Bei den „9. Heidelberger Qualifikationstagen Technik“ waren neun Athleten der LG Staufen im Einsatz. Am erfolgreichsten zeigten sich dabei die Dreispringer Matthias Barth und Julia Köpf, die der Konkurrenz überlegen waren.

In der Männerklasse überzeugte Weitspringer Nils Wacker. Der Vierte der süddeutschen Meisterschaften kam mit 6,95 m auf den dritten Platz und verfehlte seine Bestleistung nur um elf Zentimeter. Genau so weit entfernt von seinem Hausrekord war Jörg Eisele. Bei seinen 6,72 m griff er sogar noch mit den Händen nach hinten in den Sand. Patrick Kerker landete mit 6,17 m auf Rang 7. Matthias Barth, der Fünfte der süddeutschen Hallenmeisterschaften, war mit 14,29 m der überlegene Dreisprungsieger.

Eine Klasse für sich war im Kugelstoßen der Lorcher Tobias Hepperle (VfB Stuttgart), der mit seinen 17,91 m der Konkurrenz mehr als drei Meter voraus war. Hallenregionalmeister Benedikt Englert wurde mit 14,61 m Dritter. Im Diskuswerfen belegte der Waldstetter mit 41,33 m Platz 4. Gute 46,42 m erzielte Jörg Eisele als Sechster mit dem Speer. Hier kam Patrick Kerker mit 42,39 m auf Rang 8.

Bei der männlichen Jugend A kam Regionalmeister Tobias Kerker im Weitsprung bei leichtem Gegenwind auf 6,18 m (Fünfter). Im Speerwerfen reichten 39,96 m zu Platz 6. Bei der B-Jugend steigerte sich Weitspringer Dominik Plischke um fünf Zentimeter auf 5,65 m und wurde Fünfter.

Noch etwas schwere Beine von ihrem Siebenkampf schien Dreispringerin Julia Köpf bei der weiblichen Jugend B zu haben. Trainer Lutz Dombrowski: „Anders sind ihre 10,80 m nicht zu erklären.“ Dennoch reichte diese Weite der baden-württembergischen Hallenmeisterin zum ungefährdeten Sieg. Maike Wolf wurde mit 10,42 m Dritte, wobei die ungültigen Sprünge der Bettringerin wesentlich weiter gewesen wären.

In Deutschland startet er seit eh und je für die LG Staufen. Da er aber in Wien studiert, besitzt Mittelstreckler Tilman Utz ein Zweitstartrecht für die DSG Wien. In deren Trikot gewann er jetzt bei österreichischen Staatsmeisterschaften zweimal Bronze.

Die Titelkämpfe in den Langstaffeln fanden in Andorf statt. Dort wäre der Straßdorfer gerne in der 4 x 400-m-Staffel gestartet. Da er sich aber nach der Hallensaison mit einer langwierigen Verletzung herumschlagen musste, kam er in der 3 x 1000-m-Staffel seines Vereins als Schlussläufer zum Einsatz. Schon nach 200 Metern hatte er dabei nach eigenen Worten „ein entspanntes Rennen“, da der Zweite schon zu weit weg und der dritte Platz abgesichert wat. Inoffiziell wurde er in 2:32 Minuten herausgestoppt. Insgesamt erreichte die DSG Wien als drittbeste Staffel 7:47,95 Minuten.

Zu den österreichischen Vereinsmeisterschaften reiste man nach St. Pölten. Die äußeren Bedingungen waren schwülheiß. Dennoch gab es über 1000 Meter ein recht flottes Rennen, in dem sich Tilman Utz erneut einen dritten Platz sicherte. Mit ausgezeichneten 2:30,07 Minuten blieb er weit unter seiner alten Bestleistung von 2:41,69 Minuten. Unter den dreizehn angetretenen Mannschaften wurde seine DSG Wien hinter den wesentlich größeren Vereinen SVS-Leichtathletik und Union Salzburg überraschend ebenfalls Dritter.

Das traditionsreiche Fleinsbachstadion, in dem Guido Kratschmer 1980 seinen legendären Zehnkampf-Weltrekord aufstellte, war Schauplatz der baden-württembergischen Mehrkampf-Jugendmeisterschaften. Der Höhepunkt für die Fans der LG Staufen war dabei der Titelgewinn der A-Jugend-Mädchen im Vierkampf.

LG-Staufen-Team

Dabei fehlte am ersten Tag Coach Lutz Dombrowski, der beim Meeting in Weinheim benötigt wurde. Ihn ersetzte Kollege Walter Köpf jedoch zur vollsten Zufriedenheit. Er sah gleich zu Beginn die wohl beste Einzelleistung, als Alexandra Kitzenmaier ihre im Vorjahr erzielte Bestzeit über 100 m Hürden um zwei Hundertstel auf prächtige 15,18 Sekunden drückte und damit die Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften (15,20) unterbot. Nach 1,52 m im Hochsprung, 9,63 m (bisher 9,30 m) im Kugelstoßen und 26,12 Sekunden über 200 Meter hatte die württembergische Vizehallenmeisterin im Fünfkampf 2754 Vierkampf-Punkte gesammelt und sich damit um 55 Zähler gesteigert. Das bedeutete Platz 7 für die Waldstetterin.

Erstaunlich gut schlug sich die württembergische B-Jugend-Hallenmeisterin Julia Köpf bei den Älteren. Trotz zweier Hänger in ihrem ersten Lauf über die höheren Hürden schaffte sie hier nie erwartete 15,87 Sekunden, sprang 1,55 m hoch und stieß die Kugel 9,57 m (zuvor 9,29 m in der Halle). Niemand hätte der Iggingerin über 200 Meter 26,66 Sekunden zugetraut, mit denen sie ihre seitherige Bestzeit gleich um anderthalb Sekunden herunterschraubte. Mit 2649 Punkten wurde sie im Vierkampf Neunte.

Auch die gleichaltrige Verena Beyer überraschte. Sie legte die 100 m Hürden in 16,53 Sekunden zurück. Im Hochsprung steigerte sie sich auf 1,55 m und mit der Kugel auf 9,55 m. Kaum glaublich aber ihre 26,34 Sekunden in ihrem ersten 200-m-Rennen. 2597 Punkte verschafften der Zimmernerin den zehnten Platz.

Obwohl sie erst zwei Tage zuvor in einem anstrengenden 4 x 400-m-Lauf mitgewirkt hatte, stellte sich Lea Saur für die Mannschaft zur Verfügung. Mit großem Kampfgeist kam sie immerhin auf 2361 Punkte und Rang 16. Zwei Plätze hinter ihr verbesserte sich Franziska Schurr sogar um elf Zähler auf 2152 Punkte, obwohl sie tags zuvor einen schlimmen Fahrradsturz zu verkraften hatte, dessen Spuren im Gesicht unübersehbar waren.

Mit dieser sportlichen Einstellung wurde den fünf Mädchen der verdiente Lohn zuteil: Mit 12 513 Punkten gab es für die LG Staufen die umjubelte Goldmedaille vor der LAV ASICS Tübingen mit 12 251 Punkten und der chancenlosen LG Leinfelden-Echterdingen mit 8780 Punkten.

Am zweiten Tag stieß dann auch Trainer Lutz Dombrowski zur Truppe. Alexandra Kitzenmaier hätte im Weitsprung mehr als 5,37 m erreichen können, wäre sie nicht bei der Landung auf den Allerwertesten zurückgefallen. Nach 28,34 m im Speerwerfen lief sie über 800 Meter mit ausgezeichneten 2:21,39 Minuten die zweitbeste Zeit aller Athletinnen und kämpfte sich im Siebenkampf mit 4667 Punkten noch auf den fünften Platz vor. Problemlos hatte sie damit auch die DM-Norm (4300 P.) trotz ihrer Wadenbein-Beschwerden gemeistert. Eine dreiwöchige Wettkampfpause ist für sie jetzt zunächst einmal angesagt.

Julia Köpf sprang 5,00 m weit, verbesserte sich im Speerwerfen von 28,85 m auf 30,14 m und über 800 Meter um über acht Sekunden auf 2:29,72 Minuten, was mit 4383 Punkten Platz 10 bedeutete. Obwohl Verena Beyer den Balken nicht traf, wurden dennoch 4,95 m im Weitsprung gemessen. Klasse auch ihre 800-m-Steigerung von 2:30,70 auf 2:27,11 Minuten. Mit 4325 Punkten wurde sie Elfte und erfüllte als B-Jugendliche somit ebenfalls noch die DM-Norm für A-Jugendliche! Die unverwüstliche Lea Saur (800 m in 2:28,61) steuerte noch 3952 Punkte (Rang 13) bei.

In der Siebenkampf-Mannschaftswertung schob sich nun Tübingen mit 13 438 Punkten knapp an den Gmünderinnen vorbei auf das oberste Podest. Mit 13 375 Punkten gab es für die LG Staufen wie 2008 Silber und die Einsicht, dass man die Team-DM-Norm von 12 000 Punkten souverän geschafft hatte.

Tobias Kerker

Einziger LG-Teilnehmer bei der männlichen Jugend A war Tobias Kerker. Gleich zu Beginn verbesserte er sich im 100-m-Lauf um acht Hundertstel auf 11,82 Sekunden. Im Weitsprung stand er allerdings völlig neben sich und brachte nur 6,12 m zuwege. Auch im Kugelstoßen schien er mit 12,35 m noch nicht den Frust weggesteckt zu haben. Erst im Hochsprung ging es mit ansprechenden 1,88 m (bisher 1,85 m) und im 400-m-Lauf mit 53,28 (seither 53,65) Sekunden aufwärts. Mit einer Steigerung um 222 auf 3294 Punkte wurde der Mutlanger im Fünfkampf Neunter.

Seine höchste Punktzahl kassierte Tobias Kerker trotz Müdigkeit zu Beginn des zweiten Tages über 110 m Hürden. Hier lief der amtierende Regionalmeister 15,92 Sekunden. Den Diskus warf er 35,04 m, im Stabhochsprung übertraf er mit 4,10 m seinen Hausrekord um zehn Zentimeter. Nach 43,90 m mit dem Speer aus dem kurzen Anlauf begann nun das große Rechnen. Würde die 1500-m-Zeit ausreichen, um die DM-Norm von 6300 Punkten im Zehnkampf zu knacken? Nach 4:52,94 Minuten hatte sich der 18-Jährige zwar völlig verausgabt. Aber 6345 (bislang 6158) Punkte und Platz 5 stellten alle Beteiligten zufrieden.

Drei Athleten von der LG Staufen gastierten bei der Kurpfalz-Gala der TSG Weinheim. Während sich dabei für die A-Jugendliche Svenja Sickinger über 800 m und den B-Jugendlichen Martin Schönbach im 100-m-Sprint die Tore für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften weit öffneten, zog sich Weitspringer Stefan Köpf eine Verletzung zu und muss nun um seinen DM-Auftritt in Ulm bangen.

Zunächst schien für den Igginger im Sepp-Herberger-Stadion alles im Lot zu sein; denn die Uhren zeigten für ihn nach seinem 100-m-Rennen bei leichter Windunterstützung glänzende 10,90 Sekunden an, nur sieben Hundertstel über seiner Bestzeit. Mit Rücksicht auf seinen Start im Weitsprung verzichtete er anschließend auf den C-Endlauf. Bei seinem ersten Sprung geriet der baden-württembergische Hallenmeister zu nahe an den Balken, musste Tempo herausnehmen und kam dennoch auf 7,35 m, die letztlich Rang 2 bedeuteten.

Diese Platzierung geriet jedoch völlig in den Hintergrund, als er nach dem zweiten Versuch mit schmerzverzerrtem Gesicht die Grube verließ. Eine erste Diagnose lautete: Verdacht auf Muskelbündelriss. Ob dies das Ende der DM-Hoffnungen von Köpf bedeutet, wird sich erst bei genaueren ärztlichen Untersuchungen herausstellen. Der schockierte Trainer Lutz Dombrowski will aber die Hoffnung nicht aufgeben.

LG-Staufen-Team

Balsam auf seine Wunden war die Leistung der A-Jugendlichen Svenja Sickinger im 800-m-Lauf. In einem taktisch hervorragenden Rennen zeigte die DM-Achte diesmal auch sehr gute Endspurt-Qualitäten, als sie nach 600 Metern ausscherte und zum Überholen ansetzte. Die Uhren blieben bei 2:14,46 Minuten stehen, nur eine halbe Sekunde über ihrer persönlichen Bestzeit, jedoch deutlich unter der DM-Norm von 2:17,20 Minuten. Zum Vergleich: Vor einem Jahr begann die Bettringerin die Saison mit 2:19 Minuten!

Seinen zweiten 100-m-Start in diesem Jahr absolvierte der B-Jugendliche Martin Schönbach. Da er bei der A-Jugend antreten musste, erreichte er zwar nicht das Finale. Viel wichtiger war für ihn jedoch die Zeit. Mit ausgezeichneten 11,24 Sekunden unterbot der süddeutsche Hallenmeister über 60 m seine bisherige Bestzeit um zwei und die DM-Norm, der er 2008 lange hinterher rennen musste, schon zu diesem frühen Zeitpunkt um sechs Hundertstelsekunden.

Vier Athleten der LG Staufen weilten bei den 35. Halleschen Erdgas-Werfertagen und trafen dort auf stärkste nationale und auch internationale Konkurrenz. Dies bekam besonders Hammerwerfer Alexander Ziegler im Wettbewerb der Junioren U 23 zu spüren.

Nach einem verkorksten ersten Versuch begann er mit 66,67 m und steigerte sich über 69,01 m und 69,40 m im letzten Durchgang auf 69,66 m. Damit blieb der deutsche Juniorenvizemeister um anderthalb Meter unter seinem erst jüngst erzielten württembergischen Rekord zurück. Erstmals in diesem Jahr triumphierte sein Hauptkonkurrent, der Leverkusener Benjamin Hedermann, über ihn mit 70,65 m. Auch der Spanier Javier Cienfuegos konnte sich mit 70,61 m noch vor ihm platzieren. Zumindest der Münchner Jerrit Lipske, ebenfalls ein Kandidat für die U 23-Europameisterschaften, blieb mit 68,14 m hinter ihm Vierter.

„Es wurmt mich schon, dass mich Hedermann geschlagen hat. Ich war heute einfach zu vorsichtig und habe nicht das letzte Risiko gewagt,“ gab sich Alex Ziegler im Sportzentrum Brandberge durchaus selbstkritisch. Genau so sah es auch sein Trainer Fred Eberle, dem natürlich ein 70-m-Wurf schon gelegen gekommen wäre.

An die Saale gereist waren auch die Speerwerfer der männlichen Jugend A. Patrick Hess war nach seiner Ellenbogenverletzung noch nicht ganz der Alte, wobei ein ungültiger Wurf allerdings schon in der Nähe seiner Bestleistung landete. So musste sich der baden-württembergische Meister mit 61,96 m und Platz 6 begnügen. Mindestens die DM-Norm von 58 Metern stellte kein Problem für den Wißgoldinger dar. Kreismeister Jonathan Seidel kam mit 52,75 m immerhin bis auf einen halben Meter an seine persönliche Bestleistung heran und belegte Rang 17.

Sehr stabil in ihren Leistungen präsentierte sich Hammerwerferin Saskia Rösiger bei der weiblichen Jugend B. Die Teilnehmerliste entsprach hier praktisch einem DM-Finale. Bei allen fünf gültigen Würfen übertraf die baden-württembergische Winterwurfmeisterin klar die 40-m-Marke. Ihr bester Versuch schlug bei 45,47 m ein, nur sieben Zentimeter unter ihrem ostwürttembergischen Rekord. Damit kam die Gmünderin auf einen ausgezeichneten fünften Platz.

In Ludwigsburg-Oßweil fanden die württembergischen Meisterschaften im Rasenkraftsport statt. Dabei holte sich Saskia Rösiger (LG Staufen) im Dreikampf der weiblichen Jugend A mit persönlicher Bestleistung von 2313 Punkten den Titel. Die 17-jährige Gmünderin warf das Gewicht 21,80 m und stieß den Stein 8,77 m. Im Hammerwerfen verbesserte sie mit erstklassigen 45,54 m den von ihr selbst im Juli vergangenen Jahres aufgestellten ostwürttembergischen Rekord um 18 Zentimeter.