Das 39. Walter-Schäfer-Waldsportfest in Notzingen wurde von zwei Vertretern der Bargauer Abteilung der LG Staufen besucht. Überlegen gewann Steffen Schleicher dabei den Dreikampf der Männerklasse mit 1827 Punkten. Der Sprintspezialist lief die 100 Meter in 11,3 Sekunden, sprang 6,16 m weit und stieß die Kugel 9,61 m. Bei der weiblichen Jugend A wurde Janina Barth mit 1415 Punkte Dritte, wobei sie vor allem über 100 Meter mit 13,3 Sekunden überzeugte.

Acht Athleten der LG Staufen beteiligten sich am Stabhochsprung-Meeting des TSV Eltingen. Dabei wurde Carolin Suckel Dritte in der Frauenklasse. Die Regionalmeisterin übertraf mit ausgezeichneten 3,42 m ihre beste Leistung, seit sie der LG angehört, um zwölf Zentimeter. Das frühere Mitglied des Hamburger SV hat einen Hausrekord von 3,50 m aufzuweisen.

Nach langer Wettkampfpause überwand Andreas Kächele in der Männerklasse 3,52 m und wurde ebenfalls Dritter. Bei der männlichen Jugend A kamen die Brüder Tobias und Patrick Kerker mit 3,92 m bzw. 3,62 m auf die Plätze 2 und 3. In der B-Jugend schaffte Julian Barth 3,32 m (Dritter) und Sven Zellner 3,02 m (Fünfter). Als Zweiter der Schülerklasse M 14 verbesserte sich Robin Aichholz um zwei Zentimeter auf 2,82 m.

Die Hammerwurfhochburg Dischingen war wieder Schauplatz der Regionalmeisterschaften in dieser Disziplin. Die Spezialisten von der LG Staufen schnitten dabei sehr gut ab. So wartete Saskia Rösiger bei der weiblichen Jugend B erneut mit einem ostwürttembergischen Rekord auf.

Die 16-Jährige streifte bereits im dritten Durchgang mit 44,44 m die von ihr am 1. Mai aufgestellte Bestleistung. Ihr fünfter Versuch landete dann bei 45,36 m, also 54 cm über ihrem Regionalrekord. Erwartungsgemäß verteidigte Alexander Ziegler seinen Titel in der Männerklasse. Mit feinen 68,51 m blieb er nur einen Meter unter seinem württembergischen Rekord und ließ der Konkurrenz keine Chance. Für Raphael Krätschmer gab es mit 47,61 m Platz 3. Bei den Schülern A verbesserte sich Michael Gütlin um genau einen Meter auf ansehnliche 36,17 m.

Fred Eberle

Am meisten überrascht war der Geehrte selbst: Während im Nürnberger Stadion die Wettbewerbe der deutschen Leichtathletikmeisterschaften in vollem Gange waren, wurde der Gmünder Fred Eberle vom Präsidenten des DLV, Dr. Clemens Prokop, auf das Siegertreppchen gebeten. Der Stadionsprecher verlas dann folgenden Wortlaut:

Hanns – Braun – Wanderpreis des DLV

In Erinnerung an den ersten herausragenden deutschen Mittelstreckler Hanns Braun, der im ersten Weltkrieg gefallen ist, vergibt der Deutsche Leichtathletik-Verband seit 1921 jährlich den „Hanns-Braun-Wanderpreis“. Dazu heißt es in der DLV-Ehrenordnung:

„Durch die Verleihung des Hanns-Braun-Wanderpreises können deutsche Männer und Frauen für besondere Leistungen und außerordentliche Verdienste in der Führung der deutschen Leichtathletik geehrt werden.“

Für das Jahr 2008 übergibt der letztjährige Preisträger Franz-Josef Probst gemeinsam mit dem DLV-Präsidenten die Bronzefigur an

Fred E b e r l e (Schwäbisch Gmünd).

Fred Eberle machte zunächst als fachkundiger Mitarbeiter in der LG Staufen und als Mehrkampf-Trainer auf sich aufmerksam. Als Heimtrainer des Olympia- und WM-Medaillengewinners Siegfried Wentz sammelte er Erfahrungen im Spitzensport, die er als Lehrwart des LV Württemberg an junge Übungsleiter weitergibt. Seit 1994 gehört Fred Eberle als Vizepräsident dem Präsidium seines Landesverbandes an.

Im DLV arbeitete er zunächst als Jugend-Lehrwart und aktuell als Präsidiumsbeauftragter für Zukunftsfragen mit. Das Hauptaugenmerk des begeisterten Jazzmusikers gilt neben dem Schulsport in den letzten beiden Jahren den DLV-BewegungsCamps, die er mit initiiert hat.

Erster Träger des Hanns-Braun-Wanderpreises war 1921 übrigens der berühmte Sportpionier Dr. Karl Ritter von Halt. In den letzten Jahren erhielten die Ehrung:

1997 Hans Motzenbäcker (Brühl)
1998 Theo Rous (Alpen)
1999 Joachim Günther (Berlin)
2000 Walfried Heinz (Konz)
2001 Karl-Heinz Zündorf (Hagen)
2002 Volker Wollschläger (Kahl/Main)
2003 Joachim Krüger (Laubusch)
2004 Günter Becker (Saarbrücken)
2005 Prof. Dr. Wolf-Dietrich Heß (Halle/S.)
2006 Wolfgang Delfs (Kiel)
2007 Franz-Josef Probst (Kevelaer)

Die ganze LG Staufen gratuliert natürlich ihrem langjährigen Trainer und freut sich mit ihm über diese hochkarätige Ehrung. Die Vorsitzende Brigitte Scheloske hat bereits ihre Glückwünsche übermittelt.


Besten Dank an Dirk Gantenberg | GermanAthletics für das Photo.

Wäre nicht der glanzvolle Auftritt der weiblichen Jugend A über 4 x 400 Meter gewesen, so hätten die deutschen Leichtathletikmeisterschaften im Nürnberger easyCredit-Stadion für die LG Staufen als Enttäuschung abgehakt werden müssen.

Mädchenstaffel

Traditionsgemäß sind die Mittelstreckenstaffeln der A-Jugend in das Meisterschaftsprogramm der „Großen“ integriert. Mit einer Zeit von 4:02,08 Minuten hatten sich die 4 x 400-m-Mädchen der LG Staufen für Nürnberg qualifiziert und standen an 13. Stelle der 24 Vereine umfassenden Teilnehmerliste. Die Chancen, den Vorlauf zu überstehen und zu den acht Endlauf-Staffeln zu gehören, standen also denkbar schlecht. Hinzu kam, dass das Nesthäkchen des Quartetts, die erst 16-jährige Vanessa Lehnert, noch nie ein 400-m-Einzelrennen bestritten hatte. Lutz Dombrowski: „Wir hatten nur anderthalb Wochen Zeit zur Vorbereitung!“

Jedenfalls begann die Bettringerin als Startläuferin unerhört schnell und musste das auf der Zielgeraden bezahlen. Mehr taumelnd als laufend erreichte sie mit Mühe und Not Svenja Sickinger. Die 800-m-Spezialistin tastete sich wieder an die enteilte Konkurrenz heran. In einer furiosen Aufholjagd machte anschließend Alexandra Kitzenmaier, die baden-württembergische 200-m-Hallenmeisterin, einen Platz um den anderen gut. Schlussläuferin Lea Saur erkämpfte sich schließlich den dritten Rang. Die Uhr blieb bei 3:53,23 Minuten stehen, der insgesamt sechstbesten Zeit! Der neun Jahre alte ostwürttembergische Rekord der LSG Aalen (3:55,37) war gebrochen, das Finale erreicht!

Der Masseur von Dombrowskis ehemaligem Heimatverein Chemnitz half, die Mädchen wieder fit zu bekommen; denn anderntags stand ja der Endlauf an. Dass hier eine nochmalige Steigerung möglich wäre, hielt man für unmöglich. Doch genau dies trat ein: Mit großartigen 3:52,80 Minuten erliefen sich die Rot-Weißen in derselben Besetzung einen zuvor nie erhofften sechsten Platz, was ihren Coach zu der Aussage veranlasste: „Ich bin einfach stolz auf meine Mädels!“

Weniger glücklich schnitt die Männerstaffel über 4 x 100 Meter ab. Kurz nach dem Start des Zeitendlaufes bremste auf Bahn 8 der Startläufer der LG Stadtwerke München aus unbekannten Gründen plötzlich ab, was auch Nils Wacker auf der Bahn 7 irritierte, der von einem Fehlstart ausgehen musste. Nach kurzem Innehalten ging dann aber die Verfolgung los. Stefan Köpf raste auf der Gegengeraden davon, aber dann passierte das Malheur. Matthias Barth übernahm den Staffelstab vielleicht dreißig Zentimeter hinter der Wechselmarke. Sofort hob der Wechselrichter die ominöse Fahne. Als Schlussläufer behauptete sich der A-Jugendliche Andreas Treß sehr gut. Nach dem Zieleinlauf wurden für die LG Staufen zunächst ausgezeichnete 41,99 Sekunden und insgesamt Platz 10 bekannt gegeben, bevor die Disqualifikation ausgesprochen wurde. Immerhin weiß die Staffel jetzt, was sie kann. Schließlich steht der Vereinsrekord schon seit zwanzig Jahren bei 41,97 Sekunden!

Auch im Weitsprung-Wettbewerb wurde Stefan Köpf nicht vom Glück verfolgt. Ein erster weiter Satz war knapp übergetreten. Der zweite war ziemlich verkorkst und wurde mit 7,17 m vermessen. Im dritten Durchgang musste er die letzten drei Schritte verkürzen und kam über 7,35 m nicht hinaus. 7,54 m hätte der süddeutsche Vizemeister für den Endkampf benötigt. Die Enttäuschung über den zehnten Platz war natürlich groß.

Ähnlich sah es im Hammerwerfen bei Alexander Ziegler aus. Beim Einwerfen hatte er noch sensationelle Weiten erzielt, im Wettkampf selbst stand er völlig neben sich. 61,74 m im ersten Versuch, 60,91 m im zweiten und 63,48 m im dritten bedeuteten schließlich Rang 11 für den baden-württembergischen Meister. Warum sein Athlet sechs Meter unter seiner Bestleistung blieb, war für Trainer Fred Eberle rätselhaft: „Alex kann sich das selbst auch nicht erklären. Auffällig war nur, dass die meisten Diskus- und Hammerwerfer mit dem Ring nicht zurechtkamen. Dieser Kreis verzeiht offenbar keinen Fehler.“
Die Speerwerfer litten unter den Wetterkapriolen. Bei strömendem Regen kam lediglich der Leipziger Tino Häber einigermaßen zurecht und holte sich mit 80,15 m überraschend den Titel. WLV-Honorartrainer Peter Esenwein, Stammgast im Gmünder BSZ-Stadion, wurde mit 77,22 m Zweiter. Jetzt wird es im DLV heiße Diskussionen geben, wer für Olympia nominiert wird.

Sowohl die Schüler B als auch die Schülerinnen B der LG Staufen erwiesen sich bei den Regionalmeisterschaften der Schülermannschaften im Ulmer Donaustadion als die überlegenen Teams. Beide sollten sich mit den erzielten Punktzahlen auch für das württembergische Finale am 28. September in Gmünd qualifiziert haben.

Fred Eberle

Die Schüler-B-Mannschaft der LG Staufen siegte mit 6585 Punkten überaus deutlich vor Gastgeber SSV Ulm 1846 mit 5908 und der LG Filstal mit 5459 Punkten. Schnellster Sprinter über 75 m war Manuel Klusik mit 10,02 Sekunden. Michael Kucher wurde in 10,71, Dennis Fuchs in 10,73 Sekunden gestoppt. Die 1000 m legte Pascal Bulling in 3:32,35, Frederick Wolf in 3:45,93 und Thierry Frey in 3:51,72 Minuten zurück.

Die höchste Punktzahl für sein Team erzielte Max Wolf mit 9,72 Sekunden über 60 m Hürden. Michael Kucher benötigte 10,85, Frederick Wolf 11,63 Sekunden. Im Hochsprung überquerte Max Wolf ebenso 1,56 m wie Lukas Waldenmaier, der sich um vier Zentimeter verbesserte. Tim Seidel packte 1,32 m. Punktehamsterer Max Wolf lag auch im Weitsprung mit 5,35 m vorne. Stark auch Manuel Klusik mit 5,29 m.

Das Brüderpaar Lukas und Jonas Waldenmaier beförderte den 200-g-Ball auf 50,00 bzw. 48,00 m hinaus. Marcel Schnierer kam auf 45,00 m, Markus Gütlin auf 33,00 m. Als überlegen erwies sich auch die erste 4 x 75-m-Staffel (Klusik, Fuchs, Kucher, J. Waldenmaier), die in 41,44 Sekunden gewann. Das zweite Quartett (F. Wolf, Schnierer, Seidel, Bulling) lief 42,82 Sekunden.

Wesentlich knapper ging es bei den Schülerinnen B zu, wo die LG Staufen am Ende nur neun Zähler Vorsprung hatte. Mit 6720 Punkten siegte man vor der LG Filstal (6711), der LG Brenztal (6645), dem TSV Langenau (6325) und dem SSV Ulm 1846 (6097).

Herausragende Sprinterin war wieder einmal Lisa Ostertag, die über 75 Meter in 10,03 Sekunden vorne lag. Tina Brenner lief 10,49, Franziska Abele 10,60, Theresa Widera 11,35 und Katharina Helm 11,79 Sekunden. Souverän beherrschte Aline Klaus in 2:40,72 Minuten das 800-m-Feld. Katharina Helm kam in 2:57,56, Theresa Widera in 3:14,25 Minuten ins Ziel. Neue Bestzeiten über 60 m Hürden gab es für Pia Prosch (10,83). Iris Kerker (10,85) und Sabrina Dammenmiller (11,02).

Beim Hochsprung überwand Lisa Ostertag 1,38 m, Patricia Sonnentag und Aline Klaus jeweils 1,32 m sowie Mirjam Barth 1,23 m. Lisa Ostertag war auch im Weitsprung die Beste mit 5,07 m vor Tina Brenner (5,00 m), Pia Prosch (4,76 m) und Jessica Worsch (4,40 m). Die höchste Punktzahl überhaupt bekam Sabrina Dammenmiller für ihre 47,50 m mit dem Schlagball. Iris Kerker warf 39,50 m, Patricia Sonnentag 37,00 m und Theresa Widera 34,00 m.

Beim Staffelrennen über 4 x 75 m überzeugten LG Staufen I (Brenner, Prosch, Kerker, Abele) mit 43,06 und LG Staufen II (Klaus, Dammenmiller, Sonnentag, Barth) in 43,32 Sekunden. Damit dürften beide LG-Teams zu den sechs besten in Württemberg gehören und können sich auf den WLV-Endkampf auf dem Hardt freuen.