Lauf schneller als die Männer-Konkurrenz und gewann die Stadionrunde in feinen 51,66 Sekunden. Damit unterbot der Lindacher seine bisherige Bestzeit um 17 Hundertstelsekunden.

Doppelsieger auf beiden Sprintstrecken wurde Sean „Asafa“ Robinson. Bei leichtem Gegenwind holte er sich in 11,65 Sekunden die 100 Meter. Auf der 200-m-Strecke dominierte er in 23,46 Sekunden.