Nach dem Ausfall von Alexandra Kitzenmaier und Christine Trompisch vertraten lediglich fünf Athleten die LG Staufen bei den ostwürttembergischen Regionalmeisterschaften der A-Jugend in Ulm. Diese konnten allerdings überzeugen.

Vor allem trifft dies auf Kugelstoßerin Cassandra Lüder zu, die ihren Titel mit mehr als zwei Metern Vorsprung verteidigte. Seit sie zu ihrem neuen Trainer Dirk Rösiger wechselte, hat sie erstaunliche Fortschritte gemacht. Nicht weniger als sechsmal übertraf sie ihre seitherige Bestmarke von 12,12 m und auch die Norm für die deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Neubrandenburg (12,30 m). Mit erstklassigen 12,80 m ließ sie die Konkurrenz vor Neid erblassen.

Riesig freute sich auch Franziska Schurr über ihren ersten Einzeltitel im Weitsprung. Mit einem Satz auf 5,20 m überraschte sie ihre Gegnerinnen, verbesserte sich damit um 25 Zentimeter und holte sich völlig unerwartet den Sieg. Diese Leistung bedeutet auch die Fahrkarte zu den baden-württembergischen Jugendmeisterschaften im Sindelfinger Glaspalast. Zudem wurde die Böbingerin über 60 m Hürden in 10,18 Sekunden Vizemeisterin hinter der Ulmerin Eva Ott (9,39). Als Vorlaufzweite auf der 60-m-Flachstrecke erreichte sie nach 8,53 Sekunden das Finale, wo sie in 8,57 Sekunden Fünfte wurde. Auf Platz 7 kam Isabell Blumenstock (Vorlauf 8,86) in 8,89 Sekunden. Vera Freitag (SSV Ulm) gewann in 8,14 Sekunden. Im Hochsprung überquerte Eva Bormann (LG Rems-Welland) 1,57 m.

Bei der männlichen Jugend A stieß Martin Kächele mit 7,72 Sekunden in den 60-m-Endlauf vor. Hier belegte er in 7,59 Sekunden den sechsten Rang. Sieger Timo Thebrath (LG Rems-Welland) knackte mit schnellen 7,12 Sekunden die Jugend-DM-Norm (7,15). Die Titel im Hoch- und Weitsprung holte sich Niko Gaedicke (TS Göppingen) mit 1,86 m bzw. 6,30 m.

Im Stabhochsprung trat Titelverteidiger Tobias Kerker leider als einziger innerhalb der Regio-Wertung an. Dennoch gelang es ihm, mit feinen 4,00 m seine persönliche Bestleistung einzustellen und seine außer Konkurrenz startenden Tübinger Gegner in Schach zu halten. Im Kugelstoßen musste sich der Mutlanger lediglich dem Oberkochener Michael Jaumann (12,93 m) geschlagen geben. Mit 12,72 m übertraf der Zehnkämpfer jedoch klar die Norm (12,00 m) für die baden-württembergischen Jugendhallenmeisterschaften.

Das Fehlen mehrerer namhafter Athleten aus der Region und die gleichzeitige Teilnahme vieler Gaststarter aus anderen Landesteilen prägten das Niveau der ostwürttembergischen Hallenmeisterschaften in der Ulmer Messehalle 4. In der Männerklasse dominierten die Athleten der LG Staufen.

Andreas Treß gewann seinen 60-m-Vorlauf in 7,22 Sekunden, während Stefan Köpf offensichtlich Probleme hatte und es in 7,67 auf den letzten Metern austrudeln ließ. Nils Wacker siegte im anderen Vorlauf in 7,43 Sekunden, Tobias Bühner wurde in 7,65 Sekunden gestoppt. Das Finale wurde zu einer ganz engen Kiste, wobei Timo Datismann (LG Staufeneck-Eislingen) in 7,25 Sekunden letztlich der Glücklichere war vor Andreas Treß in 7,28, dem Filstäler Helge Schieß (7,30) und Nils Wacker (7,45). Als Siebter lief Tobias Bühner 7,76 Sekunden.

Dramatisch verliefen die 60 m Hürden, nachdem der Favorit Andreas Treß wegen Fehlstarts disqualifiziert worden war und dadurch Tobias Bühner in 9,25 Sekunden vorne lag. Nach etlichen Diskussionen durfte Treß doch noch wenigstens zu einem Einlagelauf antreten, bei dem er in ausgezeichneten 8,44 Sekunden in die Nähe der DM-Norm (8,30) kam.

Den Hochsprung entschied Tobias Eberhardt mit 1,86 m, einen Zentimeter unter seiner Bestleistung, für sich. Nach langer Verletzungspause war dies der erste Titel seit 2006 für den früher sehr erfolgreichen Mehrkämpfer, der sich anschließend auch noch den Sieg im Stabhochsprung holte. Mit 4,20 m verbesserte er seinen Hallenrekord um zehn Zentimeter. Tobias Bühner überwand als Zweiter 4,00 m.

Zu einem vierfachen Triumph für die LG Staufen wurde der Weitsprung. Erstmals in seiner Karriere wurde Stefan Köpf Hallenregionalmeister. Mit 7,09 m gewann der Igginger vor Nils Wacker, der sich von 6,92 m auf erstklassige 7,04 m steigerte. Andy Treß wurde mit 6,80 m Dritter vor Matthias Barth mit 6,75 m, der den baden-württembergischen Juniorenmeister Hannes Lecjaks (LG Filstal, 6,59 m) auf den fünften Platz verwies.

Auch im Kugelstoßen warteten die Rot-Weißen mit einem dreifachen Erfolg auf. Benedikt Englert, der nach Beendigung seines Studiums wieder in heimatlichen Waldstetter Gefilden weilt, zeigte, wer wieder der Herr im Ring ist. Mit 14,53 m siegte er wie zuletzt im Jahr 2007 souverän vor Tobias Eberhardt, der mit 13,66 m seine Bestleistung um 37 cm übertraf, und Titelverteidiger Tobias Bühner, dem diesmal lediglich 12,87 m gelangen.

Einzige LG-Teilnehmerin in der Frauenklasse war Stabhochspringerin Miriam Morhard. Mit 3,10 m blieb sie nur um zehn Zentimeter unter ihrem Hausrekord. Leider war sie die einzige regionale Starterin in diesem Wettbewerb. Die Ulmerin Stefanie Saumweber dominierte im 60-m-Sprint in 8,03 und über 60 m Hürden in hervorragenden 8,63 Sekunden. Im Hochsprung überquerte die Siebenkämpferin zudem 1,65 m. Dagegen gab es im Weitsprung durch Siegerin Miriam Stehle (LSG Aalen) mit 4,93 m die schlechteste Meisterschaftsbestleistung seit 17 Jahren und im Kugelstoßen durch Meisterin Katja Lepple (SSV Ulm) mit 10,09 m die schlechteste seit sage und schreibe 31 Jahren! Hier war das Niveau wirklich sehr bescheiden.

Am Jahresende 2008 lagen sämtliche Bestenlisten des Deutschen Leichtathletik-Verbandes in den einzelnen Altersklassen von den Aktiven bis zu den Schülerinnen A vor und sind ausgewertet.

Danach konnten sich die Athletinnen und Athleten der LG Staufen insgesamt 66-mal unter den besten Fünfzig platzieren. Dies bedeutet gegenüber 2007 eine Steigerung um vier, gegenüber 2006 um vierzehn und gegenüber 2005 sogar um 29 Plätze!

Die deutsche Vereinsrangliste wird wie eh und je vom TSV Bayer Leverkusen mit 337 Platzierungen überlegen angeführt. Bester baden-württembergischer Verein ist die MTG Mannheim mit 145 Nennungen. Aus dem Ländle sind noch weitere sechs Clubs unter den ersten Fünfzig aufgeführt: 13. LAV ascics Tübingen (130), 17. LAV Salamander Kornwestheim-Ludwigsburg (109), 26. VfL Sindelfingen (81), 36. LG Staufen (66), 37. TuS Metzingen (61) und 40. SSV Ulm 1846 (59).

Ganz weit vorne sind die Jugend- und Schülermannschaften der LG Staufen in der DJMM- und DSMM-Rangliste 2008 platziert, die der Deutsche Leichtathletik-Verband jüngst veröffentlichte.

Die männliche Jugend A liegt mit 15 018 Punkten an zwölfter, die weibliche Jugend A mit 10390 Punkten an dreizehnter Stelle in Deutschland. Noch besser in Szene setzen konnten sich die Schüler-Teams der Rot-Weißen: Die Schüler A wurden mit 10 977 Punkten Zehnte (Dritte in Süddeutschland), die Schülerinnen A mit 9179 Punkten Elfte. Die Schüler B sind mit 6654 Punkten Deutschlands Nummer 8 (Vierte in Süddeutschland). Sogar Siebte sind die Schülerinnen B mit 6997 Punkten (Zweite in Süddeutschland).

In der vom DLV veröffentlichten deutschen Bestenliste 2008 der Männer und Frauen erscheinen die Aktiven der LG Staufen dreizehnmal unter den ersten Fünfzig. Auch in dieser Aufstellung sind die Rot-Weißen somit häufiger vertreten als 2007. Damals waren es lediglich neun Nennungen.

Am weitesten nach vorne stießen erstaunlicherweise die Siebenkämpferinnen, die noch der A-Jugend angehören. Mit ihren insgesamt 13 482 Punkten (Alexandra Kitzenmaier 4830, Laura Geyer 4381, Lea Saur 4221) waren sie auch in der Mannschaftswertung der Frauenklasse schon an vierter Stelle in Deutschland! In der Einzelwertung belegte Alexandra Kitzenmaier mit ihrer Leistung von Hannover Rang 32.

Die 4 x 400-m-Staffel (Vanessa Lehnert, Svenja Sickinger, Kitzenmaier, Saur) holte mit 3:52,80 Minuten einen beachtlichen 17. Platz heraus. Die 12,36 m von Dreispringerin Laura Geyer erbrachten Rang 26. Schließlich schlüpfte auch noch die junge Hammerwerferin Saskia Rösiger mit ihren 45,36 m als 47. in die Frauen-Rangliste.

Bei den Männern wurde die 4 x 100-m-Staffel (Nils Wacker, Stefan Köpf, Matthias Barth, Andreas Treß) mit 42,06 Sekunden an 26. Stelle notiert. Im Weitsprung kam der süddeutsche Vizemeister Stefan Köpf mit 7,63 m auf Platz 14, während Dreispringer Matthias Barth auf Rang 20 landete. Der baden-württembergische Hallenmeister erzielte in seinem besten Versuch 14,63 m.

Bestplatzierter LG-Athlet ist jedoch Hammerwerfer Alexander Ziegler. Als Zehnter der Bestenliste schleuderte der deutsche Juniorenvizemeister das Gerät auf 70,42 m hinaus. Mit Dirk Rösiger (38. mit 53,78 m) und Raphael Krätschmer (49. mit 51,58 m) sind zwei weitere LG-Schwerathleten in dieser technisch äußerst anspruchsvollen Disziplin aufgeführt. Der erst 17-jährige Speerwerfer Patrick Hess konnte sich bei den „Großen“ mit seinen 67,38 m bereits auf Platz 31 behaupten. Er hat sicher noch eine große Zukunft vor sich, wenn er sich kontinuierlich weiter entwickeln kann. Erfreulich, dass auch Zehnkampf-Regionalmeister Tobias Bühner den Einzug in die deutsche Bestenliste schaffte. Allerdings gelang ihm dies im Internationalen Fünfkampf, wo er es auf 2746 Zähler brachte. Diese Punktzahl bedeutete Rang 42.

Wie im Jahr zuvor konnte sich die LG Staufen auch 2008 achtmal unter den ersten Dreißig der Deutschen Juniorenbestenliste U 23 platzieren. Glänzend natürlich der dritte Platz des Hammerwerfers Alexander Ziegler.

Der 21-Jährige wurde bei den deutschen Juniorenmeisterschaften Vizemeister und nimmt nun am Ende des Jahres mit seinen 70,42 m von Leichlingen Position 3 ein. In derselben Disziplin erzielte Raphael Krätschmer 51,58 m und belegt damit Rang 21. Im Speerwerfen überraschte der baden-württembergische B-Jugendmeister Patrick Hess, der sich zwei Klassen höher mit 67,38 m noch auf Platz 16 behaupten konnte. Über 110 m Hürden taucht mit Andreas Treß der Sechste der deutschen A-Jugend-Meisterschaften auf. Er lief über die höheren Hürden 14,97 Sekunden und rangiert damit auf Platz 28.

Bei den Juniorinnen kam die 4 x 400-m-Staffel der A-Jugend am weitesten nach vorne. Vanessa Lehnert, Svenja Sickinger, Alexandra Kitzenmaier und Lea Saur liefen bei der DM in Nürnberg hervorragende 3:52,80 Minuten und stehen damit auf Rang 13. Dreispringerin Laura Geyer, Zweite der baden-württembergischen Juniorenmeisterschaften, kam mit den im Berliner Olympiastadion erzielten 12,36 m auf Platz 16. Die Nummer 19 im Siebenkampf ist Alexandra Kitzenmaier, die mit ihren 4830 Punkten bei den deutschen A-Jugendmeisterschaften in Hannover Vierte werden konnte. Als B-Jugendliche schob sich Hammerwerferin Saskia Rösiger mit ihrem ostwürttembergischen Rekord von 45,36 m gerade noch auf Rang 30.